THEMA: 7 Wochen in der Regenzeit !? (Nam/BOT 2018/2019)
28 Sep 2019 18:20 #568941
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  • take-off am 28 Sep 2019 18:20
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Guten Abend Thomas,
es wird Zeit, dass ich mich hier auch einmal melde.
Ich verfolge deinen/euen Bericht schon von Beginn an. Meist allerdings immer nur zwischendurch und offline. (shame on me)
Ich habe für unsere bevorsehende Reise einige wertvolle Hinweise bekommen.
Und genau dafür stehst DU. Auf deine Beurteilung kann man sich verlassen.
Die angführten Karten und Streckenabschnitte, lassen mich wissen wo ihr ward. Dies macht das Planen um vieles einfacher.
Deine Berichte sind immer sachlich und sehr informativ.
Dies wollte ich einfach mal sagenm ohne nun auf Details einzugehen.
Vielen Dank für deine Mühe und ums mitnehmen.

Herzliche Grüße
Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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30 Sep 2019 09:43 #569037
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Hallo BMW,
das mit der Lodge war auch meine Befürchtung, denn man sieht Sie ja unweit der Furt am anderen Ufer liegen. Mir war es aber lieber einen Rüffel seitens der Lodge zu bekommen, als einen riesigen Umweg zu fahren. Die Befürchtungen waren dann aber unbegründet. Der Weg von der Furt zur Hauptstraße führte anscheinend nördlich um das Lodgegelände herum. Wir haben keine Zäune, Tore oder Gatter passiert. Es standen auch keinerlei Schilder am Weg, die auf die Lodge oder ein Betretungsverbot hingewiesen hätten. Ich hatte den Eindruck, dass der Weg über kommunales Land führte.

Hallo Dagmar,
vielen Dank für Dein Lob. Was Du schreibst ist auch genau meine Intention bei meinen Reiseberichten. Ich hoffe Ihr erlebt genau so glückliche Reisen, wie wir.
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30 Sep 2019 10:14 #569040
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Hallo Thomas - einfach wirklich großartige Bilder und absolut toller Bericht... Danke für die Eindrücke, die du hier vermittelst!
LG Peter
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30 Sep 2019 18:23 #569092
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  • Champagner am 30 Sep 2019 18:23
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Hallo Thomas,

so langsam neigt sich eure Reise ja dem Ende zu, und ich bin sehr gespannt, wie es euch im CKGR ergangen ist.
Mal sehen, was der morgige Tag bringt.
Das klingt irgendwie schon mal vielversprechend ;) !

Ich wäre bereit!

LG Bele
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04 Okt 2019 14:20 #569383
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47.Tag (Di. 05.02.2019)
Hainafeld Game Reserve – Central Kalahari Game Reserve (Passarge Valley)
147km




In der Nacht hatten wir interessanten Besuch auf der Campsite, den wir persönlich leider nicht bemerkt haben. Da hat sich die Wildtierkamera wieder einmal bewährt.



Wir frühstücken auf der Campsite und dann geht es gleich los ins Central Kalahari Game Reserve. Bis zum Matswere Gate haben wir allerdings erst einmal über 40 langweilige Kilometer entlang des Veterinär-Zauns vor uns, der hier die Grenze des CKGR bildet. Auch im CKGR sind es noch einmal über 40km, bis wir die ersten Tiere sehen. Erst ab Erreichen des Deception Valleys kann man von einem Gamedrive sprechen.



Überall sprießt frisches Grün und wir sehen zum Teil riesige Springbockherden.

Wir fahren Richtung Norden und verlassen schon bald das Deception Valley in Richtung Leopard Pan, die wir zum größten Teil umrunden. Auf der Pfanne stehen viele Herbivoren, allerdings alle sehr weit entfernt.

Von der Leopard Pan geht es weiter ins Passarge Valley, welches wir an seinem nordöstlichen Ende erreichen. Hier sind sogar noch mehr Tiere unterwegs und wo viel Beute ist, sind auch die Räuber zu finden. Recht versteckt unter einem Busch entdecken wir eine Löwin mit zwei halbwüchsigen Jungtieren.




Ein Mitglied der Oryxherde, die wir bald darauf entdecken, hat anscheinend auch schon sehr direkte Bekanntschaft mit einem Löwen gemacht und ist augenscheinlich nur ganz knapp mit dem Leben davon gekommen.





Nur wenige Kilometer weiter treffen wir auf ein sehr großes Rudel Wildhunde, welches aus weit über einem Dutzend Tieren besteht, welche überall in der Umgebung unter den Büschen liegen. Darunter sind auch viele Jungtiere. Bei den Welpen wirken die ohnehin schon großen Ohren der Hunde riesig.







An Vögeln treten uns heute die Trappen sehr bereitwillig vor die Kamera. Einige sind groß, die anderen dafür laut.




Kurz nach Mittag erreichen wir unsere Campsite „Passarge Valley Nr.2“. Wir lieben diese Campsite, da man einen weiten Blick über das Passarge Valley hat.





War es beim Frühstück noch wolkenlos, war der Himmel beim Erreichen des Deception Valley schon mit Schönwetterwolken gesprenkelt. Inzwischen haben sich daraus jede Menge Gewitterzellen gebildet. Eine dieser Gewitterzellen kommt langsam aber sicher immer näher und um 16:30Uhr erwischt uns der erste große Gewitterschauer dieser Reise. Bislang hatten wir die Gewitter meist nur aus der Ferne gesehen, bzw. haben nur deren Ausläufer mitbekommen. Damit hätten wir bei einer Reise in der Regenzeit nicht gerechnet.

Nachdem der heftigste Regen abgeklungen ist, wollen wir unseren abendlichen Gamedrive in Richtung Passarge Pan starten. Die Fahrspur steht aber komplett unter Wasser und man kann die zum Teil sehr tiefen Löcher in der Spur nicht erkennen. Das ist sehr stressig zu fahren und man hat dabei keine Muße, sich auf die Tierwelt zu konzentrieren. Nach rund 2km geben wir auf und kehren auf die Campsite zurück.

Inzwischen hat der Regen auch wieder aufgehört und es zeigen sich große Bereiche mit blauem Himmel zwischen den Gewitterzellen, wodurch die Wolken besonders beeindruckend von der Sonne ausgeleuchtet werden.

Der Sonnenuntergang ist dann sehr dramatisch. Ich kann ewig in den Himmel schauen. Es ist ein grandioses Naturschauspiel.







Es bleibt den ganzen Abend trocken und so kann unser Braai zum Glück wie geplant über die Bühne gehen. Dabei sehen wir wieder starkes Wetterleuchten in allen Himmelsrichtungen. Lagerfeuer und Wetterleuchten übertreffen für mich auch das beste Fernsehprogramm.
Letzte Änderung: 04 Okt 2019 14:40 von Topobär.
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11 Okt 2019 13:56 #570057
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48.Tag (Mi. 06.02.2019)
Central Kalahari Game Reserve (Passarge Valley – Piper Pans)
169km




Über Nacht hat es wie üblich aufgeklart und wir erleben einen traumhaften Sonnenaufgang auf unserer Campsite. Bevor wir losfahren, frühstücken wir in Ruhe auf unserer Campsite und beobachten dabei eine riesige Springbockherde auf der weiten Grasebene des Passarge Valleys.



Heute ist der Weg das Ziel, sprich der Gamedrive. Mal sehen, was wir so alles entdecken werden.

Auf den ersten 15km merkt man noch deutlich den Wolkenbruch von gestern Nachmittag. Es steht noch immer jede Menge Wasser auf der Piste und auf der Ebene sind zahlreiche Pfützen. Danach ist aber alles Trocken. Die Passarge Pan ist so trocken und staubig, als wäre hier seit Tagen kein Tropfen Regen gefallen. Auch auf der weiteren Strecke des heutigen Tages wechseln immer wieder Passagen wo es kräftig geregnet hat mit staubtrockenen Bereichen ab. Die Gewitterschauer scheinen regional sehr begrenzt zu sein.

Unsere Strecke führt uns von der Passarge Pan über San Pan, Tau Pan und Phokoje Pan zu den Piper Pans.

Unterwegs sehen wir Unmengen an Herbivoren. Vor allem Springböcke, Oryxe und Gnus. Als Highlight auch eine Gruppe Giraffen. Bei den Jägern entdecken wir allerdings nur die Kleinen: Schakale und Löffelhunde.







Die Piper Pans zeigen sich ohne Grasbewuchs. Hier scheint es bislang noch nicht geregnet zu haben. Ein Blick in dem Himmel lässt aber bereits erahnen, dass sich dies in Kürze ändern wird.

Wir installieren uns auf Campsite Nummer 1 und klappen auch gleich die Markise aus, denn es kommt eine bedrohlich aussehende Regenwand auf uns zu. Keine Minute zu früh, denn kurz darauf geht es auch schon los und es zeigt sich recht schnell, dass bei diesem Wolkenbruch auch die Markise nicht weiterhilft. Zwar bekommt man den Regen nicht direkt von oben ab, aber allein das vom Boden wieder hoch spritzende Wasser reicht aus, um uns zu durchnässen. Schon bald sind wir gezwungen in die Fahrerkabine zu flüchten.

Eine Stunde lang prasselt der Starkregen aufs Fahrzeugdach. Dann ist das Gewitter genauso plötzlich vorbei, wie es begonnen hat. Als ich aussteigen will, steht der Wagen in einem kleinen See und direkt unter der Fahrertür fällt mir ein roter Gegenstand im Wasser auf. Wie ich zu meinem großen Ärger feststelle, handelt es sich um meinen E-Reader. Der muss mir unbemerkt aus der Tasche gefallen sein, als ich ins Auto geflüchtet bin. Der Tolino soll zwar spritzwasserdicht sein, für eine volle Stunde unter Wasser ist er aber anscheinend nicht ausgelegt; jedenfalls gibt er keinen Mucks mehr von sich. So ein Scheiß!!! Nach dem Fotoapparat ist der E-Reader für mich der wichtigste Gegenstand auf Reisen. Gerade hier in Afrika. Was gibt es schöneres, als mit einem guten Buch in der Natur zu sitzen. Nur hin und wieder unterbrochen von einer kurzen Fotopirsch oder Beobachtungen mit dem Fernglas.



Am besten erst einmal gar nicht drüber nachdenken und sich mit den naheliegenden Dingen beschäftigen. Als erstes brauchten wir einen neuen Stellplatz. Wir verlegen nach vorne an den Pfannenrand. Hier wurden wir beim letzten Mal von einem Ranger zurück hinter die Büsche gescheucht, aber heute hätten wir eine gute Ausrede, weshalb wir dort nicht stehen können.



Die Pfanne ist durch den Regen komplett geflutet. Es ist, als würden wir an einem See stehen.

Eine Gruppe Südafrikaner kommt vorbei. Sie sind auf dem Weg zur Passarge Pan 2 Campsite. Die Fahrzeuge kämpfen sich schwer durch den Schlamm, sind am schlingern und schliddern. Für uns steht fest, dass wir auf unseren abendlichen Gamedrive verzichten werden und den Wagen heute nicht mehr bewegen.

Plötzlich erschallt lautes mehrstimmiges Löwengebrüll. Das hört sich an als wären die Großkatzen ganz in der Nähe. Trotz intensiver Suche mit dem Fernglas kann ich sie aber nicht entdecken. Ich vermute, dass sie sich auf einer in der Pfanne befindlichen und mit dichtem Gebüsch bestandenen Insel befinden. Das Gebrüll wird uns bis zum Zubettgehen begleiten. Hin und wieder hören wir auch Schakale schreien.

Nur wenig später überquert eine Gruppe Gnus die Pfanne. Das Getrappel der Hufe im Wasser erscheint ohrenbetäubend laut.





Kurz vor Sonnenuntergang sehen wir einen Hilux, der sich mühsam durch den Schlamm pflügend auf uns zu bewegt. Es sind zwei junge Franzosen, die eine Reservierung für die Xade Campsite haben und denen der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aufgrund der Pistenverhältnisse waren sie deutlich langsamer unterwegs als geplant. Sie fragen, ob sie sich an den Rand der Campsite stellen dürfen. In solch einer Notsituation ist das für uns selbstverständlich. Die beiden sind dann auch so ruhig und unauffällig, dass wir sie überhaut nicht wahrnehmen.



Das Lagerfeuer und der Braai ziehen sich heute ziemlich in die Länge, denn auch unser Feuerholz ist nass geworden.

Die Gedanken an die morgigen Pistenverhältnisse lassen mich nachdenklich einschlafen. Ich bin gespannt, wie wir voran kommen und wie wir aus dem Park rauskommen.
Letzte Änderung: 11 Okt 2019 14:17 von Topobär.
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