THEMA: 7 Wochen in der Regenzeit !? (Nam/BOT 2018/2019)
20 Jul 2019 12:05 #562334
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  • fotomatte am 20 Jul 2019 12:05
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Hallo Thomas,

schön, dass du endlich auch mal eine Eule vor die Linse bekommen hast. Hat ja lange genug gedauert. :blush:

Und dann die Cobra, ein wunderschönes Tier. Ich halte sie für eine Naja annulifera, auf englisch Snouted Cobra, auf deutsch eine Gebänderte Kobra, hier in der seltenen gebänderten Morphe. Toll! Die hätte ich auch gerne gesehen.

Viele Grüße,
Matthias
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21 Jul 2019 13:00 #562407
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  • franzicke am 21 Jul 2019 13:00
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Hallo Thomas,
mal wieder ein ausgeschriebenes Danke fürs Weiterschreiben! Und die Cobra ist der Knaller!!!
Ja, die Gegend am Khwai ist ein bisschen wie der Garten Eden - zumindest in meiner kleinen Vorstellung.
Wir waren beide Male in der Trockenzeit dort und haben durch den ganzjährig Wasser führenden Fluss dort eine unglaubliche Fülle an Tieren dort erlebt. Jetzt bin ich echt gespannt, wie das zu einer völlig anderen Jahreszeit dort war ...
Viele Grüße - und dranbleiben B)
Ingrid
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23 Jul 2019 15:28 #562647
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40.Tag (Di. 29.01.2019)
Mogotho – Khwai North Gate
72km




In den Bäumen rings um unsere Campsite hatten einige Perlhühner und Frankoline ihr Nachtquartier aufgeschlagen und dem entsprechend früh war es heute mit der Nachtruhe vorbei. Bereits rund eine Stunde vor Sonnenaufgang fingen die Viecher an zu krakeelen. Da war man schon versucht beim Braai auf Geflügel zu wechseln.

Somit waren wir schon lange mit den allmorgendlichen Tätigkeiten fertig, als uns unser Zentralgestirn mit einem der schönsten Sonnenaufgänge der Reise begrüßte.

Wir hatten beschlossen uns so weit wie möglich immer entlang des Ufers des Khwai in Richtung der gleichnamigen Ortschaft zu bewegen. Dass sollte bis auf die Umfahrung einiger Lodges auch problemlos klappen.



Die erste nennenswerte Sichtung des Tages war eine Hyäne, die wohl auf dem Rückweg vom nächtlichen Kontrollgang über die Campsite war.



Schon nach wenigen Kilometern erreichten wir das größte Hindernis der heutigen Etappe, die Furt durch den Mbudi, einen größeren Seitenarm des Khwai. Oftmals ist die Furt nicht zu durchfahren und man muss bis zur Transitstrecke fahren, um dort den Fluss auf einer Brücke zu überqueren. Aber auch beim derzeitigen Niedrigwasser war es sehr gut, dass ich die Furt genau erkundete, denn während die beiden Fahrspuren so tief ausgefahren wahren, dass ich in ihnen eine Durchfahrung des Mbudi nicht riskiert hätte, war das Wasser zwischen den Fahrspuren deutlich niedriger, so dass ich diesen Bereich für die Durchquerung wählte.






Landschaftlich ist die Khwai Concession ein Traum. Hinsichtlich der Tiersichtungen war es eher übersichtlich. Am ehesten waren noch Vögel zu sehen.

Diese Sporengans präsentierte sich uns auf einem Baum. Das fand ich ungewöhnlich. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal eine Gans auf einem Baum gesehen zu haben.




Klaffschnabel


Irgendein Glanzstar


Darüber hinaus die üblichen Verdächtigen, die man immer in der Nähe eines Flusses findet





Auf der Strecke bis Khwai gab es viele Schlammpassagen zu bewältigen. Da ist es immer hilfreich, wenn man eine frische Reifenspur sieht, die in den in den Modder führt. Ich gehe dann immer davon aus, dass es bei mir auch gut geht, wenn andere da durch gekommen sind. Ohne stecken zu bleiben kommen wir denn auch gut ins Khwai Village.

Im Ort kaufen wir noch kurz Feuerholz und fahren dann über die Khwai-Brücke in den Moremi National Park. Um 11:00Uhr beziehen wir unsere Campsite Nr.3, direkt am Fluss. Wendy & Gilles haben die Campsite Nr.4 gleich nebenan.

Wir frühstücken ausgiebig und danach ist eine lange Siesta angesagt. Dabei werden wir auch auf dieser Campsite sehr gut durch die immer präsente Tierwelt unterhalten. Im Fluss sind Hippos und Elefanten unterwegs, auf der Campsite glücklicherweise nur kleinere Tiere

Braundrossling


Zwergmanguste


Darüber hinaus noch Meerkatzen, Warzenschweine und Baumhörnchen.

Um 15:00Uhr starten wir auf unseren nachmittäglichen Gamedrive. Er führt uns in die Gebiete östlich der Campsite. Mal direkt entlang des Khwai und mal etwas weiter im Hinterland. Die Orientierung in dem Wegewirrwarr ist nicht immer leicht. Es gilt die richtige Balance aus T4A, den Papierkarten und der Realität vor Ort zu finden.

Es sind sehr viele Elefanten vor Ort. Sowohl solitäre Bullen, als auch Herden. Solange die Elefanten am Fluss sind, ist das kein Problem.




Am Fluss sehen wir auch viele Hippos, die heute schon sehr früh das Wasser verlassen haben, da es inzwischen zugezogen hat und recht düster ist. Sehr schlechtes Fotolicht.




Unser Highlight ist ein Honigdachs. Kathrin liebt diese furchtlosen Banditen. Leider verkrümelt er sich, noch ehe ich ein brauchbares Foto hinbekomme.

Auf dem Rückweg haben wir zahlreiche Elefantenroadblocks im Wald. Teilweise ist das Gelände sehr unübersichtlich. Bei zwei Bullen, die einen heftigen Kampf austragen, entscheiden wir uns für eine größere Umfahrung. Da ist soviel Testosteron im Spiel, dass wir denen nicht in die quere kommen wollen. Wir kommen nur sehr langsam voran und sind uns zwischenzeitlich nicht sicher, ob wir es vor Sonnenuntergang zurück auf die Campsite schaffen.

Wir fahren noch einmal an den Khwai und beobachten eine größere Elefantenherde beim Überqueren des Flusses vom gegenüber liegenden Ufer auf unsere Seite. An dieser Stelle ist das Ufer an unserer Seite sehr steil und das Wasser an dieser Stelle sehr tief. So kommt es, dass es einem kleinen Elefanten nicht gelingt, das Ufer zu erklimmen. Der Kleine kämpft verzweifelt das Ufer zu erklimmen, rutscht aber immer wieder ab. Im Laufe der Zeit werden die Versuche kraftloser und die Herde immer panischer. Die älteren Tiere versuchen dem Kleinen vergeblich zu helfen, sind dabei aber zu ungeschickt und eher kontraproduktiv. Die Luft ist erfüllt vom panischen Trompeten der Elefantenkühe und der Kleine verschwindet jetzt immer mal wieder unter der Wasseroberfläche, taucht zum Glück aber immer wieder auf. Wir rechnen schon mit dem Schlimmsten, als die Herde zurück ins Wasser geht und zusammen mit dem kleinen Elefanten zum gegenüber liegenden Ufer zurückkehrt. Das ist ja noch einmal gut gegangen.






Wenn man mal gesehen hat, wie geschickt ausgebildete Arbeitselefanten in der Forstwirtschaft agieren, verwundert es mich immer wieder, dass Elefanten von allein nicht in der Lage zu sein scheinen, Ihren Rüssel in vergleichbarer Weise einzusetzen. Vom Grundsatz hätte es kein Problem sein sollen, mit dem Rüssel den kleinen Elefanten zu greifen und aus dem Fluss zu ziehen.

Inzwischen gehen rings um uns heftige Gewitter nieder. Wir schaffen es aber diese zu umfahren und kommen trocken zurück auf unsere Campsite. Dort spricht mich gleich Gilles an, dass hinten aus unserem Auto Wasser läuft. Ich schaue nach und muss feststellen, dass wir unseren Wasserhahn verloren haben. Den hat es mit Sicherheit in einem der tiefen Schlammlöcher abgerissen. Die Absätze in diese Schlammlöcher sind oftmals sehr steil und tief und der Wasserhahn sitzt genau an der Stelle, wo der Wagen als erstes aufsetzt; direkt hinter dem Hinterrad. Da war der Wasserhahn beim Vorgängermodell wesentlich besser positioniert, nämlich am Trittbrett der Beifahrertür. Glück im Unglück ist aber, dass der aktuelle Bushcamper separate Wassertanks für den Wasserhahn und die Dusche hat. So haben wir nur die Hälfte unseres Wassers verloren.

Wieder sehr schöne Wolkengemälde im letzten Licht des Tages.



Nach dem Abendessen sitzen wir mit Wendy & Gilles am Lagerfeuer. Wieder eine sehr netter Abend zu viert. Zwischendurch sorgen erst ein Elefant und später eine Hyäne für Unterhaltung, als sie unsere Campsite besuchen.
Letzte Änderung: 23 Jul 2019 16:11 von Topobär.
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26 Jul 2019 14:14 #562917
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41.Tag (Mi. 30.01.2019)
Khwai – Xakanaxa
90km




An diesem Morgen halten mich Paviane und Meerkatzen ordentliche auf Trab. Als ich den Kühlschrank belade schlagen Sie in einer konzertierten Aktion zu und wir haben den Verlust einer Packung Emmentaler zu beklagen. Insgesamt sorgen die Affen dafür, dass wir heute um einiges später loskommen, als an anderen Tagen.

Der Weg führt uns immer entlang des Khwai zum Dombo Hippo Pool. Die Strecke lässt sich sehr gut fahren, aber es gibt nur wenige Tiere zu sehen.



Am Dombo Hippo Pool ist es so schön wie eh und je und auch der Hide ist noch genauso wackelig wie wir ihn in Erinnerung haben. Ein Wunder, dass er noch immer steht. Für uns ist das hier der traditionelle Frühstücksplatz auf dem Weg vom North Gate nach Xakanaxa.






Goliathreiher


Silberreiher





Auf der Hauptpiste weiter nach Xakanaxa sind zahlreiche Schlammlöcher zu durchfahren. Ich verlasse mich da auf die Spuren vorheriger Fahrzeuge, denn den Modder will ich auf keinen Fall zu Fuß erkunden.



Noch bevor wir zur Campsite fahren, machen wir einen Abstecher zu den Paradise Pools. Wieder einmal eine traumhaft schöne Landschaft, aber relativ wenige Tiere. Die scheinen andere Prioritäten, als die landschaftliche Schönheit zu haben.






In Xakanaxa haben wir Glück und bekommen wieder unsere favorisierte Campsite Nr.1.




Was mich auf mehreren Campsites in Botswana jedes Mal aufs Neue ärgert, ist die Tatsache, dass man nach dem Bau der neuen Waschhäuser die alten Waschhäuser stehen gelassen hat und diese jetzt von Jahr zu Jahr mehr verfallen und vergammeln. Diese Ruinen verschandeln die Campsites, welche dadurch eine verwahrlosten Eindruck machen. Mir ist es deshalb immer besonders wichtig, einen Stellplatz zu haben, von dem aus die Ruinen nicht zu sehen sind.

Während unserer ausgedehnten Mittagspause können wir einige Vögel beobachten.

Haubenbartvogel


Wellenastrild


Um 16:00Uhr starten wir auf Gamedrive. Wir wollen das Wegelabyrinth und die zahlreichen Pools südwestlich von Xakanaxa erkunden. Außerdem wollen wir versuchen mal wieder nach Dead Tree Island zu gelangen. Das war bei unseren letzten Besuchen aufgrund der sehr tiefen Furten nicht möglich.

Wir stellen fest, dass diese Gegend so einfach zu befahren ist, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Furten sind alle trocken und selbst nach Dead Tree Island kommt man ohne das die Reifen nass werden. Es scheint auch längere Zeit in dieser Gegend nicht geregnet zu haben, so dass die meisten Schlammlöcher ebenfalls trocken sind.

Wir nutzen erst einmal die günstige Gelegenheit und machen eine große Runde auf Dead Tree Island. Ich liebe diese morbide Landschaft mit den vielen abgestorbenen Bäumen. Die Tierwelt ist unspektakulär aber zahlreich. Jede Menge Lechwe & Zebras. Dazu einige Elefanten und natürlich viele Vögel.




Kuhreiher




Im Bereich der Pools und Lagunen südwestlich von Xakanaxa war lange Zeit tote Hose hinsichtlich Tiersichtungen. Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben, an diesem Tag noch etwas besonderes zu erleben, als gegen 18:00Uhr Schlag auf Schlag ein Highlight dem Nächsten folgte.

Als erstes entdeckten wir am Lions den Pool passenderweise einen Löwen. Dieser war aber entgegen der meisten seiner Artgenossen sehr scheu und verschwand sofort in den Büschen, als wir uns ihm näherten.



Nur 5min. später und nur wenige hundert Meter entfernt entdeckte Kathrin einen Leoparden. Dieser hatte es sich auf dem Boden im Schatten eines Baumstammes gemütlich gemacht.




In der Hoffnung, dass sich hier vielleicht noch etwas tut, blieben wir so lange es die Zeit erlaubte bei diesem schönen Tier. Währenddessen lief in einiger Entfernung eine Hyäne vorbei, aber der Leopard lies sich nicht aus der Ruhe bringen.

Letztendlich drängte uns die Zeit zum Aufbruch. Wir waren hier schon länger geblieben, als ich es bei früheren Besuchen in dieser Gegend gewagt hätte. Ich kann mich noch an Rückfahrten zur Campsite erinnern, wo man permanent vor unpassierbaren Furten stand und einen Umweg nach dem anderen Fahren musste, so dass wir erst lange nach Sonnenuntergang zurück auf der Campsite waren. Diesmal konnten wir ohne Behinderung den direkten Weg fahren.



Lysann & Matthias waren von Savuti aus direkt nach Maun gefahren. Dort konnten Sie noch spontan 2 Nächte in Xakanaxa buchen und so sitzen wir auch heute wieder zusammen am Lagerfeuer. Mit dabei sind auch Christiane & Dieter, die mich auch aus dem Forum kennen. Ich konnte den beiden im Vorfeld Ihrer Reise bei einigen Fragen behilflich sein.
Unsere vielen Leoparden-Sichtungen werden im Spaß zunächst noch als Safari-Latein abgetan, bis wir dann die Fotos zeigen. Wir geben den anderen die Koordinaten unserer heutigen Begegnung mit dem Leoparden. Mit etwas Glück erhöht das die Chancen einer eigenen Begegnung.
Letzte Änderung: 26 Jul 2019 14:45 von Topobär.
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26 Jul 2019 15:47 #562928
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Hallo Thomas,
das



ist mein heutiges Lieblingsbild! Außerdem ist es mal wieder an der Zeit, Dir ganz dolle für diesen RB zu danken!
Gruß
Friederike
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29 Jul 2019 11:11 #563170
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Hallo Thomas,

auch von mir ein Zwischendurch-Dankschön für Deinen gewohnt mehr als interessanten und lehrreichen Bericht!

Eine beneidenswert schöne und entspannte Tour - so viel Zeit am Stück im südlichen Afrika zu verbringen ist schon ein ganz
besonderes Privileg.

Das Foto von Dead Tree Island finde ich sehr gelungen:



Diese Landschaften sind auch ohne Tiersichtungen ein Traum ;)

Viele Grüße
Sabine
Letzte Änderung: 29 Jul 2019 11:12 von Applegreen.
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