THEMA: 7 Wochen in der Regenzeit !? (Nam/BOT 2018/2019)
04 Jul 2019 14:26 #560814
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36.Tag (Fr. 25.01.2019)
Kasane – Ihaha
110km




Nachdem wir den gestrigen Tag auf dem Wasser verbracht haben, geht es heute wieder ganz klassisch mit dem Wagen auf Gamedrive.

Vom Sedudu Gate fahren wir auf direktem Weg ans Flussufer. Noch bevor wir dort ankommen, verbleiben wir aber eine ganze Weile bei einer Gruppe Impalas, welche in Mitten üppig grüner Büsche ein sehr schönes Bild abgibt.




Am Chobe angekommen gibt es zunächst jede Menge Vögel zu sehen. In dieser Beziehung unterscheidet sich unser Gamedrive nicht von den gestrigen Bootstouren.


Rallenreiher


Silberreiher


??? junger Stelzenläufer



Sporengänse

Beim Anblick der Gänse meinte Kathrin: „Ich muss zu Hause unbedingt dran denken, dass Gänseessen für den Vereinsstammtisch zu organisieren.“ B) :whistle:

Dann erleben wir eine sehr große Herde Impalas beim Frühsport. Aus purer Freude an der Bewegung läuft die ganze Herde kreuz & quer und hin & her über die Floodplains. Ein herrlicher Anblick. Da ist soviel Lebensfreude.






Weiter ging es zu den Puku Flats. Eine große flache, vom Chobe umschlossene, Halbinsel. An Tieren war hier nix los, aber wir fanden einen landschaftlich sehr schönen Pausenplatz, direkt neben einem Früchte tragenden Kapernbusch.





Gegen Mittag sind wir zurück in Kasane. Als erstes kaufen wir die Frischwaren für die nächsten Tage ein, tanken voll und lassen uns dann vom Mittags-Buffet der Chobe Safari Lodge verwöhnen, bevor es für die nächsten Tage wieder in die Wildnis geht. Wir wollen auch den Wassertank des Bushcampers wieder vollmachen. Dafür fragen wir an der Rezeption nach einem Schlauch. Die Rezeptionistin darf das nicht selbst entscheiden und muss für so eine Lapalie extra beim Management der Lodge nachfragen. Letztendlich ist es dann kein Problem, Wasser zu bekommen, aber es ist mal wieder sehr umständlich.

Als wir beim Boteti River Camp anrufen, um eine Campsite und Dinner zu reservieren, erfahren wir, dass das Camp derzeit wegen Renovierung geschlossen ist. Schnell reservieren wir noch einen Platz auf der Khumaga Campsite im Makgadikgadi National Park.

Dann brechen wir auf nach Ihaha. Bis zu den Puku Flats fahren wir die identische Strecke, wie am Vormittag. Inzwischen sind sehr viel mehr Elefanten am Fluss erschienen.




Als wir an einem Busch vorbei fahren, hören wir ein ganz merkwürdiges Geräusch. Es hört sich wie ein technisches Geräusch an und zunächst denken wir, es ist etwas an unserem Auto. Erst mit etwas Verzögerung bemerken wir, dass das Geräsch aus dem Busch kommt und von einem Vogel erzeugt wird. Der war nicht gut zu fotografieren, aber ich hoffen, dass die Birder unter Euch trotzdem erkennen können, um was für ein Exemplar es sich handelt.


??? Zweifarbenwürger

Später treffen wir auf eine große Gruppe Giraffen, von denen eine einen ganzen Schwarm Madenhacker zu versorgen scheint.




Immer wieder treffen wir auf Elefanten.



Während aber die Elefanten östlich von Ihaha vollkommen relaxt sind und Autos komplett ignorieren, erntet man von den Elefanten westlich Ihaha hin und wieder ein entrüstetes Kopfschütteln. Hier ist halt schon deutlich weniger Tourismus und die Dickhäuter nicht ganz so sehr an Autos gewöhnt.

Mit einigen weiteren Tierbegegnungen nähern wir uns Ihaha.


Langspornkibitz

Auch bei den Pavianen gibt es gute und schlechte Reiter.




Um 17:30 treffen wir in Ihaha ein. Wir können Feuerholz ordern, welches aber erst nach Einbruch der Dunkelheit geliefert wird. Ein Glück, dass wir noch eine Ladung dabei hatten.

Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir Campsite Nr.5. Bevor wir uns häuslich einrichten, muss ich erst einmal den Spaten schwingen und den Platz von den Hinterlassenschaften der Elefanten befreien.
Auf der Nachbarcampsite steht ein sehr nettes australisch-niederländisches Paar – Wendy & Gilles. Die beiden sind in den Flittermonaten auf Weltreise und hatten sich ganz spontan für die Tour von Kasane nach Maun entschieden. Es ist Ihre erste Nacht in der afrikanischen Wildnis und sie sind sehr aufgeregt und haben viele Fragen. Wir könnnen Ihnen einige wichtige Tips geben und Ihnen so etwas die Aufregung nehmen.

Der Sonnenuntergang ist ein Traum. Dramatische Wolkenbilder, wohin man schaut. Dazu stehen im Westen Büffel und im Osten Giraffen am Fluss.





Wir sind gerade fertig mit dem Abendessen, da bemerken wir die ersten Elefanten ganz in der Nähe unserer Campsite. Ab diesem Moment bestimmen die Dickhäuter das Abendprogramm und fordern unsere ganze Aufmerksamkeit. An Tagebuch schreiben, o.ä. ist nicht zu denken. Zeitweise sind wir vollständige umzingelt und es ist schwierig, die Übersicht zu behalten. Überall an den Büschen der Campsite stehen sie und sind am fressen. Auf der Wiese zum Fluss grast darüber hinaus ein Hippo.

Das ganze wird von kräftigem Wetterleuchten über Namibia untermalt. Bei uns bleibt es aber trocken.
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08 Jul 2019 15:36 #561216
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37.Tag (Sa. 26.01.2019)
Ihaha – Linyanti
160km




Unsere Wildtierkamera zeigt uns, dass die ganze Nacht über Elefanten in der Nähe waren. Auch der nächtliche Wachdienst hat sich auf der Kamera mehrfach verewigt.

Vor dem Frühstück machen wir einen Gamedrive in Richtung Westen. Als Umkehrpunkt ist Serondela geplant. Für den Hinweg wählen wir die Pisten im Hinterland, die aber keinen nennenswerten Sichtungen bieten. Als wir dann kurz hinter Serondela zu den Floodplaines kommen, ändert sich das schlagartig.




Auch heute treffen wir wieder eine großer Herde Impalas beim Frühsport. Dieses Verhalten scheint hier an der Tagesordnung zu sein, ist mir bislang aber noch nie zu Gesicht gekommen.





Nur wenige Kilometer westlich von Serondela können wir unseren Augen kaum trauen, kommt uns doch in aller Seelenruhe ein Leopard entgegen geschlendert. Es handelt sich um einen sehr schönen und eleganten jungen Kater. Sein Auftreten ist äußerst selbstbewusst und er lässt sich in keinster Weise durch unsere Anwesenheit stören. Insgesamt bin ich bei dieser rund 20 minütigen Begegnung einige 100m im Rückwärtsgang unterwegs. Es ist noch viel schöner, wenn einem das Tier die ganze Zeit entgegen kommt, als wenn man ihm hinterher fährt. Vor allem zum fotografieren ist es perfekt. Immer mal wieder lässt er das typische heisere Bellen/Husten der Leoparden hören. Bemerkenswert ist auch, dass wir die gesamte Zeit über ganz allein mit dem Leoparden sind. Man findet also auch an der Chobe River Front noch seine einsamen Tiererlebnisse.








Irgendwann setzt der Leopard seinen Weg im dichten Gebüsch der Uferböschung fort, wo wir ihm nicht folgen können und so setzen auch wir ganz beflügelt unseren Weg fort.

Das nächste was uns besonders ins Auge fällt ist ein Baum voller Geier. Bald darauf können wir den Grund riechen, denn am Ufer liegt ein bereits ziemlich vergammelter Elefantenkadaver. Ein Festessen für die Aasfresser. Ich ignoriere den Gestank so gut es geht. Man muss für ein gutes Foto auch mal bereit sein zu leiden.







Zum Frühstück geht es noch einmal zurück nach Ihaha, denn unsere Campsite hatte den idealen Schattenbaum für ein Frühstück mit Blick auf den Chobe River.

Während Kathrin sich danach um den Abwasch kümmert, gehe ich Vögel und Blumen fotografieren.






Nach dem Frühstück erfolgt dann ein weiterer Gamedrive entlang der Riverfront, bis zum Ngoma Gate.

Das gegenüber liegende Ufer ist kein Schutzgebiet, sondern Farmland, und so sieht man hin und wieder auch namibische Fischer auf dem Fluss.



In diesem Teil der Riverfront sieht man kaum noch Elefanten, dafür aber jede Menge Herbivoren. Ideale Beute für Löwen, aber von denen sehen wir dieses Jahr keinen einzigen an der Riverfront.







Bei der Ausfahrt durch das Ngoma Gate schnorrt mich der Ranger nach „something from Germany“ an. Boah, wie mich das nervt. Ganz besonders bei Amtspersonen, die es ja immer in der Hand haben, einem das Leben schwer zu machten, wenn man Ihrer „Bitte“ nicht nachkommt. Von mir gibt’s trotzdem nix.

An der Asphaltstraße nach Kachikau gibt es eine nagelneue Puma-Tankstelle. Alles sieht betriebsbereit aus und sogar der Shop ist gefüllt. Trotzdem ist die Tankstelle geschlossen – nach den letzten Infos hier aus dem Forum sogar dauerhaft. Da fragt man sich schon, was da los ist, denn das Investment war sicherlich nicht gering.

Die Sandpiste hinter Kachikau lässt sich gut befahren und die Cutline sogar noch besser. Die meiste Zeit können wir bequem im 3. oder 4. Gang durch das Buschland cruisen.

Zu unserer Überraschung ist eine der kleinen Pfannen, welche die Cutline durchquert, gut mit Wasser gefüllt und gerade ist eine große Herde von Elefanten beim trinken und baden.





Interessant ist auch, dass sich selbst an diesen temporären Wasserstellen sofort Wasservögel einfinden. Da frage ich mich schon, wie die von diesen Wasserstellen erfahren.



Hin und wieder gibt es auf der Cutline natürlich noch immer tiefsandige Passagen. In einer hat sich ein Armee LKW festgefahren. Die Soldaten fragen nach einem Spaten und wir helfen natürlich gerne aus. Allerdings führt auch die Buddelei nicht zum Erfolg und so müssen Sie warten bis ihre Kameraden mit einem weiteren LKW kommen um sie rauszuziehen.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Linyanti. Wie beim letzten Mal bekommen wir wieder Campsite Nr.1, mit traumhaften Blick auf den Linyanti Swamp.

Als ich die Heckklappe öffne, stehe ich vor einer großen Sauerei. Die Strecke war zwar einfach zu fahren, aber auch recht schaukelig, was anscheinend dazu geführt hat, dass eine Dose Cola und eine Dose Bier explodiert sind. Dadurch ist unser Getränkekarton aufgeweicht und auseinander gefallen, was zu weiteren Verlusten geführt hat. Die nächste Zeit bin ich also erst einmal damit beschäftigt die Sauerei zu beseitigen.



Inzwischen hat es zugezogen und hin & wieder tröpfelt es ein wenig. Über dem Sumpf stehen große Gewitterzellen. Schön dass es dabei zu dieser Jahreszeit trotzdem angenehm warm bleibt.




Die ganze Zeit über sind Elefanten in den Büschen rings um die Campsite unterwegs. Da wird vor allem der Besuch des Waschhauses zur Mutprobe, denn das steht recht weit von der Campsite entfernt in unübersichtlichem Gelände inmitten der Büsche.

Heute lernen wir Lysann & Matthias aus München näher kennen, die auf der Nachbarcampsite stehen. Die beiden fahren eine ähnliche Route wie wir und zusammen mit Wendy & Gilles sind wir eine super Truppe, die sich bis Maun immer wieder treffen wird. Matthias kannte mich auch schon hier aus dem Forum. Die beiden sind schon seit fast 7 Wochen unterwegs und so gibt es reichlich Gesprächsstoff.

Beim Sonnenuntergang lässt sich unser Stern nur kurz sehen.



Dach wir gegrillt und den restlichen Abend sitzen wir zusammen mit Lysann & Matthias am Lagerfeuer. Heute hat es so viele Mosquitos wie auf der gesamten Reise noch nicht.

Über Namibia sehen wir heftiges Wetterleuchten. Bei uns bleibt es aber wiederum trocken.

Mehrfach bemerken wir Armeepatrolien.
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16 Jul 2019 14:02 #561993
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38.Tag (So. 27.01.2019)
Linyanti – Savuti
96km




Kurz vor dem Morgengrauen fängt es an zu regnen, hört aber pünktlich zum Aufstehen wieder auf. Die Sonne scheint nur durch eine kleine Wolkenlücke, was aber für einen Regenbogen ausreicht.



Wir beginnen den Tag mit einer Runde auf dem Riverdrive. Dieser kleine Loop ist die einzige Gamedrivemöglichkeit in Linyanti. Der Weg ist sehr zugewachsen und man hat nur an wenigen Stellen einen Blick auf den Fluss. Außer einem verspäteten Hippo sind keinerlei Tiere zu sehen.

Dann machen wir uns auf den direkten Weg nach Savuti. Lysann & Matthias wollen heute auch weiter nach Savuti. Aufgrund der vielen Horrorgeschichten über die direkte Verbindung (u.a. hier im Forum), hatten die beiden zunächst vor über die Cutline und das Goha Gate zu fahren. Sie fragen, ob Sie sich uns anschließen dürfen und selbstverständlich dürfen sie.
Die erste Hälfte der Verbindung ist einfach; sogar einfacher als die Cutline.Dann steigert sich die Schwierigkeit aber erheblich. Es gilt einige Schlammlöcher zu durchfahren und dazwischen müssen wir uns mit heftigem Tiefsand auseinandersetzen. Der Tiefsand für sich wäre nicht das Problem. Schwierig wird es dadurch, dass hier in letzter Zeit anscheinend ausschließlich Armeelastwagen gefahren sind, die eine breitere Spur als normale Geländewagen haben. Dadurch kann ich nur auf einer Seite in einer vorhandenen Spur fahren und muss mir die zweite Spur selbst durch den tiefen Sand ziehen. Da muss der Wagen über lange Strecken im 1.Gang kräftig ackern.
Letztendlich sind wir aber in einer guten Stunde im Bereich von Savuti angekommen, was deutlich schneller ist, als der Weg über Cutline und Goha Gate. Allein aus diesem Grund würde ich immer wieder die direkte Verbindung wählen.

Während es auf der Verbindungspiste keine Tiere zu sehen gab, ändert sich das schlagartig, als wir die weiten Grasflächen bei Savuti erreichen. Das erste was uns ins Auge fällt sind die vielen Wollhalsstörche. Aus mir nicht bekannten Gründen sind diese Vögel deutlich scheuer als andere Arten. Ein Foto aus der Nähe war nicht möglich.



Wir begeben uns auch gleich auf Gamedrive. Die Campsite kann warten.Unser erstes Ziel ist das Gebiet rings um die Harvey Pan. Hier gibt es zahlreiche Wasserstellen und es sind viele Tiere anzutreffen.
Wir treffen auf eine große und sehr aufgeregte Herde Elefanten. Sie finden am Wasser nie wirklich zur Ruhe und laufen immer wieder aufgeregt trompetend hin und her. Der Grund dafür ist ein Elefantenbulle, der sich stark für die Weibchen der Herde interessiert, dabei aber auf wenig Gegenliebe stößt.




Nach einiger Zeit zieht die Herde genervt ab, macht aber schon nach kurzer Zeit panisch kehrt und rennt in eine andere Richtung. Da sind wir natürlich neugierig, was die Elefanten so erschreckt hat und machen uns gleich auf den Weg um nachzusehen.
Schnell werden wir fündig und entdecken zwei prächtige Löwenmännchen mit einem Riss im dichten Gebüsch.




Aktuell sind sie allerdings sehr träge, so dass wir bald weiterfahren. Wir werden am Abend noch einmal hierher zurückkommen, in der Hoffnung auf etwas mehr Action.

Selbstverständlich gibt es bei den vielen Wasserstellen in diesem Areal auch zahlreiche Wasservögel.




Unser nächstes Ziel ist der Gipfel des Quarry Hill. Wir scheitern aber schon gleich am Beginn der Auffahrt. Der Knick, mit dem die Auffahrt aus der Ebene startet ist so stark, das wir mit unserem großen Hecküberstand aufsetzen würden. Da wären größere Straßenbauarbeiten an der Auffahrt nötig, aber so wichtig ist mir der Gipfel dann doch nicht. Da hoffe ich auf eine motivierte Südafrikaner-Gruppe, so dass es vielleicht bei unserem nächsten Besuch etwas wird.

Weiter geht es Richtung Süden bis zur Marsh. Hier ist in Sachen Tieren so gut wie nichts los.

Zum Brunch fahren wir dann zum großen Baobab. Das ist schon seit Jahren unser bevorzugter Picknickplatz, wenn wir in Savuti sind.



Nach dem Essen fahren wir zum Campingplatz. Wir bekommen die Campsite Nr.4, mit der wir sehr zufrieden sind. Der kleine Kiosk im Camp ist recht gut bestückt. Hier bekomme ich im Gegensatz zu Kasane sogar Cola light.

Den Nachmittag verbringen wir dann bis 17:00Uhr auf der Campsite. Ich wollte eigentlich lesen, komme aber kaum dazu. Die Tierwelt bietet auch auf unserer Campsite einen hohen Unterhaltungswert, so dass ich häufig den E-Reader zur Seite lege und mich unseren tierischen Besuchern widme. So hat z.B. ein Paar Tokos sein Nest in einer Baumhöhle des Schattenbaums unserer Campsite. Der Nachwuchs ist hungrig, und wird die ganze Zeit über versorgt. Dazu wird zwischen den Tokos lautstark kommuniziert. Auch andere Vögel lassen sich blicken.
Dann läuft eine Fuchsmanguste über die Campsite und kurze Zeit später eine große Gruppe Zebramangusten. Dazu toben immer wieder Baumhörnchen durch das Geäst unseres Schattenbaums.






Erst spät starten wir auf unseren Abend-Gamedrive. Wir wollen auch nicht mehr groß umher fahren, sondern nur zu den Harvey Pans, um zu sehen, was die Löwen machen. Inzwischen haben sich große Gewitterwolken aufgetürmt.



Die Löwen sind dann schnell gefunden. Sie haben sich in der Zwischenzeit kugelrunde Bäuche angefressen. Von der Beute ist kaum noch etwas übrig. Außer uns sind nur noch Wendy & Gilles sowie Lysann & Matthias vor Ort. Bei so wenigen Fahrzeugen geht es sehr entspannt zu, was sich auch auf die Löwen zu übertragen scheint.

Normalerweise sind Löwen in diesem Zustand nicht sehr fotogen und liegen nur schlafend im Schatten. Unsere beiden Kater machen da glücklicherweise eine Ausnahme und präsentieren sich sehr schön der Kamera.




Leider hat sich der Fokus beim letzten Bild für den Ast anstatt für die Löwen entschieden. Ich wollte Euch die beiden Schmusekater aber nicht vorenthalten.

Beim Gehen sehen wir, dass einer der beiden Löweneine schwere Verletzung am rechten Hinterbein hat. Äußerlich ist zwar nichts zu sehen, aber er kann nur mit großer Mühe auftreten und auch die Beweglichkeit ist stark eingeschränkt. Ansonsten mach der Verletzte Löwe aber einen sehr guten Eindruck. Entweder hat er sich erst heute bei der Jagd verletzt, oder wird sehr gut von seinem Bruder/Kumpel mit versorgt.





Wo ein Löwenriss ist, sind natürlich auch die Schakale nicht weit. Inzwischen haben sie ungestörten Zugang zu den Resten der Beute.



Zurück auf der Campsite entdecke ich einen Perlkauz im Schattenbaum unserer Campsite. Allein dieser Baum ist schon ein sehr interessantes Biotop. Ich bin ganz happy, denn es ist die erste Eule, die wir jemals selbst gespottet haben. Ich war schon am verzweifeln, weil wir Eulen anscheinend gar nicht können. Anderen scheint das viel leichter zu fallen, wie man aus den vielen Eulenbildern in diversen Reiseberichten schließen kann. Auch diese kleine Eule hätte ich nie entdeckt, wenn Sie nicht lautstark Ihre Anwesenheit verkündet hätte. Dabei wusste ich zunächst gar nicht, dass es sich um eine Eule handelt. Der Ruf hörte sich für mich an, wie eine hungrige bettelnde Hauskatze und ich war neugierig, welcher Vogel solche Geräusche von sich gibt.



Den Sundowner gibt es auf unserer Campsite.



Zum Abendessen fegen starke Gewitterböen über die Campsite. Es bleibt zwar trocken, aber die T-Bone Steaks werden ordentlich mit Sand paniert. Beim Essen knirscht es zwischen den Zähnen. Starkes Wetterleuchten sorgt für eine beeindruckende Stimmung.

Lysann & Matthias sind direkt auf der Nachbarcampsite und so sitzen wir auch heute wieder nach dem Abendessen wieder zusammen am Lagerfeuer und lassen die Erlebnisse des Tages Revue passieren. Die Beiden fahren morgen weiter nach Maun, wo Sie versuchen wollen, kurzfristig noch freie Campsites im Moremi zu buchen. Wendy & Gilles haben Ihre Campsite am anderen Ende des weitläufigen Areals, das wollten sie nicht im dunkeln laufen, weshalb sie heute Abend nicht dabei waren.

Savuti ist auch diesmal seinem Ruf gerecht geworden. Für uns ist es eines der schönsten Gebiete in Botswana. Schon in der ersten halben Stunde hatten wir Löffelhunde, Löwen und panische Elefanten gesehen. Auch die Vogelwelt hat uns wieder beeindruckt. Wir waren noch nie in Savuti, ohne das wir herausragende Tiererlebnisse hatten.

Im Licht der Taschenlampe sehen wir immer wieder Springhasen in der Umgebung unserer Campsite umher hoppeln.
Letzte Änderung: 16 Jul 2019 15:26 von Topobär.
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39.Tag (Mo. 28.01.2019)
Savuti – Mogotho
126km




Als wir früh am morgen aufbrechen ist der Himmel noch bedeckt. Aktuell ist nicht abzusehen, wie sich das Wetter über den Tag entwickeln wird.

Unser erstes Ziel ist wieder die Harvey Pan. Die beiden Löwen sind aber nicht mehr zu finden. Insgesamt ist in der Gegend heute wenig zu sehen.

Wir fahren durch den ausgetrockneten Channel bis zur Marsh und auch hier ist nix los. In der Marsh fahren wir am östlichen Rand entlang zum Rhino Vlei, wo wir das erste Highlight des Tages entdecken. Mitten auf dem Weg befindet sich eine Ägyptische Kobra. Normalerweise verschwinden Schlangen schneller, als man den Fotoapparat zücken kann. Dieses Exemplar geht jedoch in Angriffsstellung und weicht nicht von der Stelle.





Weiter im Süden queren wir die Marsh. Das geht hier nicht immer, aber derzeit sind alle Wege trocken und gut zu fahren. Allerdings sollte man sich nicht all zu sehr auf T4A verlassen. Viele der auf den Karten verzeichneten Wege enden plötzlich im Nichts.

In der Marsh sehen wir sehr viele Riesentrappen und können ein bislang von uns noch nie beobachtetes Jagdverhalten der Karminspinte beobachten. Die Bienenfresser nutzen die Riesentrappen als Ansitz und jagen die von den großen Vögeln aufgescheuchten Insekten. Auf dem Rücken jeder Riesentrappe sitzt ein Bienenfresser.



Am Westrand der Marsh gibt es dann mehr Tiere zu beobachten.




Weiter geht es zur Marabou Pan, wo mehrere mächtige Elefantenbullen an der Tränke sind.




In ausreichend großer Entfernung suchen wir uns einen schönen Platz zum Frühstück.



Fast die ganze Zeit ist am Wasserloch ein Kommen und Gehen der Elefanten zu beobachten. Wenn mal kurz kein Elefant dort ist, trauen sich die Giraffen ans Wasser. Das ist aber immer nur von kurzer Dauer, dann nehmen die Elefanten das Wasserloch wieder in Beschlag.



Da es insgesamt recht trocken ist und es die letzten Tage in der Gegend nicht geregnet hat, entscheiden wir uns den Weg über die Marsh Road zu riskieren. Wieder erwarten gibt es trotzdem sehr viele Schlammpassagen. Meist nur kurze Schlammlöcher, aber manchmal steht die Fahrspur auch über mehrere hundert Meter unter Wasser. Wenn möglich versuche ich erst gar nicht durch die Schlammpassagen zu fahren, sondern suche mir eine Umfahrung. Dafür bin ich auch viel zu Fuß unterwegs, denn nicht immer lässt sich eine mögliche Alternativstrecke aus dem Auto erkennen. Aber nicht alle Schlammpassagen lassen sich umfahren. Dort wo wir die Marshroad nicht verlassen können, und die Schlammpassagen so lang sind, dass der Wagen nicht durch seinen Schwung hindurch geschoben wird, kommen die Differentialsperren an beiden Achsen zum Einsatz.
Ganz im Süden der Mababe Depression, kurz vor dem gleichnamigen Gate nimmt der Tierbestand deutlich zu. Hier ist viel mehr los, als in den anderen Bereichen der Marsh. Die Masse der solitären Elefantenbullen scheint sich in dieses Gebiet verzogen zu haben. Auch jede Menge Zebras und andere Herbivoren bevölkern die Grasebenen. Wirklich sehr schade, dass es in diesem Gebiet überhaupt keine Möglichkeiten für Gamedrives gibt. Außer der Marshroad gibt es keinerlei Wege und auch mit Übernachtungsmöglichkeiten sieht es schlecht aus.

Am Mababe Gate angekommen, sieht man unserem Auto die Schlammschlacht deutlich an.



Während Kathrin sich um die Ausreisebürokratie kümmert, beobachte ich einen Toko, der sich mit seinem Spiegelbild in der Windschutzscheibe auseinandersetzt. Das erlebt man bei Tokos häufig. Eigentlich machen diese Vögel einen recht pfiffigen Eindruck, aber die Sache mit dem Spiegelbild bekommen sie einfach nicht auf die Reihe.



Jetzt folgt ein kurzes Stück auf der Transitroad, aber wir nutzen dann gleich die erste Möglichkeit um diese Piste nach Süden in die Khwai Consession und zum gleichnamigen Fluss zu verlassen.



Hier gefällt uns die Landschaft sehr gut. Wir fahren durch eine liebliche Parklandschaft.

Schon Bald erreichen wir die Mogotho Campsite. Leider steht auf unserem Voucher keine Stellplatz-Nummer und so versuchen wir – korrekt wie wir sind – einen verantwortlichen Menschen zu finden, um zu klären, wo wir uns hinstellen dürfen. Es ist aber keine Menschenseele zu finden und so entscheiden wir uns für einen Stellplatz, den wir als solchen identifizieren können und der uns am besten gefällt. Wir nehmen Stellplatz Nr. 1. da dieser einen schönen Blick auf den Fluss bietet.




Wie Bele, Matthias und die Eulenmuckels bereit in Ihren Reiseberichten aus dem Sommer 2018 geschrieben hatten, befinden sich Waschhäuser in Bau. Allerdings scheint sich seitdem nichts mehr getan zu haben, denn in den Rohbauten sind noch immer keine Installationen vorgenommen worden. Dafür sind sie zum Teil schon ordentlich zugemüllt. Die Waschhäuser scheinen zu Ruinen zu verkommen, noch ehe sie überhaupt in Betrieb gehen. Leider nicht ungewöhnlich in Afrika. Es ist wirklich schade, wie das große Potential dieser schön gelegenen Campsite vergeudet wird, welche ja auch nicht gerade billig ist. Es wird nur Geld eingesackt, aber nicht investiert.

Den Rest des Tages verbringen wir auf der Campsite. Ein Gewitter kommt auf uns zu. Zunächst sehen wir einen prächtigen Regenbogen und dann treffen uns auch schon die Ausläufer der Gewitters. Nach 15min. ist der Spuk schon wieder vorbei und die Sonne scheint schon erneut.

Zum Sundowner gehen wir an den Fluss. Sehr schön, sehr romantisch und im Hintergrund steht eine Herde Impalas.



Beim Abendessen haben wir einen sternklaren Himmel über uns. Gleichzeitig starkes Wetterleuchten im Osten. Allein schon das häufige Wetterleuten ist ein Grund in der Regenzeit durch das südliche Afrika zu reisen. Für mich jedes Mal aufs neue ein beeindruckendes Naturschauspiel.
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23 Jul 2019 15:28 #562647
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40.Tag (Di. 29.01.2019)
Mogotho – Khwai North Gate
72km




In den Bäumen rings um unsere Campsite hatten einige Perlhühner und Frankoline ihr Nachtquartier aufgeschlagen und dem entsprechend früh war es heute mit der Nachtruhe vorbei. Bereits rund eine Stunde vor Sonnenaufgang fingen die Viecher an zu krakeelen. Da war man schon versucht beim Braai auf Geflügel zu wechseln.

Somit waren wir schon lange mit den allmorgendlichen Tätigkeiten fertig, als uns unser Zentralgestirn mit einem der schönsten Sonnenaufgänge der Reise begrüßte.

Wir hatten beschlossen uns so weit wie möglich immer entlang des Ufers des Khwai in Richtung der gleichnamigen Ortschaft zu bewegen. Dass sollte bis auf die Umfahrung einiger Lodges auch problemlos klappen.



Die erste nennenswerte Sichtung des Tages war eine Hyäne, die wohl auf dem Rückweg vom nächtlichen Kontrollgang über die Campsite war.



Schon nach wenigen Kilometern erreichten wir das größte Hindernis der heutigen Etappe, die Furt durch den Mbudi, einen größeren Seitenarm des Khwai. Oftmals ist die Furt nicht zu durchfahren und man muss bis zur Transitstrecke fahren, um dort den Fluss auf einer Brücke zu überqueren. Aber auch beim derzeitigen Niedrigwasser war es sehr gut, dass ich die Furt genau erkundete, denn während die beiden Fahrspuren so tief ausgefahren wahren, dass ich in ihnen eine Durchfahrung des Mbudi nicht riskiert hätte, war das Wasser zwischen den Fahrspuren deutlich niedriger, so dass ich diesen Bereich für die Durchquerung wählte.






Landschaftlich ist die Khwai Concession ein Traum. Hinsichtlich der Tiersichtungen war es eher übersichtlich. Am ehesten waren noch Vögel zu sehen.

Diese Sporengans präsentierte sich uns auf einem Baum. Das fand ich ungewöhnlich. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal eine Gans auf einem Baum gesehen zu haben.




Klaffschnabel


Irgendein Glanzstar


Darüber hinaus die üblichen Verdächtigen, die man immer in der Nähe eines Flusses findet





Auf der Strecke bis Khwai gab es viele Schlammpassagen zu bewältigen. Da ist es immer hilfreich, wenn man eine frische Reifenspur sieht, die in den in den Modder führt. Ich gehe dann immer davon aus, dass es bei mir auch gut geht, wenn andere da durch gekommen sind. Ohne stecken zu bleiben kommen wir denn auch gut ins Khwai Village.

Im Ort kaufen wir noch kurz Feuerholz und fahren dann über die Khwai-Brücke in den Moremi National Park. Um 11:00Uhr beziehen wir unsere Campsite Nr.3, direkt am Fluss. Wendy & Gilles haben die Campsite Nr.4 gleich nebenan.

Wir frühstücken ausgiebig und danach ist eine lange Siesta angesagt. Dabei werden wir auch auf dieser Campsite sehr gut durch die immer präsente Tierwelt unterhalten. Im Fluss sind Hippos und Elefanten unterwegs, auf der Campsite glücklicherweise nur kleinere Tiere

Braundrossling


Zwergmanguste


Darüber hinaus noch Meerkatzen, Warzenschweine und Baumhörnchen.

Um 15:00Uhr starten wir auf unseren nachmittäglichen Gamedrive. Er führt uns in die Gebiete östlich der Campsite. Mal direkt entlang des Khwai und mal etwas weiter im Hinterland. Die Orientierung in dem Wegewirrwarr ist nicht immer leicht. Es gilt die richtige Balance aus T4A, den Papierkarten und der Realität vor Ort zu finden.

Es sind sehr viele Elefanten vor Ort. Sowohl solitäre Bullen, als auch Herden. Solange die Elefanten am Fluss sind, ist das kein Problem.




Am Fluss sehen wir auch viele Hippos, die heute schon sehr früh das Wasser verlassen haben, da es inzwischen zugezogen hat und recht düster ist. Sehr schlechtes Fotolicht.




Unser Highlight ist ein Honigdachs. Kathrin liebt diese furchtlosen Banditen. Leider verkrümelt er sich, noch ehe ich ein brauchbares Foto hinbekomme.

Auf dem Rückweg haben wir zahlreiche Elefantenroadblocks im Wald. Teilweise ist das Gelände sehr unübersichtlich. Bei zwei Bullen, die einen heftigen Kampf austragen, entscheiden wir uns für eine größere Umfahrung. Da ist soviel Testosteron im Spiel, dass wir denen nicht in die quere kommen wollen. Wir kommen nur sehr langsam voran und sind uns zwischenzeitlich nicht sicher, ob wir es vor Sonnenuntergang zurück auf die Campsite schaffen.

Wir fahren noch einmal an den Khwai und beobachten eine größere Elefantenherde beim Überqueren des Flusses vom gegenüber liegenden Ufer auf unsere Seite. An dieser Stelle ist das Ufer an unserer Seite sehr steil und das Wasser an dieser Stelle sehr tief. So kommt es, dass es einem kleinen Elefanten nicht gelingt, das Ufer zu erklimmen. Der Kleine kämpft verzweifelt das Ufer zu erklimmen, rutscht aber immer wieder ab. Im Laufe der Zeit werden die Versuche kraftloser und die Herde immer panischer. Die älteren Tiere versuchen dem Kleinen vergeblich zu helfen, sind dabei aber zu ungeschickt und eher kontraproduktiv. Die Luft ist erfüllt vom panischen Trompeten der Elefantenkühe und der Kleine verschwindet jetzt immer mal wieder unter der Wasseroberfläche, taucht zum Glück aber immer wieder auf. Wir rechnen schon mit dem Schlimmsten, als die Herde zurück ins Wasser geht und zusammen mit dem kleinen Elefanten zum gegenüber liegenden Ufer zurückkehrt. Das ist ja noch einmal gut gegangen.






Wenn man mal gesehen hat, wie geschickt ausgebildete Arbeitselefanten in der Forstwirtschaft agieren, verwundert es mich immer wieder, dass Elefanten von allein nicht in der Lage zu sein scheinen, Ihren Rüssel in vergleichbarer Weise einzusetzen. Vom Grundsatz hätte es kein Problem sein sollen, mit dem Rüssel den kleinen Elefanten zu greifen und aus dem Fluss zu ziehen.

Inzwischen gehen rings um uns heftige Gewitter nieder. Wir schaffen es aber diese zu umfahren und kommen trocken zurück auf unsere Campsite. Dort spricht mich gleich Gilles an, dass hinten aus unserem Auto Wasser läuft. Ich schaue nach und muss feststellen, dass wir unseren Wasserhahn verloren haben. Den hat es mit Sicherheit in einem der tiefen Schlammlöcher abgerissen. Die Absätze in diese Schlammlöcher sind oftmals sehr steil und tief und der Wasserhahn sitzt genau an der Stelle, wo der Wagen als erstes aufsetzt; direkt hinter dem Hinterrad. Da war der Wasserhahn beim Vorgängermodell wesentlich besser positioniert, nämlich am Trittbrett der Beifahrertür. Glück im Unglück ist aber, dass der aktuelle Bushcamper separate Wassertanks für den Wasserhahn und die Dusche hat. So haben wir nur die Hälfte unseres Wassers verloren.

Wieder sehr schöne Wolkengemälde im letzten Licht des Tages.



Nach dem Abendessen sitzen wir mit Wendy & Gilles am Lagerfeuer. Wieder eine sehr netter Abend zu viert. Zwischendurch sorgen erst ein Elefant und später eine Hyäne für Unterhaltung, als sie unsere Campsite besuchen.
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26 Jul 2019 14:14 #562917
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  • Topobär am 04 Jul 2019 14:26
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41.Tag (Mi. 30.01.2019)
Khwai – Xakanaxa
90km




An diesem Morgen halten mich Paviane und Meerkatzen ordentliche auf Trab. Als ich den Kühlschrank belade schlagen Sie in einer konzertierten Aktion zu und wir haben den Verlust einer Packung Emmentaler zu beklagen. Insgesamt sorgen die Affen dafür, dass wir heute um einiges später loskommen, als an anderen Tagen.

Der Weg führt uns immer entlang des Khwai zum Dombo Hippo Pool. Die Strecke lässt sich sehr gut fahren, aber es gibt nur wenige Tiere zu sehen.



Am Dombo Hippo Pool ist es so schön wie eh und je und auch der Hide ist noch genauso wackelig wie wir ihn in Erinnerung haben. Ein Wunder, dass er noch immer steht. Für uns ist das hier der traditionelle Frühstücksplatz auf dem Weg vom North Gate nach Xakanaxa.






Goliathreiher


Silberreiher





Auf der Hauptpiste weiter nach Xakanaxa sind zahlreiche Schlammlöcher zu durchfahren. Ich verlasse mich da auf die Spuren vorheriger Fahrzeuge, denn den Modder will ich auf keinen Fall zu Fuß erkunden.



Noch bevor wir zur Campsite fahren, machen wir einen Abstecher zu den Paradise Pools. Wieder einmal eine traumhaft schöne Landschaft, aber relativ wenige Tiere. Die scheinen andere Prioritäten, als die landschaftliche Schönheit zu haben.






In Xakanaxa haben wir Glück und bekommen wieder unsere favorisierte Campsite Nr.1.




Was mich auf mehreren Campsites in Botswana jedes Mal aufs Neue ärgert, ist die Tatsache, dass man nach dem Bau der neuen Waschhäuser die alten Waschhäuser stehen gelassen hat und diese jetzt von Jahr zu Jahr mehr verfallen und vergammeln. Diese Ruinen verschandeln die Campsites, welche dadurch eine verwahrlosten Eindruck machen. Mir ist es deshalb immer besonders wichtig, einen Stellplatz zu haben, von dem aus die Ruinen nicht zu sehen sind.

Während unserer ausgedehnten Mittagspause können wir einige Vögel beobachten.

Haubenbartvogel


Wellenastrild


Um 16:00Uhr starten wir auf Gamedrive. Wir wollen das Wegelabyrinth und die zahlreichen Pools südwestlich von Xakanaxa erkunden. Außerdem wollen wir versuchen mal wieder nach Dead Tree Island zu gelangen. Das war bei unseren letzten Besuchen aufgrund der sehr tiefen Furten nicht möglich.

Wir stellen fest, dass diese Gegend so einfach zu befahren ist, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Furten sind alle trocken und selbst nach Dead Tree Island kommt man ohne das die Reifen nass werden. Es scheint auch längere Zeit in dieser Gegend nicht geregnet zu haben, so dass die meisten Schlammlöcher ebenfalls trocken sind.

Wir nutzen erst einmal die günstige Gelegenheit und machen eine große Runde auf Dead Tree Island. Ich liebe diese morbide Landschaft mit den vielen abgestorbenen Bäumen. Die Tierwelt ist unspektakulär aber zahlreich. Jede Menge Lechwe & Zebras. Dazu einige Elefanten und natürlich viele Vögel.




Kuhreiher




Im Bereich der Pools und Lagunen südwestlich von Xakanaxa war lange Zeit tote Hose hinsichtlich Tiersichtungen. Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben, an diesem Tag noch etwas besonderes zu erleben, als gegen 18:00Uhr Schlag auf Schlag ein Highlight dem Nächsten folgte.

Als erstes entdeckten wir am Lions den Pool passenderweise einen Löwen. Dieser war aber entgegen der meisten seiner Artgenossen sehr scheu und verschwand sofort in den Büschen, als wir uns ihm näherten.



Nur 5min. später und nur wenige hundert Meter entfernt entdeckte Kathrin einen Leoparden. Dieser hatte es sich auf dem Boden im Schatten eines Baumstammes gemütlich gemacht.




In der Hoffnung, dass sich hier vielleicht noch etwas tut, blieben wir so lange es die Zeit erlaubte bei diesem schönen Tier. Währenddessen lief in einiger Entfernung eine Hyäne vorbei, aber der Leopard lies sich nicht aus der Ruhe bringen.

Letztendlich drängte uns die Zeit zum Aufbruch. Wir waren hier schon länger geblieben, als ich es bei früheren Besuchen in dieser Gegend gewagt hätte. Ich kann mich noch an Rückfahrten zur Campsite erinnern, wo man permanent vor unpassierbaren Furten stand und einen Umweg nach dem anderen Fahren musste, so dass wir erst lange nach Sonnenuntergang zurück auf der Campsite waren. Diesmal konnten wir ohne Behinderung den direkten Weg fahren.



Lysann & Matthias waren von Savuti aus direkt nach Maun gefahren. Dort konnten Sie noch spontan 2 Nächte in Xakanaxa buchen und so sitzen wir auch heute wieder zusammen am Lagerfeuer. Mit dabei sind auch Christiane & Dieter, die mich auch aus dem Forum kennen. Ich konnte den beiden im Vorfeld Ihrer Reise bei einigen Fragen behilflich sein.
Unsere vielen Leoparden-Sichtungen werden im Spaß zunächst noch als Safari-Latein abgetan, bis wir dann die Fotos zeigen. Wir geben den anderen die Koordinaten unserer heutigen Begegnung mit dem Leoparden. Mit etwas Glück erhöht das die Chancen einer eigenen Begegnung.
Letzte Änderung: 26 Jul 2019 14:45 von Topobär.
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