THEMA: Kaoko BA Light - "The Journey is the Destination"
18 Feb 2019 16:18 #548757
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 18 Feb 2019 16:18
  • Applegreens Avatar
Room with a View

Am Morgen werden wir von Vogelgezwitscher geweckt und die beiden Arbeiter auf der Campsite sind auch schon am Werk.



Und auch heute Morgen werden wir aus der Ferne von einer Himba beobachtet.

Wir verlassen die Campsite Richtung Onjava Plains. Die Fahrt heute ist im Vergleich zu gestern erholsam – aber dennoch recht ruppig.





Dekorativer „Bottle Bush“ zwischen Marmorstein.



Und wir entdecken kurze Zeit später tatsächlich unseren ersten Lone Men – Nr. 27.





Die Message lautet: „Hope to meet“.



Um diese „Steinmännchen“ ranken sich zahlreiche Mythen. Gefunden wurden bislang soweit uns bekannt ist, immer noch nicht alle.

Bald erreichen eine Ebene – die leicht tiefsandige Strecke führt streckenweise zwischen dichtem Mopane entlang.



Allgegenwärtige Springböckchen



Adi warnt uns in einem unübersichtlich zugebuschten Abschnitt per Funk, dass uns ein Wagen mit rasanter Geschwindigkeit entgegenkommt :ohmy:. Wir tasten uns also in Schrittgeschwindigkeit voran. Diese blöden Idioten kommen uns in Hochgeschwindigkeit aus dem Buschwerk frontal entgegen – Armin kann grade noch so bremsen – deren Wagen schiebt sich im Sand trotz Vollbremsung auf uns zu :evil: :evil:. Das wäre dann um eine wortwörtliche Haaresbreite beinahe eine ziemlich blöde Geschichte geworden. Es waren Touristen, die offensichtlich der Meinung waren, hier im Tiefsand mal so richtig auf die Tube drücken zu können :sick:. Ohne Entschuldigung brausen sie von dannen :evil:.

Schon kurze Zeit später entdecken wir das Hinweisschild: Etambura!





Dieser Name klingt doch schon irgendwie verheißungsvoll und aus Berichten einiger Fomis weiß ich, was uns erwartet :cheer:.

Oben am Berg angekommen werden wir bereits von dem liebenswerten Henry erwartet.





Die frohe Botschaft: Auch hier werden wir die einzigen Gäste sein und haben bei der Zimmerwahl die freie Auswahl.

Wir installieren uns in den einfachen aber schönen Zimmern – Room with a View – sogar vom Außenbad hat man eine herrliche Aussicht.





Und erst das Aussichtsdeck! Das hier ist einfach nur schön!







Etambura ist eine Selbstversorgerunterkunft. Das bedeutet, man bringt seine Lebensmittel mit und kocht auch selbst. Gegen einen kleinen Obulus würde auch Henry kochen und den Abwasch übernehmen. Wir kochen aber lieber selbst – genießen aber den Luxus den Abwasch nicht selbst machen zu müssen B).

Den Nachmittag vertreiben wir uns mit Müßiggang und einem ausgiebigen Lunch. Zwischendurch genießen wir die Aussicht, schreiben Tagebuch, durchblättern die interessanten Bücher in der kleinen Bibliothek und streunen über das Areal.









Foto: Adi



Zum Sundowner genehmigen wir uns einen doppelten GT und bestaunen die uns umgebende Kulisse.










Adi & Rentia sind zwischenzeitlich in der Freiluftküche beschäftigt. Es gibt heute ein herrlich leckeres Thai Chicken Curry.

Wir laden Henry ein, mit uns gemeinsam zu Abend zu essen. Das Angebot nimmt er freudestrahlend und gerne an. Während des Essens erfahren wir, dass auch er stolzer Besitzer von nach eigener Aussage nur wenigen Ziegen und Kühen ist. Seine drei Kinder gehen alle zur Schule. Wir verbringen gemeinsam einen wirklich netten und unterhaltsamen Abend.

Nach dem schönen gemeinsamen Abendessen genießen wir die sternenklare Nacht unter dem Himmelszelt.









Die Sterne sind heute Nacht so klar und zahlreich wie an noch keinem Abend dieser Tour. Die Milchstraße zum Greifen nah!

Und auch Adi liebt die Taschenlampenmalerei :silly: Allerdings nicht in der Perfektion wie die Eulenmuckels :P



Die Fahrstatistik des heutigen Tages:





Morgen schmeißen wir unsere bisherige Planung etwas über den Haufen und es gilt eine weitere Herausforderung zu meistern ;)
Letzte Änderung: 18 Feb 2019 16:29 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, tigris, Fluchtmann, aos, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, speed66, Logi und weitere 18
19 Feb 2019 14:57 #548840
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 18 Feb 2019 16:18
  • Applegreens Avatar
Über Pässe und Täler wieder zurück an den Kunene

Heute Morgen schlafen wir für unsere Verhältnisse erst einmal aus und gehen den Tag auch sonst ziemlich entspannt an. Vor allem die schöne Aussicht genießen wir noch einmal in vollen Zügen.



Dann packen wir unsere Siebensachen, verabschieden uns aufs Herzlichste von Henry und unser erster kurzer Weg führt uns zur verlassenen Marble Mine gleich um die Ecke.















Auf der Campsite unterhalb des „House on the Hill“ entsorgen wir Reste des schmutzigen Kunene Wassers aus unseren Brauchwassertanks und füllen diese mit „sauberem“ Wasser randvoll auf.

Den „Joubert’s“ oder eindeutiger bekannt unter „Rooidrom – Pass“ gilt es nun zu überqueren. Die spitzen, scharfkantigen und ziemlich losen Steine erfordern erneut sehr konzentriertes Fahren. Besonders einige sehr enge Stellen lassen doch zeitweilig unseren Atem stocken.







Auch hier habe ich ein kurzes Video zusammengestellt. Die einzelnen Sequenzen sind in unterschiedlichen Geschwindigkeiten beschleunigt, damit das Ganze nicht zu langatmig wird ;) .



Nachdem wir den Joubert’s hinter uns gelassen haben, erreichen wir die Rote Tonne. Ein ideales Plätzchen für eine kurze Rast.





Das findet auch ein kleines Himba-Mädchen, die uns auf Ihrem Weg beim Wasserholen entdeckt. Sie steht eine Weile und beobachtet uns schüchtern aber beharrlich. Nach der gewohnten Begrüßung überlegen wir, ob wir Ihr wohl nicht doch etwas anbieten könnten. Wasser hat sie bereits reichlich – Zucker und Süßigkeiten finden wir persönlich nicht wirklich gut. Wir zeigen ihr Äpfel und nach einiger Zeit hat sie unsere Gestiken verstanden, dass man die runden Dinger essen kann :cheer:.



Ich entdecke hier noch dieses UFO – wer könnte den wohl benamsen? Wie ich hörte, soll Matte ja wieder zurück sein - insofern hoffe ich doch sehr auf Bestimmungshilfe :whistle: (auch für die Ufo's in einem früheren Kapitel mit Fragezeichen ;) ). Danke Matte :kiss: - ein Familiar Chat :whistle:



An der roten Tonne stellt Adi den weiteren Routenverlauf zur Diskussion. Eigentlich war für heute bereits die Weiterfahrt Richtung Hoarusib geplant. Da wir aber auch heute pannenfrei und zügig vorangekommen sind, haben wir nun die Option eine nicht geplante Nacht oben in Camp Syncro einzubauen. Dafür würde uns dann morgen ein extrem langer Fahrtag bevorstehen. Einstimmig entscheiden wir uns für Camp Syncro und machen uns auf gen Norden.

Wir tauchen nun ein in eine völlige andere Landschaft – und im Sand macht die rumpelfreie Fahrt richtig Freude :cheer:.







Leider hat es hier so viele Fahrspuren wie auf einer achtspurigen Autobahn :S – warum man die Landschaft so zerpflügen muss, erschließt sich mir nicht :unsure:.



Schon nach den ersten Kilometern bereuen wir unsere Entscheidung nicht – im Gegenteil hätten wir doch eine großartige Kulisse und Fahrt verpasst.


Foto: Adi

Foto: Adi


Foto: Gerald

Wir passieren interessante Gebirgsformationen und den Heiligen Berg der Himba lassen wir irgendwann rechts liegen.




Foto: Gerald



Diese Weite lässt den Atem stocken – eine Gegend von unbeschreiblicher Schönheit!






Foto: Adi

Irgendwann nach einer kurzweiligen Fahrt erreichen wir Camp Syncro und müssen leider erfahren, dass Sarah & Ryan schon seit August wieder in der Schweiz sind. Interimsweise bis ein Käufer gefunden ist, wird das Camp nun vertretungsweise am Leben erhalten.

Außer uns sind noch zwei weitere Camper auf dem Platz. Wir nehmen die Nummer 4.



Das kleine Paradies von Sarah und Ryan sieht wohl nicht mehr ganz so gepflegt aus, wie noch vor einem Jahr - so zumindest die Aussage von Adi & Rentia. Die Gemüsebeete und der Garten wirken vertrocknet, die Gewächshäuser sind geplündert und nichts Neues angepflanzt, die Abflüsse der Duschen sind verstopft und Zäune fallen auseinander. Es bleibt zu hoffen, dass sich bald jemand findet, der diesen schönen Ort wieder hegt und pflegt.









Nachdem wir uns installiert haben beobachte ich einige White-fronted Bee-eater Blue-cheeked Bee-eater in den Bäumen am Fluss – die halten leider gar nicht still :sick:.





Ein Red-eyed Bulbul ist da wesentlich kooperativer.







Außerdem gesellt sich eine sehr zutrauliche Hündin zu uns. Sie wirkt ungepflegt und auf dem eine Auge scheint sie blind zu sein. Kann mir jemand einen Hinweis geben, ob sie früher vielleicht zu Sarah & Ryan gehört hat? Sie kennt die gängigen Grundkommandos und wirkt nicht wie ein Streuner?! Könnte es sein, dass Sarah & Ryan aus welchen Gründen auch immer doch ihre Hunde zurücklassen mussten??

Rechtzeitig vor Sonnenuntergang marschieren wir zum „Sundowner-Hill“ oberhalb des Camps. Auf dem Weg entdecke ich diesen kleinen Gecko Sand Lizard.



Nur einen Katzensprung entfernt liegt Angola gegenüber zum Greifen nah.





Natürlich darf der obligatorische GT nicht fehlen :P .



Zum Dinner sind Frauke & Gerald „on duty“ und servieren sehr leckere Schweinelende und Hühnerbeine mit Gemsquash. Zum Dessert gibt es warmen Applecrumble aus dem Feuer.

Im Dunkeln machen wir mit unseren Taschen- und Stirnlampen riesige Krokodile im Fluss und auf der Sandbank aus. Zum ersten Mal sehen wir am Kunene tatsächlich Krokodile :woohoo:

Und hier noch die Fahrstatistik des heutigen Tages:





Den morgigen Tag verbringen wir überwiegen auf Pad – uns steht ein langer Fahrtag mit Ansage bevor.
Letzte Änderung: 20 Feb 2019 18:14 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, Fluchtmann, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, sternschnubi, speed66, Logi und weitere 15
20 Feb 2019 18:26 #548944
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 18 Feb 2019 16:18
  • Applegreens Avatar
A long way down South – Von Tonnen, Steinmännchen und Landschaften – Teil 1

Noch im Dunkeln packen wir zusammen und nehmen ein zeitiges Frühstück ein. Wir verlassen Camp Syncro mit dem ersten Tageslicht.



Armin und ich beschließen bereits langsam Richtung Marienfluss vorzufahren, während der Rest der Gruppe noch einen Blick auf die Community Campsite werfen wollen.

Dabei entdecken wir unseren ersten „Lone Men“ des Tages mit der Nummer 25 und der Botschaft „Heading for 15“.







Von den anderen ist immer noch nichts zu sehen und wir fahren langsam und gemütlich weiter.



An irgendeinem Punkt müssen wir den falschen Abzweig genommen haben :sick:. Wir sind schon gut eine halbe Stunde unterwegs aber der Rest der Gruppe bleibt spurlos verschwunden :whistle:. Auch das Funksignal wird immer schwächer. Ich schalte das Navi ein und wir sind ganz klar auf der falschen Spur unterwegs :pinch: Zwischen uns liegt nun das augenscheinlich undurchdringliche Flussbett und in weiter Ferne entdecke ich zwei weiße Punkte - die Autos unserer Begleiter :silly:

Wir müssen also umkehren – glücklicherweise haben wir unseren Fehler rechtzeitig gemerkt – so dass wir bald wieder aufschließen.

Quasi als Entschädigung entdecken wir einen Rüppell's Korhaan.



Unsere Freunde nutzen die Wartezeit für ein paar schöne Fotos und Frühstück mitten auf der Pad.







Weiter geht es nun wieder Richtung „Red Drum“ durch die wunderschöne Landschaft des Marienflusstals.







Auch hier haben wir eine kurze Sequenz bewegter Bilder mitgebracht.



Beim Erstellen des Videos habe ich unweigerlich ganz arg Fernweh und Sehnsucht nach dieser Gegend bekommen :blink: .





Von der roten Tonne geht es schnurstracks weiter Richtung „Blue Drum“.



Auf dem Weg dorthin entdecken wir den zweiten „Lone Men“ des Tages – dieser hat aber weder eine Nummer noch eine Botschaft für uns.





Die „Orange Drum“ steht einsam und verlassen in einer unwirtlichen Gegend. Die Kühlbox ist leider auch leer :silly:.



Wir passieren die Hartmannberge – leider nicht im allerbesten Licht.





Die Landschaft wird nun zunehmend karger – kein Baum und kein Strauch – aber Zeichen von Leben können wir in weiter Ferne ausmachen.



An der „Green Drum“ tragen wir uns ins „Logbuch“ ein und von dort geht es weiter in ein gefühltes riesengroßes NICHTS.





Auf den Bildern kaum zu erkennen – mit dem bloßen Auge aus der Entfernung auch nicht.....



….hier tauchen wir ein in das riesige Flussbett des Grometum (?) wo wir eine Lunchpause einlegen.



Und hier pausieren wir nun auch im virtuellen Leben – die heute noch folgenden Eindrücke werden größtenteils dann etwas anders sein – daher sage ich an dieser Stelle mit Guggus Worten: „Stay tuned“
Letzte Änderung: 20 Feb 2019 18:43 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, tigris, Fluchtmann, aos, Topobär, fotomatte, freshy, speed66, Logi und weitere 20
22 Feb 2019 11:51 #549121
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 18 Feb 2019 16:18
  • Applegreens Avatar
A long way down South – durch Wüstenlandschaften zum Hoarusib - Teil 2

Weiter geht es nun immer entlang des Randgebiets zum Skeleton Coast NP....





…. wo wir den dritten „Lone Men“ des heutigen Tages finden.







Es ist die Nr. 19 und wieder gibt es keine Botschaft für uns :dry:.

Auf unserem weiteren endlosen Weg verändern sich die Aussichten und Landschaften stetig.





Von Steinwüste über Sandwüste, imposanten Gebirgszügen, Flussbetten mit leichtem Bewuchs ….












... und etwas mehr Tiere hat es hier auch :)







Dann erreichen wir die „Metropole“ Orupembe :silly:.









Der Shop No.1 hat zwar nicht allzu große Auswahl – aber wir werden trotzdem fündig.







Die junge Frau ist mit unserer kleinen Bestellung von ein paar wenigen Getränken und Streichhölzern völlig überfordert. Das Rechnen mit Taschenrechner fällt ihr offensichtlich schwer – so dass sie sich zu unseren Gunsten verrechnet. Also rechnen wir ihr das Ganze einfach nochmal vor und zahlen selbstverständlich den korrekten Betrag.

Von hier aus geht es weiter durch eine karge Wüstenlandschaft immer oberhalb des Khumib entlang.







Eine Herde Bergzebras zeigt sich selten kooperativ und fotogen.











Ohrengeier auf der Lauer.



Wir ziehen weiter durch endlosen Weiten.







Irgendwo hinter diesem Gebirgsmassiv liegt unser Ziel.



Und da liegt er nun vor uns zum Greifen nah! Mt. Himba Sphinx – im schönsten Abendlicht!



Die schmale Fahrspur führt geradewegs auf den beeindruckenden Berg zu.





Und tatsächlich entdecken wir hier den vierten „Lone Men“ des heutigen Tages :woohoo:.





Auch hier wurde die Platte mit der Nummer und Botschaft leider entwendet :unsure:.


Foto: Frauke



Auch von dieser Etappe habe ich eine kurze Videosequenz gebastelt.



Nur ein kurzes Stück müssen wir noch entlang des Fußes von Mt. Himba Sphinx meistern und gegen 19.00 Uhr erreichen wir den westlichen Teil des Hoarusib. An einer geeigneten Stelle installieren wir unser Camp.


Foto: Adi

Ein langer und sehr staubiger - aber beeindruckender Fahrtag liegt hinter uns. Rückblickend fragt man sich sicher, warum wir uns für diesen Streckenabschnitt nicht mehr Zeit genommen haben und die Gegenden nicht ausgiebiger erkundet haben. Nun des Rätsels Lösung verbirgt sich zum einen in unserem ungeplanten Abstecher hoch nach Camp Syncro aber auch in einem kleinen Geheimnis, das nur unsere südafrikanischen Freunde und ich kennen :whistle:. Wenn man nur wenige Urlaubstage zur Verfügung hat, muss man leider Kompromisse eingehen :sick:.

Armin und ich sind zu später Stunde noch mit der Zubereitung unseres Dinners beschäftigt. Glücklicherweise ist heute ein einfaches Gericht geplant - Spaghetti Carbonara und davon mehr als reichlich.



Wieder nicht sonderlich motiviert knipse ich noch ein „Gute-Nacht-Foto“.



Und schon bald krabbeln wir müde aber glücklich in unsere Zelte.

Die Fahrstatistik des heutigen Tages:





Unsere morgige Sonntagsausfahrt führt durch grüne Schluchten, zu einem Schloss aus Stein weiter in Richtung Gainas Plains.
Letzte Änderung: 22 Feb 2019 12:16 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, Fluffy, tigris, Fluchtmann, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, speed66 und weitere 15
24 Feb 2019 18:48 #549287
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 18 Feb 2019 16:18
  • Applegreens Avatar
Von Flusstälern und Schluchten über ein Schloss aus Lehm in die Plains – Teil 1

Während des Frühstücks bemerken wir Kinder die ganz in der Nähe mit ihren Hunden im Sand spielen. Sie scheinen tief in das Spiel versunken – verstohlen und ohne bemerkt werden zu wollen werfen sie aber immer wieder interessierte Blicke in unsere Richtung. Einige Zeit später hören wir von einem nahen gelegenen Hügel eine männliche Stimme laut und offensichtlich verärgert rufen. Ein älterer Mann kommt in eiligen Schritten auf uns und/oder die Kinder zu. Flugs spurten die Kinder zu einer nahen gelegenen Wasserstelle.

Der Vater grüßt „Moro Moro“ und da wir uns ja rudimentär verständigen können grüßen wir „Moro Perivi“ was von ihm wiederum mit „Perinaua Perivi“ beantwortet wird. Mit diesen wenigen Worten ist der Bann gebrochen. Armin bietet ihm Tabak für seine Pfeife an.



Die Kinder – mittlerweile mit gefüllten Kanistern zurück - gesellen sich nun auch zu uns.



Für die Hunde haben wir unsere Reste Hundefutter parat – den Rest übergeben wir dem Vater, der sichtlich verwundert schaut. Wir kramen auch sonst noch einiges aus unseren Vorräten, was wir entbehren können. Die Kinder bekommen Äpfel, Eier, Brot, eine Flasche Öl und eine alte Tupperdose wird ebenfalls dankbar angenommen. Für diese Familie ist der heutige Sonntag möglicherweise so etwas wie ein Glückstag.





Die kleine Familie war anfänglich sehr zurückhaltend und es wurde nicht nach Süßigkeiten oder Geld oder überhaupt irgendetwas gefragt – da sind wir gerne von unseren Prinzipien abgewichen „einfach so“ etwas zu verschenken. Quasi als Gegenleistung dürfen wir alle fotografieren. Bald wird es Zeit sich zu verabschieden. Die Kinder bedanken sich artig mit den Worten „Okonene Okohepa“ - wir erwidern gekonnt „Karepo Naua“!

Die drei ziehen von Dannen und auch wir packen unsere Siebensachen. Wir manövrieren weiter durch den leicht grün angehauchten Hoarusib.







Wir erfreuen uns an der Vogelwelt – viele sind uns bislang ja noch nicht vor die Linse gehüpft oder geflogen :whistle:.




Foto: Gerald

Direkt hinter einer Biegung machen wir eine mehr als erfreuliche Entdeckung – unsere ersten Wüstenelefanten :woohoo:!









So plötzlich wie sie aufgetaucht sind – so plötzlichen waren sie im dichten Buschwerk auch wieder verschwunden.



Auch hier zeigt sich wieder: Zur rechten Zeit am rechten Ort! Die Dickhäuter waren keine fünf Minuten zu sehen. Die Tiere sind definitiv in der Nähe – meist sehen wir sie nur nicht.

Exakt an dieser Stelle sollten wir eigentlich schon vorgestern übernachtet haben – Adi & Rentia haben diesen Ort im letzten Jahr „Rentias Bushcamp“ getauft.


Foto: Gerald

Wir stimmen überein, dass dies zwar auch ein schönes Plätzchen ist – uns unser gestriger Platz jedoch etwas besser gefallen hat, denn der „Emergency Exit“ aus dem Flussbett heraus war für den Fall der Fälle wesentlich näher :whistle:.

Noch ein Stückchen folgen wir dem Hoarusib, bis wir das eigentliche Flussbett verlassen, aber immer wieder kreuzen.





Die Landschaft seitlich und oberhalb bietet schöne Einblicke hinab in das vereinzelt auch mit Palmen gespickte grüne Band des Hoarusib.









Die Spur schlängelt sich sanft durch die beeindruckende Landschaft.





Auf der anderen Seite türmen sich die Felsformationen gen Himmel, der sich heute leider etwas bedeckt zeigt.





In einer Senke treffen wir ganz unverhofft auf eine kleine Giraffenfamilie, die sich mehr als unbeeindruckt von uns zeigt.


Foto: Gerald







Erste Zeichen der nahen Zivilisation.


Foto: Gerald

Und kurz darauf erreichen wir die nächste „Metropole“ Puros B).




Foto: Gerald

Doch etwas größer als Orupembe und am Heiligen Sonntag scheinen alle Bewohner unter einem Baum in Festtagskleidung versammelt. Wir fragen nach der Hütte, wo es Benzin – also Diesel – gibt.

Dort angekommen erwartet uns eine herausgeputzte Herero-Dame. Der „Chef“ sei bereits unterwegs um unsere Tanks aufzufüllen.
Wir müssen nicht lange warten und das Betanken kann starten.



Tanken in Puros ist nicht nur ein wenig abenteuerlich, sondern auch doppelt so teuer wie andernorts. Aber die Nachfrage reguliert den Markt. Wir brauchen nur etwa 20 Liter pro Wagen – quasi als eiserne Reserve für den Fall der Fälle. Nach eigenen Berechnungen sollte unser Sprit bis Sesfontain gut reichen.

Nachdem wir alle drei Autos betankt haben – was ein Weilchen gedauert hat - geht es zurück zum Zentrum von Puros. Dem „Dieselchef“ geben wir einen kurzen Lift zum „Zentrum“ unterm Baum.



Im „Manchester United Trading Shop“ füllen wir ein paar Getränke auf - die Läden hier oben sind immer recht interessant.


Foto: Gerald



Foto: Frauke

Foto: Frauke

Kurz hinter Puros - etwas außerhalb - halten wir unter einem Schattenbaum zum Lunch. Bei näherer Erkundung der Umgebung stellen wir fest, dass sich genau hier unter dem Baum und innerhalb eines riesigen Buschwerks offensichtlich das Schlachthaus von Puros befindet :pinch:. Riesige Schlachterhaken im Baum und einige Überreste im Inneren des Busches lassen diesen Rückschluss zu :whistle:. Ein bisschen unappetitlich, aber zum Zeitpunkt dieser Feststellung waren wir bereits satt :lol:

Und für den Rest des Sonntags gibt es dann ein gesondertes Kapitelchen – also auch die geneigte Leserschaft ist quasi zur Lunchpause im „Open-Air“-Schlachthaus verdammt :P.

Die Wartezeit verkürzt Euch bei Interesse das kurze Filmchen der bisherigen Etappe bis nach Puros:



Weiter geht es dann im nächsten Teil durch den Puros Canyon grobe Richtung Ganias Plains.
Letzte Änderung: 25 Feb 2019 16:02 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Fluffy, tigris, Fluchtmann, aos, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, speed66 und weitere 16
26 Feb 2019 18:35 #549462
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 18 Feb 2019 16:18
  • Applegreens Avatar
Von Flusstälern und Schluchten über ein Schloss aus Lehm in die Plains – Teil 2

Von Puros aus machen wir uns nun auf den Weiterweg dem grünen Hoarusib Richtung Küste folgend.




Foto: Adi


Foto: Gerald

Hier hat’s etliche Kühe und die Umgebung erinnert ein wenig an unser Alpenvorland :silly:.








Foto: Adi

Es hat auch ein wenig Wasser - aber wir hätten ehrlich gesagt mehr erwartet.





In der Schlucht machen wir kurz Halt und bestaunen die Felsformation - sicherlich mehr als imposant, wenn sich hier das Wasser durch die Engstelle schiebt.







Einziger Vertreter der Vogelwelt - Three Banded Plover.



Nachdem wir den Canyon verlassen haben biegen wir Richtung Süden auf einen 4x4 Track. Irgendwo in dieser Gegend verlassen wir die Pad.







Und hinter diesem kleinen Hügel verbirgt sich völlig unverhofft dieses Wunder der Natur :kiss:.





Um den Hoarusib befinden sich einige dieser sogenannten „Clay Castles“. Die meisten davon befinden sich jedoch innerhalb des Skeleton Coast NP. Diese über zehntausend Jahre alten Formationen, geformt aus Sand uns Wasser, verbergen sich versteckt in schmalen Schluchten.









Eigentlich wäre dies ein idealer Platz, um länger herumzustreunen, aber wir wollen heute noch so weit wie möglich Richtung Süden fahren, denn wir haben morgen einen wichtigen Termin :whistle:.

Unser weiterer Weg führt uns nun durch diese endlose Weite.



Bald wird es aber wirklich Zeit, ein Plätzchen für die Nacht zu finden :whistle:. Die Sonne wird bald untergehen. Die Platzsuche gestaltet sich in dieser Gegend allerdings als nicht so einfach :S.



Irgendwo zwischen Tsuxub und Amspoort Gorge finden wir auf einem kleinen Hügel ein nettes Plätzchen. Ich habe leider keine Ahnung, wo genau wir hier unser Camp aufgeschlagen haben :pinch:.





Einzige Schwierigkeit wird es sein, die Autos so zu „leveln“, dass sie halbwegs geradestehen. Wir beratschlagen eine Weile, bis die idealen Stellplätze gefunden werden.



Es braucht ein paar Steine unter den Rädern und die kräftige und kühle Seeluft von der nahen Küste muss auch bestmöglich abgeschirmt werden.



Es dauert also eine ganze Weile, bis wir uns hier installiert haben.





Trotz der kleinen Herausforderungen sind wir völlig begeistert von diesem Platz in dieser unendlichen Weite.







Rechtzeitig zum Sundowner können wir die Szenerie und den Sonnenuntergang würdig zelebrieren.


Foto: Gerald


Foto: Gerald









Nach Sonnenuntergang wird es dann aber sehr empfindlich kalt und windig :ohmy:. Wir sind wieder froh für unsere Daunenjacken und das wärmende Feuer.



Zum Abendessen servieren Adi & Rentia Lamb Chops, Hackfleisch, Folienkartoffeln und Ratatouille. Zum Dessert verarbeiten wir unser restliches Obst.

In der sternenklaren und kalten Nacht sitzen wir noch lange am Feuer und lauschen der Stille, die uns umgibt.



Und die Zusammenfassung in Form eines Videos gibt es auch von dieser Etappe. Und nein, wir sind nicht mit diesen Geschwindigkeiten durch die Landschaft gerast :P – die bewegten Sequenzen wurden in der Geschwindigkeit verdoppelt, damit das Ganze nicht zu langatmig wird B).



Unsere Fahrstatistik des heutigen Tages:





Am folgenden Tag gilt es ein "Juwel" zu finden – und ein gut gehütetes Geheimnis wird endlich gelüftet
Letzte Änderung: 26 Feb 2019 18:50 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, Fluffy, Goldmull, tigris, Fluchtmann, aos, Topobär, fotomatte, freshy und weitere 23
Powered by Kunena Forum