THEMA: The Heat is on – Namibia & Botswana November 2018
18 Mär 2019 16:38 #551674
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Hach, so viele bekannte Namen in meinem Reisebericht :blush:

@Bele: Ja ja, ich gebe mir schon Mühe, schneller voranzukommen :laugh: Mein Problem ist, dass ich beruflich auch viel mit Texten arbeite und dann ist abends irgendwie der Kreativgeist schon ausgewrungen. Und die Wochenenden... naja... sind irgendwie zu kurz... :woohoo: Aber ich gebe mir Mühe (und träume weiter von Staubebenen). Schön, dass du mitliest.

@Thomas: Ja das mag wohl sein, aber es fehlt uns ja auch am direkten Vergleich :woohoo: Wir waren auch erst etwas überrascht von der Reifendruck-Thematik, aber wenn man's denen glauben möchte gab es von Januar bis Ende Oktober in der gesamten Flotte nur einen Reifenplatzer. Ob's jetzt an dem Druck liegt oder einfach an guten Reifen, das kann ich nicht sagen. Auch wenn die Ausstattung nicht erstklassig war, zumindest war alles, vom Reifen bis zum Zelt, echt top in Schuss. Und das ist auch was wert! Danke jedenfalls auch dir für's positive Feedback und das Mitlesen!

Liebe Grüße
Bea
Südmarokko März 2012 | Südafrika & Swasiland September 2014 | Namibia & Botswana November 2018
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18 Mär 2019 17:36 #551679
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Hallo Bea,
sehr gerne bin ebenfalls dabei und bin sehr gespannt, was Ihr noch so alles erlebt habt. Denn einen Teil Eurer Route fahren wir im Mai/Juni.

Liebe Grüße

Martina
2020: Februar/März Kuba und mehr martinasreisen.blog/
2019 Mai/Juni: Botswana - Caprivi - Vic Falls hier im Forum www.namibia-forum.ch...-okavango-delta.html
2018 Sizilien, Äolische Inseln, La Reunion und mehr: martinasreisen.blog/
2018 Ost-Sizilien und Liparische Inseln Reisebericht: www.umdiewelt.de/mTravelogue.php?t=9215&m=p
2017 Island - Spitzbergen - Nordkap - Norwegen Reisebericht: www.umdiewelt.de/Eur...-9019/Kapitel-0.html
2016 Vietnam Reisebericht: www.vivien-und-erhar...isebericht/&pageNo=1
2015 Namibia Reisebericht: www.namibia-forum.ch...-2015-ein-traum.html
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14 Apr 2019 14:43 #553947
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Klassischer Fall von "je mehr man verspricht, desto weniger hält man" - upps. Aber jetzt geht's weiter! Und ich habe auch ne Ausrede: War zwischenzeitlich in Schottland unterwegs. Ein bisschen wie Namibia in kalt. Aber die Sehnsucht nach rotbraunen Staubebenen ist immer noch da... :laugh:


Tag 7 – Bei den Feuersteins wird’s heiß

Irgendwann im Morgengrauen werde ich wach – weil mir so kalt ist. Ich versuche meinen Körper möglichst wärmeeffizient zusammenzurollen und Wärme von dem tief atmenden Menschen neben mir abzusaugen und noch weiterschlafen zu können. Es gestaltet sich aber schwierig. 12 Grad waren es in der Nacht, wie wir später nachgeschaut haben. Zu kalt für unsere dünne Decke – auch mit Schlaf-Fleece. Umso besser die Investition in die Picknickdecke, die uns zumindest halbwegs über die Nacht gerettet hat. Aber ich will mich nicht beschweren – das Aufwachen an der Spitzkoppe ist toll. Aus dem Zelt schauen und bäm. Und damit meine ich nicht, dass ich von der Leiter gefallen bin. Es ist einfach so schön hier.



Beim Frühstück frieren wir ganz schön, was beim Durchsehen der Bilder zu einigen Lachern geführt hat. Zum Glück kehrt die Wärme mit der Sonne aber recht schnell zurück. Wehmütig packe ich. Hier würde ich eigentlich gerne länger bleiben. Leider gibt es an der Spitzkoppe nicht wahnsinnig viel zu tun – Wandern kann man, wie uns der Guide sagte, „bei dem Felsbogen“, doch eine richtige Wanderung gibt es da nicht, man läuft halt etwas herum. Wer nicht gerade die große Spitzkoppe besteigen will oder einmal das Gebirge laufen, das man vorher schon mit dem Auto umfahren hat, findet hier neben den angebotenen Touren und majestätischem Herumsitzen nicht so viel zu tun. Also ist es wohl okay, dass wir nur eine Nacht dableiben. Aber schade, schade.

Ich habe mich heute mal für das Wildnis-Kontrastprogramm Blümchenkleid entschieden – um das Urlaubsfeeling zu betonen. Das macht es am Felsbogen dann natürlich etwas schwieriger, herumzuklettern. Aufgrund der Kürze des Kleids komme ich nicht jugendfrei die Steigung zum Bogen hoch. Wir sind hier zwar fast allein, aber eine französische Familie soll ja nicht durch aufreizende Posen beim Hochwuchten belästigt werden. Zumindest ist das doch eine tolle Ausrede für mangelnde Armkraft.



Die typischen Fotos mit Felskugeln machen wir natürlich noch, dann brechen wir auch schon auf. Auch heute haben wir nur eine kurze, aber sehr panoramische, Fahrt zur Omandumba-Farm vor uns. Ich fahre. Wir kurven durch sehr schöne Landschaft und freuen uns über die schönen Bergformationen, Bäume und alles, was so rumläuft. Und dann wird’s irgendwie ganz schön sandig. Die Schotterstraße ist immer wieder durchzogen von kurzen Sandfeldern. Na gut, die sind so klein, da kann man einfach durchbrettern. Bis dann eines auf einmal größer ist – und so plötzlich kommt, dass ich keine Zeit mehr habe zu schalten und ungeplant im vierten Gang durch den losen Sand schwimme. Der Motorton wird immer tiefer – los, komm, weiter, du schaffst das, Auto! – und ich rette mich gerade so auf die andere Seite . Na gut, das war zwar knapp. Aber im Sand-Ernstfall würde ich das so natürlich nicht wiederholen. Das Fahren im Sand selbst finde ich tatsächlich ganz witzig. Botswana kann also kommen.

Aber jetzt kommt erstmal die Omandumba-Farm, wo uns eine sehr freundliche englischsprechende und eine etwas ruppige deutschsprechende Dame begrüßen und in alles einweisen. Ich habe das Gefühl, ich werde mit meinem Blümchenkleid nicht so richtig ernstgenommen. Oder sie hat gesehen, wie ich gerade eingeparkt habe. :woohoo: Aber was soll’s wir sind ja hier für die Einsamkeit auf der Campsite und nicht für den Schnack mit den Anwohnern. Wir fragen nach einer Wanderung und werden sehr eindrücklich vor den Nashörnern gewarnt. „Wenn ihr diese Fußstapfen seht – seht zu, dass ihr wegkommt! Lauft los in die andere Richtung! Und versucht bloß nicht irgendwie Fotos zu machen oder so – einfach nur weg!“ Ich lache mich innerlich kaputt, weil ich an Robins Reisebericht denken muss, und die eklatante Nicht-Einhaltung dieser Anweisung. :whistle: Wir sind jetzt aber mehr als geschult bezüglich der Aggressivität dieses Zeitgenossen (also, nicht Robin, sondern das Nashorn) und haben auch nicht vor, mutig zu sein.
Wir fahren noch ein Stück zu unserem Camp, das nah am Living Museum liegt, sich aber so anfühlt, als wären im Umkreis von 80 Kilometer keine anderen Menschen zu finden. Willkommen bei den Feuersteins!



Das Camp ist wirklich sehr originell gemacht, es gibt eine Feuerstelle zwischen zwei der großen Felskugeln. Das Bad ist ein Stück weiter hinten und sogar ausgeschildert.



Und hat einen sehr interessanten Outdoor-Charme:



Einen kleinen Waschtisch mit fließend Wasser gibt es sogar auch, allerdings – leider – keinen Strom. Das macht uns ein bisschen nervös, denn es ist heiß, sehr heiß. Fast schon kochend heiß. Beim Aufstellen des Tisches tropft etwas Wasser auf den Boden und verdampft zischend auf dem Schotter. Moment – was?

Nach kurzem Kopfschütteln stellt sich dann aber heraus, dass der Boden doch noch nicht zur Bratpfanne mutiert ist, sondern unsere Camp-Vorbenutzer offenbar ein illegales Feuer an der Seite des Felsens gemacht haben, und die Überreste noch hier begraben liegen. Allerdings sagt diese kurze Szene trotzdem viel aus: Heute ist der erste Tag, wo es wirklich so heiß ist, dass es unsere Tagesplanung aktiv beeinflusst. Wir können nämlich erst mal überhaupt nichts. Das geht doch etwas auf den Kreislauf, und alles, was wir machen können, ist, den 30cm schmalen Schattenstreifen neben dem Felsen möglichst gut zu nutzen. Da mir ungefähr nach einer halben Stunde Schattensitzen langweilig wird, beschließe ich, dass heute doch der ideale Tag für Wäsche ist. Der sorgfältige Waschprozess in der prallen Sonne ist sehr anstrengend und nicht gerade förderlich für die generelle Hitzegeplagtheit. Aber die Wäsche ist innerhalb von 10 Minuten trocken, was enorme Vorteile hat.



Nachmittags brechen wir dann auf zu einer kleinen Wanderung. Wir müssen zu diesem Zeitpunkt noch lernen, dass die Nachmittagshitze nicht unbedingt weniger heiß ist, als die Mittagssonne. Wir fahren dafür ein Stückchen bis zur „wilderen“ Campsite, die nur eine Buschdusche hat – und fragen uns, ob 15 Minuten Kühlung das Fleisch im Kühlschrank noch retten kann.



Von da geht’s dann ein Stückchen zwischen weiteren faszinierenden Felskugeln hindurch.



Gefühlt laufen wir nur einen Kilometer, aber es ist so heiß, dass der Schweiß fließt als hätte er es eilig. Ohne Hut wären wir hier endgültig verloren. An unserem „Wendepunkt“ (das Wortspiel in Richtung Grillfleisch ist sehr subtil aber bewusst gewählt) sehe ich irgendwelche Spuren am Boden. Ich suche NATÜRLICH die ganze Zeit nach dem Nashorn. :laugh: mKeine Ahnung, ob das Nashornspuren sind, sie sind etwas verwischt – angeblich kommen die ja nicht in die Berge, aber was ist hier Berge und was nicht? Sind es vielleicht doch Nashornspuren? Zu dem Prickeln der Hitze kommt noch ein bisschen Nervenkitzel dazu, den ich mir einrede, aber mit dem es irgendwie mehr Spaß macht. Nach erfolgreicher Wendung sehen wir dann noch diesen bunten Freund hier:



Und dann geht’s auch schon wieder zurück. Es war ein netter Spaziergang, ich hätte mich gerne mehr bewegt, aber so viele Wege gibt es hier offenbar auch nicht und außerdem sind wir jetzt schon mindestens medium gebraten. Also wieder zurück, und hardcore entspannen! Ein einzelnes Auto mit zwei Menschen kommt an diesem Tag hier vorbei und will offenbar mal schauen, was hier so los ist, sonst sehen wir absolute keine Menschenseele. Herrliche Ruhe, eine tolle Atmosphäre und eine schöne Aussicht machen es zu einem sehr schönen Ort, um tatsächlich mal anzufangen, ein Buch zu lesen. Hier kann man sprichwörtlich die Seele baumeln lassen.

Irgendwann ist es dann endlich Zeit, das Feuer anzumachen, das Abendessen vorzubereiten und zur Feier dieses besonders einsamen und romantischen Ortes heute mal die erste Flasche Wein zu öffnen. Ein Rosé, der erstaunlicherweise doch noch recht kühl ist. Sehr angenehm nach der Hitze des Tages.



Das Abendessen genießen wir dann bei wunderschönem Sonnenuntergang mit Ausblick und fühlen uns dank Wein und leckerem Essen wie in unserem eigenen privaten Luxuscamp.



Wir sitzen noch eine ganze Weile mit dem Rest der Roséflasche. Als es dunkel wird, wird es allerdings SEHR dunkel. Zumal wir eben nicht am Feuer sitzen, wie sonst, da wir lieber die Aussicht genießen wollten. Und irgendwann bekomme ich dann doch ein wenig Angst: Eine Horde Paviane, die sich akustisch schon den Tag über immer mal bemerkbar gemacht hat und ein Stückchen weg auf der anderen Seite unserer Felskugeln lebt, gerät plötzlich in Aufruhr und macht eine ganze Menge Lärm. Klingt unspektakulär, kann aber in der absoluten Dunkelheit und absoluten Einsamkeit mittelmäßig gruselig sein. Müssten die nicht schon längst schlafen? Ist das ein Kampf um die Schlafplätze oder doch ein heimtückischer Leopardenangriff? Und ist der Leopard jetzt satt oder erst recht sauer? Wir fühlen uns auf einmal doch etwas exponiert vor unserem Feuerstein-Haus. Naja beziehungsweise: Ich fühle mich exponiert. Lukas macht sich darüber lustig. :huh:

Aber es ist sowieso recht spät geworden. Wir gehen also lieber ins Bad – sicherheitshalber zusammen, es ist ja ein Stück. Auf dem Weg leuchte ich den Weg gut aus – mir ist schon aufgefallen, dass es hier wieder mehr von meinen achtbeinigen Lieblingsfreunden gibt, den sehr viel kleineren Walzenspinnenmann vorhin zum Beispiel, oder so ein par andere Geräte, die mich zu Hause in Hamburg schon leicht aus der Ruhe bringen würden, aber mich jetzt und hier irgendwie relativ kalt lassen. Und dann stellt sich heraus, wie gut meine vorbildliche Ausleuchtung war: „Woah krass, das ist ne schwarze Witwe!“ – „Ach quatsch, du spinnst doch.“ – „Hier guck, kugeliger Körper, relativ klein, rotes Kreuz. Das ist eine, wirklich.“ Das Foto gelingt leider nicht, aber aus meiner Erinnerung schlage ich nachher noch einmal in unserem schlauen Buch nach. Na gut, es war keine 100%-ige Schwarze Witwe, aber ich schätze eine Karoo-Knopfspinne (weil rotes Kreuz) aus derselben Familie und damit etwas weniger – aber durchaus – giftig. Was man so alles erlebt, und wie unspektakulär es sich dann doch irgendwie anfühlt. Kein großes Gefühl der Vorahnung, keine dramatische Musik. Ich weiß genau, dass auch das zu der Kategorie Informationen zählt, die man der Familie zu Hause lieber erst hinterher erzählt, wenn man heile zurück ist. Aber diese Spinnenbegegnung hat für mich mehr Faszination als Angst. Eigentlich habe ich gar keine Angst. Denn das Tier ist sehr ruhig, und hängt da so in seiner Ecke rum – da hätte man schon sehr ungünstig stolpern müssen, um es zu stören. Jeder bleibt in seiner Ecke – damit kann ich heute gut leben.

Utensil des Tages: Wäscheklammern. Sonst wär alles weggeflogen.
Südmarokko März 2012 | Südafrika & Swasiland September 2014 | Namibia & Botswana November 2018
Letzte Änderung: 14 Apr 2019 14:54 von offbeat.
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14 Apr 2019 16:20 #553963
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Als Entschädigung hänge ich den nächsten Tag noch direkt mit an :blush:

Tag 8 – Passierschein A38

Heute haben wir mal wieder eine längere Reise vor uns – es geht jetzt endlich Richtung Etosha. Auf dem Weg haben wir allerdings noch eine Aufgabe: Die Gasflasche auffüllen. Gestern Nachmittag war sie auf einmal leer. Aber es passt heute ganz gut rein, denn wir haben ja ohnehin noch einen Versorgungsstop geplant. Denken wir. :blink:

Erst einmal besuchen wir aber die Tikoloshe Holzschnitzerei in Omaruru, wo es jede Menge zugekauften Krams und vor allem aber kuriose, künstlerische Holzschnitzereien für auch nicht ganz so wenig Geld gibt.



Wir decken uns mit der einigen Souvenirs ein und können auch vor einem künstlerischen Wurzelgebilde nicht halt machen, von dem wir bis heute nicht genau wissen, ob es ein Stachelschwein, ein Wildhund oder eine Hyäne darstellen soll. :woohoo: Aber irgendwie ist es auch das, was wir daran mögen. Es ist eben nicht die dreimillionste Kopie desselben Elefanten.

Und dann beginnt die Suche nach Passierschein A38.

Von Stadt zu Stadt spielt sich das folgende Muster ab: Tankstelle 1 hat kein Gas. Tankstelle 1 schickt uns in den Baumarkt zu Build-It. Build-It hat heute aber auch kein Gas und schickt uns zur Tankstelle 1, bei der wir ja aber nunmal schon waren. Na gut, dann im nächsten Ort. Tankstelle 2, Build-It, Tankstelle 3. Immer dasselbe Spiel. :huh: Endlich, bei der letzten Tankstelle die wir probieren, bevor wir es endgültig aufgeben, bei der Puma in Outja, gibt es Gas. Zumindest theoretisch. Aber es ist jetzt halt grad „Mittach“ und da geht das eben nicht. Wir sollen später nochmal wiederkommen. Herrje. :S

Wir erledigen also noch ein paar Einkäufe und essen notgedrungen, weil wir ja den Mittach abwarten müssen, Schwarzwälder Kirschtorte (oder zumindest das, was man sich hier darunter vorstellt – aber ganz lecker) im Farmhouse Café. So viel Zivilisation – das war doch gar nicht beabsichtigt.



Und dann – inzwischen sind wir maximal genervt und jeder versucht nur noch, den anderen dazu zu bringen, zum x-ten Mal mit der Gasflasche aus dem Auto zu steigen :lol: – bekommen wir tatsächlich Gas. Und hoffen wirklich sehr, dass es uns dieses Mal erhalten bleibt. Wenn wir gerade mitten in Botswana sind und nix als Nudeln dabeihaben, müssten wir sonst auf die Sonne-Gar-Methode zurückgreifen, die sicherlich auch erfolgreich, aber langwierig wäre. Denn unsere Töpfe wirken auch nicht so recht feuerfest. Aber eine gute Seite hatte die Aktion: Bei einem der vielen Tankstellenstopps, noch am Anfang der Route, haben wir den Tipp bekommen, nicht außenrum über Otjiwarongo nach Outjo zu fahren, sondern die M63 zu nehmen, Schotter – aber schneller. Hat sich gelohnt!

Und irgendwann werden wir dann ganz aufgeregt, weil wir uns tatsächlich dem Etosha-Park nähern.



Nach einem unkomplizierten Registrierungsprozess fahren wir in den Park – und erstmal sieht alles überhaupt nicht spektakulär aus. Gebüsch, wie vorher. Und alles unfassbar trocken. Hat nicht den Anschein, als ob hier gerade so viel los wäre. Bis ich nach fünf Minuten selbst etwas ungläubig und trocken vermelde: „Elefant“. Lukas will mir nicht so recht glauben, aber tatsächlich tut sich gleich am ersten Wasserloch, kurz hinterm Eingang, ein Spektakel auf, das ich aus Südafrika so nicht kenne. Gefühlt haben sich alle Tiere, hier versammelt. Unglaublich.



Wir beobachten sie eine ganze Weile. Für mein Gefühl dennoch viel zu kurz, aber irgendwann müssen wir weiter, da es einfach zu warm wird und ohne Klimaanlage nicht zu ertragen ist. Und so grell, dass die Fotos auch nur so mittelmäßig werden. Aber was für ein Einstieg!



Bis zum Okaukuejo-Camp passiert dann nicht mehr so viel. Wir begutachten kurz unseren Platz, recht groß, direkt am Zaun, natürlich sind hier viele Leute aber wir hatten es uns viel schlechter vorgestellt. Und dann fahren wir auch schon wieder los. In nordwestliche Richtung.

Hier ist allerdings, gelinde gesagt, überhaupt nichts los. Und die Straßen sind grauenvoll. Bis jetzt hatten wir uns noch gewundert, warum so viel über Reifenplatzer im Etosha gesprochen wurde – bei der geringen Geschwindigkeit kam uns das irgendwie unwahrscheinlich vor. Aber diese Schlaglochpisten mit Haufen aus scharfen Steinen, die manchmal IN den Löchern liegen, lassen uns doch schon erahnen, wie das werden kann.

Ich finde aber trotzdem, obwohl hier wenig zu sehen ist und eigentlich alle Wasserlöcher ausgetrocknet: Der erste Safari-Tag ist immer der schönste. Man freut sich noch über jedes Hörnchen, jeden Springbock und jedes Perlhuhn. Bis es allerdings bei uns ankommt, dass es nicht „Hemperl-Huhn“ heißt, dauert es eine Weile … :woohoo:



Irgendwann auf dem Rückweg zum Camp kommt es dann noch zum Fast-Crash. Hier sind inzwischen überhaupt keine Autos mehr unterwegs. Bis auf eines, das mich, da ich etwas mittig fahre angesichts von so wenig Verkehr, links überholt. Ich habe natürlich angesichts der Einsamkeit vergessen, alle 20 Sekunden in den linken (!) Spiegel zu gucken, zumal ich nicht damit rechne, dass da einer ankommt. Fast hätte ich genau im falschen Moment nach links gezogen. :blink: :angry: Aber der Negativmoment wird sofort wieder wettgemacht: Jetzt sehen wir doch noch einen Elefanten. Ein Bulle, den wir in einem kleinen Waldstück fast übersehen hätten. Er wirkt entspannt, ich setze etwas zurück, damit wir bei dem jetzt etwas besseren Licht vielleicht ein Foto hinbekommen. Aber sobald wir stehen, wirkt er doch beunruhigt und läuft auf uns zu. Schnell weg! Es reicht nur für ein Beweisbild:



Als wir in der Dämmerung im Camp ankommen, bemerken wir unseren Fehler: Riesige Elefantenherde am Wasserloch bei Sonnenuntergang. Sehr idyllisch – und sehr ärgerlich. Wir hätten einfach im Camp bleiben können statt wie die Bekloppten im Nichts rumzukurven! :ohmy:



Aber auch so sehen wir noch viel. Die langsam abziehende Elefantenherde...



Und Giraffen, die sich im absoluten Zeitlupentempo verhalten. Giraffen sind ja irgendwie der personalisierte Zweifel. So langsam kann man gar nicht sein. Quälend fast, ihnen zuzuschauen, wie sie immer wieder zögerliche Versuche in Richtung Wasser machen. Faszinierend, wenn sie es dann nach einer Stunde tatsächlich schaffen. Und dann, endlose Ewigkeiten später, reißen sie sich sogar zum Trinken hin! :laugh:



Auch ein Elefantenbulle, der sehr lange in der Nähe ausgeharrt hat, kommt irgendwann noch einmal vorbei. Und zum Schluss: Ein Nashorn! Und noch ein zweites! Und noch ein drittes!

Wie wunderbar! Das hat sich wirklich mehr als gelohnt. Jetzt gibt’s noch die tägliche Riesenportion Fleisch, und dann schnell ins Bett, um morgen früh loszukommen.

Utensil des Tages: Tatsächlich mal der Reiseführer. Ohne wären wir nicht auf die Schnitzerei aufmerksam geworden, was ein netter Zwischenstopp war auf einer sonst eher ereignisarmen Fahrt.
Südmarokko März 2012 | Südafrika & Swasiland September 2014 | Namibia & Botswana November 2018
Letzte Änderung: 14 Apr 2019 16:26 von offbeat.
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27 Mai 2019 12:41 #557503
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Es wäre wirklich zu schade, wenn dieser tolle Reisebericht versandet :whistle: :)
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28 Mai 2019 22:41 #557613
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Ach Phil, das war vielleicht genau der Anstoß, den ich gebraucht habe :blush: Schon seit Wochen plagt mich das schlechte Gewissen, dass ich doch mal weiterschreiben sollte. Neben all den anderen Ausreden, die ich anführen könnte, ist wohl auch nicht ganz unerheblich, dass der folgende Tag nicht gerade zu meinen Lieblingstagen gehört... :huh: aber seht selbst.


Tag 9: Hitze und Staub

Es ist früh, aber nicht früh genug. Allein, dass ich so etwas denke – und aufschreibe – lässt mich an meinem eigenen Verstand zweifeln. Aber in Südafrika haben wir es vor vier Jahren doch eigentlich immer geschafft, als eines der ersten drei Autos vor der Gate-Öffnung in der Schlange anzustehen. Da gab es natürlich auch kein spektakuläres Wasserloch. Also wird das Müsli gerührt und los geht‘s. Im Camp herrscht eine ruhige, aber geschäftige Stimmung, irgendwie auch ganz angenehm.

Unser erster Safaritag auf dieser Reise. Wir sind erwartungsfroh. Aber erstmal scheint alles … irgendwie echt leer. Diese extreme Trockenheit und der relativ geringe landschaftliche Reiz lassen die Gegend eher unwirtlich erscheinen.

Das erste was wir sehen – ein Sekretär. Für uns erstmal ein neues Tier – das ist doch nett!



Das erste Wasserloch, das wir ansteuern, ist allerdings mal wieder ausgetrocknet. Eine Szene, die sich immer wieder über diese Reise wiederholen wird: Die Vorfreude, wenn es mal wieder ein Wasserloch in dieser absoluten Ödnis gibt. Die Enttäuschung, wenn absolut nix los ist, nichtmal mehr das Wasserloch selbst. Ein bisschen anstrengend ist das ja, muss ich zugeben. Aber wenn man dann hinterher überlegt, was man alles an einem Tag gesehen hat – dann ist es doch oft gar nicht so wenig.

Besonders gerne mag ich das Foto von diesen morgendlichen Zebras:



Wir sehen Oryx, mehr Zebras, mehr Springbocks, Gnus, Kudus. Unsere ersten Giraffen im Tageslicht beim Trinken.






Irgendwie verpassen wir leider den Punkt, an dem man auf die Pfanne schauen (oder auch laufen?) kann. Weil wir zu beschäftigt sind, der Hoffnung auf Wasserlöcher nachzufahren, die hier und da auch in Erfüllung geht. Aber dass wir die Pfanne verpassen – fast unverzeihlich. Oder ein Trick unseres Unterbewusstseins, uns zum Zurückkommen zu bewegen? :woohoo: Aber etwas Ausblick auf die Pfanne bekommen wir trotzdem. Denn irgendwann wird die Landschaft in Richtung Halali doch irgendwie spannender – weiter und mit weniger Gebüsch. Hier fahren wir eine Weile ganz gerne durch.

Straußen sind auch schöne Tiere, auch wenn sich hier das komische Etosha-Licht schon wieder zu unseren mäßigen Fotografierkünsten gesellt:



Manchmal gibt es schöne Bäume in der leeren Ebene, die total nach meinem kindlichen Bild von Afrika aussehen.



Man hat ja sonst nichts zu tun:



An einigen Wasserlöchern ist mehr los, zumindest was Huftiere angeht, das bekommt man kaum aufs Bild:



Und manchmal sieht man sogar andere Autos – aber selten. Das macht es deutlich schwieriger, man muss spektakuläre Sichtungen jetzt selbst entdecken und kann sich nicht einfach heimlich anschließen und sich selbst einreden, dass man dieses und jenes Tier gaaanz bestimmt auch selbst gefunden hätte! :lol:

Also starren, und starren, und starren wir… Irgendwann kommen wir an einen Punkt, wo verdächtig viele Autos einen Baum beobachten. Man ist ja dann schon etwas müde. Also beobachten wir auch erstmal fleißig einen Baum. Und Springbocks. Ist ja auch schön hier. Springbocks. Und Baum. Und ein Stein. Was für ein schöner Baum! Ich checke zum fünften Mal, ob der Stein nicht doch ein Löwe sein könnte. :blink:

„Sehen die was, oder sehen die nichts?!“ – „Keine Ahnung.“

Und dann bewegt sich der Stein doch.

Löwe! Schon am ersten vollen Safaritag. Das ist doch mal ein Auftakt, wie wir uns den vorgestellt haben. Wenn wir schon hier Katzen sehen – und später sind wir ja noch in Botswana! Da wird ja noch so viel mehr kommen! Denken wir. Selten lagen wir mehr daneben… Aber das kommt später. Durch das Fernglas lässt er sich unser Löwe auch halbwegs beobachten, aber er ist doch ein ganzes Stück weg.



Kurz setzt er sich auf und schaut sich um. Dann legt er sich aber doch wieder schlafen. Na gut, da wird wohl nichts passieren, dann fahren wir nach einer Weile weiter.

Jetzt sind wir natürlich auf die akribische Beobachtung von Steinen unter Bäumen geimpft. :laugh:

Man mag es unserer Beobachtungsgabe zuschreiben, ich halte es allerdings nur für Glück: wenig später sehen wir noch zwei schwarze Schatten unter einem Baum. Man, ist das schwer, die zu erkennen. Auch bei diesen zwei Damen sind wir auf der Zufahrt zum Wasserloch schon vorbeigefahren, nur dass mein Hirn in diesem Moment eben nur Steine registriert hat. Auf dem Rückweg hat sich die Überprüfung der Steine gelohnt. Aber auch die beiden bewegen sich keinen Zentimeter – es ist langsam Mittag und damit echt heiß geworden. Würde ich auch nicht machen, wenn ich die wäre.



Unser nächster Stop ist schon Halali – auch bekannt als Hitze und Staub. Unser schlauer Plan: Wir checken hier mittags schonmal ein, lassen unseren Tisch hier und entspannen etwas, um die unterm-Baum-liege-Zeit der Tiere zu überbrücken, indem wir unterm Baum liegen. Könnte man ja meinen, dass das schlau war, oder? :S

Auf den ersten Blick macht der Platz, trotz des berüchtigten Staubs, gar nicht mal so einen schlechten Eindruck, auch wenn alles etwas gedrängter wirkt. Wo ein Stellplatz aufhört und der andere endet, ist hier nur nach längerem Raten klar – und damit auch, wo man sich strategisch geschickt hinstellt. Da wir nicht allzu spät dran sind, bekommen wir einen Platz nicht ganz so weit entfernt vom Rand. Aber es ist heiß – sehr, sehr, sehr, sehr heiß. Und die Bäume hier spenden relativ wenig Schatten. Die Füße wühlen im dreckigen Staubsand. Wir versuchen uns erstmal einzurichten. Inspizieren die Waschhäuser, die nicht ganz so einen guten Eindruck machen wie in Okaukuejo. Die Oberfläche unseres Tisches ist nach kürzester Zeit heiß. Unser Auto ist nach kürzester Zeit heiß. Na gut – schauen wir uns erstmal das Wasserloch an. Leider ist der Weg dahin – heiß. Und gefühlte 3 Kilometer lang.

Das Wasserloch ist eigentlich recht schön, fast wie ein Amphitheater, die Zuschauerbänke auch zu einem gewissen Teil überdacht und einige Meter oberhalb angeordnet. Hier gibt es Schatten, aber neben einem älteren Ehepaar und einem Fotografen mit Riesenobjektiv herrscht gähnende Leere. Eine Weile entspannen wir hier, dann wird es zu langweilig und wir schleppen uns zum Auto zurück.

Und jetzt? Keine Ahnung. Die Hitze überfordert mich komplett. Hier gibt es kein Entrinnen… alles ist heiß. Sonne heiß, Luft heiß, Boden heiß, Auto heiß. Schwitzen im sitzen, sitzen und schwitzen, schwindelig schwitzen. Unruhe. Schlechte Laune. Genervt. Die Zeit vergeht nicht, fünf Minuten, zehn Minuten. Wie viele Stunden noch, bis wir wieder losfahren können?

Rückblickend war das einer der zwei Tage, an denen die Hitze wirklich unerträglich wurde.So, dass der Kreislauf einfach kurz vor Kollaps ist. Aber so richtig merkt man erst hinterher, dass die schlechte Laune und innere Unruhe einer reinen körperlichen Überforderung geschuldet waren. Rückblickend hätten wir vielleicht einfach in den Pool springen sollen. Naja, das hätte wahrscheinlich zum Herzinfarkt geführt, wäre aber wenigstens nicht mehr HEISS. In diesem Moment haben wir aber an der Hygiene des Pools, der irgendwie trüb aussah, gezweifelt – und wollten die Einrichtung von Pools in wüstenähnlichen Gebieten nicht unterstützen. Ein Versuch, im Restaurant zu essen, nur um die Zeit rumzukriegen, scheitert daran, dass das Restaurant den Flair eines fliegenumschwirrten Tankstellenimbiss hat. Und ungefähr auch diese Speisekarte.

Und dann fahren wir eben doch wieder los. Und fahren. Und fahren. Der Nachmittag ist verflucht. Trockenes Wasserloch über trockenes Wasserloch. Heute Morgen war doch noch so schön! Und jetzt ist so schrecklich anstrengend. Unser Problem: WIr können uns ja nicht zu weit entfernen, denn wir müssen schließlich dieselbe Strecke wieder zurück. Also fahren wir rund um Halali in der Gegend herum und klammern uns an die vage Hoffnung, dass sich das ganze irgendwie lohnt. Und wir können nichtmal zurück, denn dann zerfallen wir in der Hitze zu Staub. Vielleicht ist der ganze Halali-Boden aus dem Staub der vertrockneten Seelen. :blink:

Wir werden teilversöhnt durch einen braunen Adler und zwei Hyänen.





Dann ist es uns irgendwann zu blöd und wir fahren zum frühen Abend in Camp zurück. Heute sind wir gaaaarantiert die ersten am Wasserloch – rechtzeitig vorm Sonnenuntergang! Aber auch diese Rechnung geht erst einmal nicht auf, hier ist einfach nix los. Wir warten ab, bis die Sonne untergegangen ist, dann beschließen wir aber doch, erstmal Essen zu machen und später wiederzukommen. Heute ist auch der Tag, an dem wir keine Lust mehr auf Steak haben. Also gibt es: Nudeln mit Tomatensauce, Kichererbsen und Zebrasteakstücken. Das Zebra ist gekocht etwas zäh. Dennoch eine Wohltat, so ein gekochtes Mahl.

Und dann? Wird's doch noch ziemlich gut. Belohnt für einen mehr als miserablen Nachmittag werden wir doch noch am Theater – äh Wasserloch. Zu späterer Stunde ist hier so einiges los – vor allem auf den Tribünen, wo Ankommende und Abziehende Zweibeiner übereinander stolpern. Aber auch die Schauspieler lassen nicht lange auf sich warten. Nashörner! Eine Nashorn-Dame mit Baby kommt aus dem Busch. Langsam. Vorsichtig. Von links ein Nashornmann. Langsam, vorsichtig. Faszinierend, zu sehen, wie diese Tiere agieren – erstaunlich, dass das Licht sie nicht stört. Oder siegt nur der Durst?

Spektakulär wird es dann etwas später: Der Herrscher am Wasserloch marschiert ein. Und nimmt es sofort ganz für sich ein. Ein riesiger Elefantenbulle – und sein Begleiter. Die Nashörner weichen zurück. Faszinierend, zu sehen, wie diese ja auch tonnenschweren Tiere dem Elefanten ängstlich aus dem Weg gehen. Faszinierend, welche Macht er ausstrahlt. Aber auch welche Willkür. Und wir sehr sein Begleiter dann doch nur Mitläufer ist. Ich sitze in diesem Moment weit vorne. Zu weit. Und auf einmal kommt der Riese direkt auf mich zu, schnell, zielstrebig, ohrenflackernd, rüsselschwingend. Es fällt mir so schwer, zu glauben, dass ich hier oben sicher bin, nur vielleicht zwei Meter an Höhe und eine halbherzige Portion Stacheldraht liegen zwischen uns. Er könnte, bestimmt, wenn er wollte. Aber es bleibt beim Machtgehabe und einem Puls von 200 meinerseits.

Zur Beruhigung nach diesem eindrücklichen Spektakel dürfen wir noch ein paar Nashörner beobachten, die sich nach dem Abzug von Mr. Big eine ganze Weile um das Wasserloch tummeln. Und dann ist es endlich, endlich nur noch "heiß". Ohne achtmal "sehr" davor. Zeit, zu schlafen.

Utensil des Tages: Heute war uns nicht zu helfen.
Südmarokko März 2012 | Südafrika & Swasiland September 2014 | Namibia & Botswana November 2018
Letzte Änderung: 28 Mai 2019 22:53 von offbeat.
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