Tag 21 – 3. August 2018 – Rund um den Itezhi-Tezhi-See
Hippo-Bay – Kasabushi-Camp, Süd-Kafue
Im Gegensatz zu unseren italienischen Nachbarn standen wir schon zeitig auf und fotografierten das erste Morgenlicht über dem See.
Wir fuhren ein ganzes Stück östlich am Seeufer entlang, also den Weg, den wir gestern gekommen waren. Einige Hippos dümpelten träge im Wasser vor sich hin, und die Vögel wärmten ihr Gefieder in den ersten Sonnenstrahlen.
Rotbauchschwalbe
Senegalkiebitz
An vielen Stellen hatten wir einen guten Blick auf den See. In Ufernähe gab es kleine Inselchen mit einzelnen Bäumen – Matthias würde sie, wie wir gelernt haben, Dürrständer nennen (aber kann man von Dürre reden, wenn sich das Gestrüpp mitten im Wasser befindet?
). Es ragten also ein paar Baumgerippe aus dem Wasser, auf denen häufig Wasservögel wie Schreiseeadler, Nimmersatt-Störche und verschiedene Reiher saßen.
Graureiher
Mangrovenreiher
Ganz kurz sahen wir ein paar Büffel, die aber schnell im Gebüsch verschwanden. Fischer holten von einem kleinen Boot aus ihr Netz ein, und wir schauten ihnen eine Weile dabei zu. Wieder entdeckten wir einen Trompeterhornvogel. Die scheint es hier häufiger zu geben.
Nach ein paar Kilometern drehten wir um und fuhren zurück. Karin und Peter wollten an der Campsite frühstücken und fuhren vor. Wir trödelten bei diversen Vögeln herum und kamen etwas später nach.
Senegal Coucal
Nach einem flotten Müsli ging es weiter um den See herum.
Wir kamen jedoch nicht allzu weit, denn an einer Stelle, bei der zu beiden Seiten der Straße Wasser stand, waren besonders viele Vögel zu beobachten. Graueisvögel saßen vor ihrer Bruthöhle, und ein paar Nimersatt-Störche fischten ganz in unserer Nähe. Leider schienen nicht sehr viele Fische unterwegs zu sein, denn ihre Versuche blieben erfolglos
Weidelandpieper? (! Danke an Maddy)
Einer hat sich dazugemogelt:
Was für ein Wasserläufer ist das wohl? – Bruchwasserläufer (Danke an Maddy!)
Auf einmal landeten vor uns auf der Fahrspur zwei Vögel. Wir wollten unseren Augen nicht trauen, als wir erkannten, dass es sich um zwei Brachschwalben handelte. Bisher hatten wir sie nur weit entfernt gesehen, und nun kamen sie uns quasi besuchen. Wir freuten uns sehr darüber und fuhren nach und nach, ein Beweisfoto nach dem anderen machend, vorsichtig näher, bis wir schließlich anhielten, um sie nicht zu verscheuchen.
So vorsichtig hätten wir wohl gar nicht zu sein brauchen, denn die beiden waren ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Man verbeugte sich nach allen Seiten, tänzelte umeinander und breitete die Flügel aus.
Ab und zu flog einer der beiden Vögel auf, um kurz darauf mit einem kleinen Geschenk für den Partner zurückzukehren. Dann wurde ein Mückchen oder ein anderes Flatterinsekt überreicht, und das Kopf-Nicken und Verbeugen begann von Neuem. Wir waren völlig gebannt und konnten uns nicht losreißen.
Fast anderthalb Stunden standen wir bei dem balzenden Pärchen und beobachteten seine Bemühungen. Wir waren froh, dass hier keine anderen Autos unterwegs waren, denn wir standen quer auf der Pad und versperrten den Weg. Das Spektakel vor uns hätten wir nur sehr ungerne unterbrochen, denn wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, bei der Brachschwalbenproduktion live dabei zu sein?
von Karin:
So standen wir ewig am gleichen Fleck, auch dann noch, als die beiden Hauptgefiederten den Schauplatz schon längst verlassen hatten.
Neben uns im Wasser lag ein Hippo, das immer mal wieder misstrauisch zu uns hoch schaute. Ein kleiner Malachit-Eisvogel landete auf einem Halm.
Irgendein Gesummse, aber hübsch anzusehen.
Erstaunlich, dass Karin und Peter so viel Geduld mit uns hatten und sehr brav nicht einmal drängelten weiterzufahren. Danke!