THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
14 Feb 2019 22:36 #548527
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@Ingrid:
Ihr müsst ja pickepacke voll mit neuen Eindrücken gewesen sein!
So geht es uns eigentlich seit unserem ersten Reisetag in Afrika. Deshalb schreibe ich schon abends im Zelt die Rohfassung des Berichts auf. Bereits nach wenigen Tagen könnte ich mich an viele Details nicht mehr erinnern.

@freshy: Übersetze Geduld mit Vorfreude, und schon fühlt es sich besser an. ;)

@Thomas: Vielen Dank. Offensichtlich hast du auch schon mit der schönen und lauten Sprache der Italiener zu tun gehabt. :)

@Sarah und Philipp: Ich erinnere mich noch gut an dieses Foto, wusste aber nicht mehr, dass ihr auf genau dieser Strecke stecken geblieben seid. Bei uns war es nicht so matschig. Aber offensichtlich seid ihr ja wieder herausgekommen. :)
Viele liebe Grüße an den Rest der Familie.

Ich schätze, dass es am Wochenende im Reisebericht weiter geht.

Viele Grüße
Uwe
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15 Feb 2019 23:19 #548606
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  • Eulenmuckel am 14 Feb 2019 22:36
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Tag 21 – 3. August 2018 – Rund um den Itezhi-Tezhi-See

Hippo-Bay – Kasabushi-Camp, Süd-Kafue

Im Gegensatz zu unseren italienischen Nachbarn standen wir schon zeitig auf und fotografierten das erste Morgenlicht über dem See.









Wir fuhren ein ganzes Stück östlich am Seeufer entlang, also den Weg, den wir gestern gekommen waren. Einige Hippos dümpelten träge im Wasser vor sich hin, und die Vögel wärmten ihr Gefieder in den ersten Sonnenstrahlen.

Rotbauchschwalbe



Senegalkiebitz



An vielen Stellen hatten wir einen guten Blick auf den See. In Ufernähe gab es kleine Inselchen mit einzelnen Bäumen – Matthias würde sie, wie wir gelernt haben, Dürrständer nennen (aber kann man von Dürre reden, wenn sich das Gestrüpp mitten im Wasser befindet? :dry:). Es ragten also ein paar Baumgerippe aus dem Wasser, auf denen häufig Wasservögel wie Schreiseeadler, Nimmersatt-Störche und verschiedene Reiher saßen.



Graureiher



Mangrovenreiher



Ganz kurz sahen wir ein paar Büffel, die aber schnell im Gebüsch verschwanden. Fischer holten von einem kleinen Boot aus ihr Netz ein, und wir schauten ihnen eine Weile dabei zu. Wieder entdeckten wir einen Trompeterhornvogel. Die scheint es hier häufiger zu geben.



Nach ein paar Kilometern drehten wir um und fuhren zurück. Karin und Peter wollten an der Campsite frühstücken und fuhren vor. Wir trödelten bei diversen Vögeln herum und kamen etwas später nach.

Senegal Coucal



Nach einem flotten Müsli ging es weiter um den See herum.



Wir kamen jedoch nicht allzu weit, denn an einer Stelle, bei der zu beiden Seiten der Straße Wasser stand, waren besonders viele Vögel zu beobachten. Graueisvögel saßen vor ihrer Bruthöhle, und ein paar Nimersatt-Störche fischten ganz in unserer Nähe. Leider schienen nicht sehr viele Fische unterwegs zu sein, denn ihre Versuche blieben erfolglos



Weidelandpieper? (! Danke an Maddy)



Einer hat sich dazugemogelt:



Was für ein Wasserläufer ist das wohl? – Bruchwasserläufer (Danke an Maddy!)



Auf einmal landeten vor uns auf der Fahrspur zwei Vögel. Wir wollten unseren Augen nicht trauen, als wir erkannten, dass es sich um zwei Brachschwalben handelte. Bisher hatten wir sie nur weit entfernt gesehen, und nun kamen sie uns quasi besuchen. Wir freuten uns sehr darüber und fuhren nach und nach, ein Beweisfoto nach dem anderen machend, vorsichtig näher, bis wir schließlich anhielten, um sie nicht zu verscheuchen.



So vorsichtig hätten wir wohl gar nicht zu sein brauchen, denn die beiden waren ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Man verbeugte sich nach allen Seiten, tänzelte umeinander und breitete die Flügel aus.







Ab und zu flog einer der beiden Vögel auf, um kurz darauf mit einem kleinen Geschenk für den Partner zurückzukehren. Dann wurde ein Mückchen oder ein anderes Flatterinsekt überreicht, und das Kopf-Nicken und Verbeugen begann von Neuem. Wir waren völlig gebannt und konnten uns nicht losreißen.





Fast anderthalb Stunden standen wir bei dem balzenden Pärchen und beobachteten seine Bemühungen. Wir waren froh, dass hier keine anderen Autos unterwegs waren, denn wir standen quer auf der Pad und versperrten den Weg. Das Spektakel vor uns hätten wir nur sehr ungerne unterbrochen, denn wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, bei der Brachschwalbenproduktion live dabei zu sein?

von Karin:








So standen wir ewig am gleichen Fleck, auch dann noch, als die beiden Hauptgefiederten den Schauplatz schon längst verlassen hatten.
Neben uns im Wasser lag ein Hippo, das immer mal wieder misstrauisch zu uns hoch schaute. Ein kleiner Malachit-Eisvogel landete auf einem Halm.



Irgendein Gesummse, aber hübsch anzusehen.





Erstaunlich, dass Karin und Peter so viel Geduld mit uns hatten und sehr brav nicht einmal drängelten weiterzufahren. Danke!
Letzte Änderung: 17 Feb 2019 21:45 von Eulenmuckel.
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15 Feb 2019 23:23 #548607
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Schließlich machten wir uns doch auf, denn wir konnten ja schlecht auf dem Damm übernachten. Ein Stückchen weiter schauten kleine Krokodile aus dem Wasser, und gar nicht mehr so kleine lagen beim Sonnenbad am Ufer.



Ein großes Hippo mit Madenhackern auf dem Rücken stand nur wenige Meter neben der Straße, lief aber ins Wasser, als wir vorsichtig näher fuhren.



Hammerkopf



Da wir noch die gesamte Tagesetappe vor uns hatten und es bereits nach 12 Uhr war, beeilten wir uns etwas. Wir beschlossen, nicht mehr für jedes Vögelchen zu halten.
Nun gut, einmal noch:

Strichelracke



Die Strecke war sehr gut zu fahren und führte hauptsächlich durch Wald.



Immer wieder waren kleine Senken in die Fahrspur eingebaut, damit in der Regenzeit das Wasser abfließen kann. Zum Glück stand meistens ein Warnschild davor, so dass wir rechtzeitig abbremsen konnten. Bei einem plötzlich auftauchenden tiefen Loch bremste Peter zu spät, und die beiden wurden aus ihren Sitzen nach oben gegen das Dach geschleudert. Zum Glück passierte ihnen nichts Ernsthaftes. Wir wurden netterweise über Funk vorgewarnt und konnten das Auto und uns vorsichtig über die kritische Stelle heben.



Ein Stück ging es durch sehr hohes Gras. Es waren wieder viele Tsetses unterwegs, und wir mussten uns von einigen trennen, die es ins Wageninnere geschafft hatten. Außer ihnen hatten wir noch einen weiteren stillen Begleiter, der bereits irgendwo auf seiner bisherigen Reise ein Bein eingebüßt hatte und so bei uns die praktische Mitfahrgelegenheit nutzte.





Am späten Nachmittag erreichten wir das Kasabushi-Camp und taten, wie es von uns verlangt wurde.





Libby, die Besitzerin, begrüßte uns und wies uns einen Stellplatz am Fluss zu. Die Aussicht war prima, die Toiletten sauber und die Duschen ausgesprochen schön. Alles war hell und sehr großzügig angelegt. Es gab mehr Ablageflächen und Haken an den Wänden, als wir mit Krempel belegen konnten, und drehte man den Hahn auf, ergoss sich das Wasser wie ein kleiner Wasserfall ringförmig aus der Decke.



Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Also duschten wir zuerst und schauten uns danach den Rest der Lodge an.

Schneeballwürger







Auch die Lapa ist wunderschön gebaut und bietet einen tollen Ausblick über eine kleine Flussschleife.







Zurück an unseren Autos machten wir ein großes Feuer.



Der Plan war, zum Abendessen Pizza zu backen. Dafür brauchten wir ordentlich Glut. Es wurde fleißig geschnibbelt und Teig geknetet.
Peter und Karin hatten Auberginen gekauft, und Peter briet sie an. Währenddessen spielte Ruth ein wenig mit der Taschenlampe.



Auch Karin versuchte sich bald in der Lichtmalerei. Die einbeinige Giraffe war für den allerersten Versuch schon gar nicht schlecht, insbesondere auch, weil der Timer der Kamera nicht unbedingt zu ihren Gunsten arbeitete.



Und hier war das zufriedene Krokodil schuld, das bereits Kopf und Schwanz gefressen hatte. Da kann man ja nun auch nichts machen!



Das Meisterstück der beiden Damen war schließlich das Werk: „Hornrabe mit Mopanewurm“



Nach getaner Arbeit hatten sie sich die Pizza nun wirklich verdient, und die schmeckte ganz hervorragend.



Bis wir die Pizzen gebacken und gegessen, gespült und aufgeräumt hatten, war es schon elf Uhr. Zwischendurch beratschlagten wir immer wieder, wie wir die kommenden Tage gestalten wollen.



Im Grunde hatten wir bereits entschieden, nicht wie ursprünglich geplant, von Mongu aus in die Liuwa Plains zu fahren. Die gewonnenen zwei Tage können wir nun irgendwo einbauen. Nur wo? Eine Möglichkeit wäre, hier in Kasabushi eine weitere Nacht zu bleiben. Am Ende entschieden wir uns jedoch dagegen und hoffen, dass sich noch eine bessere Gelegenheit ergeben wird.



Kilometer: 149
Letzte Änderung: 15 Feb 2019 23:26 von Eulenmuckel.
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16 Feb 2019 04:49 #548609
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Danke fürs Erzählen und Zeigen. Mir gefallen die balzenden Vögelchen sehr gut und dazu sind die Lichtbilder wirklich genial. Das gab sicher viel Gelächter dazu.
Pizza auf dem Feuer? Sieht toll aus und dazu noch mit Eggplant. Auch gefällt mir die Foto mit der Lager Stimmung und Milkyway.
Liebe Grüsse aus dem warmen Florida, Katrin
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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16 Feb 2019 07:47 #548612
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Guten Morgen, Ruth und Uwe,
ich bin hellauf begeistert, am meisten natürlich von dem Balztanz der Brachschwalben. Wir haben die leider nur einmal von sehr, sehr weit sehen dürfen und ich war damals schon stolz wie Oskar, daß ich sie überhaupt bestimmten konnte.
Mit dem Bestimmen der Limikole müssen wir vermutlich auf den Dürrständerexperten warten :P :P :P
Viele Grüße
Friederike
Letzte Änderung: 16 Feb 2019 12:49 von CuF.
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16 Feb 2019 09:53 #548620
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  • maddy am 16 Feb 2019 09:53
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Hallo Ruth und Uwe,

Wow, was fuer eine Sichtung! Dieser Balztanz der Collared Pratincoles ist der helle Wahnsinn!! :woohoo: Danke fuers teilen!
Der Wasserlaeufer ist ein Wood Sandpiper.
Vielen Dank fuer den wie immer tollen Bericht!

Gruss aus Sodwana
Maddy
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