THEMA: Von Mosambik nach Namibia - volle Packung Afrika!
26 Sep 2018 08:02 #533698
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  • tiggi am 26 Sep 2018 08:02
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@ Hallo Tanja,
es freut mich, dass ich dir mit unseren Erlebnissen ein Deja vu-Erlebnis zaubern konnte :kiss: :laugh: MOZ ist wirklich ein sehr ursprüngliches Land und steht eigentlich seit Jahren auf unserer Reiseliste, aber die Umstände machten es erst jetzt möglich. :silly:
Das Wetter konnten wir nicht ändern, aber das ist ein Grund, noch einmal das Land zu bereisen. Wir schmieden gerade Pläne für 2019 und wollen von Malawi durch den Nordteil von MOZ nach Simbabwe - mal sehen, ob es durchführbar ist?

@ Liebe CUF- Friederike , ich finde es sei diesen Menschen gegönnt, einen Touristenaufschlag zu nehmen. Viele Produkte sind dennoch für uns günstig und die Menschen können jeden "Meticial" gebrauchen. Als Reisender sollte man die Urpreise kennen und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er etwas kaufen möchte oder den Preis auf ein Normalniveau herunter handelt. Das war schon vor 30 Jahren, wie du schreibst, so und wird auch in Zukunft bleiben. In den Augen der Einheimischen, speziell südlich des Äquator, gilt jeder Mzungu als reich.

Biggi ;)
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26 Sep 2018 08:48 #533703
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An alle Mitreisenden,
nach dem Mosambikteil, werde ich nicht mehr so detailliert schreiben, viele Erlebnisse, Campsites oder Touren sind euch hinreichend bekannt. Im Folgenden haben wir das MOHOLOHOLO Rehabilitation Center besucht und unterhalb des Blyde River Canyon übernachtet, dann ging es nach Polokwane ins Bekane Malapa Museum und wenig später nach Botswana. Zu Botswana gibt es hinreichende Informationen im Forum, darum folgt nur ein Kurzteil.

Vom Krüger National Park zum Moholoholo Rehabilitation Center
Der Krüger NP hat uns wieder einmal nicht überzeugt. Wir waren einmal im April dort, die Jahreszeit war für uns sehr schön und nach den vielen Tiersichtungen in Tanzania, erwarten wir jetzt wohl zu viel.
Ein Leopard umschlich so dicht unser Auto, dass mit dem großen Objektiv nur Detailaufnahmen entstanden, die Cheetahs lagen zu weit entfernt, dass nur „Beweisfotos“ entstanden, die Hyäne schlief, aber Zebras waren sehr aktiv!!

Unser heutiges Ziel ist das Moholoholo Rehabilitation Center, welches sich vor den Toren des Orpen Gates am Krüger Rand befindet.



Diese Einrichtung wurde 1991 gegründet, um verwaiste und verletzte Tiere zu retten. Einige Tiere werden wieder ausgewildert, andere dürfen ihren Lebensabend gut betreut hier verbringen. In einer Führung durch einen kleinen Teil des Geländes wird den Gästen gezeigt, wie die Tiere dort leben. Tiere, die wieder ausgewildert werden, werden den Gästen nicht präsentiert. Sie sollen keinen Kontakt zu Menschen haben. Eine Ausstellungshalle schildert recht anschaulich, welche Gefahren den Tieren drohen. Häufig sind es nicht nur Wilderer, sondern auch die Elektrozäune oder einfach das falsche Nahrungsangebot. Sehr häufig überschreiten die Löwen oder Leoparden die Parkgrenze und jagen dann die Rinder oder Ziegen der Bevölkerung. Ein Leopard ernährte sich drei Wochen lang von Hunden und Katzen in Phalaborwa. (s. u.)
Dieses RC liegt nur eine Stunde entfernt vom Orpen Gate. Wir wollen hier an einer Führung teilnehmen, die aber erst um 15.00 Uhr beginnt, also ist noch ausreichend Zeit, um im Campingplatz einzuchecken. Aber da ist noch ein Problem, wir benötigen Rand! Eine Stadt oder ein größeres Dorf mit ATM ist nicht in der Nähe, doch eine kleine Siedlung. Hier gibt es tatsächlich an einer Tankstelle einen kleinen Lebensmittelladen mit einem ATM und der funktioniert auch – hurra!
Die Eistruhe sieht von innen gut gefüllt aus und so lassen wir gleich wieder ein paar Rand im Laden, der auch zugleich Werkstatt ist. Die nähere Umgebung, d.h. eine Lodge und der 4 Km entfernte Campingplatz, werden ebenfalls durch das Reha Center betreut. Wir fahren zum Ya Mati Campground und checken dort ein. Der Platz ist leer, eine weitere CS ist mit einem Wohnwagen belegt, aber wir sehen keine Leute dort. So stehen wir alleine an einem Bachlauf.
Duschen und Toiletten machen einen sehr sauberen Eindruck, heißes Wasser ist vorhanden und die Campsites sind alle mit Strom, Braaiplatz und Wasserhahn ausgestattet.

Um 14.30 Uhr geht es zum Reha Center. Am Gate meldet man sich an, fährt zur Rezeption und bezahlt (155 R/pro Person), bis zum Beginn der Führung kann man sich das kleine Museum anschauen. Hier wird anschaulich die Geschichte des Reha Zentrums erklärt und einige Tierschicksale dargestellt.


Die Führung beginnt mit einer Einführung ins Reha Center, die Arbeit wird erläutert sowie deren Ziele. Veranschaulicht wird der Vortrag mit Beispielen, teilweise grausamen Bildern. Aber das ist die Realität, Tiere fallen den Fallen und Schlingen zum Opfer. Oscar, der Guide berichtet von unterschiedlichen Schicksalen und wie mithilfe des Zentrums das Leben vieler Tiere gerettet wird.
Einige Tiere werden wieder erfolgreich ausgewildert. So erzählt er, dass vor einiger Zeit ein Leopard durch den Ort Phalaborwa schlich und drei Wochen lang die Katzen und Hunde fraß, ehe man auf ihn aufmerksam wurde. Während ein Anwohner im Wohnzimmer vor dem Fernseher saß, schlich der Leo in die Küche und hat den Beagle aufgefressen. Zufällig bemerkten Anwohner den Leoparden, weil ein anderer Nachbarhund Alarm schlug. Er wurde eingefangen und fast vier Monate lang von der Dorfnahrung entwöhnt. Dieser Leo musste lernen, sich nur von Wild zu ernähren. Nach 4 Monaten wurde er im Krüger NP in die Freiheit entlassen. Nicht alle Tiere können in die Wildnis entlassen werden, sind sie verletzt und können nicht mehr selber jagen oder sind sie zu alt, so werden sie im Reha Center versorgt. Zu diesen Tieren werden die Besucher geführt, Tiere, die wieder ausgewildert werden, werden den Besuchern nicht gezeigt. Darüber hinaus leistet das Moholoholo auch Aufklärungsarbeit in den Dörfern. Den Einheimischen wird erklärt, dass man einen Löwen nicht töten darf, wenn er Schafe oder ein Rind gerissen hat. (?) Das ist nur schwer nachvollziehbar, da die gesamte Existenz der Bürger von den Schafen oder Rindern abhängt. Sie haben nur wenig Verständnis für die Wildtiere, dennoch soll das Bewusstsein dafür geschärft werden. Im Falle eines Angriffs sollen sie das Reha Center verständigen. Gleiches gilt für Tiere, die in die Fallen von Wilderern gelangt sind.

Nach dem Vortrag wird unsere Gruppe aufgeteilt, Oscar und Moses übernehmen die Führung durch das Gelände. Cheetahs, Löwen, Hyänen, Leoparden, einen schwarzen Leoparden und einen Wildhund, Serval und Caracal sehen wir, aber auch Honigdachse und alle Geierarten, die im Krüger Park vorkommen leben hier. Häufig sind die Geier in dem Elektrozäunen hängen geblieben und haben Flügelverletzungen.








Im Krüger NP leben 5 verschiedene Geierarten, die wir alle hier sehen konnten.
Vor den Zuschauern oder auch durch die Zuschauer werden die Tiere gefüttert.





Manchen Vögel sieht man die Verletzungen noch an.


Ein verletzter Flügel :ohmy: :( , das ist traurig, aber dennoch schön zu sehen, dass es diese Auffangstation gibt. In der Freiheit wären sie bestimmt einem Schakal zum Opfer gefallen. (oder soll er auch etwas zum Essen haben?) :pinch:
The circle of life!


Ein wunderschöner ...






Der Bateleur sollte nach Empfehlung des Guides gestreichelt werden. Er mag es gerne, wenn er am Kopf gekrault wird. Ich hatte dennoch Respekt vor dem Schnabel und habe es nicht gewagt. :blush:
Insgesamt sind und bleiben es Wildtiere, da passt es nicht, sie zu streicheln!





Der Gepard ist ebenfalls sehr zutraulich und wird an der Leine umhergeführt. :angry:


Der Dachs hatte es immer sehr eilig!
Für eine Fototour, bei der man das Objektiv wechseln oder gar Einstellungen am Fotoapparat vornehmen möchte, ist diese Führung nicht gedacht. Hier muss man dem Guide folgen, alles geht recht zügig.





Ein schwarzer Leopard im Krüger Park, das habe ich vorher noch nicht gehört. :woohoo: Es soll tatsächlich noch immer drei bis fünf von ihnen dort geben!
Wir werden zu den Löwen, dem Wildhund (es gibt nur einen hier), den Hyänen und Leoparden geführt und erfahren etwas zu ihrem Schicksal.










Auch diverse Antilopenarten trifft man beim Rundgang.
Nach der Führung muss man das Gelände schnell verlassen, da diverse Elektrozäune hinter uns liegen, verschlossen werden und wieder scharf geschaltet. Im Museum und im angrenzenden Shop kann man jedoch noch verweilen. Im Reha Center selber leben und arbeiten Volontäre, auch aus Europa.
Wir fahren bald zur 4 Kilometer entfernten Campsite zurück. Diese Erlebnisse muss man erst einmal gut verdauen.


Begegnungen auf dem Weg zur Campsite... und tolle Landschaft...







Nach diesem sehr bewegenden und informativen Nachmittag sitzen wir in völliger Einsamkeit am Lagerfeuer, als plötzlich ein Bushbaby unsere Aufmerksamkeit erregt. Leider läuft es schnell über die Bäume und verschwindet in den hohen Zweigen.

Biggi
Letzte Änderung: 26 Sep 2018 17:56 von tiggi.
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29 Sep 2018 16:43 #534043
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Vom Blyde River Canyon nach Polokwane zum Bekane Malape Museum
Wir sind wieder früh wach und verlassen gegen 8.00 Uhr den Platz. Umgeben von einem Bergpanorama, wollen wir noch zum Blyde River Canyon. Wir befinden uns am unteren Ende, unterhalb des Staudamms.


Der Fluss hat auch einen Arm auf unserer Campsite.



Vorbei am Sawadini Forever Resort, einem sehr gut belegten Campingplatz, fahren wir weiter zum Blyde River Canyon. Dieser Campground ist typisch südafrikanisch, die Fahrzeuge stehen in einer Reihe nebeneinander, da war es auf unserem Platz deutlich schöner.
Eine tolle Bergwelt umgibt uns, Kudus und Duiker leben im Busch oder grasen an der Straße, bald schon stehen wir vor einem Rangerposten und werden in eine Liste eingetragen. Von südafrikanischen Rentnern verlangt man 10 R/pro Person, ein bisschen flirten mit der Rangerin und so dürfen auch wir für 10 R passieren.


Die Straße schlängelt sich in die Berge, links von uns erblicken wir die Staumauer und wenige Kilometer weiter erreichen wir einen Parkplatz mit Picknickwiese.


Hier endet die Straße und es geht nur noch zu Fuß weiter. Ein kleines Visitor Center befindet sich hier, ist aber noch verschlossen, so dass nur der Blick durch die Scheiben möglich ist.

Mit uns zusammen kommt gerade eine Studentengruppe an, die albern und kaspern herum. Wir nehmen an, es handelt sich um Israelis, da einige Jugendliche eine Kipa tragen, es stellt sich aber später heraus, dass alle Studenten aus Großbritannien stammen.
Wir genießen den Blick auf den See und machen uns dann auf, zum Peninsula Trail.










Dieser Wanderpfad führt hinunter ans Ufer und um den Stausee.



Wie weit er gelaufen werden kann und ob er in den Canyon führt, ist nicht bezeichnet. Wir haben auch keine Wanderkarten bei uns. Da wir ohnehin nicht so weit wandern wollen, nehmen wir nur das kurze Stück zum Wasser hinunter. Die Jugendlichen machen es uns nach. Das Baden ist verboten, obwohl der See sauber und klar ist, es leben aber Hippos darin. Wir sehen zarte Antilopen, vermuten, dass es Oribis sind, sind uns aber nicht sicher.


Verträumt am See sitzen! ;) :kiss:


Der Rundblick lohnt in jedem Fall und die kurze Wanderung am Morgen ist entspannend.
Interessante Blumen und Gewächse schmücken den Weg.



Danach gibt es einen leckeren Cappuccino, bevor wir uns auf den Weg nach Polokwane machen.
An der Staumauer halten wir noch für ein Foto.


Durch große ausgedehnte Mango-, Papaya- und Orangenplantagen führt der Weg nach Westen. Ab Tzaneen wird die Strecke sehr bergig und landschaftlich sehr schön.






Ausgedehnte Wälder und Seen befinden sich rechts und links der R 527. Kurz vor Polokwane ändert sich die Landschaft, plötzlich nimmt sie Wüstencharakter an. Granitsteine, Palmen und Sand durchziehen die Umgebung. Dörfer, die langgezogen sind und nicht enden wollen. Fast bis Polokwane ziehen sich kleine Hütten und Häuser. Polokwane selber ist keine schöne Stadt. Wir besuchen das Bekane Malape Museum.
Es ist keines der typischen Living Museen, trotzdem wird uns das Leben von früher gezeigt. 20 R/pro Person beträgt der Eintritt, dann bekommt man eine Führung durchs Dorf. Hübsche Häuser und eine interessante Kultur lohnen einen kurzen Stopp, Feuermachen und Körbeflechten ist genau wie bei den San. Die Bekane waren darüber hinaus auch noch Rinderzüchter und betrieben Ackerbau, nette Geschichten werden uns erzählt über die Lieblingsfrauen der Anführer eines Dorfes oder die Naturmedizin, wen das interessiert und wer sich gerade in der Umgebung aufhält, sollte einen Besuch nicht verpassen.




Unterwegs mit unserem Guide, der ursprünglich aus Botswana stammt. :whistle: :dry:




In jedem Abschnitt wurden früher die Tiere zusammengetrieben, in einem Teil kamen die Rinder, in einem anderen die Ziegen zusammen.


Die Ausbildung zum Jäger ist im Preis inkludiert! :evil:


Der Eingang und überhaupt die Häuser waren sehr niedrig gebaut, dieses diente zum einen der Temperaturregelung und zum anderen kamen die Feinde nicht so schnell ins Haus.






Vor dem Dorf stehen die alten Brennöfen und ein "Schlitten"


Wenn man die Living Museen aus Namibia kennt, dann erscheint diese Einrichtung eher ernüchternd und nicht so lebhaft. Es ist ein Museum. Wir bekamen das Feuer entzünden gezeigt, ich dürfte Körbe fechten..., aber nicht so lebendig wie in Namibia!





Polokwane lag auf unserem Weg nach Botswana. Zum dortigen Game Reserve gehört ein Campingplatz, auf dem wir die Nacht verbracht haben, bevor wir nach Botswana ausgereist sind. Die Campsite war riesig, aber es handelte sich nur um einen lieblosen Platz am Stadtrand, der jetzt im Winter durch die Bauarbeiter der Nationalstraße genutzt wird. Sie nächtigen hier in den Chalets oder im Container.
In Botswana standen wir eine Nacht auf dem Khama Rhino Sanctuary und sind dann nach Kubu Island aufgebrochen.



Biggi
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Letzte Änderung: 29 Sep 2018 17:19 von tiggi.
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29 Sep 2018 17:07 #534049
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  • Champagner am 29 Sep 2018 17:07
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Liebe Biggi,

ich weiß, du bist noch an der Arbeit.... ;) .

Ich hab jetzt aber eben das Kapitel über das Moholoholo Rehabilitation Center gelesen. Bei solchen Unternehmen hab ich ja schon immer präventiv mein "Protest"-Schild hinterm Rücken in der Hand - aber das klingt dann doch alles sehr gut! Ich verfolge die Arbeit von Vulpro, das erinnert mich ein bisschen daran.

Dein Fragezeichenvogel ist ein African Harrier Hawk - den erträume ich mir immer noch in der freien Wildbahn! Hat dieses Jahr leider wieder nicht geklappt...

Ich werde euch auch auf eurer weiteren Reise begleiten - mir ist das egal, wo Ihr rumfahrt - Hauptsache schön :) . Die Farben von den Bergen treffen schon mal meinen Geschmack :kiss: .

Danke für's Berichten und liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 29 Sep 2018 17:09 von Champagner.
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20 Okt 2018 19:48 #536247
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So, liebe Fomis, nach einer kurzen Auszeit auf Island ;) :) soll es hier weitergehen.... Allerdings in kürzerer Form, als in Mosambik, denn viel Neues gibt es nicht. Vielleicht ein paar Infos zu den Grenzübergängen, was "jüngeren" Reisenden noch nicht bekannt ist oder sich häufiger ändert.

Botswana - Khama Rhino Sanctuary und Kubu Island

Die Ausreise aus SA geht sehr schnell, die Immigration nach Botswana auch, aber dann dauert es. Seit dem 10. April 18 wird das „Passenger cargo und road permit“ in Phase II einer Umstellung, an einem Schalter bearbeitet. Vor uns am Schalter stehen zwei LKW-Fahrer mit vielen Papieren und ganz offensichtlich treffen sie auf einen überforderten Beamten. Er benötigt eine halbe Stunde für den ersten Fahrer, dann geht er, holt sich einen Lolly (!) und eine Beamtin arbeitet weiter. Das Road Permit kostet 65 Pula und kann mit Kreditkarte bezahlt werden bzw. das mussten wir, weil weder in Rand, noch in irgendeiner anderen Währung gezahlt werden kann. Ich war mir sicher, dass wir an der Ngoma Bridge auch in Nam-Dollar schon zahlten. Jedenfalls hatten wir keine Pula bei uns.
Dann endlich ging es zum Zoll, ein kurzer Blick in den Kühlschrank und wir sind in Botswana. Es dürfen keine „Poultry-Produkte“ eingeführt werden, nach Gemüse fragte niemand.
Vor vier Jahren sind wir ebenfalls über diesen Grenzübergang gekommen, damals war die Straße nach Serowe eine nicht enden wollende Schlaglochpiste, dieses Jahr befand sich die Straße in einem sehr guten Zustand. Überhaupt sind wir sehr erstaunt, was in diesem Teil von Botswana gebaut wurde, neue Shoppingmalls und Krankenhäuser fallen uns auf.
In der Junction Mall in Palapye schauen wir uns um, neue ATMs, einen großen Spar und viele kleine Luxusgeschäfte wie Adidas, Ackermanns, Parfümerien oder ein Laden für Biokost sind eröffnet worden. Wir staunen, was sich in 4 Jahren verändert hat. Damals haben wir verzweifelt für unseren Sohn Nutella gesucht, jetzt gibt es das überall.
Ebenso fallen uns die vielen Privatfahrzeuge auf, viel mehr als in SA. Vom Mercedes bis zum Hyundai sieht man Familien auf der Straße, der Verkehr hat zugenommen.
Wir fahren weiter und versuchen zu begreifen, wie sich Botswana gegenüber den Nachbarstaaten weiterentwickelt. Welch ein Unterschied zu Mosambik!

Wir erreichen sehr schnell das Khama Rhino Sanctuary. Da wir vor vier Jahren schon einmal hier waren, wollen wir es nur als Zwischenübernachtung nutzen. Am Nachmittag folgt ein kleiner, aber erfolgreicher Game Drive. Gnus, Springböcke und natürlich Nashörner mit besonderen Hörnern... sind anzutreffen.









Am nächsten Morgen geht es schnell weiter nach Kubu Island.
Auf der A14, dem Weg nach Lethakane, im Ort Mmatshume biegen wir ab nach Kubu Island.
Nach 2 Stunden erreichen wir Lethakane. Hier gibt es noch gute Versorgungseinrichtungen, Tankstelle und Supermarkt, Reifenhandel oder kleine Werkstätten. Wir fahren weiter und stehen bald in M. vor dem Kubu Office. Wir haben zwar eine Bestätigung der Campsite, aber noch nicht bezahlt. Das kann man hier erledigen oder im Camp. 479,20 Pula kostet die Übernachtung auf Kubu Island.
Wir folgen der Gravelroad durch M. in den Mopanebusch.
An einem Aussichtsturm stoppen wir, um einen Blick auf die Landschaft zu richten, dann wird die Pad steiniger und teilweise ganz schön tiefsandig. Mehrere Spuren führen parallel auf die Pan. Die Pan beginnt ungefähr auf halber Strecke, sie ist trocken und lässt sich gut befahren.





Zwischendurch gelangt man an einen Veterinärkontrollposten. Ein Mann kommt und öffnet das Tor, ich fotografiere das und er verlangt tatsächlich Geld für das Foto. Ich erkläre ihm, dass ich nicht an ihm, sondern nur am Tor interessiert bin und zeige ihm, dass ich das Bild lösche und fotografiere nur das Tor. Das werde ich nicht unterstützen, es endet irgendwann in Bettelei.



Kubu Island ist schnell erreicht. Wir machen von den großen Baobabs ein paar Fotos und suchen uns eine Campsite, No. 3 erscheint uns geeignet. Als wir gerade die Stühle auspacken, kommt schon eine Campbetreuerin und erklärt, dass dieser Platz belegt ist. Wir können nichts sehen, sie erzählt, dass es der größte Platz ist und eine Gruppe erwartet wird. Die Gruppe muss hier unterkommen. Sie empfiehlt uns CS 6. Wir folgen ihr dorthin, CS 6 liegt ganz am Ende. Gerade als wir aber dort eintreffen, bauen schon Einheimische ein Zelt auf. Die Angestellte bittet die Leute, das Zelt umzustellen, aus dem Busch müssen sie noch ihre Eierschalen sammeln (!) und dann verlassen sie den Platz. Jetzt haben wir ihn für uns. Später kommt noch einmal eine Dame und entschuldigt sich, meint aber, dieser Platz sei viel schöner, als die CS 3. Dann erscheint noch einmal die erste Betreuerin, um die Feuerstelle zu reinigen und entfernt die Asche.





Ein entspannter Nachmittag erwartet uns mit Lesen, Vögel beobachten und Pancakes backen, zum Sonnenuntergang klettere ich auf die Steine und ja, dann ist Ruhe.
Aber nicht lange. Die Gruppe mit südafrikanischen Studenten ist angekommen. Zuerst beginnt ein wildes Hin- und Herfahren, mal auf die Pan, mal zurück und den Abend über wird Musik gemacht. Partystimmung ist auf Kubu Island. :woohoo:
Ein Schakal umschleicht uns, sonst passiert hier nichts. Wie denn auch, bei der Musik! :evil:
Am nächsten Morgen:
Den Sonennaufgang haben wir verschlafen, das Licht ist schon fortgeschritten, als wir aufstehen.
Nach dem Frühstück besucht uns eine neue Campattendent, wir sollen uns ins Buch eintragen, sie überprüft die Quittung und entschuldigt sich für den Lärm. Sie meint, dass die Angestellten 3x bei der Gruppe waren und um Ruhe baten. Es ist mit jungen Leuten hoffnungslos. :S Die Angestellten verlassen in der Dunkelheit das Gebiet um die Campsites, da für sie außerhalb ein neues Haus gebaut wurde. Das alte Haus ist dem Verfall preisgegeben, dort halten sie sich nur tagsüber auf. Die Angestellten leben drei Wochen hier draußen, dann wechselt die Schicht, und es gibt Urlaub für sie.
Heute Morgen umkreisen wir Kubu Island, d.h. wir fahren auf die Pan hinaus und betrachten die Fels- und Baobabansammlung aus einer anderen Perspektive. Viele Fotomotive ergeben sich, leider schon bei vollem Sonnenlicht, dafür fast wolkenfrei.
Hinter uns, an einer Freifläche, parkt ein Hubschrauber. Wir haben ihn schon während unseres Frühstücks vom Platz aus beobachtet. Von den Leuten dort erfahren wir, dass sie Plätze für Kameras suchen und diese hier installieren, sogenannte Jigcams. Ich bin mir nicht sicher, ob das richtig geschrieben ist und welche Bedeutung sie haben, erfuhren wir auch nicht weiter. Wir können uns nur erklären, dass sie damit Tierbewegungen oder Landveränderungen erforschen wollen. Was kann man hier sonst sehen?
Irgendwann verlassen wir die „Insel“ und nehmen den Weg zurück, den wir gekommen sind, denn unser Ziel ist das Tiaan`s Camp in Khumaga.






Kleine Kunstwerke im Sand oder (unten) im Baum!













Demnächst geht es weiter...
Biggi
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24 Okt 2018 20:02 #536721
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Von dem Party-Island Kubu zur nächsten Party-Meile: Tiaan`s Camp :dry: :evil:
Nach gut einer Stunde sind wir aus der Pan, die Diamantenstadt/Mine Orapa dürfen wir immer noch nicht durchfahren, also müssen wir einen Umweg außen herum fahren.
Plötzlich kommt ein starker Sandsturm auf.
Eigentlich wollten wir noch eine Rast einlegen, doch es ist kaum möglich aus dem Auto zu steigen. Stellenweise sehen wir gar nichts mehr.

(Handyaufnahme)
In Mopipi und Rakops suchen wir nach einem Supermarkt, finden aber nur einen kleinen Laden in Rakops mit Orangen, Maize Flovour und Öl, die letzten Brötchen hat gerade jemand vor uns gekauft.
Hier gibt es noch eine Bar, die heute geöffnet hat.
Das Tiaan`s camp erreichen wir recht früh, den Nachmittag verbringen wir mit Schönheits- und Wäschepflege. Manfred versucht das Auto von dem dicken MOZ-Lehm zu befreien, dabei verrenkt er sich den Rücken und muss sich nun schonen. Auf einer Campsite gegenüber befinden sich mindestens 8 Zelte mit Einheimischen. Es sind Presidents Day (4 Tage Off – freie Tage) in Botswana. Diese Zeit nutzen auch die Einheimischen, sofern sie es sich leisten können, um ein paar Tage auszuspannen. Zu diesem Ritual gehört auch eine große Menge Alkohol, Musik und heiße Diskussionen. Gegen 16.00 Uhr startet die Truppe zu einem Gamedrive und kommt auch erst spät zurück. Es ist Ruhe eingekehrt.
Der Grund: Heute gibt es wieder ein WM Fußballspiel; Kroatien gegen Frankreich. Das wollen die Leute gerne sehen, in Tiaan`s Bar steht auch ein Fernseher, aber es wird nicht gerne gesehen, wenn die Leute ihre eigenen Getränke und Essen mitbringen, so flüchten sie ins Dorf. Wir genießen das Fußballspiel bei Gin Tonic und in netter Gesellschaft mit Matze und Frau (den Deckers) aus Leipzig. Die beiden sind mit ihrem Expeditionsfahrzeug 8 Monate in Afrika unterwegs.



Während des Spiels kommen immer mehr Gäste, die meisten aus Südafrika und wollen hier campen, doch es ist alles ausgebucht und sie werden zur Rakops River Lodge verwiesen. Inzwischen ist es dunkel und die enttäuschten Gesichter müssen weiterziehen.
Manche versuchen zu verhandeln, doch noch in irgendeiner Lücke zu stehen, es wird ihnen aber klar gemacht, dass die Duschen und Toiletten nicht für so viele Menschen ausgelegt sind.
Eine deutsche Reisegruppe ist auch noch eingetrudelt, sie übernachten in den Chalets.
Zum Abendessen gibt es im Restaurant Tomatensuppe, Beef-Gulasch mit Bohnen, Reis und Süßkatrtoffeln, zum Nachtisch wird Joghurt mit Nüssen gereicht. Es schmeckt alles gut, aber ist nicht der absolute Gourmettipp. Heike aus Deutschland hat bis April das Camp mit Tiaan geführt und auch in der Küche für Leckereien gesorgt. Nun lebt sie wieder Deutschland, wir haben noch ihre Ideen kennengelernt. Die Gründe für ihren Rückzug wurden uns auch gesagt, doch ich denke, es steckt noch mehr dahinter :whistle:
Jetzt managed Sabine das Camp mit Tiaan, ein bisschen erinnert es uns an den Einzug von Lou ins Senyati Camp.
Die Nacht wird bis 3.30 Uhr im Morgen immer wieder durch das Lachen, die Musik und das Diskutieren der Botswanaer unterbrochen und endet für uns recht spät. Partystimmung, auch hier!

Den nächsten Vormittag verbringen wir im Makgadikgadi Pan NP

Der Boteti führt so wenig Wasser, dass die Fähre nicht in Betrieb genommen werde , aber um durchs Wasser mit dem Auto zu fahren ist es wiederum zu tief. Einige Gäste haben das wohl gemacht, blieben dann aber stecken und mussten herausgezogen werden. So erzählte man uns. Also müssen wir die Fähre nutzen, die als Brücke in der Mitte des Flusses liegt. Man fährt hinauf und an der anderen Seite wieder hinunter. Es klingt unverständlich, ist aber die einzige Möglichkeit von Khumaga aus in den Makgadikgadipan zu gelangen.



Die Fähre ist ein teures Abenteuer, sie kostet 150 PU für den Hin- und 150 PU für den Rückweg!!!! Wir schlucken zweimal, aber laut Sabine und Tiaan ist das der offizielle Preis. An der Fähre erzählt uns der Fährmann, dass sein Boss, der Eigentümer der Fähre in der letzten Nacht in SA verstorben ist. Nun sei er der stolze Besitzer. Der ursprüngliche Eigentümer war schon alt und ein Freund von Tiaan. Er erzählt, dass er schon lange krank war. Der Fährmann erschien sehr erfreut über den Tod, offensichtlich haben sich die beiden schon vorher über den Verbleib oder das Erbe der Fähre geeinigt.

Im Park folgen wir den Spuren am Boteti entlang. Viele Zebras und Gnus weiden hier, Kudus, Nilpferde, Mangusten und Impalas gesellen sich dazu. Uns wird kein spannendes Programm geboten.
Damit der Bericht nicht so trocken ist, hier ein paar Fotos zur Auflockerung:






...und jetzt bitte alle hübsch herschauen! :woohoo:




Ganz schön frech, der Kleine -streckt die Zunge heraus! :silly: :laugh:








Mama Kudu war alleine mit Kind unterwegs. Das frische Grün scheint aber gut zu schmecken!



Den Nachmittag verbringen wir wieder im Tiaan`s Camp. Heute hat der Tiaan die Botswanaer zurechtgewiesen, einige sind abgereist, es ist nur noch eine kleine Gruppe von 8 Leuten übrig, die sich auch ganz ordentlich benehmen.

Am nächsten Tag geht es zügig in Richtung KTP

Aufstehen um 5.00 Uhr! Wir haben eine Strecke von 700 Km vor uns, laut Navi sind wir den ganzen Tag unterwegs. Trotzdem wird erst gefrühstückt, abgewaschen und um 6.13 Uhr öffnen wir das Tor. Wir verlassen Khumaga, als die Sonne gerade emporsteigt und können über die B 300 schnell fahren. Die Strecke nach Maun (A3) aus Richtung Nata kommend, entpuppt sich als absolute Pothole-Cross-over- Line oder so ähnlich. Wir quetschen uns um jedes Loch, mal links herum, mal rechst herum. Nach 1,5 Stunden haben wir aber die neue Shoppingmall erreicht, er ist noch vor 8.00 Uhr, wir warten bis der Spar öffnet, die Tankstelle hat bereits geöffnet und unser Auto bekommt etwas gegen den Durst. Vor dem Bottleshop lesen wir folgendes: „Closed on public holidays“. Nur gut, dass wir noch Savanna und Gin bei uns haben.
Beim Metzger in Riley`s Garage (Deli Meat) bekommen wie noch Wildfleisch. Er hat heute geöffnet, obwohl noch „President`s Day“ sind. Dann verlassen wir Maun und fahren über die A3 zur A2 bis Kang. Drei Veterinärkontrollen erwarten uns noch, die Schuhe müssen 2x in die leckere Suppe getaucht werden, unser Fleisch ist nicht im Kühlschrank und so können wir auf recht guter Straße zügig fahren.
2,5 Stunden benötigen wir bis Ghanzi, hier tanken wir nach, dann folgen noch 44 Km auf der A3 bis zum Abzweiger nach Süden auf den Transkhalahari Highway. Kurz vor Kang findet eine Verkehrskontrolle statt. Die Polizei überprüft den Führerschein, das Fahrzeug und vor allem das Licht. Unsere Lampe haben wir immer noch nicht getauscht, es fällt aber anscheinend nicht auf und so dürfen wir weiterfahren. Auf der A2 herrscht kaum Verkehr, hin und wieder begegnet uns ein LKW, sonst sind wir mit ein paar Rindern, Steenböcken und Straußen allein.
Gegen 13.30 Uhr biegen wir zum Khalahari Rest Camp ein. Außer unserer Campsite (Jackel) ist nur eine weitere belegt, allerdings viele Chalets. Wir haben einen herrlich ruhigen Nachmittag in der Sonne, ...
ein zahmes Gnu besucht uns,...








..und etwas flattert dort...







der Campboy heißt früh den Donkey an und unser Feuer brennt auch bereits bei Einbruch der Dunkelheit. Wir nutzen noch einmal das WLAN, dazu gehe ich zur Rezeption bzw. zum Restaurant, nur in der Umgebung funktioniert das Netz.

... und morgen wird es endlich wieder spannend...

Biggi
Letzte Änderung: 25 Okt 2018 18:34 von tiggi.
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