Tag 9: Ein entspannter Tag am Fluss

Wir haben heute mal nichts vor… Vor dem Frühstück lesen die Jungs ihre momentane Urlaubslektüre „Die Schule der magischen Tiere“ (ein wirklich tolles Buch für Grundschüler übrigens…). Nach dem Frühstück bummeln wir zum Flussufer und unsere Jungs entdecken die dort liegenden Kanus.



Natürlich kommt die Idee auf, den Oranje zu bepaddeln. Mama ist allerdings skeptisch… Krokodile gibt es im Oranje nicht. Denen ist das Wasser hier zu kalt, und auch Flusspferde sucht man hier vergeblich. Diese Argumente zählen also nicht… Aaaaber: Zum einen sehen die Böötchen nicht allzu vertrauenerweckend aus und zum anderen habe ich einigen Respekt vor der Strömung… Matthias unterstützt mich bei dieser Einschätzung.
Mittlerweile hat mein Mann übers funktionierende Internet herausgefunden, dass es in Aussenkehr einen Spar Markt gibt. „Einkaufen“ ist doch auch eine suuuuper Beschäftigung für so einen entspannten Tag… Außerdem brauchen wir was für den Mittag. Wir fahren also los… vorbei an riesigen Feldern mit Tafeltrauben…



einige kahl…



andere belaubt…



und der Arbeitersiedlung aus Stroh- und Wellblechhütten.



Sanitäre Anlagen und Elektrizität gibt es nicht. Zu bestimmten Zeiten sollen hier bis zu 35000 Menschen leben. Das ist schwer vorstellbar. So viele Menschen leben nicht mal in Varel, der friesischen Stadt, in der ich arbeite …

Im Spar-Markt sind wir unter Einheimischen – und fühlen uns total wohl. Alle sind sehr nett und freundlich. Erstaunlich finden wir, dass wir mit unserem bisschen Kauderwelsch-Oshivambo hier super klar kommen. Im Nachhinein erfahren wir, dass die meisten Arbeiter hier aus dem Norden Namibias kommen.
Der Spar Markt ist gut sortiert und wir nehmen uns Gebäck fürs Mittagessen mit. Nach dem Essen geht es zum Lesen an den Pool.



Später lernen Lenni und Matthis von ihrem Papa, wie man Steinchen über den Fluss hüpfen lässt. „Mensch ärgere dich nicht“ steht auch noch auf dem Tagesprogramm.



Schließlich lernen die Kinder beim Trampolinspringen einen kleinen Jungen kennen. Wir vermuten, er ist der Sohn einer Lodge-Mitarbeiterin. Die Jungs haben auf jeden Fall Spaß und sind total begeistert von ihrem kleinen „Freund“, mit dem sie sich auch ohne Sprache prächtig verstehen.

Tag 10: Auf zum Canyon

Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir zusammen und die Jungs schauen nach ihrer Bekanntschaft von gestern.



Sie spielen fröhlich auf dem Trampolin und ich bin entzückt , wie einfach manche Dinge doch laufen können… kindlich, friedlich und ganz ohne zu sprechen… Da spielen weder Hautfarbe noch Altersunterschied eine Rolle.



Nur leider müssen sie sich verabschieden, denn wir müssen ja weiter…
Unterwegs muss ich mir die Pflanzen hier nochmal genauer anschauen:


Das in kleine "Bläschen" eingeschlossene Wasser glitzert in der Sonne... Faszinierend und wunderschön!



Schließlich halten wir für eine Kaffeepause in Ai-Ais.



Die Mitarbeiter sind nett, es ist hier jedoch sehr rummelig und viele Camper sind vor Ort.



Der Pool ist gut besucht. Es gibt einen netten Laden, in dem wir ein schönes Hemd für Matthias und meinen Vater entdecken.
Angekommen beim Canyon Village werden wir nett begrüßt und eine Eselskarre zwecks Gepäcktransport wird vorbereitet. Zur großen Freude unserer Kinder werden sie gleich eingeladen mitzufahren.




Unser Steinhäuschen befindet sich direkt neben dem Pool auf einer klitzekleinen Anhöhe und hat einen netten Ausblick.

Hier ein Blick in unsere Zimmer:





Nach kurzer Eingewöhnung vor Ort geht es auch schon weiter, denn wir möchten noch einen kurzen Blick auf den Canyon werfen. Und schließlich sind wir nur eine Nacht hier… Es sind einige Autos unterwegs. Die Schwierigkeit, die das manchmal mit sich bringt, wenn der Wind „ungünstig“ steht, seht ihr hier:



Man sieht für Momente tatsächlich nichts durch den Staub…



Nach dem Kauf des Permits fahren wir den ersten Aussichtspunkt an. Hier gibt es auf Schautafeln einiges an Informationen. 2005 waren Matthias und ich schon einmal hier und seitdem hat sich ein bisschen was verändert. Wir meinen uns zu erinnern, dass damals nur ein paar Sonnenschirme mit Bänken vorhanden waren…





Schließlich fahren wir einen zweiten Aussichtspunkt an. Wir parken und dann geht es zu Fuß auf die Aussichtsplattform.



Unterwegs begegnet uns eine durchaus stattliche Heuschrecke:

Lenni und Matthis begeben sich auf Entdeckungsreise und finden natürlich gleich besondere „Steinformationen“:



Gehüpft wird natürlich auch vor dieser besonderen Kulisse…



Der Plan ist, hier ein kleines „Picknick“ zu machen, was sich in dieser spektakulären Umgebung jedoch als schwierig erweist. Meine Männer erkunden lieber… Es wird der Weg runter in den Canyon erspäht und die ersten Meter am Abgrund natürlich ausprobiert. Ich traue meinen Augen kaum, denn hier ist nur eine Kette zum Festhalten zu erkennen…



Die besorgte Mama steht kurz vor dem Herzinfarkt… Mittlerweile sind jedoch ein paar nette Deutsche angekommen, die sich meiner annehmen. Ich werde geschickt von den Männern abgelenkt, die eine farbenprächtige Eidechse in den Felsen entdeckt haben.
Der Versuch, diese zu fotografieren, gelingt mäßig…







Schließlich komme ich doch noch zu meinem Snack, bevor es zurückgeht.



Gegen 17 Uhr kommen wir bei der Lodge an und eine Gruppe scheint zu warten. Stimmt… Da war doch was… Das Canyon Village bietet einen kostenlosen Sundowner-Spaziergang an. Lenni, Matthis und mein Mann haben keine lust, aber ich! Also geht der Rest schon mal duschen, während ich mich der Gruppe anschließe. Zuerst werden ein paar Pflanzen erklärt und wir erfahren unter anderem, dass das Gestrüpp, was hier wirklich überall wächst, hochgiftig ist – ein Wolfsmilchgewächs…
Hier mal ein Bild:



Wir spazieren auf einen großen Felsen, auf dem eine Bar samt Kühlschrank mit gekühlten Getränken installiert ist. Jeder sucht sich ein Plätzchen nach der Auswahl des Getränks und darf in Ruhe die langsam untergehende Sonne und die Stimmung genießen…



Es stellt sich heraus, dass eine deutsche Familie mit Kindern und ein älteres Paar aus Deutschland mit dabei sind. Das Paar erzählt, dass sie seit 1996 regelmäßig Namibia und Südafrika bereisen. Auf keiner ihrer Reisen hätten sie die Unterkünfte vorgebucht. Manchmal klappe es halt nicht ganz so wie gewünscht, aber Probleme hätten sie noch nie gehabt. Fand ich spannend…
Mit dabei sind auch einige Belgier, die es etwas eilig haben, da sie wegen des Halbfinales (Frankreich-Belgien) pünktlich zum Abendessen möchten.
Der Rückweg gestaltet sich also recht unterhaltsam. Nach einer Dusche geht es zum Abendessen. Der Weg dorthin ist gut beleuchtet.
Vorspeise und Dessert sind sehr lecker und werden am Tisch serviert. Den Rest (Oryxfleisch und Hühnchen mit Nudeln oder Kartoffeln, Gemüse und Salat) gibt es am Buffet. Das Buffetessen kann uns nicht wirklich überzeugen…
Auf dem Rückweg aus dem Restaurant kommen wir jedoch an einem großen Korb vorbei, in dem warme Wärmflaschen zum Mitnehmen aufbewahrt werden. Damit kann das Canyon Village besonders bei mir wieder richtig punkten…

Tag 11: Zum Augrabies Nationalpark
Wir wissen, wir haben eine ordentliche Tour zu den Augrabies Falls vor uns. Gepackt ist soweit alles, aber ein gemütliches Frühstück muss doch sein!



Das Buffet ist auch wirklich gut diesmal und überrascht Matthis mit einer besonderen Leckerei:



Miliepap! Da ist aber einer glücklich! Vor zwei Jahren hat er auf Omandumba das erste Mal diesen Brei probiert und liebt ihn.
Nach dem Frühstück verschwinden die Jungs noch kurz auf den Felsen, während wir das Auto beladen.



Der Abschied an der Rezeption ist sehr herzlich. Es arbeiten wirklich unglaublich nette Menschen im Canyon Village. So kommen wir erst um 9 Uhr auf die Straße…
Wir haben entschieden, diesmal „Straße“ und weniger Piste zu fahren.
Unterwegs ist der Himmel mit Wolken dekoriert.



Der Grenzübertritt nach Südafrika verläuft recht zügig und unproblematisch. Hier herrscht insgesamt deutlich mehr Verkehr.
In Upington entdecken wir einen großen Pick`N Pay. Auf dem Parkplatz wird kurz überlegt, ob hier einer im Auto bleiben sollte. Schließlich verlassen wir doch alle unser Auto. Es ist viel los und wir müssen einiges einkaufen, da wir uns die kommenden Tage selbst verpflegen. Neben dem Gepäck befindet sich in unserem Hilux ein kleiner Kühlschrank, den wir nun gut gebrauchen können.
Und weiter geht es… Das letzte Stück Strecke ab Upington zieht sich ziemlich… Uns wird klar, dass wir uns reichlich - zu viel - Zeit genommen haben unterwegs. Die Sonne verschwindet langsam und ich werde nervös… Schließlich ist es dunkel, als wir das Hinweisschild zu den Augrabies Falls erreichen… Ich habe mittlerweile Panik, dass man uns nicht mehr in den Park lässt.
Es ist glücklicherweise noch jemand am Tor und uns wird der Weg zu unserem Apartment erklärt. Im Dunkeln ist das alles gar nicht so einfach…
Unsere Unterkunft stellt sich schließlich als nicht wirklich gemütlich heraus, aber es ist alles da, was wir brauchen.









Die Fotos stammen vom nächsten Tag, deshalb ist es hell...
Die Betten der Kinder werden noch bezogen, die Koffer und Lebensmittel ausgeladen. Der Grill bleibt kalt, stattdessen gibt es schnell ein belegtes Brot.

Ups, jetzt hab ich tatsächlich die Tierwelt vernachlässigt... Zwei Sichtungen des Tages will ich mal nicht unterschlagen, da es ja bisher erst wenig Fauna zu sehen gab :