Camp Syncro - Purros
Bevor wir Syncro um 09.30 Uhr verliessen verabschiedeten wir uns von den lieben Gastgebern Sarah und Ryan und wünschten der jungen Familie alles Gute für Ihren Neuanfang in der Schweiz. Auch Pascalinah und ihrer Begleitung sagten wir auf Wiedersehen bis irgendwo irgendwann auf pad (war ein gemütlicher Abend und schön euch kennenzulernen).
Auf der westlichsten Fahrspur im breiten Tal benötigten wir 2 Std. für die 70 km bis zur Red Drum, unterwegs sahen wir wieder viele Kraals und die Gräser standen hoch und in Blüte. Wir nahmen es gemütlich und erreichten die Blue Drum nach einer weiteren Stunde, diesmal mit der Sonne im Rücken. Es begegnete uns ein einziges Fahrzeug auf der gesamten Strecke, Schweizer auf ihrem Weg von Purros nach Camp Syncro, ein lustiger Zufall. Als wir bei der Blue Drum nach Süden abdrehten eröffnete sich uns das wunderschöne breite Tal und die pad war in einem sehr guten Zustand, man sah, dass sie erst seit wenigen Tagen frisch "geschoben" war. Allen die nicht gerne allzu viel offroad Kitzel möchten empfehle ich diese Route von Marble/Etaambura nach Camp Syncro zu nehmen. Ich denke reine Fahrzeit müsste man dafür etwa 5 -5h30' berechnen.
Als wir ab Blue Drum nach 1h40' die Jct zum Nadas Trockenfluss erreichten schauten wir etwas sehnsüchtig in die Richtung wo wir eigentlich eine Schlaufe und weitere Übernachtung "wild camping" geplant hatten. Aber unseren Reservetag hatten wir bereits aufgebraucht mit einem Ruhetag in der Kunene River Lodge. So fuhren wir also weiter und erreichten kurz darauf die D3707 etwas westlich vor Orupembe. Die pad war schrecklich, extremes Wellblech, aber wir bissen uns durch, denn im Khumib wollten wir nicht fahren, denn diesen Trockenfluss kennen wir in beiden Fahrtrichtungen.
Die D3707b verliessen wir auf der Höhe der Ougams Quelle und nahmen die Variante D3707a welche wir vor ein paar Jahren in entgegengesetzter Richtung S-N gefahren sind und welche uns damals sehr gut gefallen hat. Schon bald zeigte sich dass diese Route entlang der Grenze zum Skeleton Coast NP kein Insider Tipp mehr ist, auch hier fanden wir viele Fahrspuren und miese Wellblechpiste. Mit wenigen Fotostops hie und da erreichten wir bereits nach 2 Std. Fahrzeit ab Orupembe Jct das viel fotografierte "hole in the wall". Wir sahen unterwegs an einigen Stellen Fahrspuren links und rechts abzweigen in Richtung "Steinhaufen" zu geschützten Plätzchen am Fusse der Felsformationen. Wären wir nicht so gut zeitlich drin gewesen hätten wir uns hier ein Nachtlager gesucht. Aber wir sind auch gerne im Community Camp in Purros, darum fuhren wir weiter und nach dem kurzen Stück im Khumib wählten wir wieder die D3707b.
Vorgesehen war eigentlich auf der westlichen Route zu bleiben südlich des Khumib und bis zum Hoarusib zu fahren, um dann von W nach O durch den Hoarusib nach Purros zu gelangen. Eine meiner Lieblings-Strecken. Aber Ryan warnte uns dies nicht zu tun, denn der Hoarusib "ginge" abwärts von Purros. Es schien uns zu leichtsinnig mit nur einem Fahrzeug. Noch sehr gut in Erinnerung sind uns zwei Fahrzeuge welche wir vor 9 Jahren in kurzen Abständen im Hoarusib zwischen Purros und den Castle Formations hoffnungslos versumpft antrafen und denen unser Konvoi mit drei Fahrzeugen Berge-Hilfe bot und dabei selber in Not geriet. Alleine wäre damals keiner wieder rausgekommen.
Um 17.30 Uhr erreichten wir das Purros community camp, bezahlten N$110 pro Person, belegten unseren Lieblingsplatz Nr. 3, bekamen den donkey eingeheizt und konnten hinter uns die Sonne unter- und vor uns den Vollmond aufgehen sehen. Nur ein weiterer Platz war sonst noch belegt.
Fazit Purros Community Camp 4/5* Meine gute Bewertung ist hauptsächlich wegen der Location und den äusserst grosszügig bemessenen Stellplätzen. Ich glaube es gibt insgesamt 6. Auch dieses Jahr wurde das Camp von den Überschwemmungen stark beschädigt. Freigelegte Wurzeln von grossen Bäumen, Schwemmholz, beschädigte Grillstellen und Ablutions. Leider mangelt es generell an Sauberkeit und kleineren Unterhaltsarbeiten. Innerhalb des Areals gab es schon immer, und jetzt noch mehr, knifflige Tiefsandpassagen durch die vom Hochwasser ausgewaschenen Gräben mitten durchs Camp. Die Wasserqualität in Purros sei sehr gut, denn es komme aus einer sauberen unterirdischen Quelle, jeder Platz hat einen Anschluss, nebst dem Wasser in den platzeigenen Spülen. Wer also Richtung Norden weiterfährt und etliche Tage wild unterwegs sein wird kann hier seine Wasser Reserven auffüllen. Als Ausgangspunkt um Wüstenelefanten zu finden ist Purros eine sehr gute Option, auch für Nicht-Camper, denn die Himbas betreiben nebenan ebenfalls das Bush Camp mit self-catering Bungalows. Es gibt zudem eine neue camp site in Purros, die haben wir uns aber nicht angeschaut und blöderweise notierte ich mir nicht einmal den Namen.
Als Tagesetappe ist Syncro - Purros relativ lang für solche die die Strecke zum ersten Mal fahren und alle Fotostops mitnehmen wollen.