Opuwo - Marble Campsite (via Kaoko Otavi)
Wir verliessen Opuwo um 09.30 Uhr und erreichten das Marble Camp um 16.45 Uhr. Ein paar Fotostops und eine kurze pic nic Pause sowie eine kurze Wanderung zu einem Aussichtspunkt waren die einzigen Stops die wir unterwegs machten. T4A kalkulierte für die Gesamtstrecke von 198km eine Fahrzeit von 5 Stunden. Wie immer rechneten wir ca. 50% dazu und lagen +/- richtig.
Die C43 südich von Opuwo war in einem sehr guten Zustand bis zum Abzweig Richtung Westen nach Kaoko Otavi. Im kleinen Dorf war viel los, denn man feierte den Africa Day an diesem Wochenende. Neben den Häusern standen Zelte wo wahrscheinlich Verwandte oder Freunde untergebracht wurden.
Die D3705/3707 war Ende Mai derart ausgewaschen zwischen Kaoko Otavi und Otjiu dass wir während eineinhalb Stunden stellenweise auf dem nackten Felsen fuhren. Nicht schwierig, aber sehr langsam. Ab Otjiu wurde es landschaftlich immer schöner, das Tal verbreiterte sich und die Farben und Formen wurden abwechslungsreicher. Wir machten vier (Trocken)flussdurchfahrten, davon die ersten drei im Hoarusib. Beim 3. und breitesten rivercrossing stand eine versumpfte Maschine des Strassenbauamts im Sand. Bei der letzten Flussdurchfahrt handelte es sich um einem Seitenarm des Hoarusib und dort wachsen grosse Anabäume, ideal für ein lunch break im Schatten (an dem Tag hatten wir 32 Grad C) oder auch für ein Übernachtungsstop geeignet insofern man nicht in der Regenzeit dort ist, denn auch ein trockenes Flussbett kann sich schnell mit Wasser füllen welches woanders als Regen fällt. Wir nahmen die "Abkürzung" über die Berge statt nach Sanitatis zu fahren, das war laut Einheimischen die bessere Wahl. (rechts ab beim Schild: mobile school). Diese pad führte langsam über einen steinigen Hügel oder kleinen Pass. Hier sahen wir Giraffen. Schlussendlich stiessen wir ca. 14km nördlich von Orupembe auf die pad welche durch ein weites von gelben Gräsern bewachsenes Tal zum Marble/Etaambura/House on the Hill Community Camp führt. Wer sucht findet Steinmännchen (lone men) auf dieser Strecke. Auf der ganzen Fahrt kam uns nur ein Fahrzeug entgegen, nämlich ein contractor welcher mit Bauarbeiten in Serra Cafema beschäftigt ist.
Hier mein Dank an Chrigu welcher uns postwended auf die Frage nach der Befahrbarkeit und Fahrdauer der D3703 und D3705 antwortete.
Eigentlich hatten wir geplant von Epupa via Okongwati über den Van Zyl's Pass zu fahren. Es wäre für uns das zweite mal gewesen, doch verschiedene verlässliche Quellen rieten uns kurzfristig davon ab, den Van Zyl's zu fahren, er sei "in the worst condition we have ever seen". Deswegen war dann die Frage welche der beiden Querverbindungen zu fahren. Die nördlichere via Etanga fuhren wir ebenfalls schon einmal aber in der umgekehrten Fahrtrichtung. Wahrscheinlich ist sie schöner in Ost-West Richtung. Wie auch immer, Max und ich sind uns jetzt einig: die südliche Strecke über Kaoko Otavi ist schöner und besser.
Marble Camp Site
Grosse Stellplätze mit Sicht auf ein kleines Trockenflussbett und im Rücken ein Hügel wo oben die drei Selbstversoger Häuser, House on the Hill gebaut sind. Dass es dort oben nun drei Einheiten gibt war eine Überraschung für mich, ich kannte nur das eine Haus welches Platz für eine Familie bietet. Die beiden neuen Häuser sind kleiner und für jeweils zwei Personen. Die leicht erhöhte Lage bietet eine schöne Aussicht. Unten im Marble Camping hat man keine Weitsicht. Unser Platz wurde kurz vor unserer Ankunft zum abersten Mal von Laub freigefegt, der diensthabende camp attendant zeigte sich freundlich zurückhaltend, wahrscheinlich weil er kein English spricht. Wir durften selber in einem Buch eintragen dass wir ihm N$100 pP bezahlten. Die Ablutions waren nicht sehr sauber, um es nett auszudrücken. Der Donkey war "out of order" aber das war kein Problem für uns, lauwarmes Wasser war trotzdem in den Duschen verfügbar, denn die Sonne hatte das gespeicherte Wasser aufgewärmt. Apropos Sonne: neben den self-catering Häuser stehen Sonnenkollektoren für die Aufbereitung des warmen Wasser (und ev. auch Strom). Wir blieben die einzigen Camper und wurden von zwei scheuen, lieben aber elend stinkenden Hunden betreut und bewacht. Der eine bellte irgendwann in der Nacht jemanden davon. Sonst war es sehr still, obwohl ja nicht unweit ein Himbadorf liegt. Wir genossen die Stille.
Fazit Marble Camp Site: 3/5* Würde der Camping ein paar Höhenmeter höher liegen, dann wäre es ein Traumplatz. Wir kennen auch Etaambura und wenn man diese 360Grad Weitsicht einmal geniessen durfte ist es ein gehöriges downgrading in der Ebene. Dafür hat man dort Schatten unter alten Bäumen, was wohl auch mit Grund der Standortwahl war. Die Sanitäranlagen im Marble müssten baldmöglichst renoviert werden (gebrochene Klobrillen, abgerissene Wasserhähne oder Abflussrohre etc.) Als Übernachtungsstop ist das Camp aber trotzdem zu empfehlen, weil es sonst keine gewartete Campingmöglichkeiten gibt in der Gegend. Wer mehrere Tage hier in der unmittelbaren Region bleiben möchte, z.B. um den Marmor Steinbruch oder ein Himbadorf zu besuchen, ist wahrscheinlich glücklicher im House on the hill. Top of the line ist natürlich Etaambura.