Am Dienstag, den 10. April
kitzelte uns eine aufgehende Sonne von einem unschuldig strahle blauen Himmel wach, so als wäre gestern nur ein böses Träumli gewesen. Also machten wir uns schnellstens auf den Weg nach Tsumeb.
Wir mussten uns wieder einmal mit Lebensnotwendigen eindecken und versuchen das Problem mit einer offensichtlich leeren Gasflasche zu lösen. Am "Bild it" wollten wir diese abmontieren, doch sie weigerte sich ihre Verschraubung zu lösen. Wir brauchten massiveres Werkzeug! Eine nette Dame vom Kiosk rief einen Securitas mitarbeiter zur Hilfe. Dieser wusste wie, holte relativ schnell das richtige Werkzeug, schleppte die Flasche zur Auffüllstation in den Hinterhof, wartete bis diese wieder gefüllt war, schleppte sie zurück zu unserem Auto und montierte sie wieder fachgerecht! Für diesen überdurchschnittlichen Service war dann auch ein gutes Trinkgeld fällig.
In der Apotheke, dem Bottleshop und Shoprite deckten wir uns anschliessend mit allem Notwendigen ein.
Im letzteren suchten wir sehr zeitaufwendig (wir hatten die namibische Warenpräsentationslogistik noch nicht so recht im Griff) nach diesem und jenem, unter anderem auch nach einem Schirm bzw. Knirps.
Ich stöberte einen jungen Mitarbeiter auf, welcher uns bereitwillig zu einem mit Stockschirmen vollgestopften Kübel führte. Dort tappte er voll in Ernstens Kommunikationsfalle. Nach dem beide erst einmal über längere Zeit den Begriff "Knirps" linguistisch definiert hatten und es sich herausstellte, dass es einen solchen nicht gab, smalltalkten sie ewigs weiter über Land und Leute. Da liess ich die beiden allein um mich der Nahrungsbeschaffung zu widmen. An der Kasse erwartete mich ein zufriedener Ernst mit einem Stockschirm, welcher dann auf unserer restlichen Reise als ein sperriges Teil immer irgendwie im Weg war. Wir verschenkten diesen am Ende ungebraucht an eine dankbare Abnehmerin, welche meinte, man kann ihn schliesslich auch als Sonnenschirm gebrauchen.
Doch ich schweife schon wieder ab!
So fuhren wir bald auf den nachfolgend bebilderten Strassen und Wegen in Richtung
Wildacker Game Farm
im wahrsten Sinne des Wortes.
Gegen 15.30 Uhr wurden wir von Rosalia auf der Wildacker Game Farm herzlich empfangen. Unsere Daten waren schon auf einem Tablet (nicht zu verwechseln mit unserem Tablett von Mutti, auf dem nicht geschrieben werden durfte!) gespeichert und wir mussten darauf unterschreiben (easy! wir waren das ja gewöhnt! Bei unserem Pöschtler müssen wir das schon lange). Die Krakeleien kann aber später sicher keiner entziffern.
Unser Bungalow Nr. 5 entpuppte sich als das komfortabelste Quartier unserer Reise.
Ein gut abgerichteter Kampfhund sorgte für unsere Sicherheit
Diese hatte mich sofort als Katzenmutter identifiziert und adoptiert
die Innenausstattung war sehr behaglich,
Nur mit dem Bodenbelag hatte ich so meine Mühe
und versuchte ihn grossräumig zu umlaufen, was nicht immer gelang.
Nach dem dritten Mal darüber stolpern kam ich mir vor wie James, nur nüchterner!
die sanitäre Einrichtung: sauber und neuwertig.
Wir waren die einzigen Gäste und Britta, eine Volontärin aus Deutschland leistete uns bei Kaffe+Kuchen und auch an dem sehr üppigen Nachtessen Gesellschaft.
Rosalias Schwester in Stellvertretung der abwesenden Mutter, kochte für uns ein perfektes Menü.
Es gab Elendvoressen, Reis, Salat, Blumenkohl, Dessert.
Rundum satt und zufrieden gingen wir gegen zehn schlafen.
Am nächsten Tag war erst einmal aufräumen und putzen angesagt. Die Restfeuchte von Onguma und der Dreck von den Schlammschlachten mussten entfernt werden. Ein Mitarbeiter der Farm half uns freundlicher Weise dabei.
Anschliessend inspizierten wir das Gelände.
Die Farm liegt in einem sehr dekorativ gestalteten, parkähnlichen Gelände. Liebevoll mit diversen Skulpturen dekoriert.
Die Bungalows im respektablen Abstand voneinander angeordnet.
An den immer noch stattfindenden Grabarbeiten merkte man, dass die Gestaltung der Infrastruktur noch nicht ganz abgeschlossen war
sieben fleissige Mitarbeiter bemühten sich über den Tag hin, einen zwanzig Meter langen, spatenbreiten und -tiefen Graben für ein dünnes Lichtkabel zu unserer Hütte auszuheben.
Am Abend fanden wir uns wieder zu dritt zum Nachtessen ein.
Es gab Gnusteaks mit viel Zwiebeln, Pilzsauce, Teigwaren, Pastinakenmus, Zitronencreme.
Ein weiterer mit vielen neuen Eindrücken gefüllter Tag ging zu Ende und wir krochen müde und dankbar in unsere Betten.
Morgen geht's zur Shametu River Lodge. Was uns dort so erwartete, erzähle ich euch das nächste Mal.