Die Zeit drängt, jetzt muss ich endlich einmal zum Schluss kommen, sonst kollidiere ich noch mit dem Christkind. Also dann, wer noch Zeit und Lust hat, bitte zur letzten Runde einsteigen und die Türen fest verschliessen, es wird zu guter Letzt noch stürmisch.
Am Freitag, den 11. Mai
nahmen wir Abschied von diesen schönen Fleckchen Erde. Es hatte angenehme 10° und wir machten uns, nach getaner Haus-und Hofarbeit, auf in Richtung Namibrand
Da wir die bald einmal abzweigende Kultstrasse D707 im 2015 bereits kennengelernt hatten, verzichteten wir auf ein neues Abenteuer und fuhren auf der gut zu fahrenden C27 nach Betta.
Uns begegneten Gehörnte auf Futtersuche
Und Geräderte, welche sich zu einem offensichtlich weit entfernten Ziel quälten
Wir rätselten noch lange über deren woher und wohin, denn wir waren seit unserer Abfahrt an keinem Dorf oder Camp vorbei gekommen; und was diese Leute wohl antreiben mag, bei fast 38° in der prallen Sonne sich so zu martern.
In Betta machten wir einen Kaffeehalt und versorgten uns noch mit edlen Traubensaft.
Danach war's aber schon wieder fertig mit gut!
Da nützte nichts von wegen rechts, mittig oder links zu fahren. Die C27 war durchweg katastrophal und wir kamen wieder einmal nur im gefühlten Schneckentempo voran.
Doch dann standen wir am Tor zum
Volker hatte uns schon vorgewarnt; ab da gibt es nur einen Quasi-sozusagen-ungefähr-Pfad. Das Navi zeigt einen einsamen Pfeil im Niemandsland an. Hoffnungsvoll machten wir uns auf in Richtung
Family Hideout
und meinten, na irgendwann muss ja dann auch mal sowas wie ein Empfangsbüro kommen.
In einer Baumgruppe kam ein grösseres Farmhaus in Sicht. Davor standen einige Autos und Leute. Diese winkten uns zu, wir winkten fröhlich zurück und fuhren weiter. Nach einer ganzen Weile, wir haderten schon mit unser Entscheidung, kamen wir wieder an ein nicht angeschriebenes Haus, hielten an, gingen hinein und standen in einem Wohnzimmer wo gerade eine südafrikanische Familie beim Mittagessen war. Sie erklärten uns, nicht gerade sehr freundlich, dass wir nicht die ersten waren, welche nach dem Büro gefragt hatten, aber so viel sie wüssten, gäbe es weiter hinten einen Campingplatz. Wir machten uns etwas peinlich berührt in diese Richtung auf den Weg der sich bald einmal teilte.
Doch beim näher kommen wurde uns die Entscheidung auf wunderbare Weise abgenommen
Die CS "Orion"
idyllisch gelegen unter einem Schattenbaum mit Wind- und Sonnenschutz,
einem perfekt konzipierten Waschhüsli mit einer mustergültigen Abfallsammelstelle
(Was bei uns die Frage aufwarf, ob es denn im Weiteren auch so vorbildlich getrennt wird?)
und einer Aussicht! Zum abliegen!
hauseigener Düne
und bewachten Wasserloch
Kaum hatten wir uns installiert, fuhr eine junge Frau in einem kleinen Auto vor. Sie stellte sich als Mitarbeiterin der Parkverwaltung vor. Wir hätten uns in dem Farmhaus anmelden und eine Bewilligung für einen Selfdrive kaufen sollen. Sie knöpfte uns für diesen 600 N$ ab, sagte falls wir Hilfe brauchten, sollten wir uns ungeniert melden, wünschte uns einen guten Aufenthalt und machte sich wieder davon.
Mittlerweile hatte sich ein recht stürmischer Wind eingestellt und Ernst schaffte es mit Ach und Krach ein mehr oder weniger effizientes Feuer zu entfachen. Wir hatten das Gefühl, der unangenehme Wind kam von allen Seiten und der Windschutz nützte überhaupt nichts. Somit nahmen wir unsere Steaks zwischen zwei Toasts, füllten noch Zwiebelscheiben dazwischen. Mit Bier, Savanna und unseren Stühlen verzogen wir uns ins Innere des Waschhüslis.
Alsbald, es war schon gegen Acht, beendeten wir den Tag mit einem (kleinen) maltigen Bettmümpfeli.
Der Samstag empfing uns mit sehr frischen 5° und strahleblauen Himmel. Als erste machten wir uns auf zu einer morgendlichen Erkundungsfahrt.
Uns erwartete eine unendliche Sanddünenlandschaft
Wir hielten Ausschau nach den Oryxen
Na, wo laufen sie denn!?
Aber ausser ein paar ganz weit entfernten Grüppchen Oryxe, welche an diesem ausgetrocknete Gestrüpp herumknapperten
sahen wir keine Tiere.
Am Mittag machten wir uns einen feinen Speckundeierbrunch und vertrödelten den Resttag. Da am Nachmittag sich wieder der Wind sehr stark machte, gab es zum Znacht "nur" ein Chili con Carne vom Gaskocher und eine Flasche Rotwein.
Und wieder brach die Nacht mit einem gewaltigen Sternenhimmel über uns herein. Es ist in Worten nicht zu beschreiben. Da meint man im All zu schweben. Das beflügelte mich zum einem wiederholten und wiederum kläglich gescheiterten Versuch, diesen zu fotografieren. Ich muss noch viel lernen! Demzufolge kein Bild.
Der neue Morgen brach mit schönen sehr kalten 4° und Raureif an. Dem geschuldet verlief das Einpacken ziemlich schnell und wir machten uns auf den Weg. Am Farmhaus meldeten wir uns ab. Die nette junge Frau wohnte dort mit einem ebensolch netten jungen Mann, welcher uns auch gleich noch den Reifendruck aufbesserte.
Nach der 11 km langen Sandpiste wurden wir freundlich verabschiedet
und erreichten bald wieder die unverändert katastrophale C27
In Sesriem
wurden wir auf der CS20 einquartiert
Sie war schön am Rande des sonst sehr engen und vollen Platzes gelegen, mit freiem Blick auf die Sandwüste.
In der nahe gelegenen Lodge meldeten wir uns für den nächsten Abend zum Dinner an und fuhren weiter um den Canyon zu inspizieren.
Dort waren wir nicht die Einzigen
Im Canyon sahen wir, wie Wassers mit steter Kraft und Macht solche fantastische Steinlandschaften gehöhlt hatte.
Wir haben ja in der Schweiz auch gewaltige Schluchten, in denen aber immer noch wilde Bäche rauschen.
Doch hier war alles staubtrocken.
ich musste viel Geduld aufbringen, um ein möglichst menschenleeres Foto zu schiessen
Zum Znacht assen wir in dem im Camp integrierten Restaurant. Ich eine feine Gemüseplatte und Ernst Poulet und Chips. Dazu ein kühles Bierchen.
Und um Acht war dann Lichter löschen.
Am nächsten Morgen war ab 5 Uhr allgemeine Tagwacht im Camp! Überall wurde lautstark und hektisch herum gewusselt. Man musste ja pressieren, um einen möglichst vorderen Startplatz in der Warteschlange zu ergattern. Wir liessen uns aber nicht beeindrucken und machten uns, nach einem gemütlichen Morgenmüesli und Kaffee so gegen 10.30 Uhr auf in Richtung Sussusvlei.
Niemand war am Eingang und an der legendären
waren wir zuerst die Alleinigen
doch Ernst gab nach ein paar gequälten Sisyphusschritten auf.
Ich schaffte es noch ein Stückchen weiter. Doch als niemand kam, um mich mitzunehmen
gab ich auch auf und rutschte wieder hinunter.
Und siehe da, wer fuhr gerade auf den Parkplatz? - Mia und Walter, welche wir schon am Fish River Canyon getroffen hatten. Walter erstürmte wie ein richtiger Hochgebirgler den Berg und war schon gleich nur noch als kleiner Punkt zu sehen.