THEMA: Allen Ernstens...
11 Nov 2018 14:03 #538684
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Hoi Picco, du und dein Begleiter sind häärzli willkomme :laugh: und keine Angst, das Beil ist vergraben :whistle:
morgen gehts dann subito weiter flüstert die Gromi
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14 Nov 2018 17:03 #539172
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Liebe Mitfahrerinnen und Mitfahrer, jetzt müsst ihr etwas zusammenrücken, denn wir haben einen neuen Passagier mit Übergepäck!....UND!! zudem noch einen, DER NAMIBIA NICHT KENNT! Jetzt heisst es: missionieren!
Ich tu mein Bestes!


Am Morgen des 07. Mai
war es wirklich saukalt. Bei 5° versuchten wir uns schlotternd mit heissen Tee in Gang zu bringen. Die anstehende Hausarbeit und das Zusammenpacken ging dann dementsprechend flott von statten.
Die C15 zeigte sich als manierliche Gravelpiste und wir frohlockten.



Die Farbe des Belages wechselte langsam von Grau zu Rot.
Leichte Steigungen und Kurven empfanden wir als Auflockerung



Nur kurze Zeit später auf der C17 war dann fertig mit Gemütlichkeit. Im Nachhinein meinten wir, die Strassenverwaltung sollte doch zu Beginn jeweils eine Tafel anbringen, mit dem Hinweis "Willkommen im Kalahari-Sandwellenparadies. Weiterfahrt für Benutzer mit Adrenalinkick-Intoleranz verboten!"
Wenn ihr euch mal die Kalahari in diesem Gebiet von oben anschaut, sieht man ganz deutlich, was ich damit meine. Denn die Sanddünenbänder laufen wie ein überdimensioniertes Waschbrett von S/O nach N/W und die Strasse führt quer durch. Und, da ja hierzulande die Strassen dem Gelände angepasst werden (und nicht wie bei uns umgekehrt) sieht das dann so aus



Was nicht heisst, dass diese vor jedem der 46! Hügel steht und man nicht weiss ob sich die eventuell entgegen Kommenden an diese Empfehlung halten.



Ja, ich habe sie gezählt! In meiner Tagebuchaufzeichnung sieht das so aus



In Koës angekommen gab es aber noch keine Entspannung. Auf der Suche nach dem legendären "Moer Toe Coffe Shop" hühnerten wir völlig von der Rolle noch eine ganze Weile im Ort herum bis wir dann endlich fündig wurden und uns mit einem feinen Imbiss und netten Schwatz mit der Wirtin unser inneres Gleichgewicht wieder zurecht gerückt hatten.





Im kleinen Supermarkt kauften wir noch etwas weniges ein und machten uns gewappnet für die nächste Bergundtalfahrt auf in Richtung Mesosaurus. Aber Freude kam auf, denn die C17 empfing uns wohlwollend gradlinig und flach



das machte wieder Spass!

...und gleich geht's weiter...
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14 Nov 2018 17:57 #539179
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Kurz vor 15 Uhr wurden wir im

Mesosaurus Camp

sehr freundlich empfangen und auf den Platz Nr. 4 geschickt



Ein sehr schöner Platz an einem Schattenbaum



mit einem riesigen Webervogelnest deren Bewohner uns unseren Aufenthalt nicht langweilig werden liessen. Die wussten genau, wie sie die "Es-wird-nicht-gefüttert-Regel" brechen konnten. Originalton Ernst "guck doch mal, wie die mich angucken"!



Ich hingegen musste mich als Vogelscheuche nicht nur bei denen wieder einmal unbeliebt machen.
Nachdem wir uns installiert hatten, kletterte ich auf den kleinen Hügel hinter unseren Platz.
Eine gewaltige Landschaft geprägt von Köcherbäumen und Felsbrocke tat sich auf





Zum Znacht war wieder einmal heimische Kost angesagt: Älplermagronen und Tomatensalat.
Bei einem Glas Rotwein bewunderten wir noch ein Weilchen das Mesosaurus-Scherenschnittpanorama



und gingen bald einmal unter die Decke.
Am nächsten Tag hatten wir uns für die geführte Rundfahrt angemeldet. Pünktlich um neun trafen wir vor der Rezeption ein.



Mit uns von der Partie waren noch zwei junge Schweizer Studenten. Wir mussten mit unseren Autos dem Führer hinterher fahren (einem jüngeren Mann, ich glaube er heisst Hendrik) welcher auf einem Geländetöff in Motocrossmanier vor uns her preschte und ständig auf uns warten musste, weil wir ja zu unseren gemieteten Fahrzeugen etwas mehr Sorge tragen mussten. Er zeigte uns das Grab eines um die vorletzte Jahrhundertwende gefallenen deutschen Kolonisten und die von seinem Vater in dessen Nähe gefundenen Mesosaurus-Versteinerungen



Er erklärte die botanischen Besonderheiten der Köcherbäume, beschrieb uns die Entstehung der wie von spielenden Riesenkindern in freier Legomanier geschichteten Steinquaterhaufen


hier ein Pudel


da eine Quwietscheente
und versuchte aus einem dieser Gebilde eine Melodie heraus zu klopfen.


Es gelang ihm so einigermassen.
Das alles dauerte eine knappe Stunde. Dann knatterte er mit seinem Töff zurück und liess uns alleine weiter schaue



Wir hatten aber bald genug Steine gesehen und beschlossen noch rasch nach Keetmanshoop zu fahren.
Die Strasse führte uns an Steinmauern vorbei



bis die fast wie eine Fata Morgana wirkende Skyline der Wüstenstadt auftauchte






Im Shoprite kauften wir ein paar Kleinigkeiten und nahmen im "Lion" einen Imbiss. Natürlich hatten wir wieder viel zu viel Pommes bekommen und schafften die grossen Portionen nicht. Neben unserem Tisch hatten sich zwei Kinder aufgestellt, gerade so gross, dass sie über den Tisch blicken konnten, und starrten mit grossen Augen auf unsere Reste. Gerade als ich meinen in den Abfall werfen wollte hielt mich Ernst zurück und lies seinen Rest auch auf dem Tisch stehen. Beim hinaus gehen sahen wir, wie die beiden Kinder diese gierig verschlangen.
Auf dem Rückweg schauten wir noch rasch, der Neugierte halber, beim Giants Playground hinein
auch hier waren einmal sehr kreative Kräfte am Werk


Pinocchio?


Snoopy?

Am Abend liessen wir diesen steinreichen Tag mit einem Chili con Carne und einer Flasche Rotwein ausklingen.

Der nächste Morgen weckte uns mit strahleblauen Himmel und frischen 8°. Nach einem Eierundspeckfrühstück und Schwatz mit unseren netten Nachbarn machten wir uns auf in Richtung

Hobas
Nach dem Abzweig auf die D608 erwartete uns eine sensationell vielfältige Landschaft. Sie war geprägt durch
Weitsicht


Canyons


Kegelberge die es auf die Spitze trieben


tierischen Trockenflüssen


musikalischen Hinweisen
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Nov 2018 10:39 von Gromi.
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Hoi zämä
Gromi schrieb:
Hoi Picco, du und dein Begleiter...
Das ist auch das erste Mal dass mein Porta Potty als 'mein Begleiter' bezeichnet wird! :laugh: :laugh: :laugh:
Gromi schrieb:
Liebe Mitfahrerinnen und Mitfahrer, jetzt müsst ihr etwas zusammenrücken, denn wir haben einen neuen Passagier mit Übergepäck!....UND!! zudem noch einen, DER NAMIBIA NICHT KENNT! Jetzt heisst es: missionieren!
Ich tu mein Bestes!
:blink: Vergiss es: Ich bin ein Rheintaler....sprich stur... B)
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14 Nov 2018 18:30 #539187
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Wir überquerten gefährliche Bahnübergänge


taten natürlich was uns geboten wurde
und da kam tatsächlich einer.



Im Canyon Roadhouse kehrten wir für eine Rastpause ein



und ich entdeckte nicht nur auf der Damentoilette erfreuliches



sondern auch heimatlich anmutendes



Gegen Drei am Nachmittag erreichten wir Hobas, durften uns den Stellplatz selber aussuchen
und fanden noch einen netten Aussenplatz



Ansonsten empfanden wir die CS jedoch als ziemlich rummelig und riesig. Sie lud nicht unbedingt zum längeren Verweilen ein.
Die Ablution war sehr sauber und sah wir neu aus. Wir grillten uns zum Znacht feine Boerewors, Zwiebeln und Kartoffel, schwatzten noch mit den netten Nachbarn aus Lübeck und gingen halb Zehn in die Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen, es war

Donnerstag, der 10. Mai,

nach Müesli und Tee machten wir uns auf zum Fish River Canyon. Auf dem Weg dahin sorgte eine leichte geistige Verwirrung meinerseits für Ernstens Heiterkeitsausbruch seinerseits. Dazu muss ich zu meiner Ehrenrettung gestehen, dass ich noch nie in meinem langen Leben leibhaftig an einem Canyon gestanden bin.
In meiner Vorstellung mussten wir ja erst einmal auf einen Berg hinauf fahren um dann in den Canyon hinab zu blicken zu können. Doch die Landschaft wurde immer flacher, nix Berge! Nachdem sich Ernst wieder eingerenkt und mich aufgeklärt hatte, konnte ich auch ein bisschen lachen. Peinliche Sache!
Der Blick in den Canyon war einfach grandios. Welch eine gewaltige Flusslandschaft! Da gab es nur sprachloses Staunen.



Die Vormittagsonne zauberte mit Licht- und Schattenspielen nicht nur interessante Strukturen in die Landschaft sonder inspirierte uns ebenfalls zu einem schattenhaften Selfi



An der Rezeption trafen wir noch einmal das Paar aus München und es gab wieder ein Rund zu berichten. Es ist immer wieder ein Phänomen, man fährt -zig Stunden durch einsame und menschenleere Gegenden und trifft doch immer wieder an den touristischen Hotspots bekannte Leute.
Doch bald mussten wir weiter. Auf der C12 fuhren wir neben der Eisenbahntrasse immer schön gerade aus.
Sahen beeindruckende Ingenieubauten



und wurden vor deren Benutzern gewarnt



Da es bereits Mittagszeit geworden war, kehrten wir im am Wege liegenden


ein. Praktisch mitten im Nichts fanden wir eine gastliche Stätte deren Betreiber es an Kreativität nicht mangeln liessen







Wir gönnten uns einen feinen Kaffee und einen ganz leckeren Apfelkuchen. Dann versorgten wir uns noch mit ausreichend Biltong und machten uns wieder auf den Weg.
An unserem nächstes Ziel in Aus gab es eine Mini Tankstelle und einen eben solchen Laden. Nachdem wir unser Gefährt betankt hatten wollten wir im Laden unter anderem auch unsere Bier- und Savannavorräte aufstocken. Die Vitrinen für diese Getränke waren aber mit Tüchern verhängt. Nun, wir dachten uns nichts dabei, schoben diese zur Seite und holten uns was wir brachten. Doch wir waren keine zwei Schritte weiter, kam die Chefin und nahm alles wieder aus dem Einkaufskorb und erklärte uns mit strengem Blick, dass es heute keinen Alkohol nirgendswo zu kaufen gibt, denn es war Auffahrt (oder Himmelfahrt) und da darf dieser in jeglicher Form nicht verkauft werden! So streng sind hier die Bräuche.
Wir schickten uns drein und verschoben alles auf den nächsten Tag.
Die C13 erwies sich als gut zu fahrende Sandstrasse und führte uns durch eine fantastische Landschaft.



Wir erreichten unser Tagesziel



gegen halb Fünf
und wurden sehr herzlich von Frau Oberholzer begrüsst und zu unserer CS begleitet.
Es gab drei CS neben einander aufgereiht, gleich hinter dem Farmhaus und dem Waschhüsli mit 2 Duschen und 2 WC



einem gemütlichen Sitzplatz



inklusive einem wunderbaren Panorama



alles war sehr gepflegt und sauber.
Wir verpflegten uns noch mit einem kalten Buffet, bewunderten die fantastischen Farbenspiele der untergehenden Sonne



Beobachteten noch die farmeigene Rinderherde, welche in appenzeller Naivkunstmanier dieWeide wechselte



und gingen müde und dankbar für den erlebnisreichen Tag schon halb acht ins obere Stockwerk.

Also, meine lieben Mitfahrerinnen und Mitfahrer, das ist der momentane Stand der Dinge.
Es sei mir erlaubt den versprochenen Bericht über unsern Aufenthalt im Waschhüsli aufs nächste Mal zu verschieben.
Dann werde ich euch auch erzählen warum Sandkastenspiele nichts für Alpinisten ist, meine Brille Fielmannreif wurde und es uns immer noch zwischen den Zähnen knirscht, wie es sich in einem Wolkenkuckucksheim leben lässt und was "Abschied nehmen" real bedeutet.
Anhang:
Letzte Änderung: 14 Nov 2018 18:56 von Gromi.
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14 Nov 2018 18:46 #539192
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Liebe Gromi,
ich freue mich über jede einzelne Fortsetzung Deines Berichtes. Immer kann ich schmunzeln, grinsen, mich freuen.... :)
Danke und bis demnächst
Anne
zwischen 1991 und 2008 diverse Aufenthalte Jemen - 2011 Südafrika - 2013 Kamerun - 2016 Namibia - 2018 Namibia
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