THEMA: Allen Ernstens...
01 Nov 2018 14:15 #537596
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Anfangs konnten wir diese noch ganz allein beobachten, doch nach und nach kamen immer mehr Fahrzeuge. Die Löwen liessen sich aber nicht davon beeindrucken, doch uns reichte der in Drängelei ausartende Stau und wir fuhren neben dem Weg an ihnen vorbei.
An einem Miniwasserloch löschten sich in hierarchischer Reihenfolge Giraffen, Kudus, Oryx und Co. ihren Durst



Das Kapitel KTP möchte ich nicht beenden, ohne euch noch einmal kurz auf einen kleinen Exkurs in Sachen:
"Es grünt so grün, wenn Kgalagadi's Blüten blühen"
zu schicken
- wobei ich von Botanik so gar keine Ahnung habe, doch die Vielfalt an Formen und Farben war faszinierend!
Einige von euch werden sicher dieses oder jenes Kraut mit Namen kennen.












Ist doch schön, oder?

Am Grenzübergang Mata Mata



füllten wir noch den Tank auf



und erreichten kurz danach die

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01 Nov 2018 14:26 #537598
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Wir wurden von einer sehr freundlichen und kompetent wirkenden Mitarbeiterin mit einem Willkommensdrink empfangen.
Unsere Daten waren auf einem Tablett schon angezeigt und wir krakelten unsere Unterschrift darauf. Wir waren wieder in der digitalen Welt angekommen.
Dann schauten wir uns noch kurz um und meldeten uns für den Nächsten Tag zu einer Rundfahrt an.



Die Campingplätze lagen schön schattig hintereinander aufgereiht, in grossen Abständen zueinander am Ufer des ausgetrockneten Auob.
Sie haben alle ein eigenes Waschhüsli mit einer überdachten Terrasse. Weiss der Kuckuck warum ich kein einziges Foto vom Platz gemacht habe!
Im "Flussbett" zog eine Herde grasender Gnus vorbei



und wir fanden es an der Zeit für einen kräftigen GT. Während dem ich diesen präparierte, ging Ernst noch rasch auf seine obligatorische Vorstellung zu Nachbars und kam (ungewöhnlich) kurz darauf mit diesen im Schlepptau zurück. Es war ein nettes schweizer Ehepaar und! Unwissende in Sachen GT! Na das konnten wir nicht so einfach durchgehen lassen. Sie bekamen auch noch ein volles Glas in die Hand gedrückt und meinten "lecker! Das müssen wir unbedingt in unsere Abendveranstaltung aufnehmen." Und somit gab wieder ein paar Mitglieder in der GT-Konsumtionsclique mehr!
Wir hatten viel Gesprächsstoff und sassen noch lange beieinander bis uns der Hunger an die jeweiligen Teller trieb. Nicht ohne gegenseitig Kontaktadressen auszutauschen. Sie wollten am nächsten Tag weiter fahren und wir hatten die Rundfahrt gebucht.

Wir standen schon um viertel nach sechs auf und wurden pünktlich um sieben von Jürgen, einem jungen deutschen Volontär abgeholt. Das Thermometer zeigte erfrischende 5° an! Da hiess es erst mal dick einpacken! Mit von der Partie war ein Mann, welcher mit seiner Familie im Haus wohnte. Doch die Fahrt war über dem Fluss erst einmal zu Ende, da irgendwas am Auto nicht stimmte. Nach langem Warten kam dann der Chef mit ein paar Mitarbeitern, trat mehrmals kräftig gegen die Hinterräder. Schon war alles gut und wir konnten endlich fahren.
Es ging durch eine sehr schöne begrünte Sanddünenlandschaft



Doch an Tieren fehlte es im Revier. Nur eine Straussenfamilie sahen wir panikartig vom Weg flüchten. Dabei blieb ein Kleines zurück und Jürgen verpackte es vorsorglich in seinen Pullover auf dem Beifahrersitz.


es schien ihm zu gefallen.
Während des Weitersuchens stieg er mehrmals aus und versuchte mit dem Peilgerät die hauseigenen Löwen auszumachen.


Und es gelang ihm tatsächlich diese beiden Damen zu finden



welche es momentan so ziemlich langweilig hatten.
Auch diesen Pascha konnte er aufspüren



Aber das war es dann auch. Die Eltern des Straussenkükens fand er leider nicht mehr und so nahm er dieses mit zurück zur Lodge, wo er versuchen wollte es aufzupäppeln.
Am Abend hatten wir uns für das Nachtessen angemeldet. die junge Familie mit Kleinkind und ein deutsches Paar aus Thüringen ebenfalls. Im Speisesahl waren vier Tische für je zwei Personen gedeckt. Auf allseitigen Wunsch rückten wir die Tische zusammen und es ergab sich eine interessante Gesprächsrunde. Es gab Tomaten Mozzarella Salat, ein etwas zähes Elandsteak mit Gemüse und Reis und Dessert. Alles sehr fein gekocht. Wir wurden von der jungen Empfangsdame und Jürgen perfekt und speditiv betreut.
Später krochen wir zufrieden und dankbar in unsere Schlafsäcke.

Das ist wiederum der momentane Stand der Dinge.
Was es mit den Tausendjährigen so auf sich hat, wie man ein Schattenselfi macht, wir uns fast in Österreich vermuteten und warum ein Waschhüsli ein angenehmer Aufenthaltsort sein kann, erzähle ich euch das nächste Mal.
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14 Nov 2018 17:03 #539172
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Liebe Mitfahrerinnen und Mitfahrer, jetzt müsst ihr etwas zusammenrücken, denn wir haben einen neuen Passagier mit Übergepäck!....UND!! zudem noch einen, DER NAMIBIA NICHT KENNT! Jetzt heisst es: missionieren!
Ich tu mein Bestes!


Am Morgen des 07. Mai
war es wirklich saukalt. Bei 5° versuchten wir uns schlotternd mit heissen Tee in Gang zu bringen. Die anstehende Hausarbeit und das Zusammenpacken ging dann dementsprechend flott von statten.
Die C15 zeigte sich als manierliche Gravelpiste und wir frohlockten.



Die Farbe des Belages wechselte langsam von Grau zu Rot.
Leichte Steigungen und Kurven empfanden wir als Auflockerung



Nur kurze Zeit später auf der C17 war dann fertig mit Gemütlichkeit. Im Nachhinein meinten wir, die Strassenverwaltung sollte doch zu Beginn jeweils eine Tafel anbringen, mit dem Hinweis "Willkommen im Kalahari-Sandwellenparadies. Weiterfahrt für Benutzer mit Adrenalinkick-Intoleranz verboten!"
Wenn ihr euch mal die Kalahari in diesem Gebiet von oben anschaut, sieht man ganz deutlich, was ich damit meine. Denn die Sanddünenbänder laufen wie ein überdimensioniertes Waschbrett von S/O nach N/W und die Strasse führt quer durch. Und, da ja hierzulande die Strassen dem Gelände angepasst werden (und nicht wie bei uns umgekehrt) sieht das dann so aus



Was nicht heisst, dass diese vor jedem der 46! Hügel steht und man nicht weiss ob sich die eventuell entgegen Kommenden an diese Empfehlung halten.



Ja, ich habe sie gezählt! In meiner Tagebuchaufzeichnung sieht das so aus



In Koës angekommen gab es aber noch keine Entspannung. Auf der Suche nach dem legendären "Moer Toe Coffe Shop" hühnerten wir völlig von der Rolle noch eine ganze Weile im Ort herum bis wir dann endlich fündig wurden und uns mit einem feinen Imbiss und netten Schwatz mit der Wirtin unser inneres Gleichgewicht wieder zurecht gerückt hatten.





Im kleinen Supermarkt kauften wir noch etwas weniges ein und machten uns gewappnet für die nächste Bergundtalfahrt auf in Richtung Mesosaurus. Aber Freude kam auf, denn die C17 empfing uns wohlwollend gradlinig und flach



das machte wieder Spass!

...und gleich geht's weiter...
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14 Nov 2018 17:57 #539179
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Kurz vor 15 Uhr wurden wir im

Mesosaurus Camp

sehr freundlich empfangen und auf den Platz Nr. 4 geschickt



Ein sehr schöner Platz an einem Schattenbaum



mit einem riesigen Webervogelnest deren Bewohner uns unseren Aufenthalt nicht langweilig werden liessen. Die wussten genau, wie sie die "Es-wird-nicht-gefüttert-Regel" brechen konnten. Originalton Ernst "guck doch mal, wie die mich angucken"!



Ich hingegen musste mich als Vogelscheuche nicht nur bei denen wieder einmal unbeliebt machen.
Nachdem wir uns installiert hatten, kletterte ich auf den kleinen Hügel hinter unseren Platz.
Eine gewaltige Landschaft geprägt von Köcherbäumen und Felsbrocke tat sich auf





Zum Znacht war wieder einmal heimische Kost angesagt: Älplermagronen und Tomatensalat.
Bei einem Glas Rotwein bewunderten wir noch ein Weilchen das Mesosaurus-Scherenschnittpanorama



und gingen bald einmal unter die Decke.
Am nächsten Tag hatten wir uns für die geführte Rundfahrt angemeldet. Pünktlich um neun trafen wir vor der Rezeption ein.



Mit uns von der Partie waren noch zwei junge Schweizer Studenten. Wir mussten mit unseren Autos dem Führer hinterher fahren (einem jüngeren Mann, ich glaube er heisst Hendrik) welcher auf einem Geländetöff in Motocrossmanier vor uns her preschte und ständig auf uns warten musste, weil wir ja zu unseren gemieteten Fahrzeugen etwas mehr Sorge tragen mussten. Er zeigte uns das Grab eines um die vorletzte Jahrhundertwende gefallenen deutschen Kolonisten und die von seinem Vater in dessen Nähe gefundenen Mesosaurus-Versteinerungen



Er erklärte die botanischen Besonderheiten der Köcherbäume, beschrieb uns die Entstehung der wie von spielenden Riesenkindern in freier Legomanier geschichteten Steinquaterhaufen


hier ein Pudel


da eine Quwietscheente
und versuchte aus einem dieser Gebilde eine Melodie heraus zu klopfen.


Es gelang ihm so einigermassen.
Das alles dauerte eine knappe Stunde. Dann knatterte er mit seinem Töff zurück und liess uns alleine weiter schaue



Wir hatten aber bald genug Steine gesehen und beschlossen noch rasch nach Keetmanshoop zu fahren.
Die Strasse führte uns an Steinmauern vorbei



bis die fast wie eine Fata Morgana wirkende Skyline der Wüstenstadt auftauchte






Im Shoprite kauften wir ein paar Kleinigkeiten und nahmen im "Lion" einen Imbiss. Natürlich hatten wir wieder viel zu viel Pommes bekommen und schafften die grossen Portionen nicht. Neben unserem Tisch hatten sich zwei Kinder aufgestellt, gerade so gross, dass sie über den Tisch blicken konnten, und starrten mit grossen Augen auf unsere Reste. Gerade als ich meinen in den Abfall werfen wollte hielt mich Ernst zurück und lies seinen Rest auch auf dem Tisch stehen. Beim hinaus gehen sahen wir, wie die beiden Kinder diese gierig verschlangen.
Auf dem Rückweg schauten wir noch rasch, der Neugierte halber, beim Giants Playground hinein
auch hier waren einmal sehr kreative Kräfte am Werk


Pinocchio?


Snoopy?

Am Abend liessen wir diesen steinreichen Tag mit einem Chili con Carne und einer Flasche Rotwein ausklingen.

Der nächste Morgen weckte uns mit strahleblauen Himmel und frischen 8°. Nach einem Eierundspeckfrühstück und Schwatz mit unseren netten Nachbarn machten wir uns auf in Richtung

Hobas
Nach dem Abzweig auf die D608 erwartete uns eine sensationell vielfältige Landschaft. Sie war geprägt durch
Weitsicht


Canyons


Kegelberge die es auf die Spitze trieben


tierischen Trockenflüssen


musikalischen Hinweisen
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Nov 2018 10:39 von Gromi.
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14 Nov 2018 18:30 #539187
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Wir überquerten gefährliche Bahnübergänge


taten natürlich was uns geboten wurde
und da kam tatsächlich einer.



Im Canyon Roadhouse kehrten wir für eine Rastpause ein



und ich entdeckte nicht nur auf der Damentoilette erfreuliches



sondern auch heimatlich anmutendes



Gegen Drei am Nachmittag erreichten wir Hobas, durften uns den Stellplatz selber aussuchen
und fanden noch einen netten Aussenplatz



Ansonsten empfanden wir die CS jedoch als ziemlich rummelig und riesig. Sie lud nicht unbedingt zum längeren Verweilen ein.
Die Ablution war sehr sauber und sah wir neu aus. Wir grillten uns zum Znacht feine Boerewors, Zwiebeln und Kartoffel, schwatzten noch mit den netten Nachbarn aus Lübeck und gingen halb Zehn in die Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen, es war

Donnerstag, der 10. Mai,

nach Müesli und Tee machten wir uns auf zum Fish River Canyon. Auf dem Weg dahin sorgte eine leichte geistige Verwirrung meinerseits für Ernstens Heiterkeitsausbruch seinerseits. Dazu muss ich zu meiner Ehrenrettung gestehen, dass ich noch nie in meinem langen Leben leibhaftig an einem Canyon gestanden bin.
In meiner Vorstellung mussten wir ja erst einmal auf einen Berg hinauf fahren um dann in den Canyon hinab zu blicken zu können. Doch die Landschaft wurde immer flacher, nix Berge! Nachdem sich Ernst wieder eingerenkt und mich aufgeklärt hatte, konnte ich auch ein bisschen lachen. Peinliche Sache!
Der Blick in den Canyon war einfach grandios. Welch eine gewaltige Flusslandschaft! Da gab es nur sprachloses Staunen.



Die Vormittagsonne zauberte mit Licht- und Schattenspielen nicht nur interessante Strukturen in die Landschaft sonder inspirierte uns ebenfalls zu einem schattenhaften Selfi



An der Rezeption trafen wir noch einmal das Paar aus München und es gab wieder ein Rund zu berichten. Es ist immer wieder ein Phänomen, man fährt -zig Stunden durch einsame und menschenleere Gegenden und trifft doch immer wieder an den touristischen Hotspots bekannte Leute.
Doch bald mussten wir weiter. Auf der C12 fuhren wir neben der Eisenbahntrasse immer schön gerade aus.
Sahen beeindruckende Ingenieubauten



und wurden vor deren Benutzern gewarnt



Da es bereits Mittagszeit geworden war, kehrten wir im am Wege liegenden


ein. Praktisch mitten im Nichts fanden wir eine gastliche Stätte deren Betreiber es an Kreativität nicht mangeln liessen







Wir gönnten uns einen feinen Kaffee und einen ganz leckeren Apfelkuchen. Dann versorgten wir uns noch mit ausreichend Biltong und machten uns wieder auf den Weg.
An unserem nächstes Ziel in Aus gab es eine Mini Tankstelle und einen eben solchen Laden. Nachdem wir unser Gefährt betankt hatten wollten wir im Laden unter anderem auch unsere Bier- und Savannavorräte aufstocken. Die Vitrinen für diese Getränke waren aber mit Tüchern verhängt. Nun, wir dachten uns nichts dabei, schoben diese zur Seite und holten uns was wir brachten. Doch wir waren keine zwei Schritte weiter, kam die Chefin und nahm alles wieder aus dem Einkaufskorb und erklärte uns mit strengem Blick, dass es heute keinen Alkohol nirgendswo zu kaufen gibt, denn es war Auffahrt (oder Himmelfahrt) und da darf dieser in jeglicher Form nicht verkauft werden! So streng sind hier die Bräuche.
Wir schickten uns drein und verschoben alles auf den nächsten Tag.
Die C13 erwies sich als gut zu fahrende Sandstrasse und führte uns durch eine fantastische Landschaft.



Wir erreichten unser Tagesziel



gegen halb Fünf
und wurden sehr herzlich von Frau Oberholzer begrüsst und zu unserer CS begleitet.
Es gab drei CS neben einander aufgereiht, gleich hinter dem Farmhaus und dem Waschhüsli mit 2 Duschen und 2 WC



einem gemütlichen Sitzplatz



inklusive einem wunderbaren Panorama



alles war sehr gepflegt und sauber.
Wir verpflegten uns noch mit einem kalten Buffet, bewunderten die fantastischen Farbenspiele der untergehenden Sonne



Beobachteten noch die farmeigene Rinderherde, welche in appenzeller Naivkunstmanier dieWeide wechselte



und gingen müde und dankbar für den erlebnisreichen Tag schon halb acht ins obere Stockwerk.

Also, meine lieben Mitfahrerinnen und Mitfahrer, das ist der momentane Stand der Dinge.
Es sei mir erlaubt den versprochenen Bericht über unsern Aufenthalt im Waschhüsli aufs nächste Mal zu verschieben.
Dann werde ich euch auch erzählen warum Sandkastenspiele nichts für Alpinisten ist, meine Brille Fielmannreif wurde und es uns immer noch zwischen den Zähnen knirscht, wie es sich in einem Wolkenkuckucksheim leben lässt und was "Abschied nehmen" real bedeutet.
Anhang:
Letzte Änderung: 14 Nov 2018 18:56 von Gromi.
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05 Dez 2018 11:06 #541516
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Die Zeit drängt, jetzt muss ich endlich einmal zum Schluss kommen, sonst kollidiere ich noch mit dem Christkind. Also dann, wer noch Zeit und Lust hat, bitte zur letzten Runde einsteigen und die Türen fest verschliessen, es wird zu guter Letzt noch stürmisch.

Am Freitag, den 11. Mai
nahmen wir Abschied von diesen schönen Fleckchen Erde. Es hatte angenehme 10° und wir machten uns, nach getaner Haus-und Hofarbeit, auf in Richtung Namibrand




Da wir die bald einmal abzweigende Kultstrasse D707 im 2015 bereits kennengelernt hatten, verzichteten wir auf ein neues Abenteuer und fuhren auf der gut zu fahrenden C27 nach Betta.
Uns begegneten Gehörnte auf Futtersuche



Und Geräderte, welche sich zu einem offensichtlich weit entfernten Ziel quälten




Wir rätselten noch lange über deren woher und wohin, denn wir waren seit unserer Abfahrt an keinem Dorf oder Camp vorbei gekommen; und was diese Leute wohl antreiben mag, bei fast 38° in der prallen Sonne sich so zu martern.
In Betta machten wir einen Kaffeehalt und versorgten uns noch mit edlen Traubensaft.
Danach war's aber schon wieder fertig mit gut!



Da nützte nichts von wegen rechts, mittig oder links zu fahren. Die C27 war durchweg katastrophal und wir kamen wieder einmal nur im gefühlten Schneckentempo voran.
Doch dann standen wir am Tor zum




Volker hatte uns schon vorgewarnt; ab da gibt es nur einen Quasi-sozusagen-ungefähr-Pfad. Das Navi zeigt einen einsamen Pfeil im Niemandsland an. Hoffnungsvoll machten wir uns auf in Richtung

Family Hideout
und meinten, na irgendwann muss ja dann auch mal sowas wie ein Empfangsbüro kommen.



In einer Baumgruppe kam ein grösseres Farmhaus in Sicht. Davor standen einige Autos und Leute. Diese winkten uns zu, wir winkten fröhlich zurück und fuhren weiter. Nach einer ganzen Weile, wir haderten schon mit unser Entscheidung, kamen wir wieder an ein nicht angeschriebenes Haus, hielten an, gingen hinein und standen in einem Wohnzimmer wo gerade eine südafrikanische Familie beim Mittagessen war. Sie erklärten uns, nicht gerade sehr freundlich, dass wir nicht die ersten waren, welche nach dem Büro gefragt hatten, aber so viel sie wüssten, gäbe es weiter hinten einen Campingplatz. Wir machten uns etwas peinlich berührt in diese Richtung auf den Weg der sich bald einmal teilte.



Doch beim näher kommen wurde uns die Entscheidung auf wunderbare Weise abgenommen



Die CS "Orion"



idyllisch gelegen unter einem Schattenbaum mit Wind- und Sonnenschutz,
einem perfekt konzipierten Waschhüsli mit einer mustergültigen Abfallsammelstelle



(Was bei uns die Frage aufwarf, ob es denn im Weiteren auch so vorbildlich getrennt wird?)
und einer Aussicht! Zum abliegen!





hauseigener Düne



und bewachten Wasserloch



Kaum hatten wir uns installiert, fuhr eine junge Frau in einem kleinen Auto vor. Sie stellte sich als Mitarbeiterin der Parkverwaltung vor. Wir hätten uns in dem Farmhaus anmelden und eine Bewilligung für einen Selfdrive kaufen sollen. Sie knöpfte uns für diesen 600 N$ ab, sagte falls wir Hilfe brauchten, sollten wir uns ungeniert melden, wünschte uns einen guten Aufenthalt und machte sich wieder davon.
Mittlerweile hatte sich ein recht stürmischer Wind eingestellt und Ernst schaffte es mit Ach und Krach ein mehr oder weniger effizientes Feuer zu entfachen. Wir hatten das Gefühl, der unangenehme Wind kam von allen Seiten und der Windschutz nützte überhaupt nichts. Somit nahmen wir unsere Steaks zwischen zwei Toasts, füllten noch Zwiebelscheiben dazwischen. Mit Bier, Savanna und unseren Stühlen verzogen wir uns ins Innere des Waschhüslis.
Alsbald, es war schon gegen Acht, beendeten wir den Tag mit einem (kleinen) maltigen Bettmümpfeli.

Der Samstag empfing uns mit sehr frischen 5° und strahleblauen Himmel. Als erste machten wir uns auf zu einer morgendlichen Erkundungsfahrt.
Uns erwartete eine unendliche Sanddünenlandschaft



Wir hielten Ausschau nach den Oryxen





Na, wo laufen sie denn!?
Aber ausser ein paar ganz weit entfernten Grüppchen Oryxe, welche an diesem ausgetrocknete Gestrüpp herumknapperten



sahen wir keine Tiere.
Am Mittag machten wir uns einen feinen Speckundeierbrunch und vertrödelten den Resttag. Da am Nachmittag sich wieder der Wind sehr stark machte, gab es zum Znacht "nur" ein Chili con Carne vom Gaskocher und eine Flasche Rotwein.
Und wieder brach die Nacht mit einem gewaltigen Sternenhimmel über uns herein. Es ist in Worten nicht zu beschreiben. Da meint man im All zu schweben. Das beflügelte mich zum einem wiederholten und wiederum kläglich gescheiterten Versuch, diesen zu fotografieren. Ich muss noch viel lernen! Demzufolge kein Bild.

Der neue Morgen brach mit schönen sehr kalten 4° und Raureif an. Dem geschuldet verlief das Einpacken ziemlich schnell und wir machten uns auf den Weg. Am Farmhaus meldeten wir uns ab. Die nette junge Frau wohnte dort mit einem ebensolch netten jungen Mann, welcher uns auch gleich noch den Reifendruck aufbesserte.
Nach der 11 km langen Sandpiste wurden wir freundlich verabschiedet



und erreichten bald wieder die unverändert katastrophale C27





In Sesriem
wurden wir auf der CS20 einquartiert



Sie war schön am Rande des sonst sehr engen und vollen Platzes gelegen, mit freiem Blick auf die Sandwüste.



In der nahe gelegenen Lodge meldeten wir uns für den nächsten Abend zum Dinner an und fuhren weiter um den Canyon zu inspizieren.
Dort waren wir nicht die Einzigen



Im Canyon sahen wir, wie Wassers mit steter Kraft und Macht solche fantastische Steinlandschaften gehöhlt hatte.
Wir haben ja in der Schweiz auch gewaltige Schluchten, in denen aber immer noch wilde Bäche rauschen.
Doch hier war alles staubtrocken.





ich musste viel Geduld aufbringen, um ein möglichst menschenleeres Foto zu schiessen
Zum Znacht assen wir in dem im Camp integrierten Restaurant. Ich eine feine Gemüseplatte und Ernst Poulet und Chips. Dazu ein kühles Bierchen.
Und um Acht war dann Lichter löschen.

Am nächsten Morgen war ab 5 Uhr allgemeine Tagwacht im Camp! Überall wurde lautstark und hektisch herum gewusselt. Man musste ja pressieren, um einen möglichst vorderen Startplatz in der Warteschlange zu ergattern. Wir liessen uns aber nicht beeindrucken und machten uns, nach einem gemütlichen Morgenmüesli und Kaffee so gegen 10.30 Uhr auf in Richtung Sussusvlei.
Niemand war am Eingang und an der legendären



waren wir zuerst die Alleinigen



doch Ernst gab nach ein paar gequälten Sisyphusschritten auf.



Ich schaffte es noch ein Stückchen weiter. Doch als niemand kam, um mich mitzunehmen
gab ich auch auf und rutschte wieder hinunter.
Und siehe da, wer fuhr gerade auf den Parkplatz? - Mia und Walter, welche wir schon am Fish River Canyon getroffen hatten. Walter erstürmte wie ein richtiger Hochgebirgler den Berg und war schon gleich nur noch als kleiner Punkt zu sehen.
Letzte Änderung: 05 Dez 2018 11:50 von Gromi.
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