1. Ankunft und wer hat Angst vor wem ?
Wir warteten auf unser Gepäck und als es da war gingen wir nach draussen. Das bestellte Taxi wartete bereits auf uns und brachte uns nach Windhoek, zum Tendbergen Hillside (das Auswahl-Kriterium für dieses Hotel war die Nespresso Maschine
). Windhoeck wirkte auf uns sehr hügelig und Europäisch, wir guckten und guckten und suchten Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Das Zimmer im Hotel war schön, gross und sauber. Nun wollten wir uns nach dem langen Transport bewegen und fragten den freundlichen Concierge nach dem Weg zu Joe’s Beerhouse. Er war ganz aus dem Häuschen und sagte, „it‘s dangorous, you shouldn’t walk, it’s dangorous !!!!“ Hmhm, wir wollten trotzdem laufen. Also gingen wir den Hügel hinunter, kamen auf eine belebtere Strasse, auf einen Platz und begannen uns wirklich nicht mehr wohl zu fühlen. Es war nichts bedrohliches, nur ein komisches Gefühl – all die hohen Mauern um die Häuser, die Elektrozäune oben drauf, die Hunde hinter den Mauern. Also beschlossen wir, umzudrehen und beim Hotel etwas zu essen. Wir gingen schnell zurück. Vor uns ging ein junges, schwarzes Pärchen, das uns total ängstlich ansah, weil wir so schnell von hinten kamen. Diese beiden hatten eindeutig mehr Angst vor uns als umgekehrt
Das tat uns wirklich Leid !
Das Essen im Restaurant war sehr gut und wir hatten eine gute Nacht.
2. Start mit dem Schneckenhäuschen – eine Begegnung mit 10 cm zu viel Natur
Nach einem wirklich guten Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserem Autovermieter, Britz/maui nahe beim Flughafen. Also nahmen wir dieselbe Strecke wie gestern nur in die andere Richtung. Der Raum bei Britz war riesig, entlang den Wänden stehen 6 Schreibtische. Wir mussten erst in der Mitte Formulare ausfüllen und dann ein Video anschauen über die Do’s and Dont’s „mit dem Camper unterwegs in Namibia“. Also eher langsam fahren, da das Auto in einer Kurve kippen könnte, wenn man mal links von der Strasse kommt, nicht ruckartig korrigieren sondern langsam und bis zu welcher Höhe man durch Wasser fahren kann. Ach ja, und dann noch das Zuschalten der 4x4 Anwendung und die Veränderung des Reifendrucks auf 1.4 bar auf Sand. Wir bekamen Respekt !
Dann ging es endlich zum Auto. Wir hatten viel Spass mit der Angestellten von Britz, sie zeigte uns alles (bis auf eine Ausnahme), wie die Dusche funktioniert, wie das Aufklappen des Dachs, wie der Kühlschrank, wo das Reserverad ist und wie man es abbekommt – wir beteten, dass wir keinen Reifenschaden haben werden ! Sie gab uns noch ein Set Karten von Windhoek und Namibia mit und zeichnete ein, wo wir unseren ersten Grosseinkauf in Windhoek machen können. Sie empfahl uns Woermann Brock und wir machten uns auf den Weg, eben dort hin. Im Total dauerte die ganze Prozedur über 3 Stunden, es gab doch einige Leerläufe wegen kaputter Drucker. Wir freuten uns dann aber sehr, unterwegs zu sein !
Natürlich passierte auch uns das Verwechseln von Blinker und der Scheibenwasch-Anlage aber die Umgewöhnung von rechts nach links ging eigentlich doch recht schnell. Wir waren bereits in mehreren Ländern mit Linksverkehr, da war es nicht komplett neu für uns, aber trotzdem natürlich gewöhnungsbedürftig. Speziell Kreisverkehre finde ich kompliziert
Wir waren dann bei Woermann, begrüssten den Security-Man und staunten über die vielen Deutschen Produkte, nur Butter haben wir keine gefunden. Wir kauften auch Steaks für ca. 4 Tage. Im total hatten wir 5 bis 6 Tüten voll Lebensmittel, Aschenbecher (für mich), Gläser, Wasser, Bier und 5 Liter Wein im Karton. Wir gingen mit unseren Schätzen zum Schneckenhäuschen zurück, bezahlten den Security-Mann und fuhren Richtung Etosha auf der B1. Es war uns klar, dass der Weg zu Etosha für den heutigen Tag zu lange war, also suchte ich in den mitgegebenen Karten (mit Werbung von Hotels und Restaurants auf der Rückseite) nach einer Unterkunft. Dieser Abend war eigentlich nur dafür vorgesehen, dass wir unsere Koffer und die Lebensmittel möglichst sinnvoll im Schneckenhäuschen verteilen und wir uns richtig einrichten. Wir fanden die Nummer 25, die Otjiwa Lodge.
Wir passierten das Tor, wo wir eine Visitors Permit ausgestellt bekommen haben und WOW, wir waren in unserer ersten Lodge. Nach der eher hässlichen B1 war dies eine grosse Überraschung.
Eine wirklich sehr schöne Camp Site, nur eher ungeeignet für das, was wir vor hatten, da die Camp Site ausschliesslich Sand als Untergrund hat.
Wir konnten also kaum etwas auf den Boden legen, das Schneckenhäuschen war bereits am ersten Abend voll Sand. Wir räumten alles aus den Koffern aus, füllten damit die Schränke, füllten den Kühlschrank, klappten das Dach hoch, machten das Bett und öffneten die Fenster.
BLING, machte das eine Fenster und sprang aus dem Rahmen (es war das Fenster, das auch während der Besichtigung geschlossen war). Wir konnten es nicht mehr reparieren, da es bereits dunkel wurde. Wir waren dann geschafft, müde und hungrig und starteten unseren ersten Braai in Namibia. Das Fleisch war genial ! Nur Salz und Pfeffer drauf und gut war’s. Der Wein aus dem Karton war sehr schwierig im Handling, viel zu schwer, einiges ging auf den Boden (wir haben erst am nächsten Tag gesehen, dass der Karton so etwas wie einen Hahn hatte) aber trotzdem waren wir zufrieden mit unserem Werk und unserer Umgebung. Plötzlich krabbelte etwas auf meinem Bauch, tap tap tap, sehr schnell, rund um meine Taille.
Ich sprang auf und versuchte, das Ding abzuschütteln, das Ding war ruhig, ist es weg ???? Ich ging ins Schneckenhäuschen und wollte mich umziehen. Tap tap tap. Das Ding war wieder da, ich riss mir das Kleid vom Körper und sah eine Spinne von ca. 10 cm, blass-braun, wirklich hässlich ! Zirka 2 Wochen später lernte ich, dass ich eine Roman Spider (Walzenspinne) kennen gelernt habe. Die Spinne rennt sehr schnell im Zickzack auf dem Boden und sucht nach Beute. Sie kann bis zu einem Meter hoch bzw. weit springen
Sie sprang wohl an mir hoch.
Das Foto ist aus dem Internet, ich war nicht cool genug, ein Foto zu machen
Ich trank noch ein Glas Wein und ging ins Bett – das war keine appetitliche Begegnung - genug der Aufregung !