THEMA: Als Volunteer im EHRA Wüstenelefanten Projekt
10 Jun 2018 22:30 #523288
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Wir dürfen nun weiter abhängen, relaxen, uns organisieren… Sehr schön diese Ruhepause in traumhafter Umgebung! Claudia und ich nutzen die Zeit für einen kleinen Spaziergang mit kühlem Bier in der herrlichen Landschaft außerhalb des Camps.







Nach dem Abendessen bekommen wir das Briefing für den nächsten Tag. Es gibt eine Stunde später Frühstück als sonst :cheer: :cheer: :cheer: und dann werden wir zu einer nahegelegenen Baustelle fahren. WHAT??? Am Sonntag? Im Nachhinein wird sich dieser Einsatz aber eher als netter Ausflug herausstellen… Also kein Grund zur Aufregung! Und an diesem Abend sitzen wir auch mal länger im Camp zusammen und hören sogar Musik.



Es ist also richtig nett, auch wenn die Gruppe sich immer wieder in Old Team und New Team aufspaltet. Das ist ein wenig schade, aber ich hätte mit der Gruppe schlechter treffen können! Viel schlechter!!! Der Umgang miteinander ist immer freundlich und hilfsbereit!
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11 Jun 2018 21:12 #523357
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Ein fast fauler Tag - Sonntag, 25. Februar 2018
Heute startet der Tag eine Stunde später und statt Porridge gibt es Rührei, Speck und gerösteten(!) Toast! Yes, Yes, Yes! :laugh: :cheer: :laugh:



Außer Claudia, die gerne Camp Dienst machen will (alles aufräumen und auswaschen), melden sich alle für den kleinen Build Einsatz. Wir fahren eine schöne Strecke im und neben dem Ugab Richtung Süden/Brandberg und kommen so zur Road D2319 bei Sorris Sorris. Hier machen wir einen kleinen Rock Run, denn wir wollen einen Quick Fix an einer Wasserstelle machen, die EHRA kurz vor dem Ort am Ugab für die Elefanten angelegt hat.



Ansonsten fallen die Herden nämlich gerne in die Schule ein, da sie dort das Wasser aus den leckenden Leitungen wittern. Leider können wir die kleine Reparatur aber nicht machen, denn die Pipeline zwischen Pumpe und Tränke, die wir mit Steinen abdecken wollten, ist nicht mehr da – also wahrscheinlich gestohlen!

Wir fahren in das Dorf und stoppen an der Schule.





Von einem Schüler lassen wir uns zu dem Verantwortlichen für die Pumpe bringen. Der weiß (natürlich) auch nichts über den Verbleib der Pipe… Chris ist pissed, denn es ist wohl nicht das erste Mal, dass die Pipe gestohlen oder die Pumpe nicht angestellt wurde. Ja, Elefantentränken erfordern etwas „Mühe“ (Pumpe an- und abschalten) und kosten Geld (z.B. für den Diesel). Aber geht es doch um die Sicherheit der Kinder! Das scheint keinen im Dorf zu interessieren! :evil:

Teilweise gleichen die Bemühungen von EHRA der berühmten Sisyphusarbeit – immerhin werden ja auch Felsbrocken bewegt ;) . Schon entmutigend - ich vermute, sowohl für EHRA als auch für die Volunteers! Aber zumindest versucht EHRA zusätzlich die Bewohner der Gegend im Rahmen des PEACE Project (People and Elephants Amicably Co-Existing) über die Elefanten aufzuklären. Gut Ding will Weile haben (hier sicher gemessen in African Time...).

Wir fahren weiter durch die sehr schöne Gegend und bekommen auch Gelegenheit auszusteigen und die Aussicht zu genießen.







Unterwegs laden wir noch mehr Steine auf den Trailer, denn es gibt in der Nähe noch einen Ort, wo die Mauer um den Tank teilweise etwas zu niedrig ist. Wir stellen Steine möglichst aufrecht vor die kritischen Stellen, damit es für die Elefanten unbequem ist, darauf zu treten. In der nächsten Build Week kann das neue Team die Steine dann für die Erhöhung der Mauer nutzen.

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12 Jun 2018 17:15 #523423
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Nach getaner Arbeit geht es dann wieder durch die schöne Landschaft zurück ins Camp zum Lunch. Jetzt haben wir wieder Zeit zum Relaxen und um uns für die Patrol Week zu organisieren. In der Patrol Week wird der Komfort noch mal eine Stufe runter geschraubt, denn wir müssen ohne Trailer und damit folglich mit Minimalausstattung fahren. Das gesamte Gepäck muss auf den Autodächern und im Fußraum der Trucks verstaut werden, was teilweise zu unbequemen Sitzpositionen führt. Wasser nehmen wir mit zum Trinken, Kochen und Geschirr spülen. Da wir aber nicht mehr neben einer „Baustelle“ campieren, haben wir kein zusätzliches Wasser, um z.B. mal die Hände und Arme zu waschen oder beim Spülen etwas „verschwenderischer“ mit dem Wasser umzugehen. Das Klo-Zelt entfällt (nicht schlimm!) und auch das offene Schlaf- und Relaxzelt wird nicht mehr aufgestellt. Aber so weit sind wir ja noch nicht. Jetzt ist erstmal Sonntag!

Ich habe meine Patrol Week Tasche schon vorbereitet. Dieses Mal wusste ich ja, was auf mich zukommt und konnte meine Reisetasche in Ruhe durchforsten. Morgen früh müssen nur noch Kulturtasche und Schlappen eingepackt werden. Ich bin entspannt :cheer: ! Da kommt Katharina und sagt, dass sie ihren kleinen Tagesrucksack gerne für die Patrol Week zurück hätte, weil sie ihn für Snacks etc. braucht. Scheiße :( ! Ich kann Kathi deshalb natürlich nicht böse sein, aber ich hatte einfach überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie die Tasche nochmal vor dem Ende des EHRA Projektes braucht.

Zum Glück habe ich noch einen einfachen Beutel, in dem vielleicht mal ein Schlafsack oder ein kleines Zelt war. Ich habe keine Ahnung, wie der in unseren Haushalt gelangt ist, aber ich bin natürlich froh, dass ich ihn eingepackt habe. Ich stopfe also meinen Kram hinein und es geht überraschend gut.



Wahrscheinlich wird es eh zu viel Zeug sein und ich werde, wie schon in der Build Week, überhaupt keine Klamotten wechseln. Es ist ja sowieso alles sofort wieder schmutzig. Aber man muss ja trotzdem ein paar Sachen mitnehmen, z.B. falls mal etwas nass wird oder richtig schlimm stinkt.

Bis auf den unerwarteten Taschenstress geht der Tag gemütlich vorbei. Claudia lässt sich ein kühles Bad in der Elefantentränke am Camp nicht entgehen.



Mich reizt das so gar nicht, aber sie hat viel Spaß im (etwas schmuddeligen) Wasser und ich außerhalb beim Zuschauen :laugh:.

Am Abend wird es ziemlich spät mit dem Essen. Zunächst gibt es ein Patrol Week Briefing von Chris. Dann sind plötzlich die Elefanten da. Es ist wunderschön, wie sie in der Dämmerung an die Tränke ziehen. Wir sind alle ganz verzückt!

Endlich gibt es Abendessen! Weil Sonntag ist, steht Braai (grillen) auf dem Programm und Mac & Cheese (Käsemacaroni). Die Kombi ist zwar etwas seltsam, aber es ist sehr, sehr lecker! Danach sind Claudia und ich wieder „On Duty“. Eigentlich hatten wir uns gefreut, dass wir den Küchendienst noch im Camp antreten können. Hier haben wir mehr Platz und mehr Wasser und wir können es schnell auf dem Gaskocher erhitzen. Allerdings scheinen diese komfortable Situation und der entspannte Tag im Camp auch zu einem „exzessiven“ Geschirrverbrauch geführt zu haben :angry: . Wir haben heute wahre Geschirrberge, größtenteils auch noch total mit Käse verklebt. Eben mal durch das Wasser ziehen reicht da nicht aus. Alles muss sorgsam geschrubbt werden – finde ich jedenfalls – und so spüle ich wie eine Bekloppte während Claudia räumt.

Als wir endlich fertig sind, sind schon alle im Bett bzw. auf dem Baum. Jetzt hätte ich so richtig Bock auf einen Absacker, aber die Uhr zeigt bereits 22:30 Uhr :( . Nun aber schnell ins Bett!!!
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12 Jun 2018 19:18 #523430
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  • Rehema am 12 Jun 2018 19:18
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Coole Bilder (mit den großen Steinen) in Deinem vorherigen Beitrag! B)
Danke für Deine Einblicke!
Antje
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13 Jun 2018 17:29 #523541
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Danke Antje :)
Das Damaraland ist aber auch einfach wunderschön! Dabei haben wir die Gegend auf unseren ersten Reisen gar nicht so richtig auf dem Radar gehabt. Liebe auf den dritten Blick sozusagen, aber dafür sehr nachhaltig!
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13 Jun 2018 17:47 #523544
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Patrol Week Tag 1 - Montag, 26. Februar 2018
Heute Morgen sind wir weiter „On Duty“. Mein Wecker klingelt um 5:55 Uhr und ich bin schnell „Up & Running“. Die Frühstücksvorbereitungen laufen gut, denn hier haben wir den Gaskocher und das benötigte Geschirr steht größtenteils noch griffbereit von gestern Abend auf der Spüle. Der Porridge wird wieder von Mattias gekocht. Bereits um 6:15 Uhr sind wir eigentlich bereit, Kaffee und Tee aufzugießen. Wir warten aber noch, da die anderen erst um 6:30 Uhr Frühstück erwarten und wir ihnen natürlich keine bereits abgekühlten Getränke servieren wollen.

Die schnelle Arbeit gibt mir Zeit für meine persönlichen Vorbereitungen, z.B. Gesicht waschen und Schlafmatte einrollen. So klappt es mit der „Doppelbelastung“ von Küchendienst und Packen ganz gut. Nach dem Frühstück und dem Abwasch helfen wir mit, die Trucks mit allen möglichen Dingen zu beladen. Und dann geht es auf zur nächsten spannenden Etappe, der „Patrol Week“.

Zunächst schauen wir uns die Infomappe an, in der alle Herden und ihre Einzeltiere verzeichnet sind. Für jedes Tier gibt es einen Steckbrief mit Infos zu Abstammung, Alter und besonderen Merkmalen und Fotos von allen Seiten. EHRA beobachtet nur die Herden in der Region vom Brandberg bis zum Aba Huab. Die Herden weiter nördlich werden von einem amerikanischen Ehepaar beobachtet. Man tauscht sich aber untereinander aus und EHRA sammelt auch Dungproben für die Genuntersuchungen, die das Ehepaar durchführt.

Claudia und ich fahren im Truck mit Chris und dem Head Tracker Big Mattias. Big Mattias ist ein Bär von einem Mann und wirkt sehr freundlich und völlig ausgeglichen. Bei der Wagenaufteilung bleibt es bei der Trennung zwischen dem alten und dem neuen Team. Die beiden ganz jungen Mädchen fahren bei dem „Old Team“ mit. Mit in unserem „Party Truck“ sind noch Grace und das nette irisch-neuseeländische Pärchen, das in Australien wohnt. Als Paar bleiben die aber auch immer ein wenig für sich.



Gut, dass ich Claudia als mein „Gegenstück“ gefunden habe. Optisch ist sie das absolute Gegenteil von mir (klein, kräftig, kurzhaarig). Aber super-lustig ist sie, etwas crazy und wahnsinnig stark und schnell. Wenn ich grade mal die Tassen herausgestellt habe, hat sie schon fast alles andere für das Frühstück gemacht. Da soll mal jemand sagen, die Schweizer seien langsam! Die anderen scheinen sich mitunter auch über uns „ungleiches Paar“ zu amüsieren und sagen, man müsse eigentlich ein „EHRA-Road Movie“ mit uns beiden drehen. Ich hoffe, ich komme bei deren imaginären Road Movie nicht zu schlecht neben der patenten Claudia weg… :unsure:

Unser Ziel für den heutigen Tag ist es, ein Elefantenbaby zu finden. Bereits vor gut 2 Wochen wurde eines geboren und ist nach wenigen Tagen gestorben. Die alte Gruppe fand die Überreste :( . In den letzten ca. 3,5 Jahren hat kein Elefantenbaby überlebt. Chris vermutet, dass es an dem Grasmangel aufgrund der Dürre liegt. Gras ist eigentlich die bevorzugte Elefantenkost, aber seit einiger Zeit müssen die Tiere fast vollständig auf die sehr taninhaltigen Blätter ausweichen, was eventuell negative Auswirkungen auf die Qualität oder Quantität der Milch hat. Aber das ist eben auch nur eine Vermutung von Chris. Nun soll jedenfalls ein weiteres Baby geboren sein und wir finden wir sehr kleine Spuren, die noch frisch sind. Im Laufe des Vormittages treffen wir auf die erste Herde. Ohne Baby!







Wir bleiben stehen und verhalten uns ruhig. Die Elefanten mustern uns ebenso ruhig und kommen direkt auf uns zu. Am Wagen des „Old Team“ prüft sogar einer mit dem Rüssel das Dach des offenen Wagens.







Später erfahren wir von den Mädels, dass der Elefant sogar seinen Rüssel hineingesteckt hat. Ich weiß gar nicht ob ich neidisch oder froh sein soll, dass ich nicht im dem Wagen saß!

Das war auf jeden Fall eine tolle und sehr spannende Sichtung! :cheer: :cheer: :cheer:
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