SA, 28.4.2018: Teil 2: Ein entspannter Nachmittag mit Aussicht
Nach dem Besuch bei den Himbas lassen wir es heute Nachmittag geruhsam angehen.
So bleibt Zeit für ausgiebige Gespräche mit Marius. Er unterhält sich gerne mit seinen Gästen über „Gott und die Welt“ (im wahrsten Sinne des Wortes). Er betreibt das Camp und die Dioptas-Mine seit 33 Jahren. Für uns wird deutlich, dass er in dieser langen Zeit, in der er auf seinem Berg sitzt und auf die Welt blickt (seine eigenen Worte
), so seine ganz eigene Sicht auf den Lauf der Welt entwickelt hat. Dabei ist Marius ein grundsympathischer Mensch, mit dem wir uns wunderbar verstehen.
In den letzten Jahren hat es einige kleinere Veränderungen auf Camp Aussicht gegeben. Es gibt inzwischen WLAN, auch die betonierten Gehwegsplatten hat er nachträglich verbreitert. Dies vor allem, um seinerzeit Lottis Vater, der ebenfalls Rollstuhlfahrer ist, bei Besuchen eine bessere Bewegungsfreiheit im Camp zu ermöglichen. Davon profitieren nun auch wir
.
Während Marius sich später um andere Dinge kümmern muß (z.B. unser Abendessen), hält Beate Siesta und ich darf auf eigene Faust die Dioptas-Mine besichtigen.
Die Mine betreibt Marius kaum noch. Es lohnt sich nicht mehr so wirklich, und es harte körperliche Arbeit. Er beschäftigt zwar ein paar Arbeiter, die kann er aber unbeaufsichtigt nicht in die Mine lassen, der Schwund ist einfach zu groß …
Als Schmuckstein ist der intensiv grüne Dioptas nicht geeignet, er ist zu weich. So ist das Mineral eher was für Sammler, und Marius verkauft seine Funde daher vorwiegend an Sammler und als Andenken für seine Gäste. Auch wir kaufen ein Stück
:
Die grünen Dioptas-Kristalle sind nur wenige mm groß:
Ich darf auch in der Mine und im Abraum nach Dioptasen suchen und auch mitnehmen
.
Zudem gibt es im größten Stollen Fledermäuse, Fotomotive zum Experimentieren in der Dunkelheit:
Zurück im Camp, gibt es großes Krakeele und Trara rund um die Terrasse: Eine Gruppe
Rotschnabeltokos Monteiro´s Hornbills (danke Matthias - fotomatte) meldet lautstark seine Ansprüche auf die tägliche Ration Polenta an. Lotti hatte seinerzeit die Vögel mit Polenta gelockt, und jetzt wandert jeden Tag eine gehörige Portion Polenta durch die Mägen der Vögel. Interessanterweise sind es nur diese
Rotschnabeltokos Monteiro´s Hornbills, die sich hier auf die Polenta stürzen, die anderen hier vorkommenden Tokoarten verschmähen das Angebot. Heute kommen nur fünf Tokos, manchmal sind es bis zu zwanzig. Dann muß das Geschrei ohrenbetäubend sein
.
Dafür kommen auch Rosenköpfchen und Maskenbülbüls und holen sich ihren Anteil.
Die Eimerdusche ist heute ein großer Spaß auch für mein Loeffelinchen. Mithilfe eines Plastikstuhls von der Terrasse funktioniert das ganze wunderbar.
Fotos davon gibt es keine, im Gegenteil, ich ziehe jetzt einfach den Duschvorhang zu …
Nach einem wunderbaren afrikanischen Sonnenuntergang …
... finden wir uns zum Abendessen ein, im Prinzip eine Wiederholung des gestrigen Abends in kleinerem Rahmen, nur mit Marius und uns (und natürlich den Stachelschweinen).
Essen:
Spaghetti Bolognese (Rindfleisch), Karottensalat
Dazu heute nochmal Appletizer
Gefahrene Kilometer: 56