MI, 25.4.2018: Auf ins Damaraland
Heute endet leider unsere Zeit in Swakopmund.
Wir frühstücken gemütlich und unterhalten uns noch eine Weile mit einem Schweizer Studentenpärchen. Sie haben ihr Auslandssemester in Johannesburg beendet und tingeln jetzt noch ein paar Monate durchs südliche Afrika. Beneidenswert
.
Dann heißt es Abschied nehmen von Meike und ihrem Team. Hier haben wir uns sehr wohl gefühlt und die Gastfreundschaft gerne genossen. Sollte es uns irgendwann noch einmal nach Swakopmund verschlagen, ist Meikes Guesthouse als Unterkunft bereits gesetzt
.
Jetzt aber machen wir uns auf den Weg nach Twyfelfontein.
Vorher tanken wir noch, auch unser Reservekanister wird gefüllt, in einen der mitgebrachten stabilen Müllsäcke gepackt und gut auf der Ladefläche verzurrt.
Den Reifendruck lassen wir auf 1,8 Bar senken. Diesen Reifendruck haben die Tinochikas in einem ihrer Reiseberichte genannt, auch der Guide von gestern hat 1,8 Bar empfohlen. Damit fährt er privat alles (bis auf Tiefsand)
.
Über die C34, am Wrack der Zeila und einigen Mineralienhändlern vorbei über Henties Bay auf die C35.
Die C35 wurde ja in jüngster Vergangenheit öfter hier im Forum wegen schlechtem Zustand und üblem Wellblech bemängelt. Können wir nicht bestätigen. Lässt sich insgesamt ganz gut fahren, an einigen Stellen hoppelt es ein wenig, insgesamt nichts dramatisches. Allerdings wird zwischen Henties Bay und Uis auch an der Straße gebaut. Über viele Kilometer zieht sich eine sandige Piste als Umleitung parallel zur C35 entlang, ist aber auch problemlos zu fahren.
Die Landschaft ist eintönig, die Strecke zieht sich.
Erst kurz vor Uis wird die Landschaft abwechslungsreicher. Ein kurzer Tankstopp, dann fahren wir schon weiter. Die geplante Pause im Cactus and Coffee Teagarden muss leider ausfallen. Wir hätten heute morgen in Swakopmund einfach nicht so lange quatschen sollen …
Die Landschaft ist nun wieder abwechslungsreich und auch etwas grüner.
Im Flußbett des Ugab steht noch etwas Wasser:
Am späteren Nachmittag erreichen wir unsere Unterkunft, die Twyfelfontein Country Lodge.
Beim Einchecken wieder unsere obligatorische Frage, ob hier bekannt ist, dass wir mit Rollstuhl hier sind ? Nee, das weiß hier niemand
. Und natürlich ist damit hier auch keine passende Unit für uns frei …
Oh Mann, was für ein Riesenmist
. Die Reiseberaterin der namibischen Partneragentur hat mir doch versichert sie würde … hat sie wohl dann doch nicht …
Die Lodge ist voll, größere Zimmerschieberei offenbar nicht möglich … wir bekommen immerhin eine Unit im ersten der Gästehäuser, vom Hauptgebäude aus gesehen. Unser Hauptproblem: 4 unebene Natursteinstufen führen vom Weg nach unten auf unsere Terrasse. Von da aus geht es dann ebenerdig in die Räumlichkeiten, das ist dann kein Problem mehr. Nur das Bad ist mal wieder ziemlich eng, aber das kennen wir ja schon ...
Das Hauptgebäude selbst ist komplett barrierefrei, auch die Wege sind unproblematisch. Die vier unebenen Stufen, auch noch ohne Geländer bzw. Handlauf, haben es aber in sich, jedes Mal eine Riesenanstrengung für mein Loeffelinchen und damit auch für mich
. Ich habe mal zur Veranschaulichung die Treppenabsätze rot markiert:
Dass es auch ebenerdig zugängliche Zimmer gibt haben wir gesehen, so wie hier die Nr. 8 …
... und die Lodge selbst ist auch als barrierefrei deklariert. Deswegen hatten wir sie ja auch ausgewählt.
Aber was hilfts, es ist wie es ist, Zimmerschieberei nicht möglich, nix zu machen, wir verfluchen die namibische Reiseberaterin, denn auch der reklamierte Voucher für die umgebuchte Lodge ist immer noch nicht da …
Immerhin verspricht man uns, einen Plastikstuhl für die Dusche zu organisieren, damit mein Loeffelinchen wenigstens duschen kann. Reicht morgen ? Ja, reicht, ein Tag ohne Dusche ist zu verkraften.
Wir richten uns ein, gönnen uns unsere geliebte, späte Siesta. Aber die Laune ist doch ziemlich im Keller
.
Wenigstens flattert uns vor dem Abendessen noch ein wenig Federvieh vor die Linse
, wie z.B.
Rotschulter-Glanzstar (
Lamprotornis nitens)
und
Guineataube, speckled pigeon (
Columba guinea)
Das Restaurant befindet sich im 1. OG des Hauptgebäudes. Es ist über zwei Rampen erreichbar, kein Problem.
Das Essen ist so lala, nicht wirklich schlecht, aber auch keine kulinarische Offenbarung. Alles an und in dieser Lodge ist irgendwie auf Massenabfertigung ausgelegt, was uns vor allem am Restaurant auffällt. Der Rummel der ausgebuchten Lodge tut sein übriges, und so spülen wir unsere Enttäuschung und den Frust mit ein paar Savannahs runter, und dann reicht es uns für heute
.
Zum Glück hält diese miese Stimmung bei uns nicht an, morgen geht es im Laufe des Tages schon wieder deutlich aufwärts
.
Essen (Buffet):
Salate (fertige Dressings á la Knorr, Hengstenberg und Kühne stehen bereit)
Braai, frisch zubereitet: Rind, Schwein, Huhn, Lamm
Blumenkohl, Broccoli, Maiskolben, Kartoffeln, Reis, Soßen
Schokopudding, Vanillesoße, Obstsalat, Kuchen, Götterspeise
Dazu wie immer Savannahs
Gefahrene Kilometer: 342