THEMA: Die Loeffels auf Multikultiabenteuertour im Norden
27 Mai 2018 21:50 #522301
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  • CoM am 27 Mai 2018 21:50
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liebe Löffels . jetzt ist mir Yanyep etwas zuvor gekommen, aber ich wollte euch schon eigendlich bei den anderen Reiseberichten schreiben,wie toll ich euch finde,
Ich arbeite seit fast 20 Jahren in einem Behindertenheim und kann es deshalb nachvollziehen, wieviel Mühe es macht, mit einem Rolli zu reisen.
Ich bin total begeistert, daß ihr euch von diesen widrigen Umständen nicht abschrecken laßt , euren Traum zu leben.
Eure Bilder sind auch alle richtig toll. Lieges Löffelinchen, du bist großartig , denn ich denke mal, daß du Stefan oft losziehen lässt und geduldigt wartest. Bestimmt mußt du auf viele der Impressionen, die hier rüberkommen , verzichten und siehet es auch nur so wie wir.
Ich ziehe den Hut vor euch beiden Das ihr eineseits dem einem was ermöglicht und andereseite dem anderen was gönnt
LG Conny
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28 Mai 2018 18:36 #522379
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  • loeffel am 28 Mai 2018 18:36
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@ Markus:
Willkommen, schön, dass du auch dabei bist.
Leider geht es wohl erst am Mittwoch oder Donnerstag weiter.

@ Yanjep, Conni:
danke für Lob zu Reisebericht und Bildern :kiss: .

Vielen Dank auch Euch und den vielen anderen, die sich diesbezüglich schon geäußert haben, für die vielen positiven Rückmeldungen zu unserer Art des Reisens :) :) :) .
Klar ist da mit Rolli nicht ganz einfach, und auch im Alltag in Deutschland können wir ein Lied davon singen. Es gibt viele gute und gutgemeinte Ansätze zum Thema "Inklusion" (allein schon dieses Wort :S :side: ), oft hapert es dann an irgendwelchen blöden Details wie z.B. solch von Yanjep genannten Treppen(stufen), und noch öfter wiehert bei der Umsetzung der Amtsschimmel und winkt mit irgendwelchen unrealistischen Vorschriften, Ein Thema, das hier Seiten füllen könnte ...

Was nun unsere Reisen mit Rolli angeht, habe ich in in der Vergangenheit in unseren anderen Reiseberichten schon einiges dazu geschrieben. Deswegen nur ganz kurz: Sie sind das Ergebnis einer realistischen Selbsteinschätzung - was geht (noch), was geht nicht (mehr) - und einer peniblen Recherche im Vorfeld. Damit holen wir für uns das Maximum aus einer Reise heraus.
Bei der Recherche ist auch das Forum hier eine große Hilfe - dafür vielen Dank allen, die uns diesbezüglich immer so tatkräftig unterstützen :kiss: :kiss: :kiss: .

Conny: Und ja, gelegentlich ziehe ich auch mal alleine los. Dies vor allem dann, wenn mein Loeffelinchen ihre geliebte - und zunehmend erforderliche - Siesta hält. Oder mal kurz für ein paar Minuten, um ein paar Eindrücke von unterwegs festzuhalten.
Generell ist das kein Problem, sie weiß ja, dass ich wiederkomme :lol: ;) .
Im bisherigen Reiseverlauf war ich eigentlich nur kurz auf der Düne bei Sandwich Harbour, in der Mine bei Camp Aussicht und an den Ruacanafällen ohne Beate unterwegs. An den Fällen deshalb, weil nur ganz wenige Standorte überhaupt mit Rolli erreichbar waren.
Ansonsten haben wir eigentlich alles gemeinsam erlebt, "schlimmstenfalls" springe ich nur wie von einer Tarantel gebissen hierhin, dahin und dorthin für ein paar Fotos.
Beate liebt Etosha, da muß ich mit im Auto bleiben ... :lol: :lol:
LG Stefan

Die Reise unseres Lebens: Antarktis 2018/19
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Letzte Änderung: 13 Mär 2020 13:51 von loeffel.
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28 Mai 2018 19:25 #522387
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  • Berg-Eule am 28 Mai 2018 19:25
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Guten Abend Beate und Stefan,

was Markus und Conny geschrieben haben, drückt auch meine Meinung voll und ganz aus.

Mein Mann und ich haben "nur" diverse Probleme mit Knien, Hüften, Kreuz, Bandscheiben, … in letzter Zeit waren wir in zwei Hotels in D, verwinkelte alte Häuser mit da einer kleinen Treppe, um die Ecke wieder ein paar Stufen ... und kein Lift. Schon uns fiel es schwer, dort mit den Koffern zu den Zimmern zu gelangen. Es gibt wahrlich auch hier genügend Hindernisse für Menschen, die gehandicapt sind.

Was ich den Worten meiner Vorredner noch hinzufügen möchte ist, dass sich (fast) alles meistern lässt, wenn es in gegenseitiger Achtung und Liebe geschieht. Und aus euren Reiseberichten spricht immer wieder die positive und liebevolle Art, wie ihr miteinander die Hürden überwindet, aber auch miteinander die schönen Erlebnisse genießt. In diesem Sinne wünsche ich euch noch viele wunderbare Reisen - egal wohin.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
Letzte Änderung: 28 Mai 2018 20:11 von Berg-Eule.
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31 Mai 2018 11:24 #522590
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Hallo Gabriele,

danke :) .
Wir leben ja nun schon sehr lange (sozusagen von Anfang an) mit den über die Jahre zunehmenden Einschränkungen und sind inzwischen sehr erfinderisch, wenn es um das gemeinsame Überwinden aller möglichen Hindernisse geht.
Und wir nehmen sozusagen mit, was wir kriegen können. Wer weiss schon, wie lange wir noch so reisen können.
Deshalb ist die nächste Reise auch schon gebucht ... aber nicht nach Afrika.
LG Stefan

Die Reise unseres Lebens: Antarktis 2018/19
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31 Mai 2018 11:33 #522591
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DI, 1.5.2018: Auf ins Owamboland

Heute endet unsere Zeit auf der Uukwaluudhi Safari Lodge.
Auf der einen Seite schade, denn die Lodge ist sehr schön, Pieter und sein Team supernett und hilfsbereit.
Auf der anderen Seite sind wir heilfroh, dass diese Zeit der Abhängigkeit wegen der unsäglichen Wege nun für uns endet.
Mit dem dicksten Trinkgeld des Urlaubs bedanken wir uns für die Unterstützung und wünschen Pieter, seinem Team und der Lodge alles Gute. Eine schöne Lodge, leider doch recht weit von den Haupt-Touristenrouten entfernt. Und eben leider nicht rollstuhltauglich.

Wir freuen uns nun auf den nächsten Teil unseres Multikulti-Abenteuers :) .
Ganz bewusst haben wir uns für zwei Nächte im Owamboland, oder wie die Region jetzt genannt wird, die Four-O-Region, entschieden. Auf unserer nun vierten Namibiareise wollen wir gerne ein paar Eindrücke von den Owambos gewinnen. Immerhin sind sie doch die größte ethnische Gruppe in Namibia und machen rund die Hälfte der gesamten Einwohner des Landes aus.
Allerdings liegt die Region doch abseits der üblichen Touristenpfade, die wenigen, die sich hierher verirren, fahren meist nur Transit zwischen Kaokoveld und Caprivi. Bestenfalls mit einer Zwischenübernachtung.
Viel haben wir im Rahmen unserer Urlaubsplanung und -vorbereitung über die Owambos recherchiert und gelesen. Geschichte, Politik, Alltag und und und …
Vor allem den Blog einer jungen Deutschen möchte ich euch ans Herz legen. Sie hat nach ihrem Abitur an einem Freiwilligenprojekt teilgenommen und mehrere Monate in Eenhana gelebt.
Mit viel Humor und Zuneigung zu den Menschen beschreibt sie ihre Erlebnisse, der informativste und gleichzeitig unterhaltsamste www-Eintrag, den ich zum Thema "Ovambo-Alltag" gefunden habe: evasnamibiablog. (EDIT: Leider inzwischen nicht mehr frei zugänglich.)
Vieles von ihren Beschreibungen haben wir in unsere kurzen Zeit im Owamboland ebenfalls beobachtet, auch die Erzählungen der beiden Deutschen in der Uukwaluudhi Safari Lodge enthielten viel Ähnliches.

Jetzt sind wir also unterwegs ins Owamboland (ich bleibe der Einfachheit halber bei diesem Begriff).
Genaugenommen sind wir schon seit ein paar Tagen im Owamboland, denn die Uukwaluudhi Safari Lodge liegt bereits in der Region Omusati. Vom Trubel der dichtbesiedelten Region sind wir hier aber noch ein gutes Stück entfernt.
Für einen ersten Zwischenstopp fahren wir über die C41 und D3612 an Tsandi vorbei nach Outapi.
Die ersten rund 80km sind langweilig, die C41 führt schnurgeradeaus Richtung Nordost. Im weiteren Verlauf verändert sich die Landschaft in die für das Owamboland charakteristischen Felder, Dörfer, kleine Tümpel, und natürlich Mopanebäume und Makalani-Palmen.











Unser Interesse in Outapi gilt dem größten Baobab Namibias, dem Ombalantu-Baobab (ein Tipp von den Eulenmuckels – danke dafür :) ). Mit einem Alter von rund 800 Jahren, 28m Höhe und über 20m Umfang gehört er zu den ältesten und größten Baobabs Afrikas.
Innen hohl mit Platz für 35-45 Personen (je nach Quelle), diente der Baum in seinem langen Leben bereits als Versteck, militärische Einrichtung, Postamt und Kapelle. Heute ist er namibisches Nationaldenkmal, mit angrenzendem Souvenirshop, Imbiss, Toiletten und Campingplatz.
Dank unserer Vorrecherche inklusive GPS-Koordinaten finden wir den Baum auch sofort, er liegt unweit des südlichen Ortseingangs.


Dummerweise ist aber das Tor ge- und verschlossen, das komplette Heritage Centre wirkt wie ausgestorben. Was nun ?
OK, ich steige mal aus und schaue, ob ich jemanden finde, den ich fragen kann, Beate wartet „mal kurz“ im Auto. Dabei lande ich unweit des Heritage Centres mitten in einem kunterbunten trubeligen Straßenmarkt und frage nach einem freundlichen „Walelepo meme“ kurzerhand die erstbeste Verkäuferin. Ja, da muß sie auch fragen gehen, ich soll doch bitte „mal kurz“ auf ihren Stand aufpassen :ohmy: :woohoo: :whistle: !!!
Und schon bin ich der wohl erste weiße Second-Hand Klamotten-Marktverkäufer in Outapi seit der namibischen Unabhängigkeit :P . So zumindest fühle ich mich und so interpretiere ich auch die Blicke der Umstehenden und der Passanten. Diese Mischung aus amüsiertem ungläubigen Staunen, Irritation, Verwirrung ist unbeschreiblich :lol: . So amüsiert ich selbst auch von der Situation bin, etwas (sehr) unwohl fühle ich mich doch in meiner Rolle als Markthändler auf einem schwarzafrikanischen Markt. Denn natürlich bin ich hier der einzige Weiße weit und breit. Oh Mann, hoffentlich kommt die Verkäuferin bald wieder und hoffentlich will jetzt keiner was kaufen :blush: … Als Berater in Owambo-Second-Hand-Modefragen bin ich gänzlich ungeeignet. Meine Befürchtungen sind aber wohl unbegründet, denn ich glaube keiner wäre hier auf die Idee gekommen, bei diesem komischen weißen Mann irgendwas zu kaufen ;) ...
Nach einer gefühlten Ewigkeit – wohl so 15 Minuten – ist die Verkäuferin zurück und beendet meine Karriere als Second-Hand-Klamotten-Marktverkäufer :whistle: . In der Hand hält sie einen Zettel mit einer Telefonnummer. Da soll ich anrufen. Oder ich gebe ihr mein Handy und sie ruft für mich an. Gesagt, getan. Aber es geht keiner ran. Hmm. Wir kommen zu dem Schluß, daß das Centre wohl wegen des Public Holiday geschlossen ist – heute ist der 1. Mai.
Ein dickes „Tangi“ und noch ein wenig Smalltalk mit der netten hilfsbereiten Verkäuferin und einigen doch ziemlich neugierigen Umstehenden, dann verabschiede ich mich von allen und gehe zurück zum Auto, wo Beate inzwischen ihren Walkman ausgepackt hat.
Ich muss erst mal durchatmen, erzähle Beate von meinem Multikultiabenteuer und dann lachen wir uns erst mal schlapp.

Dann muss ich doch nochmal kurz an das verschlossene Tor gehen. Mit meinen 1,90m kann ich auf Zehenspitzen drüber gucken und zumindest einen Blick auf den Baum werfen. Auch ein paar Bilder gibt es noch, obwohl das unerlaubte Fotografieren des Baumes verboten ist.
Aber wo kein Kläger …






Schließlich steuern wir noch eine ATM an und schlängeln uns dann durch den interessanten Verkehr Outapis, wo nicht alle Verkehrsteilnehmer so wirklich sattelfest in den Verkehrsregeln sind :P






Entlang der C46 fahren wir durch das Kernland der Owambos, vorbei an kreativ benannten Bars …






… dichter besiedelten Regionen …
















… aber auch ländlichen Gebieten:
















Leider entstehen von den vielen vielen Eindrücken unterwegs nicht allzu viele Bilder, weil ich nicht gleichzeitig fahren und fotografieren kann. Allerdings war Beate auch fleissig mit ihrer Kamera :kiss: ...

Aber der Auftakt unseres „Abenteuers Owamboland“ war schon mal megalustig, so darf es gerne weitergehen …
LG Stefan

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Letzte Änderung: 17 Aug 2021 12:15 von loeffel.
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01 Jun 2018 07:59 #522655
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  • Netti59 am 01 Jun 2018 07:59
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.... der Stefan als Second-Hand Klamotten-Marktverkäufer :woohoo: :woohoo: herrlich. Und Löffelinchen sitzt im Auto und wundert sich, das ihr Mann nicht zurück kommt ;)

Danke Stefan für den Lacher am Morgen ………………...

LG Netti
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