Moin liebe Forenten,
ich habe ja den großen Vorteil, dass die beste aller Ehefrauen im Laufe der Reise immer so fleißig Tagebuch schreibt. Der Nachteil ist, dass sie das natürlich handschriftlich tut, ich das alles also anschließend abtippen darf. Und dafür muss man halt Zeit finden. Daher - sorry für's "delay", es geht aber schon weiter.
16. Tag - Desert Quiver Camp
Heute wird ausgeschlafen! Eigentlich haben wir für heute keine großartigen Pläne, wollen nur bei "unserer" Elim-Düne vorbei schauen. Wir hatten schon 2013 beschlossen, nicht mehr ins Vlei zu fahren, da uns der Massenauftrieb enorm auf den Geist gegangen ist. Da Mark, als Namibia-Newby, aber noch nie im Park und im Dead Vlei war, werden wir wohl nochmal dorthin fahren.
Erst um halb neun treffen wir uns vor den Hütten, um zum Frühstück in die Lodge zu fahren. Das Frühstück in der Sossusvlei Lodge ist gewohnt gut - es gibt sogar Millipap, was Claudia mit Früchten genießt. Nach dem Frühstück nutzen wir das WLAN in der Lodge auf der Terrasse, die sich über der Bar befindet. Dann geht es zurück zu "unserer" Lodge, und wir bevölkern erstmal den Pool.
Gegen halb zwei nachmittags brechen wir in der Hoffnung, dass das Licht bald besser wird, Richtung Sossusvlei auf. Den Eintritt zahlen wir am Kiosk / Restaurant / Bar am Eingang. Es gibt eine Kasse für die Bar / den Shop, und eine für den Eintritt und Exkursionen. Viele Touristen checken das aber nicht und versuchen ständig ihre Getränke etc. an der falschen Kasse zu bezahlen. Da den Überblick zu behalten, ist nicht einfach!
Irgendwann werden wir unsere 340,-N$ für vier Personen und zwei Autos los und dürfen Richtung Park aufbrechen. Wir haben uns extra an der Rezeption der Lodge erkundigt, wann wir wieder draußen sein müssen. 19:00 Uhr, das sollte zu schaffen sein!
Kurz nach der Einfahrt in den Park biegen wir rechts zur Elim-Düne, unserer Hochzeitsdüne, ab. Wir machen ein paar Fotos, aber das Licht ist noch nicht wirklich schön, noch ist es zu hell und zu gleißend.
Weiter geht es, 60km Teerstraße bis zum 4x4-Parkplatz. Vor der Düne 45 wollen wir eigentlich noch Bilder machen, aber dort ist zu viel los. Wenn wir die Düne mal ohne Menschen fotografieren wollen, müssen wir später wiederkommen. Kurze PP auf dem 4x4 Parkplatz, dann geht es weiter im Sand. Michael und ich haben sehr viel Spaß. Die vier (?) Kilometer bis zum End-Parkpatz machen wieder richtig Laune!
Nun beginnt der anstrengende Teil der Tour. Wir packen Wasser ein und machen uns auf die 1,1km durch den Sand die Dünen hinauf. Im Dead Vlei angekommen sind wir tatsächlich eine halbe Stunde alleine! Viele Bilder machen wir aber nicht, da das Licht immer noch nicht gut ist. Dann dränge ich zur Eile, da wir erfahrungsgemäß doch immer wieder für kurze Fotostopps anhalten, und wenn wir bis 19:00 Uhr am Eingang sein wollen, müssen wir jetzt los.
Natürlich habe ich das Stativ in der Lodge gelassen, ich Depp! Warum Stativ? Ich hatte geplant im Vlei 360°-Panos zu machen, und das ist freihand doch eher ein Glücksspiel. Und ausgerechnet an diesem Tag, bei fast der einzigen Gelegenheit, für die ich überhaupt noch ein Stativ brauche, lasse ich es in der Lodge
! Einen Versuch habe ich aber trotzdem genutzt. Nicht gut, viel anschließende Handarbeit, aber dafür ist es ganz brauchbar, finde ich.
Düne 45 lassen wir dann auch aus, da sie derart "zerlatscht" ist, dass sie als Motiv kaum noch taugt. Warum muss man eigentlich JEDE Düne besteigen, und dann auch noch jeder in seiner eigenen Spur?
Düne 42, nur wenige Kilometer weiter, ist da deutlich fotogener. Das Licht ist mittlerweile großartig, hier sind keine anderen Touristen, und so verknipsen wir eine Viertelstunde.
Nun wird es aber eng bis 19:00 Uhr! Mit den erlaubten 60km/h schaffen wir das nicht mehr. So drücken wir etwas
auf's Tempo und erreichen Punkt 19:00 Uhr das Gate! Uff, das war knapp!
Es ist schon dunkel - und das Gate ist schon zu, mit einer Kette geschlossen! Wat nu?
Als wir noch überlegen kommt von hinten ein mürrischer Mitarbeiter und muffelt recht ungehalten rum, dass wir zu spät sind. Als ich ihm erzähle, dass man uns was von 19:00 Uhr gesagt hat, zeigt er mir ein kleines Schild, auf dem was von 18:30 steht. Bingo, vielen Dank für die wertvolle Auskunft an der Rezeption!
Die 19:00 Uhr haben wir sogar schriftlich, aber das zählt nicht. Ich entschuldige mich wortreich bei dem mürrischen Mann, er ermahnt uns mehrfach und schließt letztendlich das Tor auf und läßt uns raus. Puh, Glück gehabt!
Jetzt schnell zur Lodge, das Abendessen wartet, und wir haben auch echt Hunger. Das Abendessen ist genauso wie gestern, lecker und reichlich, darüber gibt es nicht viel zu erzählen. Zurück in der Lodge machen wir etwas Datenhygiene, dann versuchen wir noch den Sternenhimmel zu fotografieren. Ich bin aber so müde, dass ich die Versuche nach kurzer Zeit abbreche und ins Bett verschwinde.
Fortsetzung folgt!
Herzliche Grüße
Martin