THEMA: slip face down... (inside the diamond area)
08 Mai 2018 16:19 #520808
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  • Dillinger am 08 Mai 2018 16:19
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Hallo Sascha,

habe ein solches Angebot vor einigen Tagen auf der Startseite von Bwana Tucke-Tucke gesehen. Dort werden Fahrten ins Sperrgebiet angeboten.

Gruß Markus
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08 Mai 2018 16:22 #520809
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  • crockydile am 08 Mai 2018 16:22
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Oukie schrieb:
Hallo Zusammen,

diese Tour Interessiert mich sehr, wo kann man das denn im WEB finden und sich erkundigen, ist ja sicher kein Schnäppchen ?

Und welcher Autovermieter verleiht für diese Tour denn seine Wagen, ich hatte mich mal vor einiger Zeit erkundigt, da wurde z.B. bei Savanna genau das ausgeschlossen.

Gruss

Sascha

z. B. Coastway Tours Luderitz
Preis ist ca. 9250 NAD / Person
1 Sack Brennholz und 1 Kanister Wasser pro Fahrzeug für die Allgemeinheit

Der Knackpunkt ist das Auto.
Beste Gruesse
Piet

"Alles ist gut! Solange du wild bist!"
Letzte Änderung: 08 Mai 2018 16:26 von crockydile.
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08 Mai 2018 16:47 #520817
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Hallo Pit,

auch ich bin noch zugestiegen - Dein Bericht interessiert mich sehr!

Als wir im Februar in Lüderitz unterwegs waren, haben wir eine Kolonne von Coastways bei der Abfahrt zu einer dieser Touren gesehen.

Schade, dass das mit den Autos in der Tat für solche Unternehmungen schwierig ist - ich könnte mir vorstellen, dass uns das auch gefallen könnte - allerdings bin ich nicht sicher, ob wir letztendlich tatsächlich so mutig wären, daran teilzunehmen :whistle: :ohmy:

Tolle Bilder - gefällt mir Alles sehr gut!

Danke fürs Berichten von einer wirklich nicht alltäglichen Tour!

Liebe Grüße
Sabine
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08 Mai 2018 16:48 #520818
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  • Topobär am 08 Mai 2018 16:48
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Wie schon geschrieben, sind die Touren selbst gar nicht so teuer. Das Problem ist der Mietwagen, denn offiziell sind diese Touren bei allen Verleihern ausgeschlossen.

Als erstes würde ich mal bei den Tourveranstaltern nachfragen, ob die Verleiher an der Hand haben, die Fahrzeuge für die Tour zur Verfügung stellen. Die Franzosen hatten ja anscheinend auch Mietfahrzeuge. Wo hatten die gemietet?

Dann gab es mal vor etlichen Jahren eine Forumstour auf dieser Strecke, für die Savanna Fahrzeuge zur Verfügung gestellt hat.

Eine weitere Möglichkeit für Stammkunden ist es, Ihren langjährigen Vermietpartner anzusprechen. So hat es bei mir funktioniert. Da ich meine Mietwagen trotz anspruchsvoller Strecken immer in gutem Zustand zurück gebracht habe, hat man mir auch einen passenden Wagen für die Wüstentour zur Verfügung gestellt.

Grundsätzlich muss man aber davon ausgehen, dass die Mietwagen auf der Tour keinen Versicherungsschutz haben und man auf eigenes Risiko fährt.
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08 Mai 2018 20:55 #520834
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Bei Africa On Wheels kann man nach meinen Verständnis Fahrzeuge für solche Touren mieten. Das kostet dann einen (relativ geringen) Aufschlag und geht nur in Verbindung mit organisierten Touren und einem Tourenveranstalter, der bei denen bekannt ist.

Ansonsten vielen Dank für den Bericht, bin auch schon super gespannt wie es weiter geht und würde die Tour irgendwann mal gerne selbst machen.

Boris
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09 Mai 2018 01:06 #520844
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TEIL 3

Dieses Lagerplätzchen wurde allgemein als ausreichend „cosy“ eingestuft und fand internationale Zustimmung.


Jeder gute Aufbau beginnt - logisch – mit einem korrekten Sundowner.


Dachzelte sind wirklich was feines – ausser man muss nächtens unter Einfluss von Restallohol – austreten (hab ich gehört).


Das abendliche erklimmen der naheliegenden Dünen war eine willkommene Abwechslung nach der ganzen Fahrerei des Tages und erlaubt hier exemplarisch die Demonstration der charakteristische Lagerstruktur:
- zentrale Catering Unit mit Shower Tent
- links unten die „pit latrine“ (Trockentoilette)
- ringsum die Teilnehmergruppierung im lockeren Verband, re. franco- / li. anglophon


Spaten liegend davor heisst FREI, Spaten steckt senkrecht im Sand heisst BESETZT


kulturübergreifendes Faszinosum: der Sonnenuntergang


Oft sah es sooo leicht aus...
aber dann blieben die ersten Fahrer stecken,
weil sie noch nicht wussten und erst noch herausfinden mussten wo der Sand besonders tief und schwer war.
Und die letzten blieben stecken,
weil die Spur von den Fahrzeugen vor ihnen oftmals total aufgewühlt wurde
STAY IN THE TRACK ! (at least as good as possible ;-)


Kommen wir zur Namensgebung dieses kl. Reiseberichtes.
Wer aufgepasst hat weiss: diese „slip faces“ haben immer einen Neigungswinkel von 34-36 Grad.
(Das ist steil genug damit sich der Fahrer mit beiden Armen sehr kräftig gegen das Lenkrad stemmen muss,
damit er im eigenen Fahrzeug nicht nach vorne gegen die Windschutzscheibe fällt.)


Das Runterfahren sieht spektakulär aus.
Ist aber recht einfach, wenn man sich mal überwunden hat.
Unbeschreiblich das berühmte „Dünenbrummen“.


Tückisch, wirklich tückisch kann es werden wenn man diese Abbruchkanten nicht rechtzeitig erkennt.


Ich hoffe es wird klar was ich meine.


Manchmal zog sich die Gruppe ziemlich laaaange auseinander.
Da war es üblich, dass der Vordermann an diesen Kanten solange gewartet hat bis der Nachfolger Sichtkontakt hatte.


Kurze Verschnaufpause bei der Shawnee


stranded 1957


Unklar blieb bis zu letzt was der Chef da immer in seiner Tasse hatte. Na, Hauptsache er hatte gute Laune.
(Das genau gleiche Rätsel umgibt übrigens die Frisur seines baumlangen Assistenten).


Die abwechslungsreiche und teilweise kaum überschaubare
Hügellandschaft...


...verlangte äusserste Konzentration an Lenkrad und Schaltknüppel.


Und auch bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe gab es einige Tricks zu beachten, um das max. Momentum in hohen Drehzahlbereichen zu erhalten.
Pointe am Rand:
Ich glaube es war an dieser Stelle, als ich die arg blass gewordene Beifahrerin im Wagen vor uns fragte, ob ich irgendwas für sie tun könne und sie verzögerungsfrei antwortete: „Yes, Piet, call a Helicopter to evacuate me“.
Einen Moment lang hatte ich den Eindruck, das war nur halb im Spass.


Die guten Erfahrungen mit einem kleinen Sicherheitsabstand zum arktisch-marinen Ökosystems hielten an.
Warum dieser fisch-, sauerstoff- und zooplanktonreiche Benguela-Strom die Hauptursache für das Entsehen der ältesten Wüste der Welt, der Namib sein soll verstehe ich allerdings nicht.


Genausowenig wie den Umstand, dass dieser kalte Strolch namibisches Welterbe werden soll.


Tierfotographisch Interessierte hatten es hart.
Säugetiere waren rar und das liebe Federvieh (Pelikane, Flamingos) meist zu weit weg.
Ne kleine Robbenkolonie hatten wir noch am Weg (bekanntermassen recht üble Stinker, diese Flossenfüßer)


An diesem Punkt verlor unser Guide ganz kurz und das einzige mal die Fassung.
Der westeuropäische Unglücksrabe hatte wohl die auf englisch gefunkte Richtungsangabe misinterpretiert, dann den Rommel gemacht und ist direkt in die Falllinie geraten. Vor Schreck hat er dann an der falschen Stelle angehalten.
Mit 4 Rädern in der Luft war dann der Status „automobil“ schon rein physikalisch verwirkt.


„a gauche“ wäre richtig gewesen


Diese kinetischen Abschleppseile sind wirklich spitze.
In Kürze war der putzige FJ wieder flott.


Bei der letzten Strandetappe hatten schon einige Fahrer ein nervöses Augenzucken – vom ständigen Blick auf die Tankanzeige ;-)


Kurz vor der Pelican Point Halbinsel konnte der Reifendruck wieder auf ein normales Mass um 2,5 bar justiert werden. Dem Rollwiderstand sei Dank.
Trotzdem hat es auch eins der offiziellen Begleitfahrzeuge nicht mehr zur Tanke geschafft.
Dem blauen Cruiser fehlt übrigens das Nummernschild vom ständigen Eintauchen in den Sand am Boden der "slip faces".


Nach meinem 1. Eindruck fiel das Tourfazit in unserer Gruppe erstmal gemischt aus.
So ganz ohne Strapazen und Aengste ging es dann doch nicht ab.
Letztlich euphorisierte uns alle die Tatsache gut und intakt durchgekommen zu sein bei dieser Abenteuertour durch das „Forbidden Land“.
Insbesondere bei der Ladyschaft waren aber die „Nochmal!“ Rufe eher verhalten.
Persönlich wäre ich allerdings sofort wieder dabei ;-)

Nur 2 Tage und etwa 200km Luftlinie entfernt habe ich dieses Bild bei einem early morning walk geschossen.
Was für ein Kontrast, was für ein wunderbares Land...
Beste Gruesse
Piet

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Letzte Änderung: 09 Mai 2018 21:06 von crockydile.
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