07. + 08. Februar 2018 – Anreise / Ankommen
Es geht los! Fliegen ist für uns ein notwendiges Übel. Der Transport von A nach B ist für uns das Wesentliche, also verschlafen wir meistens den längsten Teil des Flugs.
Am frühen Morgen werden wir von der Sonne Afrikas gebührend begrüßt. Die meisten von Euch kennen ja dieses Glücksgefühl – das hat etwas von Heimkommen – ein doch recht unerklärliches Symptom.
Wir landen überpünktlich in Windhuk und sind erfolgreich bemüht, auf diverse Empfehlungen im Forum hin, bei den Ersten an den Pulten der Immigration zu sein. Die Begrüßung seitens der Namibischen Beamten fällt gewohnt missgelaunt aus – ein Ehepaar vor uns (offensichtlich Ersttäter) wird erst mal gebührend rüde auf die „Benimmregeln“ am Schalter hingewiesen. Wir kennen das Spiel ja schon und begrüßen die mürrische Beamtin mit einem fröhlichen „How are you“ und werden etwas weniger mürrisch, ohne Zurechtweisung und zügig durchgewunken.
Auf unseren Abholer müssen wir noch ein Weilchen warten und vertreiben uns die Zeit derweil mit der Bargeldversorgung für die nächsten Tage.
Der Transfer zu Desert Car Hire in Olympia führt uns durch wohlbekannte Viertel. In Klein-Windhuk fühlen wir uns irgendwie Daheim, viele Plätze oder Gebäude verbinden auch wir mit Erinnerungen.
Unser gebrauchter Hilux erwartet uns ohne nennenswerte Mängel. Die Übergabe erfolgt zügig – wir lassen uns die wesentlichen Dinge zeigen, Reserveräder, Werkzeug, Verbandskasten, Engel-Fridge, prüfen nochmal den Zustand der Kupplung und Reifen und werfen einen Blick in den Motorraum. Das sieht soweit alles tiptop gepflegt und in Ordnung aus, stellen aber fest, dass der bestellte Kompressor und Navi nicht an Bord sind. Beides wird unverzüglich nachgereicht und schon sind wir auf dem Weg Richtung Pionierspark.
Dort wartet unser Permit für die permitpflichtigen Strecken zur Blutkuppe und Mirabib im Büro von Carsten Möhle auf uns. Wir haben das Permit vorab bei Carsten bestellt – kostet zwar etwas Aufpreis – für uns aber die ideale Lösung, da wir keine Lust auf übellaunigen Behördenkram direkt nach der Ankunft hatten.
Für alle die unsere vorherigen Berichte nicht kennen - wir (insbesondere ich) haben schon so viele Tage in Windhuk verbracht, dass es für den Rest unseres Lebens eigentlich reicht. Unser erklärtes Ziel war dieses Mal “einfach nur schnell raus aus der Stadt“.
Die Permitabholung ging fix, Manuela erklärt uns noch wo wir tanken und einkaufen können. Das können wir sehr passend direkt ein paar hundert Meter weiter erledigen, ebenso wie den kleineren Einkauf im gemütlichen und gut sortierten Westlane Spar.
Der weitere Weg führt uns nun direkt auf die C28, die nach wenigen Kilometern von Teer in Gravel wechselt. Endlich wieder Gravel unter den Rädern! Die Landschaft zeigt sich lieblich zart-grün, das Khomas Hochland ist einfach eine schöne Gegend.
Schon bald kommt der frisch gegradete Abzweig zur Eagle Rock Guestfarm und wie der Wind rollen wir am Haupthaus vor.
Begrüßt werden wir zunächst von Mr. Right – ich bin ein großer Ridgeback-Fan und ich freue mich immer, wenn wir diese schönen Hunde treffen. Mr. Right ist ein stattlicher Mix aus Ridge und Dogge, ein wunderschöner und lieber Kerl ist er allemal. Wir werden sofort Freunde!
Da Ariane selbst auf Reisen ist, werden wir von einem sehr lieben deutschen Ehepaar begrüßt. Die beiden verbringen – wie auch zwei weitere Paare - ihren wohlverdienten Ruhestand überwiegend hier in einem eigenen Häuschen und helfen aus, wenn einmal Not am Mann ist.
Die Guestfarm bietet alles was das Herz begehrt, wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Die Zimmer sind mehr als geräumig und sauber, der Garten sehr gepflegt und hier geht alles etwas familiärer zu.
Wir waren an diesem Tag die einzigen „echten“ Touris auf der Farm.
Armin legt sich erst mal ein bisschen hin, während ich mir unvernünftigerweise beim Herumstrolchen im Garten ohne hohen Sonnenschutz schon mal ordentlich den Pelz verbrenne
. Hier zwitschern so viele Vögelchen in den Bäumen, die sich allerdings bestens getarnt im Grün verstecken, dass ich glatt die Zeit vergessen habe.
Es folgt der erste Vogelbilder-Testlauf mit der „Neuen“:
Drongo
Southern Masked-Weaver
Das dazugehörige Nest
Groundscraper Trush
African Red-eyed Bulbul
Ein paar Pflanzen müssen ebenfalls als Testobjekte herhalten, bis es mir sprichwörtlich zu „bunt“ wird und ich mich im Pool erst mal abkühle.
Am Nachmittag zieht es sich rundherum zu – wusste ich doch, dass ich wieder mal der Regenbringer für das Land sein werde
. Also es grummelt, blitzt und donnert mächtig in der Ferne und einen kurzen Regenschauer bekommen wir hier ebenfalls ab. Dicke schwere Tropfen benetzen die staubtrockene Erde – das aber ist in der Tat nur der „Tropfen auf den heißen Stein“.
Gegen Abend geht es dann zum ersten Sundowner zum Haupthaus, wo wir sämtliche Farmbewohner auf einen interessanten Plausch treffen.
Zum Dinner gibt es super-leckere Oryxrouladen mit Kartoffeln und Rotkohl. Wer Game gerne mag, is(s)t hier genau richtig. Das Fleisch kommt täglich frisch von einer benachbarten Farm.
Und schon ist unser erster Tag wie im Flug vergangen. Wir lauschen den nächtlichen Geräuschen und schlafen ziemlich bald ein.
Morgen erwartet uns nicht nur eine landschaftliche schöne Strecke, sondern auch das Wiedersehen mit ein paar lieben Freunden in Swakopmund.