THEMA: "Nix als Wüste" – Going Down South
29 Mär 2018 20:28 #516960
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 29 Mär 2018 20:28
  • Applegreens Avatar
18. Februar 2018 – Mauern, die Geschichte atmen

Am heutigen morgen sieht die Welt schon gleich ganz anders aus :). Wir haben wunderbar ohne Geruchsbelästigung zum Rauschen des Meeres geschlafen, das Frühstück ist hervorragend und die Sonne lugt aus den Wolken hervor!

Nach dem Frühstück fahren wir notgedrungen und widerwillig nochmal zur „Butze“, um den Schlüssel zum Klosteinzimmer abzugeben :sick:. Kurz und bündig teile ich Frau Flodder mit, dass wir bereits gestern Abend abgereist sind. Sie gibt sich aufgesetzt bestürzt – ist uns aber egal – die Agentur wird ohnehin informiert :P.

Von hier geht es Richtung Kolmanskop. Vor uns haben Camper offensichtlich das gleiche Ziel. Ein umgebauter IVECO-LKW an der Tete, gefolgt von einem knallroten Feuerwehrauto mit Schweizer Kennzeichen und einem Hilux mit Womo-Aufbau. Auf dem Parkplatz kommen mit den sehr netten Campern direkt ins Gespräch. Der IVECO geht mit seinen deutsch-namibischen Besitzern auf 7-jährige Weltreise, das Feuerwehrauto beherbergt eine junge Familie mit zwei Kindern auf einjähriger Tour durch das südliche Afrika und ein Paar aus Mainz sind „normale“ Urlauber genau wie wir ;).



Die Führung beginnt pünktlich um 10.00 Uhr und wir lauschen nun gespannt den Ausführungen von Gisela. Wir beginnen in einem der wenigen noch sehr gut erhaltenen und möblierten Wohnhäuser.



Der neueste Stand der Technik jener Zeit – natürlich deutsche Qualitätsarbeit - hat in den Küchen Einzug gehalten.



Die Eisfabrik und ehemalige Metzgerei sind unser nächstes Ziel. Hier wurden für jeden Haushalt täglich Eisblöcke produziert und nebenbei die Wurstwaren mittels ausgeklügelter Technik gekühlt.





Weiter geht es in die Kegelbahn mit holzgetäfelter Bar. Die Tour endet im riesigen Kasino, das heute einem Museum ähnelt. Hier beeindruckt ein für damalige Zeiten hochmoderner Großküchen-Herd.



Der Elektriker von Kolmanskop war sicher gut beschäftigt.



Gisela erläutert, dass die Diamantengesellschaft leider keinerlei Interesse an dem Erhalt der Gebäude hat und diese daher auch weiter dem Verfall preisgegeben sind. Einige Restaurierungsversuche der letzten Jahre haben sind kläglich gescheitert. So wurden zum Beispiel aufwändige Wandmalereien einfach überstrichen. Wie lange die verfallenen Häuser überhaupt noch zu besichtigen sind, kann niemand sagen. Jedoch sind bereits heute einige aufgrund massiver Einsturzgefahr komplett gesperrt.



Die Geschichte über den blühenden Aufstieg und Verfall der deutschen Stadt ist schnell erzählt. Im Diamantenrausch wurde 1910 die Stadt aus dem Wüstenboden gestampft.



Der größte Teil der Baumaterialien und die moderne Technik wurden aus Deutschland eingeschifft. In der Blütezeit fehlte es den Bewohnern in der Wüste an Nichts. Die hochmoderne Villensiedlung mit Eisfabrik, Schule, Bäckerei, Schlachterei, Elektrizitätswerk, dem Kegelklub "Gut Holz", einer Eisenbahn für den Transport von Wasser, Eis und einkaufswilligen Damen und sogar einem Schwimmbad ermöglichte den Bewohnern ein sicher überaus angenehmes Leben – und das inmitten der von Sandstürmen und Naturgewalten heimgesuchten Wüste.



Nach dem Rückgang des Diamantenvorkommens in diesem Gebiet gab man die Stadt ab dem Jahr 1931 allmählich auf, die letzten Bewohner verließen Kolmanskop im Jahr 1956 ohne auch nur ein Möbelstück mitzunehmen, manche ließen Fenster und Türen einfach geöffnet. Seitdem versinkt die Stadt nun wieder im Sand – irgendwann wird hier nichts mehr übrig sein.



Kolmanskop – auch „Geisterstadt“ genannt. Eine Stadt voller Geschichten und Träume. Aufstieg und Fall innerhalb eines Wimpernschlags in der Zeitrechnung. Die modernste Stadt im südlichen Afrika wurde nicht einmal 50 Jahre alt.



Die Führung beendet Gisela mit den Worten, wir dürften nun die innerhalb des Zauns liegenden verfallenen Häuser zwar besichtigen, dies jedoch auf eigene Gefahr. Alle Häuser sind einsturzgefährdet, von Schlangen und Skorpionen bewohnt und die oberen Stockwerke sollten besser nicht betreten werden – mit diesen Worten werden wir mehr als mahnend vor allen möglichen in und um den Häusern lauernden Gefahren gewarnt.

Zwei Reisegruppen werden diese Möglichkeit erst gar nicht wahrnehmen können – die Tourguides mahnen zur Eile. Noch ein paar schnelle Fotos vom Krankenhaus und schon brausen die Busse davon. Wir begeben uns trotz Giselas Warnung in dieser schaurig-schönen Kulisse auf Entdeckungstour und zwar „gegen den Strom“ – so bin ich meist vollkommen alleine in den altehrwürdigen Gemäuern – denn auch Armin ist mir immer ein Haus voraus.

Hinweise auf den Berufsstand der ehemaligen Bewohner sind fast überall zu finden.











Während ich mich von Haus zu Haus vorsichtig vorantaste ist mir bisweilen fast unheimlich – der Wind rüttelt an den maroden Dächern - es knarzt und ächzt in jeder Ecke …. :ohmy:







Die Fußböden sind häufig brüchig oder gar nicht mehr vorhanden, so dass man über einzelne Holzbalken balancieren muss ….





Schön geschwungenen Treppen führen selten tatsächlich noch nach oben …







Der Sand hoch aufgetürmt kriecht durch alle Ritzen ….













Flure und Zimmertüren enden unverhofft in einer Sackgasse ….









Die Sonne zaubert interessante Schatten ….











Freistehende Badewannen nun mit Sand gefüllt ….





Verblichene Wandmalereien lassen den einstigen Wohlstand erahnen ….









Einblicke und Ausblicke durch Fenster …







... und Türen …



Welche Menschen wohl in diesen Mauern gelebt haben und welche Geschichten sie wohl zu erzählen hätten? Freud und Leid, Kinderlachen, Freundschaften, Streitereien, Familienfeiern – wie schön es doch wäre, wenn diese alten Mauern die Geschichten ihrer Bewohner erzählen könnten.

Im riesigen Krankenhaus riecht es in einigen Räumen tatsächlich noch schwach nach „Krankenhaus“. Alles nur Einbildung :blush:?!





Hier kann man sich durchaus verlaufen…





Der kleinen Toilette zufolge müsste es sogar eine Kinderstation gegeben haben ….



Vorbei an den Häusern der „Arbeiter“, die nur schlecht oder gar nicht mehr zugänglich sind, begebe ich mich langsam und seltsam berührt auf den Rückweg.

An diesem Ort wird einem die Vergänglichkeit überdeutlich vor Augen geführt.

Am Parkplatz treffe ich meinem Mann und die „Camperfraktion“ wieder. Bei kühlen Getränken und Biltong plaudern wir bis zur Schließung des Gates und dann wir müssen weiter.
***

Von Kolmanskop fahren wir entlang der Second Lagoon zunächst durch das karge und der Mondlandschaft ähnelnde Hinterland.



Mit Glück soll man hier Springbock, Schakale, Braune Hyäne und andere Tiere finden. Wir haben leider keinen guten Deal mit der Sichtungsfee – eine Braune Hyäne würde ich zu gerne mal sehen. Wir „arbeiten“ uns von der Großen Bucht über die vielen kleinen Buchten Richtung Diaz Point.





Hier scheint ein Paradies für Offroad-Fahrer zu sein, es gibt unzählige und verwirrende Fahrspuren - wir verirren uns an einem Abzweig zum „Kleinen Fjord“, der uns ziemlich ins Schwitzen bringt :pinch:. Eine steile, enge Abfahrt führt uns über große Gesteinsbrocken – hier können wir definitiv nicht weiterfahren und mein armer Mann muss den Hilux geradeaus rückwärts aus der Engstelle entlang von scharfkantigen Felsen in Millimeterarbeit wieder herausmanövrieren :whistle: .

An der Guano Bay angekommen liegt vor uns die Insel Halifax.



Diese Bucht ist bekannt für gute Möglichkeiten Flamingos zu beobachten. Diese Jungspunte sind aber noch scheu und mögen sich nicht zeigen.



Eine Truppe Greater Flamingos stolziert hoch erhobenen Hauptes am Strand entlang.





Wer kann zu der graugefiederten Spezies im Vordergrund Bestimmungshilfe leisten? Stinknormale Möwen laut Matte :whistle:





White-fronted Plover an Greater Flamingos (Danke Matte für den Plover)



Nun machen wir uns auf den Weg Richtung Achat-Strand – auch Agate Strand genannt – dort angekommen drehen wir allerdings ziemlich enttäuscht wieder um. Der Strand ist zugebaut mit unzähligen „Braai-Häuschen“ und am Sonntag ist hier auch richtig was los.

Alternativ schauen wir uns die Felsenkirche und Umgebung an.









Den späten Nachmittag genießen wir bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse unseres Hotels – auch von hier hat man einen schönen Blick auf die Felsenkirche (hier der Blick von der Felsenkirche auf das Nest Hotel).



Vor unserem Fenster turtelt in der Abendsonne ein Oystercatcher-Pärchen.



Bei diesem schönen Sonnenuntergang allzu verständlich.



Morgen geht es für uns märchenhaft weiter – wir werden entführt in ein Märchental, das Grillenthal und einen Hexenkessel.
Letzte Änderung: 29 Mär 2018 21:23 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, Fluchtmann, aos, fotomatte, Champagner, freshy, Guggu, Logi, franzicke und weitere 12
31 Mär 2018 19:01 #517162
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 29 Mär 2018 20:28
  • Applegreens Avatar
19. Februar 2018 – Ein hochkarätiges Märchen am Ende der Welt

Bereits im Hotel treffen wir unsere einzigen Begleiter für die heutige Tour ins Diamantensperrgebiet – ein sehr nettes junges Paar aus Deutschland nebst zweijährigem, extrem wohlerzogenem Töchterlein.

Unser sympathischer Guide Erik erwartet uns bereits und es geht nun für die nächsten 30 Kilometer entlang der B4. Während der Fahrt erfahren wir von Erik, dass sich Coastways Tours noch in diesem Jahr neu um die Konzession für Touristenfahrten in das Sperrgebiet bewerben muss. Es kursieren wohl aber auch Gerüchte, dass es Überlegungen seitens der Minengesellschaft gibt, das Sperrgebiet für Touristen überhaupt nicht mehr zugänglich zu machen.

Es ist die Zeit der Veränderungen – auch die Elizabeth Bay Mine wird Ende 2018 geschlossen. Man spricht von rund 2.000 Arbeitsplätzen, die zukünftig verloren gehen. Das Minengeschäft verlagert sich in die Tiefen der Gewässer des Atlantiks - Dort unten liegt die Zukunft der Diamantförderung.

Am Rotkop Gate muss Erik unsere bereits Monate im Voraus beantragten Genehmigungen und Passkopien vorzeigen. Hier befindet sich auch der Hochsicherheitstrakt in dem alle ein- und ausfahrenden Arbeiter kontrolliert und durchleuchtet werden. Plötzlich taucht hinter uns ein weiteres Auto auf :unsure:. Zwei hochoffiziell aussehende Herren bitten um unsere Pässe und beäugen diese kritisch. Es herrscht einige Minuten eine leicht angespannte Stimmung. Dann die erlösenden Worte – wir dürfen passieren. DAS hat Erik noch nie erlebt – und er fährt diese Tour schon ziemlich lange.

Vor uns liegt schon bald unser erstes Ziel. Der Versorgungsposten und Pumpstation „Grillenthal“.



Heute dient ein noch recht gut erhaltenes Gebäude als Stützpunkt des „Brown Hyena Research Projects“ und ist daher nicht zugänglich.



Grillental bestand aus einem Wohnhaus, dem Pumpenhaus sowie zwei weiteren Brunnen.







Ursprünglich wurde auch hier Diamanten gefunden – aber auch Wasser – in der Wüste wertvoller als Diamanten. Das Wasser von Grillental versorgte in früheren Zeiten sowohl die Stadt Pomona als auch die Diamantenwaschanlage. Hier findet sich noch allerlei Werkzeug aus vergangenen Tagen.





Die Diamantenwaschanlage ist unser nächstes Ziel. Die manchmal von Wanderdünen blockierte Piste führt uns nun durch eine endlos scheinende Wüstenlandschaft. Auf einer Anhöhe angekommen erscheint der Ozean am Horizont.





Nun passieren wir eine weitere Pumpstation mit Überresten von Unterkünften der ehemaligen Arbeiter. Ein weiterer Außenposten im Nirgendwo.



Die Wellblechkonstruktionen zerfallen zusehends – der stete unerbittliche Wind und der scharfkörnige Sand werden eines Tages nichts als Staub zurücklassen.





Aber auch hier gibt es Anzeichen von Leben.





Bald erreichen wir das Pomonatal – hier bietet sich uns ein skurriler Anblick. Der Boden ähnelt einem Schachbrett, auf dessen Feldern jeweils ein Häufchen Sand aufgetürmt wurde. In diesem Tal wurde jeder Quadratzentimeter akribisch von Hand durchsiebt. Auf diesem Wüstenboden lagen die Edelsteine einfach herum – und zwar Millionenfach!



Die nun nicht mehr weit entfernte Stadt Pomona – ursprünglich „Pomonapforte“ genannt – galt in den Anfängen des Diamantenbooms als „Eingang“ zu diesen Diamantenfeldern – auch „Claims“ genannt.

Ein gewisser August Stauch entdeckte zusammen mit Robert Scheibe aus Berlin diese Gegend im Januar 1909. Stauch selbst benannte später die Täler nach den Namen seiner Familie: Idatal (das frühere „Märchental“), Barbaratal, Mariannental und Stauchslager. Die „Claims“ wurden mittels aufgehäufter Steine abgesteckt – diese waren in der Regel 1200 x 1200 Meter groß.

Die „Waschanlage“ von Pomona mitten in der Wüste bietet reichlich Fotomotive.



Die unzähligen – früher handbetriebenen – Trommelsiebe wurden wie alle anderen Gerätschaften und Produktionshallen einfach hier zurückgelassen.



Auch andere Kreaturen finden hier ihre letzte Ruhestätte.



Die zerfallene Gesteinsmühle, unzählige verrostete Waschtrommeln und die eingestürzten und mit Sand zugewehten Gebäude sind letzte Zeugen der einst hochkarätigen Geschäftigkeit.









Bänder, Zahnriemen, Waschtrommeln der damaligen Produktionslinie rosten langsam vor sich hin.















Das Holz hält sich erstaunlich gut.





Antriebsräder sandgestrahlt.







Auch hier sorgte eine Schmalspureisenbahn für den An- und Abtransport von Sand, Diamanten aber auch Wasser.







Eine kurze Weiterfahrt vorbei an völlig zerfallenen Arbeiterunterkünften, erreichen wir schließlich die auf einem windigen Hügel gelegene Geisterstadt Pomona. Während Erik unser Lunch im ehemaligen Schulhaus zubereitet begeben wir uns auf Entdeckungstour.



Eine Kegelbahn gehörte natürlich zur standesgemäßen Ausstattung und auf der öffentlichen Toilette herrschte noch Zucht und Ordnung.





Das leider nicht zugängliche, jedoch noch gut erhaltene ehemalige Arzthaus mit einem dekorativen Köcherbaum wurde am 30.8.1912 errichtet und dient auch heute noch als Stützpunkt für Mitarbeiter der Minengesellschaft aber auch Forschungsteams.







Hier sind die Häuser im Gegensatz zu Kolmanskop weiter verstreut. 1935 haben die letzten Familien Pomona verlassen. Auch hier haben die Sanddünen einige Häuser mittlerweile unter sich begraben. Die meisten Dächer sind nicht mehr intakt – hier rüttelt an 365 Tagen der Sturm an den altehrwürdigen Gebäuden.



Der Wind trägt zu einer schaurig-schönen Geräuschkulisse bei. An jedem Gebäude, in jedem Raum nagt der Zahn der Zeit. Der feine Sand kriecht in die Gebäude durch jede Öffnung und wie in Kolmanskop auch zeigen sich Überreste von hübschen Farben und Mustern.







Manchmal ist der Fußboden komplett eingebrochen – Fenster und Türen aus den Angeln gehoben – überall zersplittertes Glas.





Über einer Tür ist die Inschrift „Wohnzimmer“ immer noch gut zu erkennen.





Welche Menschen hier wohl ein- und ausgegangen sind? Auch hier würde ich nur allzu gerne die Geschichten der Bewohner dieses Wüstenstädtchens hören.





Nun ist es aber Zeit für eine kleine Stärkung. Im alten Schulhaus serviert Erik gut bürgerlich Deutsche Küche: Paniertes Schnitzel mit Kartoffelsalat :P.

Bevor wir Pomona wieder verlassen besuchen wir noch den kleinen Friedhof mit Aussicht.



Irgendwo meine ich gehört zu haben, dass sich jener Polizeiwachtmeister Dohndorf im Städtchen Pomona nicht allzu beliebt gemacht hat :whistle: – ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern :unsure:.



Während der Weiterfahrt tauchen wir nun nochmals in die märchenhafte Geschichte ein. Denn für uns geht es nun in das berühmte Märchental und den Hexenkessel und was es mit diesen Namen auf sich hat, werden wir nun erfahren.

Dazu nochmal zurück zu August Stauch und seiner unglaublichen Lebensgeschichte. Stauch und Scheib hielten sich oft monatelang in der Wüste auf und schlugen ihr Lager auf. In einer mondhellen Nacht glitzernden die umherliegenden Diamanten im Licht des Mondes und Stauch wurde quasi über Nacht zu einem der reichsten Männer Deutsch-Südwestafrikas.

Professor Scheibe taufte dieses Tal in jener Nacht fasziniert von dem glitzernden Diamantenmeer im Mondschein „Märchental“ auch unter „Fairytale Valley“ bekannt. Tatsächlich wurden in diesem Tal innerhalb der darauf folgenden zwei Jahre über 1 Million Karat Diamanten gefunden! Steine bis zu 50 Karat waren keine Seltenheit.

Wir erreichen nun auch das Märchental – jedoch zeigt sich uns „Nix als Wüste“ – inmitten von grauweißem Sand und Steinen können wir so gar nichts Märchenhaftes finden :ohmy:. Auch der „Hexenkessel“ beherbergt keine Märchenfiguren – das Tal verdankt seinen Namen der Lage in einer Senke in der kein Lüftchen weht und die Hitze für die Diamantengräber unerträglich gewesen sein muss.

Der märchenhafte Reichtum und die Geschichte von August Stauch endet leider auch ohne Happy End. Herr Stauch wurde STEINreich und lebte mit seiner Familie noch lange Jahre in Südwest, verlor aber in der Weltwirtschaftskrise in den 30iger Jahren sein ganzes Vermögen. Er starb im Jahre 1954 völlig verarmt in Thüringen.

Nach dem Besuch der Originalschauplätze dieses (wahren) Märchens erreichen wir das blaue Meer und den majestätischen Bogenfelsen, der einer Pforte zum Atlantik ähnelt.







Ein schmaler, steiler Pfad führt hinab zum Wasser.





Entlang der Küste ist eine weiterer kleiner Felsenbogen zu sehen.







Für uns geht es vom Fuße des Bogenfelsens noch hoch hinauf in schwindelerregende 55 Meter Höhe. Von hier hat man einen phantastischen Ausblick in die Umgebung – aber auch durch ein kleines Loch im Bogenfelsen hinunter zum Meer.





Über Bogenfels-„Town“ – eine Ansammlung von verfallenen Holzhütten – machen wir uns am späten Nachmittag auf den langen Rückweg nach Lüderitz. Immer entlang der „Hauptstraße“, die von der Elizabeth Bay Mine bis zum Rotkopf Gate führt.

Zurück am Gate muss Erik uns ordnungsgemäß abmelden und sich einem Alkoholtest unterziehen. Uns bleibt eine weitere Kontrolle oder gar Leibesvisitation erspart und kurze Zeit später sind wir zurück im Hotel und genießen unseren letzten Abend am Meer.

Morgen erwartet uns ein reiner Fahrtag entlang einer schönen Nebenstrecke und ein ziemlich „schrottiges“ Vergnügen.
Letzte Änderung: 31 Mär 2018 21:20 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, lormon, Goldmull, tigris, Fluchtmann, fotomatte, Champagner, Yawa, franzicke, loeffel und weitere 13
01 Apr 2018 20:34 #517294
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 29 Mär 2018 20:28
  • Applegreens Avatar
20. Februar 2018 - “Old Lime Kiln”

Auf Wiedersehen Lüderitz, Diamantenmärchen und Meer!

Bevor wir Lüderitz verlassen stocken wir noch unsere Getränkevorräte auf. Vor uns liegt heute eine längere Strecke, die ich noch um einen geplanten Schlenker verlängert habe. Wir mögen die B-Straßen in Namibia gar nicht, daher suche ich immer nach Umfahrungen.

Entlang der B4 treffen wir kurz vor Aus wieder auf fünf Wüstenpferde, die ebenso erbärmlich aussehen, wie die auf der Hinfahrt. Glücklicherweise scheint es nach unserer Rückkehr in der Gegend geregnet zu haben und es gab neulich gute Nachrichten zu der Versorgungslage der Wildpferde. Es bleibt zu hoffen, dass die armen Tiere jetzt erst mal ausreichend Nahrung finden.

Am Abzweig auf die D446 hinter Aus nehmen wir nun die Gravel durch das Gebiet „Schakals-Kuppe“ und „Kyk-in-die-pot“.
Kaum auf Gravel müssen wir erst einmal voll in die Eisen steigen, damit ein lebensmüdes Hörnchen den heutigen Tag überleben wird :pinch:. Die Strecke hier ist ausgesprochen gut präpariert und landschaftlich durchaus ansprechend. Entlang der Pad alles Farmland und wir begegnen entsprechenden Nutztieren.





Wir kreuzen einige grün-gesäumte Flussbetten.





Hier zeigen sich auch die ersten Ausläufer vom Canyon-Land.





Es gilt eine kleine Passhöhe zu erklimmen, von der man einen wunderbaren Blick in den „Pot“ hat – daher stammt wohl auch der Name des folgenden Streckenabschnittes.



Am Aussichtspunkt "Kyken" wir erst mal in den Pot :P





Ab hier folgen wir der Gravel Richtung Goageb wo wir später wieder auf die B4 gelangen. Hier oben läuft uns ein einsamer Klippspringer über den Weg – die Kamera war leider grade nicht zur Hand.

Früher als erwartet erreichen wir dann auch unser heutiges Tagesziel, die Alte Kalköfen Lodge. Wir sind mehr als gespannt auf diese Unterkunft – haben wir doch schon so viel Positives gehört und gelesen.

Kurz vor uns ist eine Overlandergruppe eingetroffen, die glücklicherweise nicht weiter negativ auffallen wird – ich bin da seit Botswana etwas traumatisiert und habe zugegebenermaßen entsprechend Vorurteile :blink:.

Eine nette Dame empfängt uns herzlich mit einem sehr leckerem selbst gemachten Eistee. Hilde und Frikkie werden erst gegen Abend aus Kapstadt zurückkommen. Unser „Zimmer“ „Moringa“ liegt ziemlich am Ende des weitläufigen Lodgegeländes und als wir die Tür öffnen staunen wir nicht schlecht.















Eigentlich habe ich mir ja fest vorgenommen in meinen Berichten keine oder nur wenige Fotos von Unterkünften einzustellen. Bei besonderen Highlights mache ich aber gerne eine Ausnahme.





Die Küche und die Sanitärobjekte sind ebenfalls sehenswert.











Wir werden später von Frikkie und Hilde erfahren, dass viele der über sämtliche Räumlichkeiten der Lodge verteilten und zweckentfremdeten Deko-Objekte von Frikkie nach Übernahme der Farm Sandverhaar mitsamt Tankstelle und Werkstatt eigenhändig aufgesammelt wurden.



Hilde und Frikkie haben alten Schüsseln, Haken, Schrauben und vielen anderen Dingen ein dekoratives neues Leben eingehaucht.



Der Außenbereich unseres Häuschens kann sich ebenfalls sehen lassen.











Room with a View.



Wir sind schlicht begeistert. Leider habe ich hier viel zu wenig Fotos gemacht – im Restaurant dient zum Beispiel eine alte riesige Drehbank als Bar. In jedem Winkel gibt es hier Kurioses und Dekoratives zu entdecken.

Im Nachhinein ärgere ich mich außerdem, dass wir keinen Spaziergang über das Farmgelände gemacht haben und überhaupt wären wir hier gerne mindestens eine weitere Nacht geblieben.

Die riesige und einzigartige Sammlung von Lithops und Sukkulenten haben wir uns auch nicht angesehen – nur diese kleine Sammlung direkt am Haupthaus.







Die alte Tankstelle war bis zum Bau der B-Straße die einzige weit und breit - früher verlief die damalige Hauptverkehrsstraße direkt durch das Farmgelände.







Hauptattraktion sind sicher die beiden ältesten Kalköfen Namibias, erbaut 1906 von einem deutschen Schutztruppler. Aus den hier produzierten Steinen wurden zum Teil auch die Häuser in Kolmanskop und Lüderitz gebaut.



Ich verbringe den Nachmittag zwischen Außendusche und Terrasse – es ist nämlich brüllend heiß!

Eine meiner ersten Amtshandlungen war es, die beiden Natur-Vogeltränken zu füllen in der Hoffnung ein paar Piepmätze vor die Linse zu bekommen. Schon bald zeigen sich die üblichen Verdächtigen.







Yellow Canary (Danke Bele :kiss: )



Etwas weiter entfernt ist vor der Eisenbahnbrücke das kleine Wasserloch zu sehen, an dem sich auch ein paar Springböckchen zeigen.
Dieses ungleiche Paar sind allerbeste und unzertrennliche Freunde – mit der Flasche aufgezogen und entsprechend zutraulich.



Gegen Abend wird es Zeit für einen Sundowner im liebevoll angelegten Garten.



Hilde und Frikkie sind zwischenzeitlich auch eingetroffen. Sie begrüßen uns ganz herzlich und bei der Gelegenheit übergeben wir dann auch das „Mitbringsel“ von Löffels, über das sich die beiden riesig freuen!

Das Abendessen wird heute wegen der großen Overlandergruppe ausnahmsweise in Buffetform serviert. Wir werden (glücklicherweise) etwas Abseits platziert und unsere Vor- und Nachspeise wird auch am Tisch serviert. Während des ausgezeichneten Essens unterhalten wir uns mit den beiden Besitzern und einer weiteren Angestellten. Den Kaffee und das Dessert nehmen wir in dieser lauen Sommernacht auf der Veranda ein - hier geht es auch etwas ruhiger zu.

Nach dem Dinner machen wir uns noch einmal auf Richtung Kalkofen – meine frisch erworbenen Kenntnisse in Sachen Sternenfotografie möchte ich gerne noch etwas vertiefen oder besser gesagt einfach ein wenig experimentieren. Armin übernimmt den Job des Beleuchters.



Und dann knipse ich drauf los – die Beleuchtung mal hier mal da verteilt.







Das Experiment setze ich noch auf der Veranda unseres Bungalows fort.







Dann fallen wir ziemlich erschlagen von der Hitze in unser Bett. Auch in der Nacht gibt es kaum Abkühlung. Wusstet Ihr das die Gegend um Keetmanshoop zu den heißesten in ganz Namibia gehört?!

Leider müssen wir morgen schon wieder weiter. Die Alte Kalköfen Lodge hat es ganz weit oben auf unsere TOP 10-Unterkünfte in Namibia geschafft und sollte es uns mal wieder in diese Gegend verschlagen, sind zwei Übernachtungen hier gesetzt!

Morgen geht es dann auch schon Richtung KTP – jetzt kommt die Geschichte mit der suboptimalen Planung :whistle:
Letzte Änderung: 02 Apr 2018 19:24 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, Hanne, tigris, Fluchtmann, fotomatte, Champagner, Yawa, Guggu, Strelitzie, Logi und weitere 14
02 Apr 2018 19:41 #517425
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 29 Mär 2018 20:28
  • Applegreens Avatar
21. Februar 2018 – Achterbahnfahrt in die Kalahari

Leider müssen wir dieses kleine, liebevoll geführte Paradies schon wieder verlassen. Für alle Camper noch die Information, dass es seit einiger Zeit nun auch Campsites auf dem Gelände gibt.

Entlang der B4 Richtung Keetmanshoop queren wir den Fish River, der auch ein wenig Wasser führt. In Keetmanshoop füllen wir den Tank und lassen bereits ein wenig Luft ab. Dann geht es weiter entlang der C17 Richtung Koes. Wir passieren den Köcherbaumwald, Giants‘ Playground und Mesosaurus ohne einen Foto- oder Zwischenstopp. Die Gegend hier macht uns nicht sonderlich an :sick: – die Strecke führt durch eine ziemliche Einöde.



In Koes hoffte ich einen kleinen Supermarkt zu finden, um noch Kleinigkeiten einzukaufen. Der kleine Laden hat aber nicht viel zu bieten außer Grundnahrungsmittel in riesigen Säcken und landwirtschaftlichen Bedarf :pinch:.

Entlang der Pad sind nun schon die roten Dünen der Kalahari in der Ferne zu sehen.



Von hier geht es nun weiter immer noch entlang der C17 bis wir an den Abzweig zur D511 kommen. Ab hier windet sich die Pad nun gleich einer Achterbahn auf und ab durch die roten Dünen der Kalahari.



Leider ist hier ein sicherer Fotostopp so gut wie unmöglich – die Kuppen sind ausnahmslos unübersichtlich und vor jeder Kuppe stehen warnende Schilder, die Spur nicht zu verlassen. Landschaftlich ist dieser Streckenabschnitt ein Highlight, den wir aus Vorsichtsgründen leider nur suboptimal fotografisch festhalten können.



Bald erreichen wir die C15 auf der wir nun Richtung Südafrika abbiegen. Dieses auf der Karte so kleine Stück zieht sich wie Kaugummi :blink:. Am frühen Mittag erreichen wir die Torgos Lodge etwa 5 km vom Grenzposten Mata-Mata entfernt wunderschön gelegen im Aobtal.





Wir werden von Danie, dem Manager begrüßt und die Chemie zwischen uns stimmt auf Anhieb. Auch Danies Vorfahren kamen mit den ersten Siedlern aus Deutschland nach Südwestafrika und er freut sich immer über Gäste aus Deutschland. Für die nächsten zwei Tage sind wir auch hier die einzigen Gäste. Am dritten Tag erhalten wir zwar Zuwachs – der bleibt aber quasi in der Familie B).

Wir installieren uns fix in dem sehr einfachen aber auch sehr sauberen und gepflegten Steinbungalow mit Aussicht.









Später machen wir uns auf den Weg zur wunderschönen Veranda mit Blick auf das kleine Wasserloch.



Bei Danie und Evelyn mit ihrem dicken Dackel „Tinky“ fühlen wir uns sofort wie bei Freunden.


(Das Foto ist von einem anderen Tag - passt aber hier nunmal besser hin :P )

Ich streune vor dem Dinner noch ein wenig durch das Gelände und muss auch gar nicht lange suchen.

Golden Tailed Woodpecker :unsure:





Crimson-breasted shrike



White-browed Sparrow-Weaver :unsure:



Abendliche Kuschelstunde bei den Ground-Squirrels.







Auch ein Falter zeigt sich kooperativ – Matte kann den sicher auch benamsen (klar kann Matte B). Ein abgeflogener Brown-veined White ;).



Diese Echse versteckt sich im Feuerholz.



Blühender Kaktus an Federvieh :P



Am künstlichen Wasserloch versammeln sich hauptsächlich Springböckchen und Gnus. Abends schaltet Danie die Beleuchtung am Wasserloch und entlang der Wege ein. Aus diesem Grund bekommen wir an jedem Abend von ein paar Löffelhunden Besuch – sehr clevere Kerlchen, denn hier werden die Insekten im Lampenschein auf dem Silbertablett serviert :P.

An zwei Abenden können wir sogar eine Verraux’s Eagle-Owl im Lichterschein am Wasserloch beobachten – wenn man sich allerdings vorsichtig versucht zu nähern, fliegt sie mit mächtigen Schwingenschlägen auf und davon :(. Aber auch ohne Fotobeweis ein sehr eindrückliches Erlebnis!

Evelyn ist übrigens eine mehr als ausgezeichnete Köchin! Jeden Abend wird ein 3-Gänge-Menu serviert - typische „Burenkost“ – überwiegend Game und Lamm in allerbester Qualität.

Um uns herum zieht heute Abend ein Gewitter auf – wir sehen hier allerdings keinen Tropfen.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch lange mit Danie, Evelyn und Tinky auf der Veranda und lauschen Danies Erzählungen aus seinem Leben als Farmerskind, Lehrer und Soldat im Unabhängigkeitskampf an der angolanischen Grenze. Wir kleben förmlich an seinen Lippen.

Danie wird uns auch in den folgenden Tagen noch einige Geschichten erzählen, die unseren Blick auf dieses Land durchaus verändert haben. Im Einzelnen möchte ich darauf nicht eingehen – das würde definitiv den Rahmen sprengen. Solche Gespräche und Einblicke sind für uns genauso interessant wie schöne Landschaften, Tiere und Sehenswürdigkeiten. Wir möchten diese Begegnungen und Gespräche nicht missen, auch wenn sie mitunter durchaus nachdenklich stimmen.

Auf den morgigen Tag freuen wir uns ganz besonders - und zwar aus zweierlei Gründen.

Wir werden unsere Freunde und Tourguides Adrian & Rentia in Mata-Mata nach einem halben Jahr wiedersehen und sind natürlich gespannt, ob der KTP dann auch hält, was die meisten Reiseberichte im Forum so versprechen :unsure:
Letzte Änderung: 05 Apr 2018 21:07 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, jaffles, lormon, tigris, Fluchtmann, fotomatte, Yawa, Guggu, Logi, franzicke und weitere 14
05 Apr 2018 21:35 #517807
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 29 Mär 2018 20:28
  • Applegreens Avatar
22. Februar 2018 – "Pas des Deux" der Langhälse

Nach einem hervorragenden Frühstück und einer erholsamen Nacht stehen wir pünktlich um 8.00 Uhr am Grenzposten Mata-Mata.

Die Freundlichkeit der Grenzer auf der namibischen Seite ist an Stoffeligkeit wieder nicht zu überbieten :pinch:. Man macht uns im Kommandoton unmissverständlich klar, dass wir spätestens um 16.00 Uhr hier zur Ausreise nach Namibia wieder zu erscheinen haben :angry:. Da gucke ich zwar erst mal ziemlich dumm aus der Wäsche – ich hatte überall was von 16.30 Uhr gelesen – aber hier ist Widerstand definitiv zwecklos :sick:. Mit den mürrischen und bocklosen namibischen Beamten ist definitiv nicht zu spaßen :evil:.

Der Grenzübertritt und die Formalitäten im SAN-Park Office hingegen verlaufen überaus professionell und freundlich. Der südafrikanische Grenzbeamte wird uns morgen schon mit Handschlag begrüßen :P.

Auf der Campsite treffen wir Adrian & Rentia mit denen wir heute verabredet sind – die Wiedersehensfreude ist riesig :kiss:! Besonders freuen sich die beiden über unser Geschenk. Ein Fotobuch unseres gemeinsamen Botswana-Bush Adventures.



Das Treffen mit den beiden haben wir quasi unserer nächsten gemeinsamen Tourplanung zu verdanken :silly:. Im Januar 2019 geht es für uns und unsere Freunde gemeinsam ins Kaokoveld und die beiden werden nach drei gemeinsamen Tagen im KTP dann zwecks Feinjustierung der Tour weiter Richtung Nordwesten fahren.

Auf den ersten Metern im Park erfreuen wir uns zunächst an Federvieh. Hier benötige ich wieder fachornithologische :P Unterstützung – mit Eulen, Greif & Co. Stehe ich auf Kriegsfuß :whistle: . Da werde ich immer ganz wirr, wenn ich in meinem Newman’s nachschlage :blink:. Ich hoffe, ich liege mit meinen vorsichtigen Bestimmungsversuchen nicht total daneben.

Der Lanner Falcon ( :unsure:?) scheint mit irgendetwas angestrengt beschäftigt – wir können das Objekt seiner Begierde allerdings nicht ausmachen.







Armin hat sich als "Adlerauge" erwiesen - in einem Baum entdeckt er tatsächlich zwei Eulen :woohoo:.

Spotted Eagle-Owl ( :unsure:?)





Im gleichen Baum nur ein Stockwerk tiefer – ich vermute eine African Scops Owl ( :unsure:?)
Wohl eher auch eine Spotted Eagle Owl - Danke Matte!





Kurz darauf ein Chanting Goshawk ziemlich exponiert und nicht zu übersehen ;)



Springböckchen und Gnus sind heute auch reichlich unterwegs.





Eine Laune der Natur – wir fragen uns, ob das arme Ding wohl Schmerzen hat :ohmy:.



Bei diesem hier bin etwas ratlos :dry: - Danke Matthias! Ein junger Singhabicht.





Gefolgt von einem mutmaßlichem Gabar Ghoshawk ( :unsure:?)



Am Himmel ist auch was los.

Black-Chested Snake-Eagle ( :unsure:?)





Immaturer Snake-Eagle ( :unsure:?)



Wir verbringen die meiste Zeit in diesen Positionen und scannen die Umgebung ab.



Die ersten Giraffen zeigen sich dekorativ auf den Dünen und längs der Pad.





Springböckchen erfreuen sich am grünen Gras.





Gegen Mittag steuern wir den Picknickplatz Höhe Kamqua an (der sicher auch einen Namen hat - aber wir als KTP-Rookies kennen uns da nicht so gut aus :whistle:).





Auf der Rückfahrt nach Mata-Mata werden wir Zeuge einer eindrucksvollen Darbietung zweier junger Giraffen-Bullen.



Für diejenigen, die keine Videos schauen folgen ein paar Fotos des "Pas des Deux" der beiden Langhälse.













Wir sind mit den beiden Kerlen ganz alleine und sind nicht sicher, was es mit diesem Verhalten auf sich hat.









Möglicherweise ein spielerisches Kräftemessen zur Vorbereitung auf zukünftige „echte“ Kämpfe.















Da die Zeit drängt und müssen wir leider weiter :huh:.

Familie Strauß mit reichlich Nachwuchs im Schatten eines Baumes.



Diese schwer gezeichnete Giraffe hatte offensichtlich Glück :ohmy:.



Herr und Frau Sekretär geben sich ebenfalls die Ehre. Das sieht nach einer Meinungsverschiedenheit aus.







Ein weiteres Straußenpaar kreuzt unseren Weg.





Gut versteckt und zunächst gar nicht kooperativ - eine African Wildcat (felis silvestris cafra) zeigt zunächst nicht ihr Gesicht. Mit etwas Zuspruch können wir sie dazu bewegen, ihr hübsches Köpfchen in unsere Richtung zu drehen.



Den Ruf des KTP als Katzenpark hat sie als Vertreterin ihrer Art zumindest würdig verteidigt :P.



Zum Abschluss des Tages entdecken wir wieder Federvieh.

Black-winged Kite



Mutmaßlich Steppe Buzzard Tawny Eagle allerdings weit entfernt.



Wie gewünscht, sind heute auch ein paar der „Fotokampfbilder“ im Bericht enthalten. Das Geheimnis scharfer Aufnahmen insbesondere für entfernte Flugobjekte konnte ich der FZ bislang noch nicht entlocken :pinch:.

Wieder in Mata-Mata angekommen trinken wir gemeinsam mit Adi und Rentia noch einen Tee bevor wir uns verabschieden. Morgen früh gehen wir wieder gemeinsam auf Pirsch.

Punkt 16.00 Uhr befinden wir uns wieder auf namibischem Boden – während wir vom südafrikanischen Grenzbeamten mit einem freundlichen „See you tomorrow“ verabschiedet werden, winken uns die Kollegen des Nachbarlandes bereits im Schatten auf den Feierabend hockend gelangweilt und grußlos durch :S.

Zurück auf Torgos werden wir von Danie bereits erwartet und genehmigen uns erst einmal einen GT. Den restlichen Nachmittag und Abend verbringen in trauter Runde mit unseren Gastgebern. Unter anderem berichtet Danie von den Problemen mit dem südafrikanischen direkten Nachbarn SAN-Parks. Die Zäune, die direkt entlang des Farmgeländes verlaufen sind häufig in einem desolaten Zustand und so ist es schon einmal vorgekommen, dass sich ein Löwe aus dem KTP in die Lodge verirrt hat :woohoo:.

Und auch morgen gehen wir erneut auf Pirsch entlang des grünen Aob-Tals - mal sehen, was der Park morgen für uns bereit halten wird.
Letzte Änderung: 06 Apr 2018 21:57 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kalachee, jaffles, tigris, Fluchtmann, fotomatte, freshy, Yawa, Guggu, Logi, kach und weitere 11
06 Apr 2018 21:37 #517929
  • Applegreen
  • Applegreens Avatar
  • Beiträge: 1796
  • Dank erhalten: 4438
  • Applegreen am 29 Mär 2018 20:28
  • Applegreens Avatar
23. Februar 2018 – Ein Kessel Buntes

Heute Morgen sind wir die Ersten – nämlich bereits 10 vor 8 :P - am Grenzposten. Zu unserer Überraschung werden wir einfach so durchgewunken – da hatten die Oberbefehlshaber gestern wohl eine tolle Sause und entsprechend gute Laune :ohmy:. Und vom südafrikanischen Kollegen werden wir tatsächlich mit Handschlag begrüßt, erledigen noch schnell den Papierkram im Office und kurze Zeit später sitzen wir wieder mit Adi und Rentia gemeinsam im Auto auf dem Weg ins Aobtal :).

An einem Wasserloch (ich meine das 13th oder 14th Waterhole) entdecken wir ganz frische Spuren von einem Leo – die Katze selbst lässt sich allerdings nicht blicken. Wir warten eine ganze Weile vergeblich auf Katzenbesuch am kühlen Nass :(.

Dafür treffen wir eine Riesentrappe.



Und auch wir halten für Gnus :P





Könnte dieser schöne Kerl ein juveniler Little Banded Goshawk (Shikra) sein?
Chanting Goshawk





Ein Lanner Falcon zu Fuß unterwegs.


Die Spotted Eagle Owl sitzt auch wieder an ihrem angestammten Platz. @ Matte, es ist der gestrige Baum :S

Verreaux's Eagle-owl - Danke Konni!





Ein Schakal rennt zunächst etwas planlos umher und beäugt dann kritisch unser Auto.



Es grünt und blüht im Aobtal. Ein wunderschöner Anblick.





Zwischen den Blümle streift ein Crowned Lapwing.





Und auch die beiden langhalsigen Jungspunte üben wieder fleißig an ihrer Performance :silly:.











War alles nur Show :P



Diese Giraffenfamilie geht den Morgen im Schatten eines Baumes etwas entspannter an.



Überhaupt sehen wir wieder viele Giraffen im Park – aus unserer Sicht ist dies eher ein Giraffen- als Katzenpark :P.







Im Schatten eines Baumes findet gerade eine Springbock-Nursery-Vollersammlung statt.











Martial Eagle (KAMPFAdlerbeweisbild :blush:).



Ein einsames Erdmännchen überwacht die Gegend.



Hörnchen mit eingebautem Sonnenschirm.







Wir erreichen nun die schöne Picknicksite am kleinen Museum „Auchterlonie“ derzeit umgeben von einem Blütenmeer.











Unsere neu erworbene Ferienimmobilie im südlichen Afrika :woohoo:



Nach einer längeren Picknickpause inklusive Besichtigung des kleinen Museums treten wir schon wieder den Rückweg Richtung Mata-Mata an.



Auchterlonie dürfte die maximale Entfernung von Mata-Mata kommend für Tagesbesucher sein. Man will ja schließlich nicht durch den Park rasen.

Unterwegs begegnen wir Gnufamilien und Kuduböckchen.









Auch eine Giraffenfamilie mit süßem Nachwuchs ist unterwegs.







Die African Wildcat hat ihr offensichtliches Lieblingsplätzchen wieder aufgesucht – wir sagen nochmal kurz „Hallo“. Sie hat uns wiedererkannt und zeigt sich sehr kooperativ :kiss:.



Bei dem hier muss ich passen – ich habe in meinem schlauen Newman’s nix gefunden. Ich tippe aber mal auf irgendwas juveniles, immatures, moulting oder was auch immer Tawny Eagle :whistle: :unsure:.



Bei den Oryxantilopen ist auch was los.







Für eine kurze Teatime auf der Campsite reicht die Zeit gerade noch so und Punkt 16.00 Uhr befinden wir uns ordnungsgemäß wieder auf namibischem Boden.

Den Abend verbringen wir in vertrauter Runde bei interessanten Gesprächen und einem zünftigen Braai.

Wir werden morgen früh spontan und nach einem Telefonat mit Adrian & Rentia entscheiden, ob wir noch einmal in den Park fahren oder doch lieber einen „Schlumpeltag“ einlegen. Schließlich liegt in den kommenden Tagen noch ein weiterer Wüstentrail vor uns ;)
Letzte Änderung: 09 Apr 2018 20:47 von Applegreen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: jaffles, lormon, casimodo, Fluchtmann, fotomatte, Champagner, freshy, Yawa, Guggu, Strelitzie und weitere 12
Powered by Kunena Forum