THEMA: Mit Tinochika vom Kaokoveld in die Löwenwelt
02 Apr 2018 22:44 #517459
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  • Tinochika am 02 Apr 2018 22:44
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Alle freuen sich sehr über die Mitbringsel.







Wir haben lange darüber nachgedacht, ob es richtig ist diese Sachen zu verschenken.
Zerstören wir damit sogar das traditionelle Kunsthandwerk ?
Wir sind zu der Überzeugung gelangt, das es richtig ist, den Menschen auch solche westlichen Dinge zu schenken.
Die Himbas leben schon lange nicht mehr „hinter dem Mond“. Einige Kinder gehen zur Schule und bringen so den Wandel in das Dorf.











Wir reisen ins Kaokoveld und dringen somit in den Lebensraum ein.
Wir alle kaufen den traditionell hergestellten Schmuck der rituell eine große Rolle im Leben der Himbas spielt. Das alles tun wir im guten Glauben, dass wir so etwas zum Lebensunterhalt beitragen.
Aber wenn die natürlichen Materialien nicht ausreichend zu finden sind, verkaufen manche meist verarmte und nicht in der Gemeinschaft lebende Himbas ihren persönlichen Schmuck. Für einige unverantwortliche Touristen ist das dann umso exotischer, weil authentisch.
Wir haben das bei Bewohnern eines Dorfes sehen können.
Das Dorf lag direkt an der D3707. Dort lernten wir 2014 den Dorfchef kennen, er erlaubte uns gegen Abgabe von Lebensmittel im Dorf zu fotografieren. Er wollte auch noch Tabak und Alkohol, das gaben wir ihm nicht. Zwei Jahre später kamen wir wieder dorthin.
Der ehemals stolze Clanchef lag im Schatten eines Baumes neben der Straße und war total betrunken, eine alte Frau erkannten wir auch wieder. Von ihrem kunstvollen Haarschmuck war nur noch ein einziges Lederband vorhanden und auch die vielen Ketten und Gürtel die sie einmal besessen hatte waren verschwunden. Sie sprach uns an und wollte Tabak und Bier. Von den restlichen Dorfbewohnern war keiner mehr zu sehen.
Einige Kinder spielten im Staub und Dreck Fußball, alle trugen zerlumpte westliche Kleidung.
Straßen werden ins Kaokoveld gebaut und immer besser befahrbar.
Heute befindet sich dort so etwas wie eine Busstation nach Opwo. Einige merkwürdige Gestalten hängen herum. Überall befindet sich Abfall. Leere Bier- und Coladosen sowie Glas-und Plastikflaschen zieren die Landschaft. Ein weiteres negativ Beispiel ist die Stadt Opuwo.
Himbas die hierher abgewandert sind behalten ihre freizügige traditionelle Kleidung bei. Himbafrauen und Mädchen sind sich dabei schon bewußt, dass man damit Geld verdienen kann. Gegen Bares sind sie für Touristen und Fotografen aus aller Welt immer ein lohnenswertes Motiv. Allerdings sind viele Himbas welche ihre Gemeinschaft für ein Stadtleben aufgegeben haben völlig entwurzelt und verarmt.
Prostitution dient dem Lebensunterhalt. Krankheiten und Aids sind weit verbreitet.

Wir denken das die Tage der traditionell lebenden Himbas gezählt sind. Hoffentlich findet das Volk noch andere Wege für die Zukunft. Eine gute Schulbildung und ein funktionierendes Sozialsystem gehören sicher dazu.
Die Himbas von Etaambura haben mit ihrer von der Community geleiteten Lodge einen Grundstein für die Zukunft gelegt. Auch an anderen Orten im Kaokoveld gibt es solche Communitys, welche man auf jeden Fall unterstützen sollte.

















Nach knapp zwei Stunden verabschiedeten wir uns von den Himbas.
Wir sind froh und dankbar für die kurze Zeit die wir in der Dorfgemeinschaft verbringen duften.
Mit den mitgebrachten Perlen können Sie nun Schmuck herstellen, ohne die eigenen Ressourcen zu belasten
Den Schmuck können Sie traditionell verarbeiten und dann gewinnbringend verkaufen. So tragen die Frauen mit ihrer Handarbeit etwas zum Lebensunterhalt und Wohlergehen der Gemeinschaft bei.



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02 Apr 2018 23:06 #517464
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  • chamäleon2011 am 02 Apr 2018 23:06
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Danke für Euren schönen Bericht. Ich bewundere wieder einmal, wie besonders Ihr Menschen "einfangt". Dies gelingt uns leider meist nicht, da wir zu ungeschickt sind, eine geeignete Stimmung herbeizuführen. Daher genieße ich Eure Fotos besonders.

Liebe Grüße
Karin
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

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02 Apr 2018 23:15 #517467
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  • Nachtigall am 02 Apr 2018 23:15
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Tief beeindruckende Fotos! Vielen Dank dafür.
Lg Anne
zwischen 1991 und 2008 diverse Aufenthalte Jemen - 2011 Südafrika - 2013 Kamerun - 2016 Namibia - 2018 Namibia
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02 Apr 2018 23:28 #517471
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  • Tinochika am 02 Apr 2018 22:44
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Während der Rückfahrt zu unserem Frühstück im Camp überlegten wir, warum sich der Chef nicht auf dem Foto erkannt hat.



Wir denken, es ist eine ganz einfache Erklärung, es fehlt halt an Spiegeln, mit dem man sich immer betrachten kann.

Beim Wasserbehälter von Etaambura schwirren immer einige Vögel herum.

Rotkopfamadine und Haussperlinge


Rosenpapagei




Namibschmätzer


Rotschulter-Glanzstar


Blick ins Tal von unserem Bungalow Nr. 5



Zum Abendessen gibt es wieder Kartoffeln und Bratwürstchen



Kahambu hat Kaku von den Fotos erzählt, die wir den Himbas mitgebracht haben. Am Abend haben sich Beide besonders schick gemacht .









Rechtzeitig zum Sundowner sind wir wieder in unserem Bungalow.

Letzte Änderung: 03 Apr 2018 05:22 von Tinochika.
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03 Apr 2018 07:55 #517482
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  • Daxiang am 03 Apr 2018 07:55
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Hallo ihr Zwei,

was für einmalige Momentaufnahmen sind Euch da wieder gelungen! Solche Aufnahmen gelingen nur, wenn man den Menschen die nötige Wertschätzung entgegenbringt. Vielen Dank fürs Zeigen!

LG Konni
Letzte Änderung: 03 Apr 2018 07:56 von Daxiang.
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03 Apr 2018 10:35 #517496
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  • freshy am 03 Apr 2018 10:35
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Daxiang schrieb:
Hallo ihr Zwei,

was für einmalige Momentaufnahmen sind Euch da wieder gelungen! Solche Aufnahmen gelingen nur, wenn man den Menschen die nötige Wertschätzung entgegenbringt. Vielen Dank fürs Zeigen!

LG Konni

Genau! Um Konni nicht zu wiederholen, schließe ich mich ihr an!

Begeisterte Grüße
freshy
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