27.10.17
Nach einer ruhigen Nacht erwachen wir mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch das Zeltdach schimmern.
Auf unserer Veranda genießen wir diesen herrlichen Morgen im Feuchtgebiet des Linyanti Rivers.
Damit unsere gesammelten Chilis von Camp Syncro weiter trocknen können, legen wir sie in die Sonne auf die Terrasse und hoffen, dass sie nicht stibitzt werden.
Anschließend gehen wir zum Restaurant und freuen uns auf das Frühstück.
Dort angekommen erwartet uns eine große Überraschung in Form eines riesig langen Tisches, der komplett eingedeckt ist.
Gestern am späten Nachmittag ist noch eine Reisegruppe mit dazugehöriger Reiseleitung eingetroffen.
Die Ersten der Gruppe stehen schon am Buffet an und den vollgeladenen Tellern nach zu urteilen, lässt es nur den einen Schluss zu; sie haben in den letzten Tagen an Hunger gelitten.
Daher lassen wir ihnen gerne den Vortritt.
Zum Glück bilden sie ein Grüppchen am Tisch und wir lassen uns Zeit mit der Platzwahl, so finden wir noch ein einigermaßen ruhiges Eckchen mit schönem Blick zum Fluss.
Auch nachdem sich die Reisegruppe bedient hat, ist noch genügend Auswahl am Buffet, es fehlt an nichts. Wir genießen das Frühstück in aller Ruhe und bleiben noch ein Weilchen hier sitzen, nachdem alle anderen Gäste zwischenzeitlich verschwunden sind.
Um kurz nach acht Uhr brechen wir zu einer ersten Rundfahrt in den Nkasa Rupara National Park auf.
An vielen Stellen ist die Erde verbrannt und nur ein paar kleine grüne Grashalme sprießen aus der Asche. Hier muss ein großes Buschfeuer gewütet haben. Der Geruch von verkohltem Holz liegt noch in der Luft.
Ein Warzenschwein schnüffelt in der verbrannten Erde herum.
Zum Glück gibt es noch genügend Stellen mit saftigem Gras am Flussufer, sodass die Tiere Nahrung finden und nicht an Durst leiden müssen.
Ein Gabelracke sucht auf einem abgestorbenen Baum vergeblich nach Larven und Insekten.
Ein Artgenosse von ihm hat da mehr Glück, er triumphiert wie ein Trophäenjäger auf seiner „Beute“, schließlich hat er einen der Big Five erwischt.
Auf einer Hecke entdecken wir zwei Elsterwürger.
Eine kleine Warzenschweinfamilie kreuzt unseren Weg.
Aufmerksam werden wir von Impalas beobachtet und auch ein Rotschnabeltoko beäugt uns argwöhnisch.
Das Sichtungsglück für Warzenschweine lässt uns auch nicht im Stich.
Ein sehr dekorativer Vertreter seiner Art zeigt sich in einer schönen Kulisse. Kaum hat das Warzenschwein uns entdeckt, rennt es sogleich davon.
Plötzlich sprinten Impalas aufgeregt an uns vorbei. Was sie aufgeschreckt hat können wir nicht sehen.
Die Tiere scheinen in diesem Teil des Parks sehr scheu zu sein und zeigen allesamt ein großes Fluchtverhalten.
Auf der Weiterfahrt begegnet uns noch ein prächtiger Kudu Bock und immer wieder sehen wir Impalas in der schönen Landschaft.
Am Ufer watscheln einige Witwenpfeifgänse im saftigen Gras herum, aber auch sie suchen schnell das Weite.
Ein richtig gelungener Gamedrive sieht anders aus, aber wir genießen es trotzen nach zwei langen Reisetagen endlich im momentan wasserreichen Caprivi angekommen zu sein.
Wir freuen uns noch über die Sichtung eines Sattelstorchs.
Die Lichtverhältnisse werden immer schlechter und wir fahren gegen Mittag zurück zur Lodge.
Unsere Chilies trocken noch immer in der Sonne auf der Terrasse und wir können jetzt schon verraten, wir haben alle Schoten sicher nach Hause gebracht.
Den restlichen Tag verbringen wir in der Lodge. Von der kleinen Veranda vor unserem Zelt haben wir einen wunderschönen Blick auf die Wasserlandschaft. So völlig ungestört könnten wir es hier ewig aushalten.
Am Ufer entdecken wir immer wieder Vögel und schnappen unsere Kameras, um das eine oder andere Vögelchen abzulichten.
Riesenfischer
Weißflankenschnäpper
So endet ein für uns hochzufriedener Faulenzer-Nachmittag.
Riesenfischer
Gelbschnabelmilan
Braundrossling
Beim Dinner am Abend wiederholt sich die Frühstückszeremonie. Einzig die Gruppe hat sich in der Sitzordnung aufgespalten und wir fühlen uns zwischen zwei Fronten eingequetscht. Die Reiseleitung sitzt uns vis a vis und erzählt lautstark in zwei Richtungen, alles das, was Reiseleitungen abends zu berichten haben, ob wir das hören wollen oder nicht, also Augen zu und durch.
Wir haben das Gefühl, dass sich alle von der Reisegruppe immer noch reichlich mit Essen eindecken, wer weiß schon, was sie morgen erwarten wird. Sie werden in aller Frühe weiterfahren und wir begegnen ihnen nicht mehr auf unserer Reise.
Ob der Hunger ihr Begleiter auf ihrem Weg sein wird, entzieht sich unserer Kenntnis.
Nach dem etwas anstrengenden Abendessen sind wir froh, wieder in unserem Zeltbungalow zu sein. Obwohl viele Gäste im Camp sind, bleibt es, bis auf das Quaken der Frösche, total ruhig.
Gute Nacht !