THEMA: Mit Tinochika vom Kaokoveld in die Löwenwelt
08 Sep 2024 21:11 #693546
  • Tinochika
  • Tinochikas Avatar
  • Ich hab mein Herz verloren
  • Beiträge: 1629
  • Dank erhalten: 7667
  • Tinochika am 08 Sep 2024 21:11
  • Tinochikas Avatar
26.10.17

Kaisosi River Lodge – Nkasa Lupala Camp

Heute Morgen haben wir es nicht ganz so eilig. Nach dem Frühstück wollen wir noch die Vogelwelt von Kaisosi erkunden.
Hier haben wir schon bei vorhergehenden Aufenthalten den Woodland Kingfisher gesehen. Hoffentlich finden wir wieder einen, denn damals störte eine Drohne am Himmel über der Lodge erheblich und der Vogel kam uns nicht mehr vor die Linse.
Auch in diesem Jahr wird nichts aus der kleinen Birding -Tour, denn der Rasen beim Campground muss ja gepflegt werden. Ein Arbeiter macht das auch sehr akribisch und der Rasenmäher verstummt bis zu unserer Abfahrt nicht.
So bleibt es bei einer mageren Ausbeute von einem Braundrossling und einem Zwergspint. 





Im Garten blühen schöne Pflanzen und wir genießen die grüne Umgebung.







Um 08:40 Uhr starten wir in Richtung Kongola. 
Ein weißer Truthahn plustert sich zum Abschied vor uns auf.



In Rundu tanken wir den Ranger noch einmal voll. Auch unsere Getränketasche braucht Nachschub, und wir halten noch kurz bei einem Bottle-Shop an.
Im Ort kommen wir anschließend noch in eine Polizeikontrolle. Hier gibt es natürlich wieder einen Rüffel für uns. Der Verkehrspolizist zeigt mit einer Handbewegung an, dass Hartwig vor ihm stehen bleiben soll. Hartwig fährt aber weiter und hält direkt neben ihm an. Sichtlich ungehalten erklärt der Polizist, was es bedeutet, wenn er seine Hand zum Stehen bleiben anhebt. Es bedeutet, dass man sofort und auf der Stelle anzuhalten hat. Da wir ihn aber weiter freundlich anlächelten, bleibt es bei einer etwas längeren Belehrung und einer Führerscheinkontrolle.
Der Weg aus der Stadt ist nicht sehr einladend. Überall liegt Müll am Straßenrand. Rundu ist wirklich kein schöner Ort um länger als nötig zu verweilen.





Auch die Weiterfahrt ist nicht sonderlich erwähnenswert. Bis auf den Namen hat sich bis heute nichts geändert. Die lange Strecke durch den Sambesi ist noch genauso langweilig wie damals, als er noch Caprivi hieß. Die lange immer geradeaus verlaufende Teerstraße ist sehr eintönig und man ermüdet beim Fahren sehr schnell. Dennoch sind wir sehr bemüht, immer aufmerksam zu sein und die Geschwindigkeitsbegrenzungen stets einzuhalten. Ständig ist Bewegung auf der Straße. Mal sind es Personen, mal Esel, Ziegen, Kühe oder andere Tiere, die sie queren.
In Kongola unterbrechen wir die Fahrt für einen kurzen Tankstopp.
An dieser Tankstelle passt Hartwig besonders gut auf, denn hier hat schon vor langer Zeit einmal ein Tankwart vergessen, die Tankanzeige auf null zu stellen.





Seitdem wir an den Tankstellen überwiegend mit Kreditkarte bezahlen und nicht mehr direkt beim Tankwart in bar, ist diese Art der Vergesslichkeit auch in Vergessenheit geraten.
Nach dem Tanken gehen wir noch kurz in den Tradingshop.



Viel gibt es hier nicht zu kaufen. Man bekommt die Grundnahrungsmittel, einige Sachen für den landwirtschaftlichen Gebrauch, Wasser und andere nicht alkoholische Getränke. Also alles recht übersichtlich.

Bei Sangwali biegen wir schließlich Richtung Nkasa Lupala Nationalpark ab.
Am Eingangstor des Parks ist kein Mensch zu sehen und so fahren wir einfach durch.
Das erste und auch das einzige Tier, welches uns auf dem Weg zum Camp begegnet ist ein Hornrabe.







Nach knapp sieben Stunden Fahrzeit sind wir am Nachmittag im Nkasa Lupala Camp angekommen. Da das Camp nicht ausgebucht ist, können wir uns noch einen Bungalow direkt am Fluss aussuchen.









Für den Rest des Nachmittags machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich, genießen den Ausblick und fotografierten noch den einen und anderen Vogel.

Graufischer






Trio mit  Scharlachspint, Halsbandbartvogel, Cabanisweber


Büffelweber


Halsbandbartvogel



In der Lodge haben wir für die Zeit unseres dreitägigen Aufenthalts Halbpension gebucht.
Nach dem Abendessen, welches hier an einem langen Tisch serviert und von allen Gästen gemeinsam eingenommen wird, gehen wir zurück zu unserem Zeltbungalow.
Vom fast westlichsten Teil Namibias sind wir nun im fast östlichsten Zipfel angekommen und befinden uns jetzt in einer völlig anderen Welt.
Um uns herum ist es stockdunkel geworden und wir lauschen den Geräuschen der Nacht.
Einfach einmal die Augen schließen, um mit uns in diese Welt einzutauchen.
Dann versteht man die Sehnsucht, die uns nach jeder Reise wieder packt.



Wir müssen noch vier Wochen warten, dann starten wir zu einer ähnlichen Tour nach Namibia und Botswana.
Letzte Änderung: 08 Sep 2024 21:23 von Tinochika.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, Fluchtmann, fotomatte, freshy, urolly, Old Women, Daxiang, CuF, Beatnick, CoM und weitere 6
21 Sep 2024 10:18 #694167
  • Tinochika
  • Tinochikas Avatar
  • Ich hab mein Herz verloren
  • Beiträge: 1629
  • Dank erhalten: 7667
  • Tinochika am 08 Sep 2024 21:11
  • Tinochikas Avatar
27.10.17


Nach einer ruhigen Nacht erwachen wir mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch das Zeltdach schimmern.
Auf unserer Veranda genießen wir diesen herrlichen Morgen im Feuchtgebiet des Linyanti Rivers.

Damit unsere gesammelten Chilis von Camp Syncro weiter trocknen können, legen wir sie in die Sonne auf  die Terrasse und hoffen, dass sie nicht stibitzt werden.



Anschließend gehen wir zum Restaurant und freuen uns auf das Frühstück.
Dort angekommen erwartet uns eine große Überraschung in Form eines riesig langen Tisches, der komplett eingedeckt ist.



Gestern am späten Nachmittag ist noch eine Reisegruppe mit dazugehöriger Reiseleitung eingetroffen. 
Die Ersten der Gruppe stehen schon am Buffet an und den vollgeladenen Tellern nach zu urteilen, lässt es nur den einen Schluss zu; sie haben in den letzten Tagen an Hunger gelitten. 
Daher lassen wir ihnen gerne den Vortritt. 
Zum Glück bilden sie ein Grüppchen am Tisch und wir lassen uns Zeit mit der Platzwahl, so finden wir noch ein einigermaßen ruhiges Eckchen mit schönem Blick zum Fluss.
Auch nachdem sich die Reisegruppe bedient hat, ist noch genügend Auswahl am Buffet, es fehlt an nichts. Wir genießen das Frühstück in aller Ruhe und bleiben noch ein Weilchen hier sitzen, nachdem alle anderen Gäste zwischenzeitlich verschwunden sind.
Um kurz nach acht Uhr brechen wir zu einer ersten Rundfahrt in den Nkasa Rupara National Park auf.
An vielen Stellen ist die Erde verbrannt und nur ein paar kleine grüne Grashalme sprießen aus der Asche. Hier muss ein großes Buschfeuer gewütet haben. Der Geruch von verkohltem Holz liegt noch in der Luft.
Ein Warzenschwein schnüffelt in der verbrannten Erde herum.



Zum Glück gibt es noch genügend Stellen mit saftigem Gras am Flussufer, sodass die Tiere Nahrung finden und nicht an Durst leiden müssen.
Ein Gabelracke sucht auf einem abgestorbenen Baum vergeblich nach Larven und Insekten.





Ein Artgenosse von ihm hat da mehr Glück, er triumphiert wie ein Trophäenjäger auf seiner „Beute“, schließlich hat er einen der Big Five erwischt.  :woohoo: :woohoo: :woohoo: :whistle:



Auf einer Hecke entdecken wir zwei Elsterwürger.







Eine kleine Warzenschweinfamilie kreuzt unseren Weg.





Aufmerksam werden wir von Impalas beobachtet und auch ein Rotschnabeltoko beäugt uns argwöhnisch.







Das Sichtungsglück für Warzenschweine lässt uns auch nicht im Stich.
Ein sehr dekorativer Vertreter seiner Art zeigt sich in einer schönen Kulisse. Kaum hat das Warzenschwein uns entdeckt, rennt es sogleich davon.







Plötzlich sprinten Impalas aufgeregt an uns vorbei. Was sie aufgeschreckt hat können wir nicht sehen.







Die Tiere scheinen in diesem Teil des Parks sehr scheu zu sein und zeigen allesamt ein großes Fluchtverhalten.
Auf der Weiterfahrt begegnet uns noch ein prächtiger Kudu Bock und immer wieder sehen wir Impalas in der schönen Landschaft. 











Am Ufer watscheln einige Witwenpfeifgänse im saftigen Gras herum, aber auch sie suchen schnell das Weite.
Ein richtig gelungener Gamedrive sieht anders aus, aber wir genießen es trotzen nach zwei langen Reisetagen endlich im momentan wasserreichen Caprivi angekommen zu sein.













Wir freuen uns noch über die Sichtung eines Sattelstorchs.







Die Lichtverhältnisse werden immer schlechter und wir fahren gegen Mittag zurück zur Lodge.

Unsere Chilies trocken noch immer in der Sonne auf der Terrasse und wir können jetzt schon verraten, wir haben alle Schoten sicher nach Hause gebracht.
Den restlichen Tag verbringen wir in der Lodge. Von der kleinen Veranda vor unserem Zelt haben wir einen wunderschönen Blick auf die Wasserlandschaft. So völlig ungestört könnten wir es hier ewig aushalten.











Am Ufer entdecken wir immer wieder Vögel und schnappen unsere Kameras, um das eine oder andere Vögelchen abzulichten.

Riesenfischer


Weißflankenschnäpper






So endet ein für uns hochzufriedener Faulenzer-Nachmittag.



Riesenfischer




Gelbschnabelmilan 






Braundrossling



Beim Dinner am Abend wiederholt sich die Frühstückszeremonie. Einzig die Gruppe hat sich in der Sitzordnung aufgespalten und wir fühlen uns zwischen zwei Fronten eingequetscht. Die Reiseleitung sitzt uns vis a vis und erzählt lautstark in zwei Richtungen, alles das, was Reiseleitungen abends zu berichten haben, ob wir das hören wollen oder nicht, also Augen zu und durch.
Wir haben das Gefühl, dass sich alle von der Reisegruppe immer noch reichlich mit Essen eindecken, wer weiß schon, was sie morgen erwarten wird. Sie werden in aller Frühe weiterfahren und wir begegnen ihnen nicht mehr auf unserer Reise.
Ob der Hunger ihr Begleiter auf ihrem Weg sein wird, entzieht sich unserer Kenntnis.
Nach dem etwas anstrengenden Abendessen sind wir froh, wieder in unserem Zeltbungalow zu sein. Obwohl viele Gäste im Camp sind, bleibt es, bis auf das Quaken der Frösche, total ruhig.

Gute Nacht !
Letzte Änderung: 21 Sep 2024 11:50 von Tinochika.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, Fluchtmann, ANNICK, fotomatte, freshy, urolly, Black Lion, Sorimuc, Old Women, TinuHH und weitere 4
26 Sep 2024 22:39 #694421
  • Tinochika
  • Tinochikas Avatar
  • Ich hab mein Herz verloren
  • Beiträge: 1629
  • Dank erhalten: 7667
  • Tinochika am 08 Sep 2024 21:11
  • Tinochikas Avatar
28.10.17

Der Tag plätschert so vor sich hin.
 
Der Gamedrive gestern in dem Teil des Nkasa-Rupara-Nationalparks (ehemals Mamili) war nicht sehr ergiebig und auch wenig aufregend. Von Raubtieren oder den von uns so ersehnten Katzen konnten wir noch nicht einmal eine Spur entdecken. Selbst die hier häufig anzutreffenden Elefanten ließen sich nicht sehen. 
Aufgrund dieser ernüchternden Feststellung beschließen wir heute den Tag in aller Ruhe zu beginnen und auch nicht vor dem Frühstück aufzubrechen. Die üblichen Verdächtigen und die Vögelchen sind auch später am Morgen noch zu finden.

Gegen 08:15 Uhr fahren wir los.
Heute drehen wir eine etwas größere Runde. Unser Weg führt uns bis zum Livingstone Camp und wieder zurück.

Gabelracke


Wasserböcke 




Paviane


Blaustirn-Blatthühnchen




Kronenkiebitz


Swainsonfrankolin


Gelbschnabeltoko 


Die Sandstraße führt uns immer näher zum Wasser und windet sich an der Uferböschung entlang. Dort tummeln sich Flußpferde im Wasser.







Ein Blaustirn-Blatthühnchen schreitet mit seinen großen Füßen wie ein General die Front ab.



Wir befinden uns momentan ziemlich weit im Süden des Nkasa- Rupara-National Parks (der unter dem Namen Mamili Nationalpark besser bekannt ist) und somit in der Schwemmebene des Linyanti-Flusses.



In der Ferne stapfen Elefanten durchs Wasser.







Wir beschließen unsere Rundfahrt zu beenden und machen uns auf den Rückweg.
Eine kleine Gruppe Kudus zeigt sich sehr fotogen.









Das i-Tüpfelchen ist jedoch der Rotschnabelmadenhacker für den die Antilopen als Transporter und Nahrungsquelle gleichzeitig dienen.









Wie schon gestern sehen wir auch heute wieder einige Impalas vor perfekter Kulisse.









Gegen Mittag sind wir wieder in der Lodge und machen es uns auf unserer Terrasse gemütlich.



Da die Gamedrives nicht so ergiebig sind wie wir es uns vorgestellt hatten, bleiben wir auch heute wieder für den Rest des Tages hier in der Nkasa Lupala Tented Lodge.
Schließlich sind wir in diesem Urlaub schon genug Kilometer gefahren. 
In der Mitte der Reise angekommen, darf man ruhig einmal etwas faul werden und einen kleinen Durchhänger haben.
Hier in der Lodge finden wir die Lage der Zelte besonders schön. Soweit unser Blick reicht, ist es grün und im Linyanti-Sumpfgebiet gibt es zurzeit genügend Wasser. 



Unser Blick wandert immer wieder in die herrliche Baumlandschaft, die das Camp umgibt.





Der Riesenfischer nimmt auch wieder seinen Ansitz ein.







Der Tag geht so langsam zur Neige und obwohl uns die Lodge ganz gut gefällt, freuen wir uns, dass wir morgen zur Nambwa Tended Lodge aufbrechen werden. Dazu müssen wir wieder zurück nach Kongola um auf die andere Seite zu gelangen. Von hier gibt es keine Brücke oder Strasse um den Fluss zu überqueren. Der dann aber nicht mehr Linyanti heißt, sondern Kwando.
Es hat schon eine Zeit gedauert, bis wir das Flusssystem verstanden hatten. Eigentlich handelt es sich immer nur um einen einzigen Fluss, der aus Angola kommend Kwando heißt und anschließend zum Linyanti und Chobe wird um dann endgültig bei Kasane in den Zambezi zu münden.
Von Nambwa ist es dann auch nicht weit zum Horse Shoe. 



Wir sind schon gespannt, ob wir dort wirklich auf große Elefantenherden treffen werden, schließlich ist der Ort dafür legendär.
Das Abendessen wird wieder an der großen Tafel serviert. Heute sind aber nicht alle Plätze besetzt und es geht ruhiger zu.
Wir kommen mit dem einen oder anderen Gast am Tisch ins Gespräch. Erlebnisse und Tipps für die Weiterfahrt werden ausgetauscht und wir bleiben bei einem Fläschchen Wein etwas länger sitzen.
Jetzt ist es aber schon stockdunkel geworden und im Schein unserer Taschenlampe gehen wir zu unserem Zeltbungalow. 
Auch heute freuen wir uns wieder über die Geräusche der Nacht. 
Es muss ja nicht immer das Jaulen eines Schakals oder das Brüllen eines Löwen sein, wir sind schon zufrieden mit dem „Kling, Klong“ der Glockenfrösche.
Letzte Änderung: 27 Sep 2024 10:55 von Tinochika.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, Fluchtmann, freshy, urolly, Black Lion, CuF, CoM, fiedlix, Dandelion, Clue4fun und weitere 1