THEMA: Zwei Frischlinge unterwegs
13 Feb 2018 22:12 #509985
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  • Nadine*76 am 13 Feb 2018 22:12
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Okonjima Bush Camp, AfriCat Foundation

Nach einer kurzen Unterhaltung mit einem Pärchen, das ebenfalls gerade hier angekommen ist, sie hatten uns kurz vorher auf der Strecke überholt als wir begeistert wegen unseren ersten Warzenschweinen einen Halt eingelegt hatten (was bestimmt nur Frischlinge wie wir machen würden :whistle: ), begeben wir uns in die Lobby um uns anzumelden.
Von der Atmosphäre hier sind wir erstmal total geflasht!!! :woohoo:
Wir hatten ja vom Bush Camp schon viel gehört, aber das übertrifft wirklich alle unsere Erwartungen. B)) :silly:
(Nachdem Namibia unsere eigentliche Hochzeitsreise war, hatten wir uns ganz bewusst für das Bush Camp entschieden. :whistle:)
Eine junge Frau begrüßt uns und bittet uns an einem niedrigen Tisch Platz zu nehmen, wo bereits zwei Gläser mit kühlen Getränken stehen. Unmittelbar darauf kommt ein junger Mann mit gepflegten Dreadlocks und einem Klemmbrett unter dem Arm an unseren Tisch.
Er stellt sich als 'Angel' vor, begrüßt uns auf das herzlichste und fragt uns nach unseren Namen.
Als nächstes erklärt er, daß wir ab jetzt Teil der Okonjima-Familie sind und unsere Nachnamen daher jetzt Okonjima lauten. Gut. Das wäre dann geklärt. Wir amüsieren uns ein Wenig. :laugh:
Im weiteren Verlauf erklärt Angel uns, wie der Ablauf unseres Aufenthaltes aussehen wird und fragt uns auch sogleich, an welchen Unternehmungen wir teilzunehmen gedenken. Wir tragen uns zunächst für den Abend zu einer Leopardentour mit Sundowner ein und sind gespannt auf alles was uns ab jetzt so erwartet. B)
Wir empfangen noch unseren Zimmerschlüssel und lassen uns den Weg zu unserem Chalet erklären. Wenig später fahre ich den Toyota unter die Remise unseres Domizils, das in etwa die Größe eines kleinen Ferienhauses hat. :blink:



Beim Eintreten sind wir von der großzügigen Aufteilung unseres 'Zimmers' gelinde gesagt geplättet. In einem Raum von mindestens 30 qm stehen zwei Doppelbetten gegenüber von einer Fensterfront von der Größe eines Schaufensters, das den Blick direkt in den Busch freigibt. Nicht weniger eindrucksvoll zeigt sich das Badezimmer. :ohmy:



Nach dem ersten großen Staunen holen wir zunächst die Koffer aus dem Auto und richten uns ein.
Im Anschluss nehmen wir die Terrasse in Beschlag und sondieren die Aussicht.





Es dauert nicht lange und die ersten Vertreter der heimischen Fauna suchen uns auf. Es handelt sich um eine Gruppe Perlhühner, deren Verständigungslaute sich in etwa wie der Versuch anhören, auf einer blechernen Gießkanne Musik zu machen. Nadine schließt die seltsamen Vögel sofort ins Herz und kann sich dieser Leidenschaft über die gesamte restliche Reise nicht mehr entziehen.







Zur angegebenen Zeit finden wir uns "Safarifertig" mit den Kameras ausgerüstet in der Lobby ein. :)
Zu unserer Überraschung treffen wir auf das Pärchen vom Nachmittag. Wir sagen Hallo und stellen fest, daß die beiden die gleiche Tour wie wir gebucht haben und ebenfalls auf ihren Guide warten. Im weiteren Gespräch erfahren wir, daß er aus Russland stammt, seine Partnerin aus Indien und die beiden in San Francisco leben. Klein ist die Welt. :lol:
Für die beiden ist es das Ende ihrer dreiwöchigen Reise und sie wünschen sich nichts sehnlicher als hier endlich eine Raubkatze zu sehen. Davon hatten sie nämlich auf Ihrer ganzen bisherigen Rundreise keine einzige zu Gesicht bekommen. :(
Oh je, hoffentlich ist der Sichtungsgott mit uns gnädiger.... :unsure:

Draußen stehen mehrere Toyota Landcruiser mit den typischen Game-Drive-Aufbauten für 9 Personen (zum Glück blieben wir nur zu viert B) ) mit laufendem Motor und warten auf ihre Fahrgäste. Wir sitzen auf dem angegebenen Fahrzeug auf und unser Guide Mike stellt uns zunächst noch seinen Assistenten Felix vor, der während der Fahrt die Lokalisierung der Leoparden übernehmen wird.
Die beiden setzen sich ins Cockpit und sondieren mit der Antenne die grobe Richtung. Dann fährt Mike in die vielversprechendste Richtung los. Nach ein paar Minuten Fahrt überqueren wir einen Hügelkamm und haben dann freien Blick auf eine wunderbare Buschlandschaft, die sich endlos hinzuziehen scheint. Mike hält an und Felix kreist mit der Antenne. Während dessen erklärt Mike uns das Verhalten von Warzenschweinen, von denen gerade eine kleine Gruppe das Fahrzeug passiert.
Wir fahren hinunter in die weitläufige Ebene. Hier und da sondieren die beiden mit der Antenne und glauben auch einen Leoparden zu orten. Wir fahren kreuz und quer durch den Busch, lernen viel über Termitenhügel, sehen jede Menge Zebras und Antilopen, jedoch scheint unser Leopard ein Phantomsignal zu sein. :blink:





Langsam geht die Sonne unter und wir lassen die Hoffnung auf eine Sichtung bereits fahren, da scheint sich unser Signal zu verstärken. Auch Mike packt der Ehrgeiz, was man jetzt deutlich an seiner Fahrweise erkennt. :ohmy:
Er fährt den Toyota eher wie einen Schützenpanzer und nimmt keinerlei Rücksicht mehr auf die durchaus widerstandsfähige Botanik um das Signal zu verfolgen. Nach einigen fast fragwürdigen Manövern entdeckt er die Raubkatze, die gut versteckt im Unterholz liegt. Er bringt uns mit dem Fahrzeug so nah wie möglich an das Tier heran und wir beginnen, so gut es aufgrund seiner verdeckten Position möglich ist, zu fotografieren. Wir genießen den Anblick solange wie möglich, bevor Mike den Abmarsch anordnet.



Wir fahren wieder los und begeben uns auf die Suche nach einem schönen Plätzchen für den Sundowner. Na ja, wohl eher für den After-Sundowner, da die Sonne bereits zur Hälfte vom Horizont verdeckt wird. Egal. Die Stimmung ist gut und die beginnende Nacht verspricht angenehm lau zu werden.
Wenig später ist ein netter Platz gefunden und wir halten unseren ersten Gin Tonic in der Hand. :cheer:

Zurück in der Lodge werden wir von der Dame an der Rezeption gefragt, ob wir noch Interesse am sogenannten Night-Hide haben. Wir lassen uns das Ganze kurz erklären und sagen spontan zu.

Nach einem mehr als köstlichem Abendessen finden wir uns erneut in der Lobby ein.
Mit uns fährt ein britisches Ehepaar. Unser Fahrer diesmal ist Felix.
Wir fahren zu einem der Gates die in die Außenbereiche führen und passieren dieses. Felix tut sich mit dem massiven Vorhängeschloss etwas schwer, da das Tor offenbar etwas verzogen ist. Während er mit den Umständen kämpft, ist ein weithin bekanntes Kraftwort von ihm zu vernehmen und ich frage in die Runde: "Did he say 'Scheiße'?" und unser britischer Mitfahrer meint: "I think so...". Wir müssen schmunzeln. Ich steige aus um ihm zu helfen.
Nach dieser Hürde fahren wir noch etwa 10 Minuten bis zum Ansitz. Felix drückt mir unterdessen einen Suchscheinwerfer in die Hand, mit dem ich die Umgebung ausleuchten kann, damit wir eventuelle Tiersichtung mitbekommen. Er selbst fährt mit Standlicht weiter, damit wir mehr sehen.
Wir erreichen den Night-Hide und sitzen ab. Sofort sehen wir im Halbdunkel etwas buschiges um eine Ecke des kleinen Gebäudes verschwinden. "Porky Pine.", erklärt Felix. Ah, ein Stachelschwein. "They know, that we come this time, so they're already waiting."
Wir begeben uns ins Innere der Hütte und setzen uns, während Felix draußen im beleuchteten Sichtbereich einen großen Eimer mit Obst- und Gemüseresten ausleert.
Im Laufe der folgenden Stunde erscheinen insgesamt vier Stachelschweine, darunter auch ein Jungtier, daß sich bei der Futteraufnahme trotz seines Alters mit Nachdruck gegen seine älteren Artgenossen oder möglicherweise sogar seine Eltern durchsetzt. Es ist auf jeden Fall sehr amüsant die Rangeleien zu beobachten.
Eine Ginsterkatze kommt auch auf ein kurzes Hallo vorbei.





Unsinniger Weise hatten wir die Kameras nicht mitgenommen da wir nicht dachten gut fotografieren zu können.
Das war ein Irrtum... :dry:
So sind es nur Handy - Beweisfotos geworden... :blush:

Nach der Rückkehr sind wir rechtschaffen müde und fallen schnell in unsere geräumigen Doppelbetten.
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13 Feb 2018 22:33 #509989
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  • Giraffen-Lisa am 13 Feb 2018 22:33
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Uiiiii,
da habt ihr einen aufregenden ersten Tag in der 'Wilderness' erlebt.
Das Okonjima Bush Camp scheint ein aufregendes Erlebnis zu sein.
Gespannt lese ich gerne weiter...
Giraffen-Lisa
Meine Aufenthalte in Südwest/Namibia:
1978/79 Besuch auf Farm am Waterberg, 1980 Praktikum im Schülerheim Otjiwarongo/Caprivi, 1981 Bulli-Rundreise mit crockydile: Namibia – Kapstadt – Gardenroute – Zymbabwe – Victoriafälle – Botswana (10Tage mit dem Mokoro im Okawango-Delta) – Namibia,
1983 Arbeiten auf Farm Otjikaru am Waterberg
lange Pause
Tolle Urlaube folgenten: 2007 Namibia, 2008 Namibia/Botswana, 2009 Namibia
2018 Wunderschöne 2-Familientour mit Familie tim.buktu
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15 Feb 2018 18:40 #510225
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09. Mai

Pünktlich um 5 Uhr klingelt unser Telefon zum versprochenen Wake-Up-Call. :ohmy:
Wir sind begeistert, quälen uns aber dennoch aus dem Bett, ziehen uns an und begeben uns in die Lobby.
Mike wartet bereits und fragt uns, ob wir bereit sind Cheetahs zu sehen. Oh ja. Wir sind!!!!
Die junge Dame an der Rezeption verabschiedet uns mit einem fröhlichen: "See you later!".
Ohne sich umzudrehen antwortet Mike mit einem trockenen: "Maybe."
Die Stimmung ist gut!
Noch besser wird sie, als wir registrieren das wir allein mit Mike unterwegs sein werden!! :)
Drei Minuten später sitzen wir in Mike's Toyota und fahren los. Zwischendurch sondiert er immer wieder die Umgebung mit der Antenne. Nach einer guten halben Stunde wird er fündig und fährt zielstrebig auf den vermutlichen Aufenthaltsort der Geparden zu. 200 Meter vom Weg entfernt entdeckt er sie.
Es sind zwei männliche Tiere, vermutlich Brüder erklärt er uns. Wir sitzen ab und begeben uns zu Fuß zu den Katzen.
Unterwegs gibt Mike uns noch ein paar Verhaltensregeln an die Hand, die wir peinlich genau befolgen sollen und natürlich auch werden. Wir sind gespannt wie Flitzebögen.
Langsam nähern wir uns den Tieren und die Spannung steigt. Die Katzen haben schon lange bemerkt, sind aber noch sitzengeblieben. Als wir uns auf etwa zwanzig Meter nähern stehen sie auf und entfernen sich langsam von uns. Wir folgen, Mike immer voran.
Zur Verteidigung führt er lediglich den Stiel einer langen Axt mit sich. Wir können den beiden Raubkatzen etwa im Abstand von zehn bis fünfzehn Metern folgen. :ohmy:
Die Tiere sind offenbar eher genervt das wir ihnen so dreist folgen als irgendwie aggressiv oder feindselig. Wir können einige wunderbare Fotos machen und sind auch nicht enttäuscht als wir an eine Stelle gelangen, an der das Gelände für uns zu schwer passierbar wird. Zufrieden lassen wir die Tiere ziehen und blicken ihnen noch eine ganze Weile nach, während Mike uns noch Wissenswertes erläutert.







Einige Zeit später sitzen wir wieder im Fahrzeug.
Mike hat einen Funkspruch von einem anderen Fahrzeug gehört, das gerade einen Leoparden entdeckt hat. Sofort fahren wir zu der genannten Stelle. Nach einigen Minuten Suche finden wir die andere Gruppe die mit ihrem Toyota in einem trockenen Flussbett stehen.
Der Leopard sitzt auf einem Baum und macht einen sehr gereizten Eindruck. Der Grund sind zwei Wildhunde, die unter dem Baum liegen und im Schatten entspannen.
Mike erklärt uns das wir ein junges Männchen sehen, das noch unerfahren ist und daher "noch" nicht weiß, daß er der stärkere ist und mit den beiden Hunden locker fertig werden würde. Das andere Fahrzeug verlässt uns bald.
Mike wechselt die Stellung und wir versuchen noch ein paar Fotos zu bekommen. Leider ist die Katze jedoch von sehr viel Blattwerk verdeckt.







Ein paar Minuten später meldet das gleiche Fahrzeug eine weitere Sichtung, diesmal am Boden.
Mike fährt wiederum hinterher. Wir finden die Stelle und entdecken den Leoparden, der sich in einem Dickicht aufhält.
Auch diesmal ist es ein junger Leopard der keinen Sender trägt!!!
Und wieder verlässt uns die andere Gruppe nach wenigen Minuten.
Wir bleiben, was unser Glück ist... :whistle:
Der Leopard verlässt sein Versteck und schleicht in ein nahegelegenes Flussbett, in dem er sich dann weiter fortbewegt. Wir haben großes Glück denn es handelt sich hier ebenfalls um ein Jungtier, das kein Trackinghalsband trägt!!!
Mike kann dem Tier mit dem Toyota folgen und wir können fast eine halbe Stunde lang aus einer Entfernung von teilweise weniger als sieben bis acht Metern die besten Fotos von der Katze machen, die wir uns vorstellen können. :cheer:













Mehr als glücklich mit unserer Ausbeute kehren wir zur Lodge zurück. Zwei Tage in Okonjima und wir haben schon mehr Raubkatzen gesehen, als andere in drei Wochen. B) :silly:

Nach dem mehr als üppigem Frühstück beschließen wir eine kleine Wanderung zu unternehmen. Wir entschließen uns für den Giraffe-Trail, einer von drei in der näheren Umgebung der Lodge angelegten und ausgeschilderten Wanderwegen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Auf der Wanderung haben wir zwar wenige Sichtungen, dafür die Gelegenheit, die wunderbare Landschaft ausgiebig aus der Nähe kennen zu lernen.
Zurück in der Unterkunft beschließe ich eine Dusche unter freiem Himmel zu nehmen. Gesellschaft leisten mir dabei einige offenbar hier heimische Ameisen von zirka 20 Millimetern Größe, die sich, so vermute ich, vom Duschwasser angezogen fühlen. Zumindest ist dieser Schluss naheliegend, da sich die Zahl der Tiere während des Duschvorgangs sichtbar vervielfacht. :S
Nach der Körperreinigung genießen wir die Terrasse, wo wir gemütlich ausruhen und ausgiebig Vögel beobachten. B)













Gemütlich lassen wir den Tag ausklingen
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15 Feb 2018 19:02 #510228
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Vielen Dank für die fantastischen Fotos und Einblicke!
Wir leben ja hier in Swakopmund seit fast 2 Jahren aber haben es leider noch nicht geschafft zu dieser Lodge zu fahren... Es gibt ja sooo viel wunderschönes hier zu sehen und zu bereisen!

Viele Grüsse Alexandra
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16 Feb 2018 11:29 #510305
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Wunderbar unterhaltsam geschrieben! Bin gespannt wie es weiter geht :)
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18 Feb 2018 17:46 #510651
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10. Mai

5:00 Uhr Wake-Up-Call. :blink:
Erneut quälen wir uns aus dem Bett und finden uns wenig später in der Lobby zum Game-Drive ein. Mike und Felix sind erneut mit uns unterwegs heute was uns sehr freut.
Mit uns fährt ein Ehepaar aus Großbritannien. Das heutige Ziel ist es, Hyänen zu sehen. :)
Wir verlassen das Lodge-Gelände in Richtung Norden und fahren zunächst auf einen der nahegelegenen Hügel, wo Felix damit beginnt, die Antenne zu schwenken.
Dort oben haben wir einen wunderschönen Blick über die weite Ebene. Auch die Sonne begrüßt uns mit den ersten willkommenen warmen Strahlen. :cheer:





Felix wird fündig, also aufsitzen und weiterfahren. Während der Fahrt fällt uns der Schädel sowie einiger Wirbelknochen eines toten Zebras neben dem Weg auf. Die Dame aus Großbritannien fragt, ob es Opfer einer Raubtierattacke gewesen sein könnte. Mike erklärt ihr, daß das Tier sehr wahrscheinlich eines natürlichen Todes gestorben ist.
Nach einer halben Stunde Fahrt durch den Busch kommen wir dem Signal der angepeilten Hyäne offensichtlich nahe. Unterwegs treffen wir noch auf eine Gruppe Paviane und sehen etliche Giraffen.





An einer Wegkreuzung lässt Mike uns absteigen. Er geht voran, Felix bildet das Schlusslicht.
Wir schleichen einige hundert Meter durch den Busch, die Spannung steigt. Irgendwann hebt Mike die Hand um uns zu zeigen, daß wir uns sammeln sollen. Er deutet auf eine bestimmte Stelle an der wir zunächst gar nichts sehen. :huh: Nach mehrmaligem hinschauen entdecken wir dann schließlich doch das Ziel unserer Suche. Ausgezeichnet getarnt liegt die Hyäne im Schatten unter einem Strauch. Die namensgebenden schwarzen Tüpfel auf dem erdbraunen Fell machen das Tier quasi unsichtbar.



Mike erklärt uns, das Tier ist satt und liegt hier um zu verdauen. Eine Gafahr geht augenblicklich nicht von ihm aus. Langsam nähern wir uns, bleiben jedoch in gebührendem Abstand stehen.
"The more you respect the animal, the more it respects you!", ist Mikes Leitsatz den er uns in solchen Situationen immer wieder einschärft.
Wir wechseln noch einmal die Stellung um das Tier auch von der anderen, und wie sich herausstellt der günstigeren Richtung zu sehen und machen einige Fotos.
Auf dem Rückweg zum Wagen erklärt Mike uns die Unterschiede der verschiedenen Stoffwechselendprodukte von Zebras, Antilopen, Giraffen usw. und woran wir deren Erzeuger erkennen.
Kurz bevor wir am Fahrzeug ankommen, machen wir noch Halt an einem Ameisenbau, dessen Versorgungswege unseren Pfad kreuzen und wir beobachten die fleißigen Tierchen eine Weile.
Dann geht es zurück zur Lodge, das Frühstück ruft. :lol:
Nach selbigem sind wir wieder bestens gestärkt für den restlichen Tag.

Wir beginnen mit Vogel- und Antilopenbeobachtung auf der Terrasse unserer Unterkunft, entschließen uns jedoch nach einiger Zeit doch wieder einen Spaziergang zu unternehmen.








Graulärmvogel beim trocken schütteln nach dem Bad... :lol:

Wir entscheiden uns für den Dik-Dik-Trail.
Für den Trail müssen wir mit dem Auto ein Stück von der Lodge wegfahren, da der Startpunkt etwas außerhalb liegt. Wir finden den kleinen Parkplatz auf Anhieb und machen uns mit Sonnenhüten ausgestattet auf den Weg. Dieser führt zunächst an einem Flussbett entlang. Unterwegs finden wir am Wegrand eine abgestreifte Schlangenhaut von beeindruckenden 1,20 m Länge. :blink:
Wir blicken etwas genauer nach allem was zu unseren Füßen, vor allem, kreucht..... :dry:
Später führt der Pfad auf eine flache Ebene hinaus, die auf Grund von Rodungsarbeiten weithin offen ist und kaum Schatten bietet. Wir sehen einen Kudubullen aus einiger Entfernung, ansonsten ist jedoch nicht viel zu sehen.
Da es inzwischen auch unangenehm heiß wird, beschließen wir umzukehren. Auf dem Rückweg kommen wir an einem mehr als vier Meter hohen Termitenhügel vorbei. Der Bau weist keine Löcher auf, was wie wir gelernt haben bedeutet, hier wohnt niemand, der hier nichts zu suchen hat. :)
Wir beschließen unser Vorhaben von der Herfahrt umzusetzen und machen ein Foto zum Größenvergleich. Klaus darf posieren. B)



Am Nachmittag beschließen wir uns weiterzubilden und nehmen an einer Fahrt zum Cheetah-Information-Center der AfriCat-Foundation teil. :)
Mit von der Partie ist ein älteres Ehepaar aus dem Allgäu, die von ihrem Sohn begleitet werden. Dieser hat die Aufgabe, den beiden die Erklärungen von Craig, unserem Guide, zu übersetzen. Das macht er zwar ausgezeichnet, und wie uns auffällt, absolut wortgetreu, allerdings zieht sich die ganze Tour hierdurch doch etwas in die Länge. :dry:
Zunächst fahren wir zum Gehege von Wahu. (Keine Ahnung wie das richtig geschrieben wird... :unsure: )
Wahu ist ein Leopard, der in Gefangenschaft leben muß, da er nicht ausgewildert werden kann. Craig erzählt uns, daß der Leopard als Jungtier von einem Farmer gefangen wurde, der ihn an einen Baum fesseln wollte, um die Mutter anzulocken, damit er sie erschießen kann. :angry: Die AfriCat-Foundation hat davon erfahren und wollte das schlimmste verhindern, der Farmer jedoch war nicht bereit, auf irgendwelche Angebote einzugehen. Also brachte man wenigstens das Leopardenbaby nach Okonjima. Dort wurde der kleine von Hand aufgezogen. Leider erwies sich schnell, daß sich der heranwachsende pubertierende Wahu seinen Gastgebern gegenüber sehr dominant zeigte. Dies gipfelte in der Tatsache, daß Mr. Hansen, der Eigentümer von Okonjima, die Großkatze nach einigen Tagen Abwesenheit in seiner Wohnung mit einem getöteten Warzenschwein sitzend vorfand. Wahu seinerseits glaubte, das vermeintlich ältere Männchen aus seinem Revier vertrieben zu haben. Ein zusammen leben der Beiden war ab diesem Punkt nicht mehr möglich da Wahu sich die Chefposition nicht mehr aberkennen lassen wollte.
Da der Leopard aber in den ersten paar Lebensmonaten sehr eng bei Menschen gelebt hatte war es leider nicht mehr möglich ihn auszuwildern. :dry:
Wir betreten den Beobachtungsstand von Wahus Gehege. Man hat hier tatsächlich ein Wenig den Eindruck, in einem (großen) Zoo zu sein. :huh:
Wir nehmen Platz und warten gespannt. Craig platziert einige ansehnlich große Fleischbrocken auf einem Baumstamm, der direkt vor dem Ansitz aufgebaut ist. Nachdem Craig sich zu uns in den sicheren Unterstand begeben hat, dauert es keine zwei Minuten bis der Leopard auftaucht und sich über das Fleisch hermacht. Das Tier ist keine fünf Meter von uns entfernt, so daß wir jede Menge wunderschöne Aufnahmen machen können.









Völlig unbeachtet von der Großkatze tauch eine ?Fuchsmanguste? auf, klettert auf den Baum und greift sich einen der Fleischbrocken.



Dieser ist, nebenbei bemerkt, wahrscheinlich doppelt so schwer, wie der kleine Nager, was zur Folge hat, daß das Tierchen im nächsten Augenblick vom Gewicht seiner Beute nach unten gezogen, in die Tiefe fällt. :lol:
(Es hat den Sturz gut überstanden... ;) )
Wir beobachten den Leoparden noch ein viertel Stunde und lauschen Craigs Ausführungen.
Im Anschluss geht es weiter zur Auffangstation und der dazugehörigen Tierklinik, wo die Katzen untersucht werden.
Anhand von Schaubildern erläutert Craig die Vorgehensweise der Foundation. Während das ältere Ehepaar von ihrem Sohn eine längere Abhandlung übersetzt bekommt, kommen wir mit Craig ins Gespräch und erfahren, daß er auch über die Problematik mit den Wölfen in Europa vertraut ist und daß überraschend viele Parallelen zur Situation mit den Raubkatzen in Afrika zu sehen sind.

Nach dem Besuch der Auffangstation geht es weiter zu einem Gehege, in dem Katzen untergebracht werden, wenn sie unter medizinischer Beobachtung stehen. Craig erzählt, daß sich zur Zeit vier Tiere hier aufhalten. Wir fahren in das umzäunte Areal ein und machen uns auf die Suche. Unterwegs scheuchen wir einen Adler auf, der sofort davonfliegt. Es dauert eine ganze Weile, bis wir die Tiere eher zufällig entdecken. Wir nähern uns den vier Geparden und können diese eine ganze Weile beobachten. Da die Sonne bereits untergegangen ist und die Katzen sich zudem unter einem Gebüsch aufhalten, gelingen uns leider nicht viele brauchbare Fotos.







Da wir schon spät dran sind und sich die Dunkelheit rasch nähert, verzichtet Craig auf den Halt mit dem Sundowner und bringt uns direkt in die Lodge zurück.

So endet ein weiterer spannender Tag an dem wir wieder viel neues lernen und erleben durften. :)
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