THEMA: Been there. Done it! Got it? - Namibia Okt. 2017
18 Feb 2018 16:18 #510630
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Herzlich willkommen an Bord Sascha und Konni. Ihr seid gerade rechtzeitig zur nächsten Etappe aufgesprungen.

Tag 4 - 09.10.: Surreales Sossusvlei

Es ist 5.59 Uhr in der Früh. Es liegen ruhig unter den Schatten die Campingplätze von Hauchabfontein. Kleine Nagetiere laufen die Äste auf und ab, Vögel zwitschern und suchen nach kleinen Brotkrumen, die vom letzten Abend übrig geblieben sind. Die Sonne versteckt sich noch hinter dem Horizont, aber schickt erste, zarte Strahlen über die Hügel…

Es ist ein Ort der Ruhe und des Friedens und dann ist es 6 Uhr. --- Damit ist es jetzt vorbei!!! :laugh:

Der Wecker klingelt, aufgeregte Camper springen aus den Dachzelten. Jeder weiß was zu tun ist und es breitet sich ein kontrolliertes Chaos aus, ein Infernal geschickt choreografierter Arbeitsabläufe. Schließlich geht es heute ins Sossusvlei und da muss man ja schnell sein. Die Männer machen sich an die Zelte. Frauen und Kinder zuerst! ..zum Frühstück und Wegzehrung einpacken. Wenigstens können Stühle und Tische stehen bleiben, wieder Zeit gespart. Wir wissen zwar, dass es eh‘ ein längerer Weg ins Sossusvlei ist ab Hauchabfontein, aber hoffen vielleicht ein bisschen von dem „guten Licht“ noch zu sehen.



Dennoch brauchen wir unsere Zeit und gegen 7.20 Uhr geht es auf die rumpelnde Strecke zum Sossusvlei. Es zieht sich und als wir am ersten Tor ankommen sehen wir schon eine kurze Autoschlange warten, es geht aber recht schnell, also Permits kaufen, Pinkelpause und weiter geht’s.
(Hier holen wir auch unser Permit für den Namib-Naukluft Park und MERKE: „Besser 2 Permits für 2 Autos holen und nicht beide auf einen Zettel schreiben lassen.“)

Der erste Teil des Weges kann uns nicht besonders überzeugen. Das hier eine Asphaltstrecke durch dieses Naturschauspiel führt ist irgendwie komisch. Zum Glück kommen schnell die Dünen in Sicht und die Strecke wird immer interessanter, bis man dann irgendwann mitten durch die Dünen fährt.

Es wird hier Müll getrennt…


… aber man scheint Glas nur für Bierflaschen zu brauchen. :huh:




Die Dünen kommen immer näher.


Und einen kleinen Rest des Schattenwurfes sehen wir noch.


Der alte Baum an Parkplatz 1.


Den Weg bis Parkplatz 1 hätten wir nicht so lang erwartet. Wir sind mindestens 45min. unterwegs und oben auf Dune 45 muss es etwas umsonst geben, da fahren wir wie geplant lieber weiter. Als wir an P1 ankommen sehen wir erst, dass uns unser Gefühl, hier wäre doch recht wenig los, getäuscht hat. Der Parkplatz ist Rappelvoll. Wir haben jetzt 9:30 Uhr und die ersten pumpen schon wieder die Reifen für den Rückweg auf. Die allermeisten sind aber unterwegs zum Deadvlei.

Trecker mit Anhängern sammeln die Touristen an der Sammelstelle ein und shutteln sie über die Tiefsandstrecke zum P2. Unsere Freunde entscheiden sich auch lieber für ein Shuttle, nämlich für uns! :) Ich mache mich also mit Hilfe des Königs daran den Wagen vorzubereiten. Er sucht das passende Stöckchen und darf dann den Luftdruck ablassen. Ich kontrolliere die Arbeit mit meinem, neuem Lieblingsbegleiter, dem mechanischen Luftdruckmesser. Es dauert etwas, aber irgendwann sind wir auf 1,4 bar runter, der Wagen wird mit der Reisetruppe beladen und es geht los.

DEADVLEI
Die Fahrt über juchzt der König vor Freude, wir werden immer mutiger und nehmen die ein oder andere Welle absichtlich mit, auch ohne Not. Nur wenige fahren die Strecke selber heute, auf P2 angekommen sehen wir vielleicht 20 weitere Fahrzeuge, aber dafür eine regelrechte Volkswanderung in Richtung Deadvlei. Wir schließen uns dem Trek an, stapfen den guten Kilometer durch den rötlichen Sand und die Kinder sind für manche Reisegruppe das Highlight der Wanderung. Eine fiese Kuppe geht’s noch hoch und dann stehen wir über dem Deadvlei. Neben mir höre ich den Kommentar vom Reiseleiter unser Wanderbegleiter: „So ihr habt jetzt gleich 10 Minuten hier im Tal, dann müssen wir weiter zu den Dünen.“ --- :blink: Gott sei Dank machen wir unseren eigenen Zeitplan.







Das Deadvlei ist einer der beeindruckendsten Orte der Reise und hat schon etwas Magisches. Wir verteilen uns durch das Tal und jeder sucht sich Bäume die er fotografieren kann. Ich ziehe mit meinem Begleiter los: „Robin, was machst du?“ – Ich fotografiere den Baum hier. „Aha, und was machst du jetzt.“ – Ich versuche noch einen anderen Winkel… man kann einfach Kindern das Thema Landschaft nicht erklären. Der Prinzessin hingegen muss man das gar nicht. Sie kann da im größten Sandkasten glücklich sitzen und spielt im Sand. :)

Das Deadvlei lässt man aber am besten durch Bilder wirken statt durch Worte.











Jetzt wird auch der König erlöst. Tante Mara löst ihr Versprechen ein und die beiden besteigen den Rand von (ich glaube das ist) Big Daddy und wie versprochen darf hier Dünenkullern gespielt werden.

Da stapfen die beiden gerade hoch…


…und der Spaß beginnt.






Und es leben doch noch ein paar Bäume im Deadvlei.






Wir verbringen hier locker 3 Std. bevor es auf den mittlerweile einsamen Rückweg geht. Die meisten Leute sind schon wieder weg und es wird auch schlagartig wärmer. Schon nach dem Kilometer zurück zum Parkplatz wird klar, dass wir beim ersten Besuch hier keine Düne mehr erklimmen werden.

Es gibt ein klein wenig Schatten am P2 und wir ergattern einen Tisch, es gibt ein Picknick mit getrockneter Wurst, Keksen und einem Highlight „Biltong Bacon“. Richtig lecker. Hier kriege ich dann auch meinen ersten Vogel abgelichtet, einen majestätischen Sperling.







Klohäuser an P2. :cheer:




Nach dem Picknick geht es über die Sandpiste zurück, ein Oryx sagt uns Goodbye und die Dünen entlang des Weges sind jetzt leergefegt. Wir müssen mal wieder Tanken und nutzen die Engen-Tankstelle außerhalb des Parks auch gleich noch mit für einen Stop und es gibt Eis für alle gegen die Hitze. Kinder und Erwachsene = :woohoo:

Kategorie: Anfängerfehler zum Nachmachen!
Bei der Gelegenheit entdecke ich einen Sonnenstrahl im hinteren Aufbau. Anscheinend hat sich eine kleine Klappe auf unserem Dach geöffnet. Vermutlich durch die Rumpelstrecke, zumindest ist mir das bisher nicht aufgefallen. „Das wäre ja doof wenn es regnet und dann das ganze Wasser in den Innenraum läuft!“, denke ich mir bei ca. 32 Grad!, mitten in der Namib!!, einer der trockensten Wüsten der Welt!!! :pinch:

Der versierte Reisende kann sich jetzt schon denken, dass dieser Geistesblitz zu einem „AHA des Tages“ führen wird. Allerdings erst viel später auf unserer Reise...









Im Camp zurück ist es schon wieder später geworden für namibische Verhältnisse. Also geht das Campleben wieder los. Zelte aufbauen, etc. Ein Ratatouille wird für Abends vorbereitet und es gibt Springbock. (für uns der klare Fleischfavorit) Ein Tipp sind mit Kräuterbutter gefüllte Brötchen, die man in wenigen Minuten auf dem Grill fertig hat. Sehr lecker und auch mal schnell für den ersten Hunger gemacht. ABER VORSICHT… wir haben einmal aus Versehen zu Chillibutter gegriffen und so speien wir heute noch Feuer. :evil:

Während wir so beschäftigt sind sehen wir zum ersten Mal ein Zwitschern in den Bäumen. Ein schöner Gesang dringt aus zwei roten Federbällen die durch die Bäume flitzen. Ich nehme die Verfolgung auf und schaffe wenigstens ein weiteres Bild für die Vogelliste. Während wir dem Zwitschern lauschen mischt sich plötzlich ein schauriges: „Bäähhäääe“ in den Wohlklang. Was ist das denn, hört sich an wie ein Papagei der gerade überfahren wird oder sich sein letztes Mahl noch mal rückwärts durch den Kopf gehen lässt. „Bäähhäääe“ Wir suchen die Bäume ab, aber können nichts entdecken. „Bäähhäääe“ Die roten Bäuche und das schöne Gezwitscher sind weg. „Bäähhäääe“ Und dann endlich finden wir ihn, den grauen Papagei der sich oben in den Bäumen versteckt. „Bäähhäääe“ Wir lachen den ganzen Abend über diesen kaputten Vogel und versuchen seinen Ruf nachzuahmen. :silly:

-Rotbauchwürger-


-Graulärmvogel hinter Ästen-









Die Sandpiste Richtung Parkplatz 2 im Sossusvlei führt uns zum...


Und da es unser letzter Abend hier ist, noch eine kurze Bewertung: Hauchabfontein Campsite

Hauchabfontein hat uns sehr gut gefallen. Die Plätze liegen in einer tollen Landschaft, es hat massig Platz, Schatten und wenn die Pools gefüllt sind, kann man sicher auch diese super nutzen. Die Ablutions sind sauber, es hat warmes Wasser und ausreichend Toiletten/Duschen.

Man kann von hier aus weder den Morgen, noch das Abendlicht im Sossusvlei nutzen. Dazu ist der Weg zu lang, aber es eignet sich dennoch als Basis für diesen Tagestrip wenn man damit leben kann. Dann hat es den privaten Köcherbaum (kommt noch) und man kann auch die Landschaft rund herum erwandern. Und es ist schön dunkel, so dass man die Milchstraße immer sieht. B)


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 18 Feb 2018 16:26 von Blende18.2.
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20 Feb 2018 22:00 #511031
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Tag 5 - 10.10.: Eine neblige Nacht!

Die letzte Nacht war stürmisch, zumindest hat es sich so angehört. So mancher Kontrollblick zur Toilettenpapierrolle die jemand auf dem Tisch stehen lassen hat bestätigt dies eher nicht.

Wir lassen es endlich mal ruhiger angehen, es steht nur eine kurze Etappe an. Wir werden uns für die nächste Nacht trennen. Familie Glück wird einen tollen Tag in Namibgrens verbringen. (ein Tipp wohl auch mit Kindern) Wir haben eine Nacht in der Namib Dune Star Lodge von Gondwana gebucht, um genau zu sein im Namib Dune Star Camp. Dies war Maras Wunschlodge und wir haben diese Übernachtung als erstes gebucht, damit wir den Rest drumherum legen konnten. Warum… ach das zeigen wir euch lieber. ;)



Das Frühstück darf also üppiger ausfallen und so wird mal richtig aufgetischt. Die Reste vom Springbock werden dünn aufgeschnitten als „Roastbeef“, Saft, Kaffee, Marmelade und Rührei. Rührei… „Ich sagte Rührei, Vanessa!“ :angry:

Das mit dem Rührei will einfach nichts werden. Kocher leer? – Nein. Kocher kaputt? – es zischt, also wohl nicht. Wir als echte Camping-Profis stehen rätselnd um das Kochgerät. Das verdammte Ei wird einfach nicht warm, also gar nix in der Pfanne. Es guckt uns eine wabbelige, gelb-weiße Pampe mit Kräuterstippen an. Also weiter nachgedacht und die wabbelige, graue Masse im Kopf gewinnt. Es liegt am Wind. Bescheuert, dass man die Gasflamme so schlecht sehen kann, aber der Wind pfeift die einfach weg und die Hitze trifft nicht auf die Pfanne. (alle Camper dürfen jetzt kopfschüttelnd den Raum verlassen, aber wir haben ja gesagt, hier gibt es Tipps für den Anfänger)

Die Lösung ist einfach wie naheliegend. Vanessa kauert im Schutz der Autos mit Gaskocher und Rührei hinter einem der Reifen und langsam breitet sich ein leckerer Duft über dem Camp aus. Das lockt auch eine, ich sag‘ mal Baummaus?! an. Vögel gibt es heute morgen nicht zu sehen, aber an der „Spülstein-Pan“ hat es Riesenameisen. :blink:

Baummaus


Riesenameise am Wasserloch (also knappe 2cm)


Köcherbaumwald Hauchabfontein

Wir packen unseren Kram und verlassen den Platz, wie wir ihn verlassen haben, fast zumindest. Des Königs Plastikspieltiere sind anscheinend der Baummaus gefolgt und bevölkern fortan diese Campsite. So einfach geht erfolgreiches Auswildern. (wenn die mal jemand findet wenn er in Hauchabfontein nächtigt, ihr wisst ja wie ihr mich erreicht) --- Der Köcherbaumwald liegt ca. 8 Kilometer die D845 rauf in nördlicher Richtung. Den Schlüssel haben wir schon gestern geholt und das Tor inkl. Schild, das den Eingang markiert ist gut ausgeschildert.

Unsere Empfehlung ist selber fahren falls möglich, man hat dann einfach Zeit und kann das tolle Gebiet komplett für sich erkunden. Es geht über Stock und Stein eine gut erkennbare PAD entlang. Mal was steiler runter und wieder rauf, mal sanft über die Ebene. Wir sind happy, ist das doch unsere erste, ganz kleine Off-Road Erfahrung. Später geht es direkt über die Felsen zwischen den ersten Bäumen hindurch und dann noch ein kleines, steiles Stück und man steht mitten im „Wald“. B)



Service läuft auch hier wieder. ;)




Es geht hoch!


Der Weg schlängelt sich noch ein Stück weiter, bis oben auf der Kuppe ein „Wendehammer“ kommt und es den selben Weg später zurückgeht. Hier steigen wir aus und erkunden die Gegend. Vereinzelt sieht man mal Köcherbäume an Hängen stehen, aber das hier ist eine andere Geschichte. Der Wald ist schon beeindruckend und die Stille ist grandios. Wenn man richtig Zeit mitbringt und das als Tagesausflug mitnimmt, dann könnte man hier tolle Wanderungen machen und die Bäume beim Sundowner im Sonnenuntergang ablichten.





Herr Glück hat wieder Glück, das war haarscharf am Bauarbeiter-Dekolleté vorbei…


… aber der Einsatz lohnt sich. ***cool***










Es geht wieder runter und damit zurück. Für den Rückweg übernimmt Mara das Steuer. Das schöne bei uns beiden ist, dass jeder gerne Auto fährt, auch mal längere Strecken und wir auch beide gerne die Herausfordernden Pisten fahren. Und hier in Namibia sind wir beide auch ebenso gerne Beifahrer. Perfekt für uns.
(PS. das sieht man jetzt nicht auf den Fotos, aber auch meine Tor Service-Qualitäten sind beachtlich) :cheer:



Am Tor angelangt verabschieden wir uns. Wir haben die kürzere Strecke und bringen noch kurz den Schlüssel zurück zur Farm. KURZ ist leichter gesagt als getan. Wir müssen ja auch noch zahlen und es ist niemand zu finden. Wir klingeln, rufen, laufen um das ganze Haus rum, aber nichts regt sich. Wir fahren runter zu den Zeltplätzen, vielleicht ist dort jemand anzutreffen. Aber auch hier ist alles ruhig und keiner zu sehen. Während wir noch die Zeltplätze abfahren entscheiden wir uns dafür einen Zettel zu hinterlassen, dass wir nachträglich überweisen und sehen dann ein “Durchfahrt Verboten“ Schild unter dem ein dezenter Hinweis steht, dass es hier auch zur Farm geht. Na vielleicht sehen wir ja jemanden auf der Strecke… gut ok, wir sehen schon, dass die Route noch ein klein wenig off-road bietet und das wollen wir auch ausnutzen!

Zurück auf der Farm kommt mir der Geistesblitz und ich haue‘ einfach mal beherzt auf die Hupe. Zwei kleine, müde Augenpaare tauchen aus einem Schuppen auf. Na da hätten wir vorher drauf kommen können, Hupen hilft. :woohoo:

Nach dem jetzt alles geregelt ist nehmen wir die 70km zur Lodge unter die Räder. Es ist schon wieder spät geworden. Unser Shuttle zum Camp von der Lodge aus geht um 16 Uhr, also in etwas mehr als 2 Stunden. Es wird also mal wieder Zeit voran zu kommen. Es geht auf die Autobahn C19 Richtung Naukluftberge. Hier ist mal richtig viel Verkehr und wir finden nicht viel, aber immerhin ein bisschen Tierwelt unterwegs.

C19 in Richtung Naukluftberge


Gabarhabicht


Springbock



Fortsetzung folgt…


Gruß,
Robin
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20 Feb 2018 23:58 #511043
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FORTSETZUNG - Tag 5 - 10.10.: Eine neblige Nacht!

Endlich kommt die Zufahrt zur Lodge in Sicht. Wir kommen mit unserem Camper vorgefahren und ziehen wieder die Blicke auf uns. Irgendwie scheinen nicht zu viele Camper an den Lodges aufzutauchen. Das gilt für die Gäste, von den Angestellten werden wir mehr als freundlich empfangen. Wir fühlen uns direkt wohl.

Es ist jetzt schon fast 15 Uhr. Wir packen schnell das Nötigste in unsere Rucksäcke für die Nacht und melden uns an der Lodge an. Kurz nach 16 Uhr soll es losgehen. Wenigstens einmal in den Pool, das schaffen wir wohl noch. Nach kurzer Rückfrage wo man sich umziehen kann begegnen uns fragende Blicke. Keine Zeit zu erklären, ist schon gut. Also ab auf die Toiletten. So ein gemauertes Häuschen reicht uns ja mal locker aus. Kurzes Hallo mit dem Liegennachbarn. Man tauscht sich 5min. aus, dann geht es 5min. in den Pool. 15min. etwas trocken werden und dann zurück auf Toilette, wieder umziehen. Ich glaube ich habe schon mal erwähnt, dass wir sehr gut darin sind zu spät zu sein. :pinch:





Schwarzbauch-Glanzstar Bergstar, danke Uwe. ;)


Maskenweber




Wir beeilen uns zum Parkplatz zu kommen, hier stehen schon Petra und Leonard aus Füssen, die noch auf uns warten, zusammen mit unserem Guide Janko der uns bis morgen früh begleitet. Wir holen unsere Rücksäcke aus dem Auto, hängen die Badeklamotten in die Kabine zum Trocknen und begegnen wieder fragenden Blicken wo unser Gepäck ist? :unsure:
(die restlichen Gäste kommen alle mit großen Flugkoffern für die Nacht mit)

Namib Dune Star Camp

Wir gesellen uns zu Petra und Leonard. Eine Gruppe mit 6 Holländern ist wohl schon los, das war es dann aber auch und wir sind mit 10 Gästen heute im Camp. Das Camp selber liegt am Rande der Namib-Wüste in den ersten Dünen. Geplant ist heute einfach mal chillen, ein leckeres Essen und morgen früh gibt es noch eine geführte Dünenwanderung mit Janko vorm Frühstück, bevor es zurück zur Lodge geht. Aber dazwischen gibt es noch die NACHT UNTER STERNEN!

Und diese Nacht ist der Hauptgrund warum Mara hier unbedingt hinwollte. In den Chalets kann man die Türen komplett öffnen und das auf Rollen montierte Bett nach draußen schieben auf die Terasse und direkt unter dem Sternenhimmel schlafen! B) Da freuen wir uns schon sehr drauf, aber jetzt geht es erstmal los im Safari-Fahrzeug.

Der Weg ist schon spektakulär. Je weiter man fährt, desto roter wird der Sand. Beeindruckend ist der Übergang von leichter Geröll- zur Sandwüste. Oben auf der Bruchkante sieht man den Sand liegen und dahinter erstrecken sich dann direkt die Dünen der Namib. Es ist eine halbe Stunde Fahrt und dann kommt das Camp in Sicht. Mittlerweile quatschen wir munter durcheinander. Janko ist super nett, er hat Familie in Swakopmund und weiß jede Menge über die Wüste und seine Bewohner (wie viel wirklich sehen wir erst am nächsten morgen). Leonard kennt einen der Gondwana-Inhaber und ist nach Jahren endlich der Einladung gefolgt mal die Lodges abzufahren. Wir sind uns alle sofort sympathisch und es ist jetzt schon klar, dass es ein richtig schöner Abend wird. :)







Wir vermuten diese Oryx hat das Marketing-Team extra platziert. :silly:


Hier wird das Bett rausgeschoben…


… zu dieser Aussicht. (man kann sich gute Nacht sagen und morgens zum Aufstehen grüßen)


Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben… also unsere Rucksäcke in die Ecke geschmissen, geht es zur Plattform. Janko hat einen kleinen Willkommensdrink organisiert, Rosa und Johanna sind die guten Seelen hier oben und kümmern sich um alles. Der Koch, dessen Namen wir leider vergessen haben, bereitet schon seine 4 oder 5 Gänge vor. Wir lernen die Holländer kennen, nette Truppe. Einer von Ihnen arbeitet bei Gondwana und hat den Rest eingeladen. Da die Holländer nur englisch sprechen und unsere neuen Freunde aus Füssen eher bei Deutsch bleiben, haben sich die Grüppchen für den Abend schnell gefunden. Uns soll es recht sein, also bestellen wir 3 Weißwein-Schorlen und Leonard nimmt einen Gin-Tonic, des Teufels rechte Hand in Longdrink-Form. :evil:

Das Panorama von der Plattform aus ist einfach nur WOW!


Natürlich kann Leonard uns zum Sundowner und danach zu etlichen Runden Gin-Tonic überreden, nicht das wir uns wehren würden. Janko hingegen bleibt standhaft. Er hat hier einen Job und ist für die Gäste verantwortlich. Sehr löblich. Wir nutzen noch die letzten Sonnenstrahlen um ein klein wenig die Anlage zu inspizieren und das Licht einzufangen. Es ist erstaunlich wie teilweise Feuerrot der Sand wird im richtigen Licht Abends oder Morgens. Pünktlich mit der heraufziehenden Nacht wanken wir mit schon leichter Schräglage zum Essen.









Kaum sind wir eingetrudelt stellt sich unser Koch für den Abend vor. Er ist ein echtes Bündel Lebensfreude, dass die gute Laune nur so aus ihm raustrieft. :) Ich verstehe mittlerweile fast kein Wort mehr, aber Mara hat etwas besser aufgepasst. Nach einem Appetizer gibt es ein Kürbispüree als Vorspeise und zum Hauptgang geschmorrte Lammschulter, dazu die Kartoffeln „German Cut“ auf die unser Koch besonders stolz ist, da er uns etwas aus unserer Heimat präsentieren kann. :huh:

Wir haben diesen „German Cut“ in Deutschland zwar noch nie gesehen, aber lassen uns natürlich nichts anmerken und prosten ihm mit dem nächsten Gin-Tonic zu… wo ist der Wein hin und wo kommt der Gin-Tonic her? – das stinkt schon fast nach Leonard. (das wir die beiden auf jeden Fall besuchen müssen wenn wir mal in Füssen sind steht mittlerweile auch schon fest)

Leonard-Petra-Ich-Mara-Janko


Der Abend schreitet voran und es wird immer später. Ohne Holland gehen wir zu Bett!, die haben sich schon früher verabschiedet und irgendwann merken sogar wir, dass Janko nur noch hier sitzt, weil wir vier noch nicht gehen wollen. Also ab ins Bett, es wartet ja der Sternenhimmel auf uns. Ich mache noch schnell ein unkoordiniertes Bild der Milchstraße und dann noch eins mit unserer Schlafstatt im Vordergrund.



Janko gibt uns noch den Tipp, dass die Duschen abends noch warm, morgens maximal lauwarm sind, also springen wir noch kurz drunter. Ich beeile mich wirklich und mache nur eine „Katzendusche“, aber die 5 Minuten reichen, dass ich, galant ausgedrückt, vom Bett her nur noch ein benebeltes, sonores, etwas lauteres Atmen vernehme. Ich selber gebe das frei zu. Ich hau‘ mich völlig benebelt ins Bett und bin gefühlt sofort weggetreten. Die Milchstraße und die Sterne decken uns zu, wir kriegen davon aber nichts mehr mit. Soviel also zu der ganzen Vorfreude auf diese spezielle Nacht… schön war’s dennoch. :laugh:



Ein gutes AHA, des Tages könnte wohl lauten: „Wer anderen einen Gin-Tonic gibt, der wurde vom Teufel direkt geschickt!“, wir haben uns dann aber doch für etwas aus dem pragmatischen Camperleben entschieden.


Das gilt natürlich nicht nur für Rühreier, diese Erkenntnis haben wir noch so manches Mal sinnvoll nutzen können wenn der Gaskocher für Nudeln, Kaffee etc. zum Einsatz kam.


Fazit Dune Star Lodge
Wie gewohnt am Tag der letzten Nacht ein kurzes Fazit. Was wir von der Lodge gesehen haben sah super aus. Freundliches Personal und das Camp war klasse, tolles Essen (das beste das wir hatten). Janko ein toller Guide, der morgendliche Walk ein echtes Highlight. Wir konnten später noch 2 Lodges vergleichen, diese von Gondwana war meilenweit überlegen. Also für uns eine echte Empfehlung mit 4 Sternen ****.

Fazit Namibgrens
Vielleicht interessiert es ja jemanden, ich habe auf dem Blog unserer Freunde ihr Fazit zu Namibgrens gefunden und das nutze ich hier auch für mich als Reminder, da wir auch gerne eine Nacht dort verbracht hätten.

Familie Glück schrieb:
Namibgrens empfängt uns etwas unterhalb des Passes als kleine bewirtschaftete Farm und kurzfristig kommt der Wunsch auf, ein ganz normales Bett unserem Dachzeit vorzuziehen. Allerdings nur so lange, bis wir unsere eigentliche Campsite etwa 1,5 km vom Farmhaus entfernt erreichen. Wir sind total beeindruckt von den kugelrunden Gesteinen und den darin scheinbar natürlich eingebetteten Campsites (Open-Air-Klo und Open-Air-Dusche inklusive). Der König erobert zuerst wie eine Ziege die umliegenden Gesteine bevor er den campsite-eigenen Pool besteigt.

Da wir uns für ein Abendessen im Farmhaus entschieden haben, machen wir uns im Sonnenuntergang auf eine kleine Wanderung durch die Natur. Unten angekommen werden wir mit Mashed Potatoe + Carrots, Curry-Frikadellen und zum Nachtisch Sweet-Potatoe-Auflauf verwöhnt. Bei letzterem sind wir uns allerdings nicht sicher, ob wir Süßkartoffeln essen oder süße Kartoffeln. Egal, es schmeckt!!!



Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 21 Feb 2018 20:39 von Blende18.2.
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25 Feb 2018 10:24 #511681
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@ CUF / Flash / GUF >>> Vielen Dank und GUF, dann jetzt auch willkommen an Bord.
(CUF... GUF... Mensch das ist verwirrend hier :cheer:)

urma schrieb:
Hallo GUF,

finde es nicht nett einen fremden Thread/Reisebericht mit eigenen Foto's/Video's - und dann auch noch nicht einmal aus Namibia - zu kapern. Hat den "Geruch" von 'phishing for compliments'.

Nichts für ungut - aber ein eigener Thread im richtigen Unterforum wäre da angebracht.

Hi Urma,
GUF hat die Videos nicht direkt ins Topic, sondern seine Signatur verlinkt. Ist natürlich als direkter Videolink unglücklich. Ich bin mir aber sicher, dass war ein Versehen. Er hat ja schon entsprechende Topics dazu aufgemacht.



>>> So, nu aber. Wenn auch erstmal nur der Morgen des 6. Tages in Namibia. Es ist so viel zu tun dieses Wochenende. Freitag kam spontanes Shopping und ein netter Restaurantbesuch dazwischen. (es gab dann übrigens Gin-Tonic im Restaurant ;))

Und gestern waren wir auf einem Kombi-Geburtstag Patenkind/Papa. Den Abend abgeschlossen haben wir dann wieder mit... Gin-Tonic. Das Schreiben hier hat mich irgendwie animiert... :laugh:

Dafür aber heute seit 4:56h wach. Ach was war das schade... aber ein tolles Spiel! Jetzt ist Olympia vorbei. Was mache ich den jetzt? - weiter schreiben! B)


Tag 6 - 11.10.: Puschelschwänze, Rost und Felsen.

Der Wecker klingelt um… gar nicht. Heute werden wir geweckt. Ein Dünenwalk mit Janko steht auf dem Programm. Kurz nach Sonnenaufgang soll es losgehen. Vorab gibt es eine Kanne heißen Kaffee und unfassbar trockene Kekse, die sich sofort im Flüssigen auflösen, wenn man sie in den Kaffee tunkt. Der Kaffee ist eine Wohltat nach dem letzten Abend, wir prosten mit unseren Tassen Leonard und Petra rüber, rollen das Bett rein und haben noch ein paar Minuten Zeit den Sonnenaufgang von unserer Terasse aus zu genießen und dann ein paar Fotos vor’m Walk zu machen.









Richtung Haupthaus sammelt sich die Gruppe. Es sind alle diszipliniert, wenn auch etwas müde. Wir wundern uns allerdings über die Uhrzeit. Hätte das nicht eine Stunde früher losgehen sollen? – Es zeichnet sich jetzt schon wieder ab, dass unser Tagesplan vielleicht nicht so ganz hinhauen wird. :dry: (eigentlich wollten wir doch zwischen 9-10 Uhr in Namibgrens sein und dann zusammen weiterfahren)

Es lässt sich nicht ändern und unsere gute Laune lassen wir uns nicht verderben. Alle haben schließlich ein Grinsen auf dem Gesicht, wegen der tollen Nacht, den „brennenden“ Dünen im Morgenlicht oder weil Janko direkt anfängt seine Benimm-Regeln zu erklären. Schließlich will ja niemand was kaputt machen. (wir finden das super)

Im Gänsemarsch, immer in den Spuren der anderen geht es los und wir erfahren fast zu viel um sich alles zu merken. Bei jeder kleinen Spur fragt uns Janko, was wir sehen. Jeder darf Rätselraten. :huh: --- da sind kleine Fußspuren, aber dahinter sieht es immer so aus als ob jemand mit einem Staubwedel den Sand verteilt hätte. Alle einigen sich schnell auf kleine Nager und es stellt sich als eine Wüstenmaus heraus, die auf der Flucht ihren Puschelschwanz in eine Richtung schlägt und den verfolgenden Wüstenfuchs (der sich halt auf den Puschel konzentriert) täuscht und dann selber einen Haken in die andere Richtung schlägt. Schlaue Maus und dummer Fuchs. Witzigerweise nutzt der Wüstenfuchs seinerseits genau dieselbe Taktik wenn er flüchten muss, dennoch fällt er selber auf den Trick rein. :silly:

Weiter geht es mit „Bellenden“ Geckos, die Tunnel durch die Wüste graben und an einer Stelle in den Tunnel „bellen“ damit Fressfeinde denken sie wären ganz woanders. In dieser Wüste leben echt nur kluge Tiere wie es scheint.

Janko, unser Erklärbär in typischer Pose.




Vermutlich eine der beliebtesten Attraktionen ist auch hier vertreten, die Dancing White Lady. Auch hier wieder schön, wir sehen die Spuren, der Tanz wird erklärt, der Eingang gezeigt, aber ausgraben und zeigen? – auf gar keinen Fall. Die Spinnen brauchen 4 Tage um ihre, 30cm tiefe, Seidenhöhle zu bauen. Das gehört sich einfach nicht. *top*

PS. Wie findet man den Höhleneingang der White Lady? --- sie tanzt einen Kreis um ihren Bau und wenn man in diesen Kreis ein Smiley-Gesicht malt, dann ist der Eingang da, wo beim Smiley die Nase wäre. Zur Veranschaulichung >>> :)









Auch die Pflanzenwelt wird noch betrachtet. Akazien wachsen also bis zu 80m tiefe Wurzeln aus, die so genannte Wasserwurzel. Über die Jahre wachsen sie immer im Wechsel in die Höhe und in die Tiefe. Giraffen laufen gegen den Wind um die Tannin-Abwehr der Bäume zu überlisten, aber Oryxe und andere eher Grasfresser sind nicht so schlau. Janko erklärt auch noch viel über die Idee und Philosophie hinter dem Camp. Dass alles über Solar läuft und das Camp in 14 Tagen vollständig aus der Landschaft verschwinden kann. Klar ist es ein Einschnitt in diese Landschaft, aber man möchte sich zumindest möglichst sauber und harmonisch einbetten. Und wenn man Janko so zuhört, sieht mit welchem Respekt er mit "seiner Natur" umgeht, dann können wir das auch gerne glauben. Er auf jeden Fall tut es. B)

Nach dem Walk verteilen sich die Grüppchen wieder auf die jeweiligen Autos, die Holländer sind irgendwie schneller weg als man gucken kann... die waren wohl besser vorbereitet. Auf geht es zum Frühstück in die Lodge… dachten wir, aber ein Funkspruch lässt Janko und unseren Fahrer aufhorchen. Seit Monaten sind gestern wieder Giraffen auf dem Gelände gesichtet worden.

„Habt ihr Zeit für einen kurzen Gamedrive, vielleicht finden wir die Giraffen?“
NEIN, wir haben natürlich keine Zeit dafür, weil wir schon wieder zu spät dran sind.
>>> ALSO LOS!

Wir fahren also nur "fast" bis zur Lodge, biegen aber kurz davor links ab und fahren ins Gelände. Alle 4 (Leonhard und Petra sind ja auch noch dabei) scannen die Gegend und den hier recht dichten Akazienwald linkerhand. Selbst Janko und der Fahrer sind aufgeregt, sie wollen uns unbedingt Giraffen zeigen. Also speziell der Fahrer, er stoppt irgendwann und nach kurzer Diskussion, dass da keine Giraffe war gibt er nicht auf, springt aus dem Wagen und läuft hundert Meter bis zum Wald und sucht diesen ab. Er hat da eine Giraffe gesehen!

45min. später, auch trotz vollem Einsatz, wird langsam klar… wir sehen auch heute wieder nicht unsere ersten Giraffen. :(









Das Frühstück haben wir vier jetzt auch für uns alleine, es ist etwas geplündert, aber noch alles da was man braucht. Nummern und Email-Adressen werden getauscht, eine gute Reise gewünscht und das soll es dann auch mit unserem Erlebnis „Dune-Star Camp“ gewesen sein. Schön war’s, aber jetzt versuchen wir eigentlich nur noch unsere Freunde zu erreichen, dass sie nicht länger bei Namibgrens auf uns warten sollen, aber natürlich ist an Handynetz nicht zu denken und so verlassen wir uns einfach darauf, dass die Familie Glück irgendwann einfach losfährt und wir uns dann auf Roiklipp sehen werden.

Es muss ja auch noch getankt werden und ich freue mich schon, dass Solitaire jetzt auf unserem Weg liegt. So viel Zeit muss sein, wenn man schon mal zu spät ist. :whistle:




Fortsetzung folgt…


Gruß,
Robin
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FORTSETZUNG (1) - Tag 6 - 11.10.: Puschelschwänze, Rost und Felsen



Solitaire
Wir fahren die C19 hoch, verlassen das Hardap und kommen ins Khomas Gebiet. Direkt an der Kreuzung zur C14 kommt Solitaire in Sicht. Ich wollte hier auf jeden Fall mal kurz anhalten. Zu oft habe ich die tollen Bilder von Solitaire gesehen. Mara hingegen kann mit alten, verrosteten Autos wenig anfangen, freut sich aber auf den Apfelkuchen.

Im Laden checken wir die Regentabelle (sehr interessant, vor allem die Jahresmengen :ohmy: ) und organisieren ein paar Kleinigkeiten für die Fahrt. Getrocknete Pfirsiche, Biltong und Wasser! Wasser kann man nie genug haben. Man weiß ja nie wann man wieder welches kriegt… deswegen haben wir immer mind. 6-8 Kanister á 5l im Auto, plus Cola, Säfte, etc. Komme was wolle, aber verdursten werden wir nicht. ;)









Hatte ich schon erwähnt, dass ich aus dem Sauerland komme. B)


Bevor es weiter geht wird die Gelegenheit genutzt und noch etwas mehr Rost fotografiert. Da stellt man einfach ein paar alte Autos in die Gegend und lässt sie verrotten und alle finden es toll. Dazu noch den besten Apfelkuchen Namibias, den wir natürlich auch noch mitnehmen müssen. Marketing klappt hier!

Direkt zu probieren, dafür haben wir mal wieder keine Zeit, aber die Schattenplätze sind eh‘ alle besetzt. Also nehmen wir 3 frische Stücke „to go“ mit, die Glücks haben wir nämlich immer noch nicht erreicht, aber jetzt haben wir zumindest schon ein süßes Mitbringsel als Entschuldigung im Gepäck. Wir bellen vielleicht nicht in Tunnel oder haben Puschelschwänze, aber die Wüstenschläue färbt schon auf uns ab. (was allerdings kein Dauerzustand bleiben wird) :)













Wir nehmen wieder Gravel unter die Räder und unser weiterer Weg führt uns nicht wirklich direkt zu Roiklipp, sondern die sehr attraktive Strecke über den Spreetshoogte-Pass und hinten um den Gamsberg rum.



Auf halbem Weg die D1275 hoch klingelt dann gegen 11.15h auch endlich unser Telefon. „Sagt mal wo bleibt ihr?“ --– Seid ihr noch nicht losgefahren? --- „Nein, ihr wolltet vor 2 Stunden hier sein?“ --– Wir haben Kuchen dabei! :laugh: … und sind noch vor’m Spreetshoogte Pass. --– „Oh, dann fahren wir jetzt los und passt auf, der ist an der Grenze des Machbaren!“

Aha, na mit der Info ist es ja gut, dass wir kurze Zeit später dieses Schild passieren…


…und dann der etwas steile, aber völlig machbare Spreetshoogte-Pass in Sicht kommt. Der Pass ist ja nicht mal Gravel, der ist doch komplett gepflastert, das ist doch easy. Oben angekommen blicken wir zurück und jetzt verstehen wir zum allerersten Mal, was die vielen Personen, mit denen wir vor unserer Reise gesprochen haben, meinten, als sie von… äh, einen Moment, ich muss hier mal zurückspulen…

…nov eis sla ,netniem ,nebah nehcorpseg esieR reresnu rov riw nened tim ,nenosreP neleiv eid saw ,laM netsrerella muz riw nehetsrev tztej dnu kcüruz riw nekcilb nemmonkegna nebO .ysae hcod tsi sad ,tretsalfpeg ttelpmok hcod tsi red ,….. der ist doch komplett gepflastert! :huh:

Also mal eine ernst gemeinte Frage an alle Mitreisenden. Welche armen Teufel haben denn bitte den ganzen Pass da hoch gepflastert??? Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das für eine Heidenarbeit gewesen sein muss.

… Oben angekommen blicken wir zurück und jetzt verstehen wir zum allerersten Mal, was die vielen Personen, mit denen wir vor unserer Reise gesprochen haben, meinten, als sie von Weite gesprochen haben. Hier oben, das hat schin was ganz Spezielles, die Weite kann man auch als Gefühl übersetzen, ein Gefühl von Freiheit, befreit vom Alltag. Zum ersten Mal fühlt es sich so an, als ob man sich hier einfach verlieren könnte.





Faszination WEITE!


Im weiteren Verlauf unserer heutigen Fahretappe verliert sich alles ein bisschen in der Zeitspirale. Das ist aber gar nicht weiter schlimm. Wir wechseln uns mit dem Fahren ab und so kann jeder mal die „Aquariumsicht“ aus dem Fenster genießen und wir lassen heute die Landschaft einfach an uns vorbei ziehen. Ein paar Kudus (die ersten die wir sehen) springen oben auf dem Pass in die Felsen, weg von unserem Wagen als wir um die Kurve kommen. Cowboys treiben ihre Herde über den Pass. Die einzigen Tiere, die wir heute vor die Linse kriegen ist eine kleine Warzenschwein-Familie. Die Strecke um den Gamsberg speichern wir noch ab für ein anderes Mal, wenn es etwas Wasser hat. Die Strecke kreuzt immer wieder ein ausgetrocknetes Flußbett, hier hätte man dann einige Wasserdurchfahrten und sicher eine Menge Spaß oder halt genau das Gegenteil.












Wir sind noch eine ganze Weile unterwegs, schreiben unser Tagebuch während der Fahrt weiter und wirklich nicht zu übersehen finden wir irgendwann auf der C26 die Einfahrt nach Roiklipp. (auf der Karte Mitte des Tages, ca. da wo C26 steht ist auch die Einfahrt) Ab hier dauert es aber gut noch eine halbe Stunde bis man an der Farm ist, ganz wie Lore und Frans es ankündigen auf ihrer Website. Es geht über Stock und Stein die PAD entlang zur Farm.

Fortsetzung folgt…


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 25 Feb 2018 18:46 von Blende18.2.
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FORTSETZUNG (2) - Tag 6 - 11.10.: Puschelschwänze, Rost und Felsen



Rooiklip Gästefarm

Nach dem wir von der „Hauptstraße“ abgebogen sind geht es erst eine noch recht normale Strecke entlang, ich würde mal sagen sowas wie eine 1-spurige D. Es dauert aber nicht allzu lange bis wir den „Highway to Heaven“ erreichen. Kein Wunder, dass es ab hier für die letzten 8km noch eine halbe Stunde dauern soll… darf man doch nur maximal 200 km/h fahren. :laugh:

Die folgende Strecke ist eine kleine, 8km lange PAD auf der es immer mal wieder Stellen über kahlen Fels hat, bei denen man sehr langsam unterwegs ist, aber nicht alle diese Stellen sind gut einzusehen. Das zwingt uns manchmal zu scharfen Bremsmanövern. Bei Hälfte der Strecke kommt ein dezenter Hinweis auf die Gastgeber.





Auf der Farm angekommen sehen wir gerade noch die Familie Glück zur Campsite hochfahren. Die Wartezeit haben sie sich mit dem sehr schönen Pool vertrieben. In Empfang genommen werden wir von Barbara in bestem Schwyzerdütsch. Sie hat selber mal vor 3 Jahren hier gecampt und unterstützt für 2 Monate auf der Farm und macht hier eine kleine Auszeit. An einem Tisch in der Rezeption, der über und über mit Werkzeug und irgendwelchen kaputten Teilen übersät ist sitzt ein knorriger, braungebrannter, älterer Herr. Nur bekleidet mit sehr kurzen, blauen Sportshorts.

Darf ich vorstellen: FRANS :blink: Es gibt ein kurzes Hallo mit Mara, mich aber begrüßt Frans mit seiner „Schraubstock-Challenge“. Ein fester Händedruck zeigt wen man vor sich hat und Frans ist ein Meister seines Fachs. Er trifft mich unvorbereitet und ich kann nur noch reagieren, gebe dann aber schnell halbwegs erfolgreich Konter. Frans ist wirklich eine Marke.

Nachdem ich meine Hand befreien kann macht uns Barbara einen eiskalten Farmdudler auf. Lecker! Und jetzt dauert es auch nicht lange bis die gute Seele des Hauses auftaucht.

LORE. Sie begrüßt uns sehr herzlich und erzählt uns viel über die Farm und ihre Geschichte. Sie hat das Land gekauft, weil ihr Sohn (ein Geologe) ihr gesagt hatte, dass das Land etwas wert wäre. Also hat sie ihre sieben Sachen gepackt und hat dieses Stück Land gekauft um hier ein neues Leben zu beginnen. B) Anfangs gab es hier nichts außer Steine und Felsen, aber Frans (er war damals der Vorarbeiter) und seine Leute haben die Farm aus dem Nichts hochgezogen. Tja, wo die Liebe hinfällt.

Es steht auch noch eine kleine Station für Forscher auf dem Gelände, die wohl aber schon lange nicht mehr genutzt wird und so teilt man sich das Gelände halt mit dem mürrischen Haus-Oryx, ein paar Pferden und einem einsamen Bergzebra, dass hier Anschluss an eine neue Herde gefunden hat. :)







Pferde leider ohne Zebra, das haben wir nur einmal weit entfernt entlangziehen sehen.


Wir schauen uns noch ein bisschen um bevor es zum Pavianschädel geht. Der Pavianschädel ist der Hügel direkt neben den Campsites und sieht im Profil dem Affenkopf ähnlich. (siehe unten) Es steht hier allerlei Schrott rum, allerdings frei nach dem Motto „Ist das Kunst oder kann das weg?“ platziert. Auch wenn der Pool verlockend ausschaut machen wir uns Richtung Campsite auf, wir wollen unsere Freunde nicht noch länger warten lassen. Kurz bevor es losgeht lernen wir noch, dass es sich hier nicht um normale Campsites handelt. Die findet man überall in Namibia, aber nur hier kann man „Felsencamping“ finden. ;)

Hier sieht man hinten den Hügel = Pavianschädel / die rechte Seite (mit viel Fantasie)




Mürrischer Oryx (hinter’m Gatter, weil er wohl beißt)




Wir haben Campsite 1, die hat eine große „Küche“ in den Fels gehauen, Feuerstelle mit einem Halbrund aus Stein und Beton gegossen, Außendusche in den Felsen und einem eigenen Ablution-Block. Und der Ausblick ist der Beste der Campsites, man überblickt die gesamte Landschaft und schaut direkt auf den „Pavianschädel“. Da wir aber alleine sind die Nacht gehe ich natürlich rüber zur legendären Campsite Nr.3 mit dem Außenklo mit Blick... und komme nicht herum die auch mal auszuprobieren. :lol: :whistle:

Campsite 1




Hier geht es zu den Ablutions.


Dusche unter freiem Himmel.


Campsite 2+3


Stilles Örtchen mit Aussicht... ;)








Vor’m Abendessen erkunden wir wieder kurz die Landschaft. Man kann auf den Felsen und drum herum kraxeln, so kann man die gesamte Aussicht genießen. Wenn man so über das Gelände streift sieht der Boden teilweise nass aus. Das viele Quarzgestein hat im richtigen Lichteinfall diesen Glanz. Allerdings muss man auch etwas aufpassen, hier hat es viele natürliche Stufen und größere Steine, die man bei Licht noch gut erkennt, nachts aber sehr aufpassen muss wo man herläuft. (gilt natürlich nur wenn man wieder für Nachtaufnahmen durch die Gegend spaziert ;) )

Der König ist wieder mit mir unterwegs und heute nutzen wir schon mal die Zeit um etwas Unterricht in Tierspuren zu geben. Wir hoffen ja eine Sidewinder in den Dünen bei Swakopmund zu sehen und da sollte er auch wissen, auf welche Spuren man achten muss. Gut, dass er ein kleines Stöckchen gefunden hat mit dem wir die Spuren in den Sand zeichnen können.









Glänzendes Quarzgestein


Heute heißt es auch: „Später Kochen, dafür Sundowner genießen.“ Und wenn man den Kindern erzählt man hätte das Bergzebra gesehen, dann bekommt man sogar ein Foto wie diese die Landschaft genießen. :P Während des Kochens, des Essens und auch des Abspülens flitzt ein kleine, verdammt freche Maus über unsere Anrichte. Hier muss es ja was zu holen geben. Alle jagen begeistert diesen süßen Nager, aber wo seine Höhle liegt finden wir nicht heraus und schnappen kann man die schon gar nicht. Hat ein bisschen was von Tom & Jerry. :silly:

An unserem letzten gemeinsamen Camping-Abend gibt es hervorragendes ZZZ und dazu delikate Matschepampe Nudeln. Auf den Campistes gibt es kleine Eimer für die Essensreste, was uns arg peinlich wird, da wir kaum mehr alles da rein gestopft bekommen. ZZZ, das ist übrigens ziemlich-zähes-Zebra, dass die Glücks einer stolzen Lore abgekauft haben und wir fürchten uns schon alle vor der Frage wie es uns geschmeckt hat. :sick: :pinch:

ZEBRA-suchende Kinder. (ist vielleicht etwas gemein, aber der König hatte gerade einen Jieper und musste mal abgelenkt werden)






Die heutige Nacht wird etwas unruhig. Mitten in der Nacht werden wir durch eine Art Schreien geweckt. Im Halbschlaf frage ich mich was das sein könnte, bis ich wach genug werde um zu erkennen, dass die Prinzessin schreit und keine gute Nacht hat. Die Eltern sind schon am kümmern und so drehen wir uns wieder um… aber es ist herzzerreißend. (Zähnchen?, wohl eher nicht wie wir noch erfahren werden) Vielleicht doch noch mal Richtung Sternenhimmel gehen… Gedankennotiz, zweites Licht mitnehmen, damit man nicht im Dunkeln zur Kamera zurückstolpern muss, wenn man mit der Stirnlampe die Szene beleuchtet.






FAZIT: Rooiklip
Das fällt leider etwas zwiegespalten aus… hättet ihr uns direkt nach dem Urlaub gefragt, dann hat es uns dort nicht sonderlich gefallen. Mit etwas Abstand hingegen, können wir die Farm wirklich empfehlen. Tolles Feeling in den Felsen, so mit den Ablutions großteils integriert und Freiluft. Die Grillstelle, das Halbrund zum Sitzen und die Arbeitsfläche an der Felswand eingelassen… alles sehr schön gemacht. Die Landschaft ist auch sehr speziell, unsere Gastgeber waren nett und das Farmhaus inkl. Pool ein Ort zum relaxen.

ABER, wir haben hier einen Fehler gemacht. :( Zwar sieht das mit den vielen Fotos jetzt nicht so aus, aber wir sind sehr kurz vor knapp angekommen. In der Farm haben wir praktisch keine Zeit verbracht, außer einem kurzen Gespräch. Auf der Campsite haben wir nur schnell das Zelt aufgebaut und hatten eine halbe Stunde das Gelände anzuschauen, dann kam auch schon die Sonne runter. Im Nachhinein betrachtet, haben wir einfach keine Zeit gehabt hier anzukommen und konnten Rooiklip so gar nicht genießen. Unsere Freunde die viel früher da waren, fanden das dies eine der schönsten Campsites war.

Und da man ja bekanntlich aus Fehlern lernen sollte, haben wir zumindest für den nächsten Urlaub versucht uns mehr Zeit zu nehmen.




Gruß,
Robin


PS. hier noch ein Extra-Tipp zu Rooiklip, die Aktivitäten findet man hier: http://www.rooiklip.iway.na/aktiv-d.html

Drei verschieden Wanderrouten mit Karten, die Farmrundfahrt kann man auch mit eigenem 4x4 machen. Teleskop ausleihen etc.
Letzte Änderung: 01 Mär 2018 00:07 von Blende18.2.
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