THEMA: 15 Tage Namibia - Ersttäter im Begeisterungsrausch
15 Jan 2018 21:18 #505471
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...Endspurt...leider...

15.12.
Der Wecker klingelte um 4.40 Uhr und um 5.30 saßen wir dann bei einem frühen Frühstück in der Sossusvlei Lodge. Kurz nach 7 Uhr waren wir am Sossusvlei bzw. am Parkplatz 5 km davor. Markus ließ die Luft an den Reifen ab und als ich vom WC kam, hatten wir auch schon 2 Mitfahrer, die keine 4x4 hatten. Also los, ich war gespannt auf die Strecke. Ich fuhr etwas langsam und konzentriert, an einem Auto vorbei, was bereits im Sand steckte, die Wellen ließen uns gefühlt Achterbahn fahren, es machte Spaß. Wir kamen gut an und hatten wirklich Spaß bei der Fahrerei :laugh:







Im Sossusvlei angekommen machten wir uns auf den Weg ins Dead Vlei. Skurril und wunderschön, wir haben uns vor dem Dead Vlei in den Sand gesetzt und einfach nur geschaut. Was für ein grandioser Anblick, die Farben, die Bäume, alles! Dann sind wir über den Lehmboden zwischen den Baumgerippen gewandert, haben an der rechten Seite gesehen, dass es dort so etwas wie eine Abbruchkante gibt und dort weiter unten grüne Bäume sind, alles wirklich sehr beeindruckend. Nach ein paar Stunden sind wir zurück zum Wagen, haben dort erst mal einen Kaffee gemacht und es uns in den Campingstühlen bequem gemacht, bevor wir uns wieder auf den Weg gemacht haben.
Nachdem wir gesehen haben, dass die NWR Fahrzeuge nur so durch den Sand sausten, habe ich mich entschlossen es mit einer höheren Geschwindigkeit zu versuchen. War ein Riesenspaß und klappte wunderbar. Lustig war auch, dass gefahren wurde, wo auch immer es ging, egal ob rechts oder links. Der Wagen vor mir fuhr konstant rechts, ich war links, was auch ok war, der Gegenverkehr wuselte auch an allen Seiten an uns vorbei. Es klappte alles wunderbar!
Und jetzt ging es weiter wieder nach Solitaire. Wir mussten dort ja eh vorbei und dachten wir fragen doch einfach mal nach dem Geldbeutel. Wie erwartet hatte niemand ihn gesehen, es waren aber alle Personen, die wir fragten, sehr bemüht uns zu helfen.
Da Mittagszeit war, haben wir uns wieder für einen lunch im Café entschieden und danach noch in der Bakery den obligatorischen Apfelkuchen und eine Cinnamon Roll geholt und sind dann weiter in Richtung Namibgrens, unserer letzten Übernachtung in unserem Camper. Während unserer Fahrt erreichte uns ein Anruf der Bank in Deutschland. Die Kreditkarten waren tatsächlich gefunden worden. Eine deutschstämmige Namibierin hatte sie, wie vermutet, in Mirabib gefunden. Wir haben Kontakt mit der Dame aufgenommen, DHL machte den Rest und die entstandenen Kosten wurden per Paypal beglichen – es lebe die moderne Welt!
Auf unserem Weg nach Namibgrens mussten wir den Spreetshoogte Pass überwinden.





Ich muss sagen, ich hatte mächtig Respekt vor 22% Steigung. Sehr lustig auch die Schilder vor dem Pass, dass LWKs in einen kleinen Gang schalten sollten – wir waren absolut der Meinung, dass LKWs um diesen Pass einen großen Bogen machen sollten :woohoo: .
Die steile Westseite des Passes ist komplett gepflastert, Leitplanken gibt es hin und wieder, alles in allem lässt der Pass sich mehr oder weniger gut fahren. Bei der Steigung sieht man allerdings über die Motorhaube nicht mehr viel, das gepaart mit einer latenten Höhenangst macht es dann schon zu einer schweißtreibenden Fahrt :S . Ich war dann echt froh, als ich oben war! Aber was für ein wunderbarer Blick!
Die östliche Seite ist dann wieder normale Schotterstraße, da das Gefälle unkritisch ist. Nach ein paar weiteren Kilometern hatten wir unser heutiges Ziel recht früh erreicht. Wir meldeten uns im Farmhaus an und wurden informiert, dass das Camp 2 das unsrige wäre und wurden „up the mountain“ geschickt. Oben angekommen eröffnete sich ein schönes Plateau eingerahmt von Felshügeln. Traumhaft! Wir waren begeistert von unserer Campsite.





Ein festinstalliertes Zelt für Tisch und Stühle, eine in den Fels eingepasste Sitzecke mit Feuerstelle in der Mitte, eine weitere Feuerstelle mit Barbecue, originelle open air Örtlichkeiten für WC und separat für Dusche, auch hier beide eingefasst von Felsbrocken und mit einer Metalltür versehen, alles mit viel Liebe gemacht und gepflegt. Ein in Felsen eingefasster Pool in der Mitte des Plateaus – ein Platz um länger zu Verweilen. Für uns sollte es jedoch leider nur eine Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Windhoek sein. Da wir früh da waren, machte ich mich daran mein Reisetagebuch zu aktualisieren, ich musste ein paar Tage aufholen. Markus machte sich auf Wanderschaft und erkundete die Gegend – und kam völlig begeistert zurück. Auf dem Farmgelände gibt es mehrere Wanderwege sowie auch einen 4x4 Trail, somit durchaus Möglichkeiten, um sich hier ein paar Tage zu beschäftigen.
Unser Abendessen bestand aus den Resten, die der Kühlschrank noch hergab, der Hunger war jedoch nicht sehr groß. Die Tatsache, dass unsere Zeit in Namibia nun bald erst mal vorüber war, bremste den Appetit. Bei einem gemütlichen Feuer, Bier und Wein machten wir es uns in der Sitzecke gemütlich und bewunderten den unglaublichen Sternenhimmel. Der Himmel war klar und so bot sich ein wunderbarer Sternenhimmel in dem wir versanken.

16.12.
Wir wurden von zwitschernden Vögeln um 6 Uhr geweckt. Die kleinen Piepmatze hatten es sich auf dem Zeltdach und dem Wagendach gemütlich gemacht, saßen auf den Außenspiegeln und betrachteten sich im Spiegel, sehr lustig anzuschauen. Der Sonnenaufgang ließ die Felsen rot leuchten. Wir krochen zum letzten Mal aus unserem Zelt.


Am letzten Tag noch entdeckt... :cheer:

Nun stand Packen und Aufräumen auf dem Plan, der Wagenrückgabe stand bevor. Also alles raus, sortiert und gepackt und wieder rein. Gleichzeitig Päckchen gepackt von Dingen, die wir hier lassen wollten (Schuhe, etc.). Die Dinge konnten wir einem Angestellten der Farm überreichen, er freute sich sehr. Weitere Dinge, die gekühlt werden mussten (Reste aus dem Kühlschrank) wurden dem Farmhaus übergeben, dort wurden diese Dinge auch an Angestellte weiterreichen.

Der Rückweg gestaltete sich bis auf den Steinschlag auf unsere Frontscheibe (jetzt war diese somit auch noch hinüber) ereignislos. Ab Rehobot war dann auch zum ersten Mal richtig viel Verkehr auf der Straße, es war Wochenende und noch dazu natürlich Ferienzeit.
In Windhoek gaben wir den Wagen ab, während der Wagen gecheckt wurde, haben wir uns alle anderen Ford Ranger Modelle angeschaut. Das war für uns sehr aufschlussreich.
Dann wurden wir zur Etango Ranch Guestfarm gefahren, wo wir bereits erwartete wurden. Das Zimmer war ok, dem Badezimmer täte in naher Zukunft ein up-grade gut, aber alles in allem war alles in Ordnung. Bei Kuchen und Tee lernten wir weitere Reisende kennen, die von der Flugzeitenänderung betroffen waren und deshalb hier übernachteten (eigentlich wären wir an diesem Abend geflogen, der Flug wurde aber auf Abflug morgens um 9 verlegt und somit haben wir eine Nacht dran gehängt). Wie sich herausstellte, waren die Beiden auch bereits mehrfach im südlichen Afrika unterwegs und so fanden sich natürlich sofort diverse Themen, über die man sich austauschte. Um 19 Uhr wurde ein leckeres Menü serviert und bei angenehmen Gesprächen klang dieser letzte Abend in Namibia aus.

Abschließend können wir sagen, dass wir selten von einem Reiseziel so sehr begeistert waren - Island liegt vermutlich auf dem gleichen Begeisterungslevel. :)
Namibia hat uns nachhaltig beeindruckt. Nach 15 Tagen hatten wir das Gefühl mindestens 3,5 Wochen unterwegs gewesen zu sein. Wir waren das erste Mal mit einem Camper unterwegs und haben uns ganz bewusst für die Dachzelt-Variante entschieden und wir haben es für uns als perfekt passende Reise-/Übernachtungsart in Namibia empfunden. Natürlich haben auch Lodges ihren Reiz :) . Beide Reisearten haben sicherlich ihre Vor- und Nachteile.

Auf jeden Fall beschäftigen wir uns weiterhin sehr mit Namibia und eigentlich ist gesetzt (wenn alles so läuft wie gewünscht), dass wir uns dieses Jahr wieder gegen Ende des Jahres auf den Weg gen Namibia machen :)

Es folgen nun noch ein paar Infos zu unseren Campsites. Gerne stehe ich auch bei Fragen zur Verfügung. Und wenn dem einen oder anderen der Reisebericht gefallen hat oder nützlich war, dann freut uns das :) .

Schöne Grüße
Susanne

Informationen zu den Campsites:

Waterberg Wilderness Plateau Campsite
Schön gestaltete Campsite, mit überdachter Sitzgelegenheit (Bänke und Tisch) und Wäscheleine. Grillmöglichkeit in Form einer gemauerten Feuerstelle mit Rost oder der normalen Feuerstelle, privates WC und Dusche, diese sind in einem Block von jeweils 4 „Badezimmer“ untergebracht. Es existieren jedoch keine Türen, dafür aber ein Dach :laugh: . Kein Stromanschluss für den Wagen, Restaurant zu Fuß zu erreichen, kleiner Pool.

Onguma Tamboti Campsite
Sehr großzügige Campsites, schön gestaltet mit jeweils eigenem Sanitärhäuschen mit Badezimmer mit Dusche, separatem WC sowie einem Spülbecken und einem Waschbecken (zum Kleidung waschen). Schöne Feuer/Grillstelle. Stromanschluss vorhanden, Restaurant zu Fuß erreichbar, mit kleinem Wasserloch, schöner Pool mit Liegen.

Halali
Staatliches Camp, nüchtern, Grillstelle, Gemeinschaftsduschen/WCs und Spülmöglichkeiten. Stromanschluss vorhanden, Restaurant zu Fuß erreichbar, Wasserloch, Pool.
Das Camp war ok, die Sanitäranlagen auch, allerdings waren wir in der absoluten Nebensaison unterwegs, es waren ca. 7-10 Camper dort. Ich will nicht wissen, wie es dort zugeht, wenn der Platz mal voll ist.

Gondwana Etosha Safari Campsite
Sehr grüne Campsite, Stellplätze auf dem Rasen, keine abgetrennten Plätze, jeder stellt sich hin wo es halt gerade passt und Sinn macht. Diverse Feuerstellen verteilen sich quer über den Platz. Gemeinschaftsduschen und WCs in großen Gebäuden, sehr schön gestaltet. Duschen mit kleinem Vorplatz mit Ablagemöglichkeit, alles super sauber. Stromanschluss vorhanden, Restaurant zu Fuß erreichbar, schöner Pool mit Liegen.

Brandberg White Lady Lodge Campsite
Haupthaus mit Restaurant und sehr schöner Gartenanlage mit Pool. Campsite ca. 1 km vom Haupthaus entfernt, die Plätze sind schön angelegt, einige befinden sich direkt im Flussbett. Gemeinschaftsduschen und WC-Einheiten sind quer über die Anlage verteilt, einfach aber sehr sauber. Kein Stromanschluss vorhanden, Restaurant nicht zu Fuß erreichbar (als wir dort waren wurden wir per Aushang an der Rezeption informiert, dass Löwen in der Region wären und daher der Wagen als Transportmittel zur Rezeption empfohlen wird), schöner Pool, keine Liegen jedoch überdachte Sitzgelegenheiten.

Sophia Dale Base Camp
Campsites mit unterschiedlicher Ausstattung, einige haben Stromanschluss, einige nicht. Etwas außerhalb von Swakopmund (außerhalb der Nebelzone). Gemeinschaftsduschen und WCs, Restaurant direkt auf dem Campsite, kein Pool. Eigentlich ok aber vergleichen mit den anderen Campsite fehlte hier etwas die Liebe fürs Detail.

Mirabib
Campsite im Namib-Naukluft-Park. Großer Felsen mit 5 oder 6 Campsites rund um den Felsen. Absolute Einsamkeit (im positiven Sinne). WC an jedem Campsite (Nase zu und durch).

Desert Quiver Camp
Hotel mit einzelnen Bungalows, jeweils mit Terrasse mit Outdoor-Küche und Sitzgelegenheiten.
Pool mit Liegen, Poolbar. Restaurant in der 4 km entfernten Sossusvlei Lodge. Frühstück gibt es dort ab 5 Uhr (zumindest im dortigen Sommer).

Namibgrens Guest Farm
Auf dem Gelände der Farm gibt es mehrere Bungalows und eine Mountain Campsite. Wunderschön gelegen auf einem Plateau umrandet von beeindruckenden Felsformationen. Sehr schöne Campsites mit viel Privatsphäre, ein festinstalliertes Zelt für Tische & Stühle mit Spülstelle, 2 Feuerstelle, eine zum Grillen die andere mit einer gemauerten Sitzecke drum herum. Privates WC und Dusche, jeweils eingefasst von den großen Steinen des Felsplateaus, mit origineller Metalltür. Es würde alles wunderbar in die Natur eingepasst und mit Liebe gestaltet. Kein Stromanschluss vorhanden, es besteht die Möglichkeit im Farmhaus zu essen (zu Fuß erreichbar), jedoch nur auf Voranmeldung (24 im Voraus), schöner Pool. Zu beachten ist: Wer warm duschen möchte, muss Feuerholz dafür einplanen und sich auch selbst um das Feuer kümmern (wussten wir nicht und somit war die Dusche morgens kalt).

Etango Ranch Guestfarm
Ranch mit einigen Gästezimmern und Pool. Im Haupthaus wird auf der Terrasse nachmittags Kuchen und Tee/Kaffee bereitgestellt, abends folgt ein Dinner. Die Zimmer sind ok jedoch etwas in die Jahre gekommen. Insgesamt sicherlich eine sehr gute Übernachtungsmöglichkeit, wenn man eine Unterkunft in der Nähe des Flughafens sucht. Transfer zum Flughafen wird angeboten.
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15 Jan 2018 22:53 #505483
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Hallo Susanne,

dein Bericht hat mir gut gefallen :) schade, dass er schon zu Ende ist .
Dass ihr begeistert seid, kann ich total nachvollziehen, uns ging es nach unserer Tour ebenfalls so. :)

Vielen Dank,dass du an euren Erlebnissen hast teilhaben lassen.

Viele Grüße
Helga
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15 Jan 2018 23:01 #505485
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15 Jan 2018 23:24 #505489
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Hallo Konni,
schön, dass Du dabei warst - vielen Dank! Und ja, das war ganz sicher nicht die letzte Tour....
Liebe Grüße und schönen Abend noch,
Susanne
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16 Jan 2018 07:54 #505504
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Hi Susanne,

auch ich habe euch gerne begleitet, danke für den kurzweiligen, aber informativen Bericht :) Besonders hatte mich die White Lady Lodge und das Quiver Camp interessiert, da wir dort auch dieses und nächstes Jahr sind.

Liebe Grüße
Laura
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Hallo Susanne
auch von mir ein herzliches Dankeschön für die "Freifahrt" durch Namibia. Schön zu lesen, wie man auf so einer ersten Tour begeistert ist. Nicht das sich die Intensität der Begeisterung von Reise zu Reise legen würde, sie verändert sich halt.
Viele grüße und noch viele tolle Reisen
wünscht Elisabeth
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