Auf demselben Weg fuhren wir auf der C14 wieder nach Westen
und bogen auf die Permit-Strecke Richtung Norden ein. Nach einigen Kilometern entdeckten wir unmittelbar neben der Pad eine Kolonie Erdmännchen. Es waren mindestens ein Dutzend recht scheue Tiere. Einige liefen davon, sobald wir anhielten. Die anderen verschwanden zunächst in ihrem Bau, ließen sich dann aber schnell wieder blicken und schauten neugierig zu uns herüber. Wir beobachteten uns gegenseitig, bis die letzten Tiere in die Ebene davonliefen. Wir freuten uns sehr, da wir in diesem Urlaub gar nicht mit Erdmännchen gerechnet hatten.
An einem Aussichtspunkt spazierten wir ein wenig herum.
Namibschmätzer
Wir fuhren weiter durch den Namib-Naukluft-Park und kreuzten die C28. Bald kamen wir an die Blutkuppe und schlugen den Weg Richtung Tinkas ein, als eine große Zahl Geier am Himmel kreiste.
Noch mehr Lappen- und Weißrückengeier saßen an einem Oryxkadaver. Ruth lief zu Fuß über die Ebene, und Uwe fuhr in einem großen Bogen auf der Pad zu den Aasfressern. Nahezu einhundert Geier, zum Teil mit Nummern markierte Exemplare, waren hier unterwegs.
Vorbei an den zwei Soldatengräbern fuhren wir über Mittel-Tinkas zum Bogenfelsen. Die Strecke gefiel uns wie schon vor 10 Jahren, als wir zum ersten Mal dort waren.
Am Rock Arch war die erste Campsite noch frei. Wir entschieden, hier zu bleiben und richteten unser Lager ein. Da wir keine Lust hatten, das Auto in einem waghalsigen Manöver auf den Berg zu lenken, ließen wir es unten auf dem Weg stehen und trugen alle Sachen ein paar Meter nach oben unter den Felsvorsprung.
Die Aussicht über die Ebene war fantastisch.
Wir machten ein kleines Picknick mit Wildschinken, Möhren, Frischkäse und Butterbroten.
Ohne Begleitung darf man auch noch die Füße auf den Tisch legen.
Felsenschwalben
Uwe probierte die Dusche in unserem Bushcamper, und dann liefen wir zum Bogenfelsen. Als wir uns gerade überlegt hatten, wo wir später die Kamera für die Sternenaufnahmen aufstellen wollten, kam ein einzelner Wagen angefahren. Der Fahrer parkte hinter einem Felsen auf einem nicht offiziellen Platz und begann, sein Zelt aufzuschlagen. Ruth hatte schon ein Déjà-vu zu unseren erfolglosen Sternenaufnahmen von 2016, als uns eine Gruppe Profifotografen an der Spitzkoppe unser Vorhaben durchkreuzte. Also wurde Uwe ausgeschickt, die Sache auszuspionieren. Er erklärte unseren Plan für die Nacht und der Mann war sehr interessiert an den Sternenaufnahmen und versprach, nicht in Richtung des Bogenfelsens zu leuchten, um unsere Aufnahmen nicht zu sabotieren. Puh, Glück gehabt!
Nach Sonnenuntergang standen wir noch einige Zeit auf dem Felsen und lauschten dem Konzert der vielen Bellgeckos in der Ebene.
Wir machten Feuer und kochten Broccoli, Blumenkohl und Möhren im Potije. Dazu grillten wir die letzte Portion Rinderfilet. Nach dem Essen und Spülen brachten wir den Fotoapparat in Position und starteten die Serienaufnahme am Bogenfelsen.
Kilometer: 158