Tag 40 – 23. August 2017 – Das Ende
Casa Piccolo, Windhoek
Am Morgen im Casa Piccolo standen wir früh auf, duschten und waren die ersten Gäste beim Frühstück. Mit dem ein oder anderen Schwätzchen und bis wir alle Sachen in den Rucksäcken und Reisetaschen verstaut hatten, war es auch schon zehn Uhr. Wir deponierten das Gepäck in der Pension und bezahlten unsere Rechnung. Ein wenig saßen wir noch im Hof in der Sonne, bevor wir erneut in die Stadt zum Craft Center fuhren. Einige Zeit schlenderten wir herum, auch entlang der Independence Avenue und in der Innenstadt, kauften aber nur wenige Souvenirs.
Gegen Mittag aßen wir noch ein paar Wraps im Craft Cafe und fuhren dann zurück zur Pension.
Auch dort saßen wir noch einige Zeit herum und tranken die letzten Getränke aus unserem Kühlschrank. Dabei unterhielten wir uns ein wenig mit drei jungen Frauen, die unabhängig voneinander angereist waren, um bei einer Farm im Norden als Volontäre zu arbeiten.
Gegen drei Uhr schnappten wir unser Gepäck und fuhren zu Savanna, um das Auto abzugeben. Die Rückgabe verlief reibungslos.
Ein Fahrer brachte uns im Kleinbus zum Flughafen. Es war der Bruder unseres langjährigen Chauffeurs, der bei den vielen Transfers zurzeit aushilft. Er hatte seine beiden kleinen Töchter mit im Wagen, und wir unterhielten uns ein wenig.
Die Checkin-Schalter waren noch nicht besetzt, aber natürlich gab es schon eine Schlange Wartender. Die Gepäckabgabe zog sich etwas hin, und wir trafen unsere Freundin Anne, die ebenfalls zurück nach Deutschland flog. Sie war am Ende ihrer ersten Namibiareise in einer Kleingruppe, und wir hatten natürlich viel zu erzählen. Dazu gingen wir in die Lounge der Air Namibia und aßen noch eine Kleinigkeit.
Im Flugzeug saßen wir glücklicherweise in Reihe sechs vor der Wand hinter der Businessclass. Das war sehr angenehm, weil wir dort unsere Beine ausstrecken konnten. Es gab Abendessen, einen unruhigen Schlaf und noch vor sechs Uhr ein warmes Frühstück. Wir landeten in Frankfurt, holten unser Gepäck, wurden von Uwes Eltern in Empfang genommen und zum obligatorischen Frühstück nach Hause gebracht. In unserem Garten gab es zum Abschluss der Reise noch eine Tiersichtung.
Was sollen wir als Fazit zu dieser Reise schreiben? Es war wunderschön. Im Grunde hat alles wie geplant prima geklappt. In Namibia und Botswana unterwegs zu sein, ist unser größtes Hobby (bei Ruth konkurriert natürlich noch der BVB). Daher sind wir alles andere als objektiv, unsere Reise kritisch zu bewerten. Es war so toll, dass wir nicht nur bereits weitere Reisen fertig geplant haben, sondern darüber hinaus schöne Afrika-Ideen spinnen, die wir in den nächsten Jahren in die Realität umsetzen wollen.
Wir hatten wieder mal die besten Reisepartner. So lange mit Freunden unterwegs zu sein und sich dennoch nicht auf die Nerven zu gehen, ist schon etwas Besonderes. Wir hatten jede Menge Spaß miteinander und haben gegenseitig viel voneinander gelernt. Bele und Matthias, ihr seid toll. Wir freuen uns schon mächtig auf unsere nächste Tour – sicherlich wieder mit einer Portion Abenteuer.
Nun möchte ich endlich die mysteriöse Geschichte mit meinem Ehering auflösen. Ich hoffe, ihr erinnert euch noch daran, wie ich ihn bei Ongongo Warmquelle im Wasser verloren habe (ist ja schon ein paar Monate her).
Ring-Verlust
Werners Sohn hatte den Ring am nächsten Tag wider Erwarten gefunden.
Wie geschrieben hatte ich von Rundu aus mit Werner telefoniert und abgemacht, dass er sich nach seiner Rückkehr nach Deutschland bei mir meldet und mir den Ring dann schickt. In meiner Freude hatte ich völlig vergessen, ihn nach weiteren Kontaktdaten zu fragen. Aber ich hatte ja auch keinen Anlass, an der Einhaltung unserer Absprache zu zweifeln. Hätte er mir den Ring nicht wiedergeben wollen, hätte er sich ja nicht zu melden brauchen.
Er hatte mir erzählt, dass er früher mal eine Zeit lang in Rundu gelebt und gearbeitet habe, dort mehrere Tage seines Urlaubs verbringen werde und etwa zwei Wochen nach uns wieder nach Hause komme. Daher wartete ich nach unserer Heimkehr gespannt auf seinen Anruf oder eine E-Mail. Die zwei Wochen verstrichen, drei Wochen, vier Wochen. Ich wurde nervös. Nachdem sich Werner auch nach fast fünf Wochen nicht gemeldet hatte, schwand meine Hoffnung. Daher versuchte ich, ihn aufzuspüren und schickte eine E-Mail an das Buchungsbüro für die Ongongo Warmquelle. Meine Hoffnung war, dass irgendjemand im Registrierungsbuch nachsehen und mir wenigstens Werners Nachnamen geben könne. Es antwortete Valery, die das veranlasst und über Werners Autonummer bereits mit der Autovermietung Kontakt aufgenommen hatte. Ich bin ihr so dankbar dafür.
Kurz bevor sie mir Werners Adresse gab, meldete er sich per E-Mail bei mir. Nach intensiver Suche habe er den Zettel mit meinen Daten wieder gefunden. Sein Sohn war so stolz, den Ring gefunden zu haben, dass er die Geschichte oft erzählt habe. So auch einer Ordensschwester in Namibia, der er außerdem 500 N$ für ihr Waisenhaus gespendet habe, die er doch sicher von mir bekäme.
Selbstverständlich hatte ich vor, dem Jungen einen Finderlohn zu schicken und ihm im Gegenzug eine Freude zu machen. Wie praktisch, dass Werner den erwarteten Finderlohn bereits in seiner E-Mail beziffert hatte.
Also bezahlte ich und erhielt ein paar Tage später meinen Ring, von dem ich angenommen hatte, ihn nie mehr wieder zu sehen.
Ich vermute, dass Werner von seiner Autovermietung den Hinweis bekommen hatte, dass sie seine Mailadresse aufgrund einer Anfrage wegen eines Rings herausgegeben haben.
Dies war unsere vierzehnte Reise ins südliche Afrika. Wir hatten sie langfristig geplant und konnten sie von Anfang bis Ende genießen. Und Dank des wider Erwarten guten Ausgangs meiner Ring-Geschichte mussten wir auch keine schmerzenden Verluste verzeichnen.
Wie schon erwähnt haben wir dieses Mal sehr viele Vögel entdeckt und Dank Matthias‘ Hilfe auch bestimmt. So konnten wir unsere persönliche Bestmarke auf 249 Arten während dieser Reise erhöhen.
Besten Dank an euch alle, die ihr unsere Reise mit viel Geduld begleitet habt. Eure lieben Rückmeldungen freu(t)en uns immer sehr.
Liebe Grüße
die Eulenmuckels