THEMA: Die Eulenmuckels unterwegs mit Freunden
01 Feb 2018 21:20 #508406
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Tag 28 – 11. August 2017 – Bwabwata NP

Mahangu Safari Lodge – Nambwa Campsite, Kwando

Als die Sonne über dem Okavango aufging, war es noch so kalt, dass Nebelschwaden über dem Wasser hingen.



Viele verschiedene Vogelstimmen setzten ein und wechselten sich ab. Wir hatten das Sonnenlicht genau auf unserem Stellplatz am Wasser und saßen zum Aufwärmen beim Frühstück. Bei Kaffee und Brötchen starteten wir gemütlich in den Tag. Auch die Moorralle schaute noch einmal kurz bei uns vorbei.



Dann packten wir zusammen und schauten uns die kleine Aussichtsplattform an, von der aus man sehr gut über den Fluss in den Nationalpark blicken kann und beglichen noch schnell unsere Rechnung.



Wir fuhren ein paar Kilometer nach Divundu und tankten. Dann ging es über den Okavango nach Osten, wo wir nach Süden in die Buffalo Core Area des Bwabwata-Nationalparks abbogen. Wir erledigten die üblichen Formalitäten und waren gerade damit fertig, als Bele und Matthias auch eintrafen.



Langsam fuhren wir voraus und rechneten eigentlich damit, sie bald wiederzutreffen. Da hatten wir uns allerdings getäuscht. Wir nahmen den ersten kleinen Weg hinunter zum Fluss. Dieser war aber wohl so unscheinbar, dass die beiden anderen daran vorbeifuhren. Obwohl der Park recht übersichtlich ist, sahen wir den ganzen Vormittag keine Spur mehr von ihnen. (Wahrscheinlich wollten sie ihre Ruhe haben und versteckten sich hinter dichtem Geäst, sobald sie auch nur ein Fitzelchen unseres Campers erblickten.)
Passend zum Namen entdeckten wir im Park zunächst ein paar Büffel.



Der eigentliche Plan war, ein wenig am Fluss entlang zu fahren und irgendwann wieder umzudrehen. Dabei verschätzten wir uns allerdings gewaltig und gelangten bis kurz vor die botswanische Grenze. Die Landschaft war recht rauh und wild, die Wege waren teils tiefsandig und eingewachsen. Am Fluss kamen wir gut, aber dennoch nur langsam voran, weil es viel zu entdecken gab. Wir sahen Büffel, jede Menge Kudus, Impalas, Letschwe, Warzenschweine und ein paar Rappenantilopen.







Weißstirnspinte



Am Ufer waren die unterschiedlichsten Wasservögel zu finden.

Schreiseeadler



Klunkerkranich



Witwenente



Sporengans



Die Gegend erinnerte uns sehr an die Xini-Lagoons im Moremi und gefiel uns ausgesprochen gut.





Sicher lag es auch daran, dass wir uns erst viel später als geplant auf den Rückweg machten. Bele und Matte hatten sich noch immer nicht blicken lassen. Wir schauten bei den alten Militärruinen vorbei und spazierten durch die verfallenen Häuser.







Dann verließen wir recht zügig den Park, denn es war bereits kurz nach 14 Uhr. Auf der Teerstraße ging es knapp 200 Kilometer nach Osten.







Dann bogen wir in den Ostteil des Parks ein. Dort mussten wir ein neues Permit bezahlen. Beim Registrieren im großen, gelben Buch stellten wir fest, dass uns unsere Reisepartner lange voraus waren. Das war schon mal beruhigend. Waren sie also nicht in der Buffalo Core Area verschütt gegangen.
Die Zufahrt nach Nambwa war teilweise sehr tiefsandig. Wir nahmen einen Umweg am Kavango entlang.

Brillenwürger



Specht





Beim Nambwa-Camp angekommen trafen wir unsere Reisepartner wieder. Sie hatten sich bereits auf Nummer zwei häuslich eingerichtet, und Mattes Zelt grüßte vom Aussichtsdeck am Fluss. Wir sahen uns um und krabbelten auf der Suche nach kleinerem Getier ein wenig durch die Büsche.

Damaratschagra





Spontan entschlossen wir uns, noch für eine halbe Stunde in Richtung Süden zu fahren, obwohl die Sonne schon tief stand.



Bei einem neuen Hide an einer kleinen Lagune stand eine Herde Elefanten und trank. Auf dem Weg dorthin hatten wir uns schon zwischen zwei Elefanten hindurchquetschen müssen. Sie waren aber ganz friedlich und stellten lediglich ihre Ohren ein wenig auf, als wir passierten.



Während Bele und Matte die Elefanten vom Hide aus beobachteten, besahen wir uns das Treiben von der anderen Seite. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Die eine Gruppe marschierte heran, die Tiere löschten ihren Durst und liefen wieder davon. Und schon war die nächste Herde herbeigeeilt. Wir staunten, wie friedlich und respektvoll alle Begegnungen abliefen.





Zurück im Camp machten wir Abendessen. Matthias kochte Spaghetti mit einer leckeren Tomatensoße aus Zwiebeln, Möhren, Salami und Paprika. Dazu gab es Reibekäse.
Wir saßen noch etwas beim Feuer zusammen und lauschten in die Nacht.



Als wir im Zelt lagen, grunzten sämtliche Hippos in unserer Nähe. Leider wollte keines von ihnen um unser Auto spazieren.



Kilometer: 284
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07 Feb 2018 20:55 #509286
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Tag 29 – 12. August 2017 – Rund um den Horseshoe

Nambwa Campsite, Kwando

Der Sonnenaufgang in Nambwa war spektakulär. Über dem Boden hing etwas Nebel, und die Sonne färbte den Himmel blutrot-orange.







Wir tranken einen schnellen Kaffee oder Tee „to go“ und machten uns dann auf den Weg Richung Horseshoe. Die Luft war nicht sehr kalt. Wir entdeckten Impalas, Kudus, ein Buschbock-Weibchen und einige Büffel.





Braundrossling



Genau an der Biegung am Horseshoe gibt es einen neuen Hide, wo wir kurz anhielten und einen Blick auf die Umgebung warfen. Aber außer einem im Geäst umherhüpfenden Schneeballwürger, war nichts Interessantes zu entdecken.



Wir waren schon fast um die Flussbiegung herum gefahren, als eine Gruppe Elefanten zum Wasser kam und es durchquerte. Sie beeilten sich sehr, und so konnten wir sie gerade noch beim Verlassen des Wassers beobachten.



Eine Horde Paviane passierte uns ebenfalls. Wir hatten den Eindruck, dass es sich hier um eine Mutter-Kind-Wandertruppe handelte, denn fast alle Mütter trugen ein Pavianbaby auf dem Rücken oder unter dem Bauch hängend.







Weiter nach Süden standen an einem matschigen Tümpel sechs Hammerköpfe. Sie zeterten lautstark, verharrten regungslos oder taten das, was Hammerköpfe eben auch so tun.





Auf der Ebene sahen wir zwei Pferdeantilopen, die in schnellem Galopp davon rannten. Eine Herde Tsessebes war ebenfalls recht scheu. In einem Baum saß ein junger Kampfadler.



Alle Wege waren bis auf eine einzige kurze Wasserdurchfahrt trocken, zu der es aber eine Umfahrung gab. Wir gelangten nach Süden bis zur botswanischen Grenze, auf die uns ein unscheinbares, verrostetes Schild hinwies.



Hier ging es nicht mehr weiter, und so kehrten wir um und fuhren auf demselben Weg wieder zurück.

Senegalkiebitz



Familie Großriedbock



Bald standen wir vor dem Wasserarm, bei dem wir auf dem Hinweg eine längere Umfahrung genommen hatten. Nun wollte Uwe die Durchfahrt wagen oder besser gesagt, nicht schon wieder einen Umweg fahren. Ein paar Minuten zuvor war uns ein Safari-Fahrzeug entgegengekommen. Der Fahrer meinte, es sei kein Problem, das Wasser zu kreuzen, wenn man ein bisschen nach dem rechten Weg Ausschau hielte. Der rechte Weg also, so so! Nur gut, wenn wir von diesem diesmal nicht abkommen würden. Da Bele und Matthias schon auf dem Weg Richtung Grenze umgekehrt waren, konnten wir sie auch nicht vorschicken. Daher lief Ruth sicherheitshalber noch einmal hindurch. Der Boden war fest, und so kam auch das Auto ohne Probleme auf die andere Seite.



Kurz vor dem Camp entdeckten wir eine Spatelracke in einem Baum. Wir freuten uns riesig, denn insgeheim hatten wir schon gestern nach einer solchen Ausschau gehalten. Dummerweise war sie aber recht scheu und ließ uns nicht herankommen. Sie saß immer erhöht und hinter einigen Ästen verborgen, und so spielten wir eine ganze Zeit lang Krieg-mich mit ihr.





Dann ging es schleunigst zurück ins Camp, denn langsam meldete sich der Hunger. Wir hatten den ganzen Morgen noch nichts Richtiges gefrühstückt, und es war schon fast Mittag.





Im Camp machten wir eine lange Pause. Wir aßen Brötchen mit Salami, Käse und Gurken. Nach dem Duschen lag Ruth ein wenig in der Sonne und las. Uwe pirschte ein paar Vögeln hinterher. Außerdem probierten wir unsere Funkgeräte aus, und mit dem reparierten Antennenstecker funktionierten sie. So können wir sie noch in der verbleibenden Zeit nutzen.

Graukopfwürger



Sumpfwürger



Weißstirnspint



Halsband-Bartvogel



Bronzeflecktaube



Helmperlhuhn



Mohrenmeise



Auf unserem Nachmittagsdrive kamen wir nicht weit. Wir fuhren lediglich zum Hide am Horseshoe. Dort kletterten wir die Leiter hinauf und machten es uns mit einem Getränk und den Fotoapparaten gemütlich. Während Matte noch ein Ründchen drehen wollte, gesellte sich bald auch Bele zu uns. Über zwei Stunden hinweg beobachteten wir immer neue Elefantenherden, die ans Wasser kamen, ihren Durst löschten und wieder davontrotteten. Heute Nachmittag gab es Elefanten satt. Große, mittelkleine, kleine und winzige, dicke und dünne, alte und junge, Elefanten mit kurzen oder langen Stoßzähnen, welche mit großen, faltigen und solche mit ausgefransten Ohren. So verschieden sie auch waren, allesamt waren friedlich, trafen entspannt aufeinander und gingen nach dem großen Besäufnis geordnet mit ihrer Gruppe wieder ihrer Wege.







Wir konnten uns von diesem schönen Ort nicht losreißen und blieben den ganzen Nachmittag über dort. In weiter Entfernung schwammen ein paar Zwerggänse zwischen unzähligen Waterlillies.





Außer den Elefanten beobachteten wir ein paar Safarifahrzeuge mit ihren Gästen. Manche machten direkt neben dem Hide ihre Sundowner-Pause. Es war ganz erstaunlich, was den Gästen da alles in kürzester Zeit auf dem Beistelltischchen kredenzt wurde. Trotzdem waren wir nicht neidisch, denn auch uns ging es mit unseren Getränken und Beles Keksen nicht schlecht. Ein anderes Fahrzeug hatte sich rechts von uns im Sand festgefahren. Wir sahen, wie alle Gäste ausstiegen und der Fahrer mit röhrendem Motor versuchte, das Auto wieder flott zu bekommen. Dann wurde geschaufelt und gegraben. Der Fahrer mühte sich sehr und versuchte ein zweites Mal, aus den tiefen Sandspuren herauszukommen. Gerade als wir den Hide verließen, um ihn zu unterstützen, kam er aus eigener Kraft wieder frei.
Als Matthias von seiner Runde zurückkehrte, ging es im schönsten Nachmittags-Afrika-Licht zurück zur Campsite.





Zum Abendessen grillten wir Würste und das letzte Stück Wildfleisch. Dazu machten wir Folienkartoffeln und gedünstete Gemsquash, die wir mit Butter und Zimt füllten. Wir freuten uns über den warmen Abend. Die Frösche klimperten und quakten. Nach dem Spülen gingen wir schon bald sehr müde vom Den-ganzen-Tag-konzentriert-Umherschauen ins Zelt.



Kilometer: 62
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11 Feb 2018 22:10 #509720
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Tag 30 – 13. August 2017 – Birding am Sambesi

Nambwa Campsite, Kwando – Caprivi Houseboat Safari Lodge, Katima Mulilo

An unserem zweiten Morgen in Nambwa standen wir noch ein bisschen früher auf. Bele kochte Wasser für Kaffee und Tee, und wir packten recht schnell unsere Sachen zusammen. Beim Heißgetränk sahen wir den Sonnenaufgang.



Dann fuhren wir los nach Norden. Während uns gestern Frau Buschbock begrüßte, verabschiedete uns heute Morgen ihr Gemahl.



Auf dem Weg zur Hauptstraße nahmen wir jeden Loop am Wasser. Wir kamen an einem weiteren Hide vorbei, der seit letztem Jahr gebaut worden war. Die Aussicht auf den Fluss war toll, auch wenn sich am frühen Morgen noch kaum Tiere blicken ließen.



Wir sahen viele Ohren- und Weißrückengeier und Marabus auf den Bäumen sitzen. Von einem Riss war jedoch weit und breit nichts zu sehen.





Matthias erklärte uns geduldig, dass wir hiernach auch lange Ausschau halten könnten. Es handele sich um die Schlafbäume der Geier. Sie warteten lediglich auf die Thermik, um mit weniger Energieaufwand starten zu können. So ein Spielverderber! Ein halbes Zebra mit Löwenrudel hätte uns als Grund für das Geiertreffen deutlich besser gefallen als ein langweiliges Baumbett.
Immer wieder sahen wir flinke Buschhörnchen auf den Bäumen und im Gehölz herumspringen, und einige Letschwes und Impalas standen auf den Inseln und Sumpfflächen.





Im Wald entdeckten wir auf den letzten Kilometern noch ein paar interessante Vögel. Zunächst verfolgten wir eine Schar Brillenwürger auf Nahrungssuche durchs Unterholz. Mit ihren gelben Hautlappen sehen ihre Augen gleich wesentlich größer und auffälliger aus.





Etwas später ließ uns ein lautes Krächzen in einem Baum aufmerksam werden. Wir konnten unseren Augen kaum trauen: Fünf Spatelracken saßen relativ eng beieinander und veranstalteten ein Mordsgezeter. Leider flogen sie sofort auf, sobald wir unser Auto stoppten. Schnell funkten wir Bele und Matthias zurück, die vorausgefahren waren und sprangen aus dem Auto, um die Vögel zu suchen.
Vögel zu fotografieren, hat für uns mittlerweile einen ganz besonderen Reiz. Man läuft wie Hans-Guck-in-die-Luft herum und scannt die Umgebung. Achtet dabei auf jedes Flattern und jede kleinste Bewegung im Geäst, versucht dann, leise und ohne hastige Bewegungen, gleichzeitig aber möglichst rasch vorwärts zu kommen, verheddert sich dabei in verschiedenstem Dornengeranke und schrammt sich die Beine auf oder verfängt sich mit den Haaren in herabhängenden Ästen. Meist reicht es dann für ein Bestimmungsbild aus weiter Entfernung, bevor sich der Vogel überlegt hat, seinen Standort zu wechseln und das gleiche Spiel von vorne beginnt.



Ohne das Federvieh aus den Augen zu lassen, versucht man dann zuerst, flott hinterher zu sein und ein wenig Strecke zu machen, bevor man sich dann im Zeitlupentempo, ohne zu atmen, wieder näher heranpirscht. Für einen unbeteiligten Zuschauer muss unsere Ornitruppe im besten Fall einfach nur merkwürdig, im schlimmsten aber völlig gaga ausgesehen haben. Zum Glück waren Bele und Matte ja keine Zuschauer, sondern genau so verrückt wie wir. Oft gehen die Gefiederten in solchen Verfolgungsspielchen als glückliche Sieger hervor. Umso mehr freuen wir uns, wenn uns doch der ein oder andere glückliche Treffer gelingt.
Diese Spatelracke ist sogar beringt.







Ruth hat sich schon öfter mal überlegt, ob es wohl passieren könnte, dass sie schnurstracks in eine Schlange, einen Leoparden oder eine Herde Büffel marschieren würde, wenn sie mit hoch erhobenem Blick einen Vogel fixierend durch die Gegend stolpert. Aber Uwe ist sich sicher, dass Lehrer alles wahrnehmen. Da wollen wir hoffen, dass er Recht behält.
Kurz vor der Ausfahrt aus dem Park saßen zwei Streifenlieste direkt an der Straße. Auch für sie musste kurz gehalten werden.





An der Hauptstraße füllten wir Luft in die Reifen und machten uns auf nach Osten Richtung Katima Mulilo. Mit Bele und Matthias standen wir per Funk in Kontakt. Eigentlich wollten wir als erstes unseren Reifen reparieren lassen, aber die Werkstätten hatten am Sonntag geschlossen. Also holten wir Geld und gingen in den Supermarkt. Matthias schlug den Shoprite vor, und wir waren einverstanden. Das allerdings nur für kurze Zeit. Zwar waren die Preise – wie unmissverständlich zu erkennen war – klein, die Auswahl zumindest für die Dinge, die wir benötigten, aber auch.



Es war proppenvoll, an allen Kassen standen lange Schlangen, afrikanische Musik dudelte aus den Lautsprechern, buntes Plastikspielzeug sah uns aus allen Regalen aufdringlich an, und wir hatten nur noch einen Wunsch, diesen Laden nämlich möglichst schnell wieder zu verlassen.
Wir stellten uns mit unseren drei Waren an eine kurze und daher vermeintlich schnelle Schlange an. Aber leider ging es dort nur im Zeitlupentempo vorwärts. Die Kassiererin zog die Artikel über den Scanner und packte sie dann selbst in Plastiktüten. Die Kunden legten die Sachen anschließend aber nicht in ihren Wagen zurück, so dass sich die gescannten Teile auf der anderen Seite der Kasse stauten und die Kassiererin umständlich Türmchen stapeln musste. Die neue Ware wurde auch nur einzeln auf den Tresen gelegt. Dabei war auch noch Thekenware, deren Preisschild umständlich manuell eingetippt werden musste. Gleichzeitig unterhielt sich die Kassiererin angeregt mit ihren Kunden, vertippte sich mehrfach und musste wieder stornieren. Niemand schien das Schneckentempo zu bemerken, geschweige denn, sich daran zu stören. Wirklich niemand. Nur uns brach langsam der Schweiß aus. Wir überlegten kurz, die Aufgabe des Kassierens vollständig zu übernehmen.
Bele und Matthias hatten sich drei Kassen weiter ein paar Minuten nach uns angestellt und waren schon fast fertig. Völlig entnervt wechselten die unrelaxten Touris schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit doch die Kasse und durften schon nach fünf weiteren Minuten endlich ihren Kram bezahlen. Warum wir in einem solch rummeligen Supermarkt von Minute zu Minute an der Kasse unentspannter werden und Schnappatmung bekommen, wird Einheimischen wohl für immer ein Rätsel bleiben. Eigentlich beneidenswert.
Anschließend fuhren wir zum Pick and Pay und kauften dort für die kommende Woche in Botswana ein. Beladen mit Grillwurst, Gemüse und Leckereien verließen wir den Supermarkt und verstauten die Sachen im Auto. Dann ging es zum Tanken. Wir ließen nur gut 80 Liter einfüllen, und als es wie erwartet nur noch tröpfchenweise weiterging, brachen wir ab. Vielleicht läuft der Rest Diesel morgen schneller in den Tank.
Nun hatten wir uns auf eine Mittagspause im Tsutswa-Cafe gefreut, mussten aber leider feststellen, dass auch dieses sonntags geschlossen hatte. So fuhren wir direkt zur Caprivi Houseboat Safari Lodge. Da wir reserviert hatten, bekamen wir den letzten Stellplatz und richteten uns ein. Zuerst aßen wir ein paar Brote mit Käse, Salami und Möhren mit Frischkäse.



Dann sortierten wir den Kühlschrank neu und pirschten auf dem Lodgegelände den Vögeln hinterher. Den Schalow’s Turako konnten wir im Gebüsch ausmachen, aber er war ziemlich unkooperativ und versteckte sich gut.



Ein Waldkauz saß weit oben im Geäst und schaute auf uns herab.



Gelbbrust-Bülbüls wuschen in der Vogeltränke ihr Gefieder.



Letzte Änderung: 11 Feb 2018 22:16 von Eulenmuckel.
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11 Feb 2018 22:14 #509724
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Um 16.30 Uhr startete der Sunset-Cruise auf dem Sambesi. Mit uns an Bord waren vier Südafrikaner, die sich ebenfalls mit Vögeln auskannten. Wir schipperten zunächst ein Stück flussabwärts. Nahe dem Ufer sahen wir den African Finfoot und einige Eisvögel, darunter viele Braunkopf-Lieste.





Riesenfischer



Riedscharbe



Schreiseeadler



Witwenstelze



Unser Guide hatte uns zu Beginn der Tour gefragt, was wir gerne sehen möchten. Uwe hatte ganz unbescheiden Platz Nummer 1 seiner Wunschliste genannt, den Kobalteisvogel. Unser Guide entgegnete, dass er diesen Vogel bei der letzten Fahrt gesehen habe. Ja klar, da kann er uns ja viel erzählen – das übliche Gerede, um die Gäste bei Laune zu halten: Gerade gestern noch waren der Leo, die Wale, die Stachelschweine … Weiß auch nicht, wo sie heute alle abgeblieben sind … Aber diese Versprechungen kennen wir bereits, und außerdem sind wir ja eigentlich gar nicht so festgelegt. Bis es irgendwann aber tatsächlich hieß: Da vorne sitzt er übrigens. Wer? Wo? Endlich hatte auch Uwe den leuchtend blauen Klecks gesehen. Es war tatsächlich der Half-collared Kingfisher.



Uwe bekam für den Rest des Tages das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.



Junges Blaustirnblatthühnchen



Mangrovenreiher





Grau- und Kuhreiher waren gegen Ende unserer Tour noch eine schöne Zugabe.





Und was das für ein Jungreiher ist, wissen wir auch nicht so genau. Vielleicht ein Purpurreiher?



Insgesamt war es eine sehr schöne Fahrt, an deren Ende wir genau auf den Sonnenuntergang zu fuhren.









Zum Abendessen blieben Bele und Matthias auf der Campsite, und wir gingen bei der Lodge essen. Es gab Wildfleisch mit Reis und Broccoli mit Möhren. Es schmeckte gut, war aber nicht außergewöhnlich, und anschließend bekamen wir eine Portion Malvapudding. Danach saßen wir noch mit den beiden Freunden am Lagerfeuer und ließen den Tag ausklingen. Ein quietschender Flughund über unserem Auto machte uns das Einschlafen heute nicht ganz so leicht.

Kilometer: 149
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21 Feb 2018 21:42 #511173
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Tag 31 – 14. August 2017 – Eine gebrochene Blattfeder

Caprivi Houseboat Safari Lodge, Katima Mulilo – Savuti, Chobe

Wir standen früh auf und packten unsere Sachen zusammen. Auf ein Frühstück verzichteten wir zunächst, da wir später ins Cafe gehen wollten. Wir hielten noch ein wenig nach den Turakos Ausschau. Bele, Matthias und Uwe hatten auch schon bald in der Nähe der Lapa einen der schönen Vögel gefunden. Weit weniger scheu als gestern Nachmittag saß er auf der Armlehne eines Sessels und wurde mit Apfelstückchen gefüttert. Dumm nur, dass Uwe das große Objektiv unter den Arm geklemmt hatte. So nah hatte er nicht mit den Turakos gerechnet. Außer einem Portrait mit Starfrisur war da nicht viel zu wollen.





Auf Ruth war natürlich auch kein Verlass. Sonst ein gutes Gespür für den richtigen Moment, wollte sie einfach nicht mit der passenden Brennweite zur Hilfe kommen. Und Uwe wollte auch nicht zur Campsite zurück, da man ja nie wissen konnte, ob sich der Herr Turako nicht plötzlich spontan dafür entscheiden würde, die Flatter zu machen.
Auf Ruth konnte Uwe lange warten, war sie doch auf dem Gelände der Lodge in die andere Richtung marschiert. Immer dem auffälligen Ruf des Turakos hinterher. Und sie hatte sich nicht verhört: Aus den Wipfeln der höchsten Bäume krächzte es mehrstimmig. Gleich fünf grün-bunte Irokesen turnten im Geäst herum. Da galt es dranzubleiben. Dumm nur, dass sie nicht das große Tele dabei hatte. Die Vögel ließen sie nicht besonders nah herankommen, und so zog sich die Verfolgung über das komplette hintere Lodge-Gelände. Ruth freute sich sehr, sobald sie ein Vogel halbwegs freigestellt erwischen konnte.



Aber wo blieben denn nur die Reisepartner? Wollten sie nicht auch nach dem Turako gesucht haben? Auf Uwe war natürlich auch kein Verlass. Sonst ein gutes Gespür für den richtigen Moment, wollte er einfach nicht mit der passenden Brennweite zur Hilfe kommen. Und die Turakos kurz aus den Augen lassen und zur Campsite zurück? Viel zu riskant, man konnte ja nie wissen kann, ob sich Familie Turako nicht plötzlich spontan dafür entscheiden würde, die Flatter zu machen.





Dennoch war unser kleiner Reisetrupp ganz zufrieden, als er nach einer guten halben Stunde wieder auf der Campsite zusammenfand.
Nach dem Bezahlen fuhren wir vor in die Stadt, um unseren Reifen reparieren zu lassen. Pünktlich zur Öffnung der Werkstatt kamen wir an, und ein Mitarbeiter nahm sich sofort unser Rad vor. Er pumpte ordentlich Luft hinein und drehte es dann in einem trüben Wasserbad. Die undichte Stelle war schnell gefunden. Es stellte sich heraus, dass es dieselbe Stelle war, die bereits in Swakopmund geflickt worden war. Die Kollegen bei Trentyre dort hatten den Flicken von innen aber falsch geklebt, so dass er sich wieder gelöst hatte.
Während unser Reifen repariert wurde, fuhren wir zum Tanken. Obwohl wir gestern bereits vollgetankt hatten, passten nun wieder 30 Liter hinein. Unser Timing war optimal. Zurück beim Reifenservice wartete unser frisch gesundeter Reifen schon, und wir fuhren zum Tutwa-Cafe und bestellten uns Omeletts mit Schinken, Tomate und Käse. Darauf hatten wir uns schon seit gestern gefreut. Dazu gab es leckeren Kaffee und anschließend sogar noch eine Portion Pommes. Bele und Matthias trafen auch ein. Sie waren noch im Bottlestore gewesen. Zusammen saßen wir im kleinen Innenhof und beobachteten die Kleinelsterchen, die zusammen mit den Angola-Schmetterlingsfinken zur Vogeltränke und zur Futterstelle kamen.









Senegaltaube







Wir ließen uns Zeit und genossen das Frühstück. Dann brachen wir auf und verließen Katima Mulilo gemeinsam nach Süden. Nach 40 Kilometern hielten wir zum letzten Mal an einer Tankstelle, und wieder passten 15 Liter in unseren Tank. Nun sollte er wirklich so ziemlich voll sein. Wir überquerten die Grenze nach Botswana gegen 11.30 Uhr.



Gleichzeitig mit uns waren noch viele andere Reisende unterwegs, und so dauerte es etwas länger. Merkwürdigerweise mussten wir noch einmal eine Straßengebühr nachzahlen, obwohl wir diese erst vor ein paar Tagen beim letzten Besuch in Botswana bezahlt hatten.
Bis Kachikau ging es auf der Teerstraße nach Westen. Dann ließen wir Luft aus den Reifen und fuhren die Sandstraße Richtung Ghoha Gate des Chobe Nationalparks.



Nach einer längeren sandigen Steigung gab es eine aufmunternde Beschilderung, die vermutlich irgendetwas mit Religion zu tun hatte.



Die Pad ließ sich trotz des tiefen Sandes sehr gut fahren. Ein paar Kilometer vor dem Gate saß ein Felsenwaran auf der Spur. Wir hielten an, und er suchte schnell das Weite. Als wir ausstiegen und ihm folgten, verkroch er sich unter einem Stein und den verrosteten Überresten einer Pumpe oder ähnlichem. Unbegreiflich, wie flink sich der wendige Kerl in den kleinen Zwischenraum gequetscht hatte. Um ihn nicht weiter zu erschrecken (ein Waranbiss ist wahrscheinlich auch nur wenig erstrebenswert), verzichteten wir darauf, allzu nah heranzugehen, den Stein zur Seite zu räumen und ihn zu befreien. Hoffentlich kommt er da auch allein wieder heil heraus!



Bele war ein wenig beunruhigt. Ihr Auto möpperte schon seit einigen Kilometern deutlich hörbar vor sich hin. Irgendetwas schepperte bei der Sandhoppelei recht laut. Wir beschlossen, am Ghoha Gate nach der Ursache zu forschen. Zunächst checkten wir ein und verewigten uns im grünen Buch. Matthias hatte schon bald entdeckte, dass an der rechten Hinterrad-Federung die obere Feder gebrochen war. Die beiden losen Teile hatten sich verdreht und klapperten beim Fahren nervtötend. Was tun? Nach kurzer Beratung wurde ein Deckchen bereitet, und die beiden Männer warfen sich unter das Auto.





Sie schraubten die beiden gebrochenen Enden los und entfernten die unnütze Rappel-Feder komplett. Sie wird wahrscheinlich für irgendetwas gut gewesen sein, aber vorerst werden Bele und Matte ohne sie weiterfahren.
In Savuti checkten wir ein und inspizierten unseren Stellplatz Nummer 10. Er lag recht weit von den Ablutions entfernt unspektakulär in tiefem, grauem Sand. Daher hielt es uns auch nicht lange dort, und wir fuhren schon bald wieder los.



Nordöstlich des Camps sahen wir an einem Wasserloch einige Elefanten, die genüsslich tranken und sich mit Schlamm bespritzten.







Außerdem begegneten wir verschiedenen Antilopen und einer Familie Zebramangusten.







Nachtflughuhn





Im schönsten Afrika-Dahinschmelz-Licht ging es zurück ins Camp.



Dort klappten wir das Zelt auf und machten Feuer. Wir grillten Boerewors und bereiteten gemischten Salat mit Tomaten, Gurke, Feta und Oliven. Dazu gab es Grillbrote mit Knoblauchbutter. Als wir in unseren Stühlen saßen, hörten wir ein merkwürdiges Knistern unter dem Tisch. Die Ursache war schnell gefunden. Da wir nicht im grauen Sand versinken wollten, hatten wir unseren Tisch auf einer Stelle mit trockenen, kurzen Halmen platziert. Nun standen wir mitten im Termitengewimmel. Überall krochen die Winzlinge herum und schnitten das Pflanzenmaterial hörbar in kleinere Teile. Noch mehr störte uns allerdings das Rattern der Generatoren. Hatten wir noch gehofft, dass sie früher oder später abgeschaltet würden, erkannten wir bald, dass das leider nicht passieren würde. Den gesamten Abend und die ganze Nacht hindurch begleitete uns das unangenehme Geräusch, so dass es uns etwas schwer fiel, uns über die Uuuuhoups einer Hyäne zu freuen.



Kilometer: 216
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Tag 32 – 15. August 2017 – Rund um Savuti

Savuti, Chobe

Unser zweiter Tag in Savuti: Wir standen ungefähr eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang auf. Uwe kochte Wasser, und wir packten unsere Sachen zusammen. Es sind einige Handgriffe, die inzwischen gut eingespielt sind. Wir tranken Kaffee und Tee, und dann fuhren wir zu den Ablutions. Mit Sonnenaufgang verließen wir das Camp. Zuerst ging es ein Stück nach Norden. Wir schauten bei ein paar Wasserlöchern vorbei, sahen aber außer einigen Vögeln kaum Tiere.

Weißscheitelwürger



Schopffrankolin



In einem Bogen ging es wieder zurück nach Süden entlang der östlichen Seite des Savuti-Channels. Auch hier sahen wir hauptsächlich Frankoline, jede Menge Tauben und Tokos. Einige Giraffen zogen an uns vorbei über die ausgedörrte Grassteppe.



Gelbschnabelmadenhacker





Dann erreichten wir die offene Ebene des Marschlandes und fuhren nach Jackals Island, wo wir vor drei Jahren das große Löwenrudel gesehen hatten. Uns geht es jedes Mal so, dass wir die Stellen, an denen wir schon einmal eine besondere Tierbegegnung hatten, bei nächster Gelegenheit wieder gründlich absuchen. So als wäre dort mehr zu erwarten als an einem anderen Ort. Überraschenderweise waren die Löwen nicht mehr anwesend, und auch sonst gab es nicht allzu viel zu entdecken. Ab und an flitzte eine Familie Warzenschweine mit aufgerichteten Antennenschwänzen von der Pad, oder ein paar Perlhühner scharrten im Staub.



Senegalspornkuckuck oder Kupferschwanzkuckuck



Gelbbauchgirlitz



Im Gegensatz zu Löwen oder Elefanten war heute Morgen auf die Gnus mehr Verlass. In kleineren und größeren Herden oder auch ganz alleine verteilten sie sich in dunklen Sprenkeln über die Landschaft. Viel Aktivität war aber auch von ihnen nicht zu erwarten. Stumpf trottete eines hinter dem anderen einen bereits ausgetretenen Pfad entlang, sie lagen wiederkäuend im Gras oder kehrten uns abweisend den Rücken zu. Da war es schon etwas Besonderes, wenn sich eines von ihnen mit frisch gekämmter Mähne hübsch zurechtgemacht in Position stellte und auch noch freundlich in die Kamera blickte.



Eine Weile beobachteten wir eine Gabelracke auf Nahrungssuche, die als Ausguck einige Äste ganz in der Nähe unseres Autos gewählt hatte. Auf diese flog sie immer wieder zurück, so dass Ruth die Gelegenheit hatte, sie ein paar Mal im Flug zu erwischen. Eine Gabelracke ist an sich ja schon ein sehr schöner Vogel. Ihr prachtvolles Gefieder kommt mit dem Aufblitzen der knalligen Blau- und Türkistöne aber noch viel besser zur Geltung.







Da wir bereits zwei Stunden unterwegs waren, kehrten wir langsam wieder um.



Gaukler



Weidelandpieper





Brauner Schlangenadler (juv.)



Wir bogen nach Westen ab und überquerten die Marshroad. Hinter der Marabou-Pan stand ein Safari-Wagen. Der Fahrer verriet uns, dass bei den Sable Hills Geparde gesehen worden waren und außerdem eine einzelne Löwin. Da es schon spät war, fuhren wir aber weiter in Richtung Camp. Schließlich war die Beschreibung bei den Sable Hills nur vage, und wir bekamen langsam Hunger. Doch auch von Bele und Matthias erhielten wir einen Hinweis. Es knarzte im Funkgerät, und sie meldeten uns ebenfalls eine einzelne Löwin. Sie liege etwas entfernt im Gebüsch, und es mache nicht den Anschein, als wäre sie bald über alle Berge. Also versuchten wir doch, die Stelle zu finden. Wir kurvten kreuz und quer, zoomten mal näher und mal hinaus aus dem Wegenetz auf unserem GPS, waren aber nur wenig erfolgreich. Obwohl sich Bele große Mühe gab, uns ihren Standpunkt zu erklären, nahmen wir einen falschen Abzweig und landeten viel zu weit nördlich. Also wieder umdrehen und zurück. Zwischenzeitlich entdeckten wir einen Trupp Hornraben, die mal nicht sofort Reißaus nahmen, sobald wir stoppten.





Als wir uns später wieder bei Bele meldeten, fragte sie irritiert, was denn mit uns los sei. Sie habe uns schon vor einiger Zeit in eine völlig falsche Richtung fahren sehen und mehrfach angefunkt, aber keine Reaktion bekommen. So ein Mist aber auch! Die Sache mit den Funkgeräten ist nicht so ganz optimal geregelt. Sobald der Motor neu gestartet wird – und das kann während eines Gamedrives häufiger vorkommen – stellt es sich ab und muss danach wieder eingeschaltet werden. Keine Ahnung, wie oft wir das Handschuhfach, in welchem das Gerät deponiert ist, geöffnet und geschlossen, den On-Schalter gedrückt und das Kabel zurechtgefummelt haben. Diesmal hatten wir es wohl wieder vergessen. Und so hatte sich die Löwin in der Zwischenzeit erhoben und war bereits verschwunden, als wir endlich eine Ahnung hatten, wohin wir hätten fahren sollen. Für eine lange Pause ging es zurück ins Camp.
Wir machten Omelett mit Speck, Tomaten und Käse. Dann aßen wir noch Rosinenbrötchen mit Marmelade bzw. Nutella. Die ganze Zeit über wurden wir von zwei Bradfieldtokos beobachtet.



Danach wusch Ruth noch ein bisschen Wäsche, wir duschten, ruhten in der Hängematte aus oder saßen einfach im Schatten.



Isabellsylvietta

Letzte Änderung: 10 Mär 2018 12:07 von Eulenmuckel.
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