THEMA: Die Eulenmuckels unterwegs mit Freunden
17 Dez 2017 18:20 #501904
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Tag 13 – 27. Juli 2017 – Einkaufen und Strecke machen

Bambatsi – Maori, Grootfontein

In der Nacht und am Morgen rappelte der Wind an unserem Zelt. Aber es war schön warm und vor allem trocken. Da wir gestern Abend erst so spät angekommen waren, hatten wir nur eine normale Campsite mit kurzem Anfahrtsweg bekommen. Sie war nichts Besonderes, aber völlig ausreichend.



Uwe kochte Wasser mit der Kelly, und wir frühstückten mit Müsli, Papaya, Brötchen, Marmelade und Nutella.



Ein wenig gehandicapt waren wir durch ein paar Wart-a-bikkie-Äste, die direkt neben unserem Frühstücksplatz in den Weg zu unseren Autos ragten. Jeder von uns blieb mindestens einmal mit irgendetwas darin hängen. Vielleicht hätten wir unsere Tische doch an einer anderen Stelle aufklappen sollen.



Nach dem Einpacken fuhren wir zum Farmhaus, bezahlten und warfen noch einen kurzen Blick auf die große Terrasse. Das Farmhaus liegt auf einem Hügel mit einer tollen Aussicht.
Wir fuhren getrennt voneinander nach Outjo.



An einer Tankstelle füllten wir Diesel auf. Nach 70 Litern lief der Kraftstoff nur noch so langsam in den zweiten Tank, dass wir es dabei beließen und die Zeit lieber dazu nutzten, uns nebenan vor die neu eröffnete Outjo Bakery zu setzen. Diese ist inzwischen renoviert und vergrößert worden. Alles ist sauber und modern. Trotzdem finden wir, dass die alte Bäckerei ein wenig mehr Charme hatte. Inzwischen waren unsere Freunde ebenfalls eingetroffen. Sie ließen in der Werkstatt gegenüber eine Warnleuchte prüfen, die seit gestern in ihrem Wagen aufleuchtete.
Währenddessen saßen wir im Café, aßen eine Kleinigkeit und genossen die warme Sonne.



Dann fuhren wir weiter nach Otjiwarongo. Vor dem Superspar hielten wir, und während Uwe beim Auto blieb und ein wenig Luft aus den zu stark gefüllten Reifen ließ, kaufte Ruth ein paar Lebensmittel ein. So kamen wir schnell weiter. Bei Otavi bogen wir auf die B8 nach Grootfontein. Am Straßenrand standen immer mal wieder Warzenschweine.
Kurz vor der Ortsausfahrt von Grootfontein gab es eine Baustelle mit einer Umleitung, dann erreichten wir das Camp Maori. Peter war da und begrüßte uns auf seine gewohnt urige Art. Außer uns stand noch ein Wohnmobil auf dem Campingplatz. Wir schlugen unser Lager auf, und während Ruth duschte, unterhielt sich Uwe ein wenig mit den anderen Campern. Danach spazierte sie durch den Garten auf der Suche nach ein paar schönen Blüten oder Vögeln, denn das markante Quietschen der Rosenköpfchen hatte Ruth hellhörig werden lassen.





Ein Papagei war auch bald gesichtet. Nun musste man ihn nur noch erwischen. Ruth folgte ihm quer durch den Garten im Zick-Zack unter sämtlichen Büschen und Bäumen hindurch.



Wie sich bald herausstellte, war zu viel Hans-guck-in-die-Luft aber auch nicht gut. Die Vogelpirsch musste kurz darauf nämlich abgebrochen werden, denn Ruth war in einen Ast getreten. Ein besonders langer, spitzer Dorn war durch ihren Croc hindurch gegangen und beim Herausziehen aus dem Schuh unglücklich abgebrochen und im Fuß stecken geblieben. Ruth hüpfte und fluchte und benötigte eine ganze Weile, um den kleinen Splitter mit Nadel und Pinzette wieder zu entfernen.
Wesentlich vorsichtiger wurde der ursprüngliche Plan danach fortgesetzt.

Weißbauch-Nektarvogel



Grautoko



Graulärmvogel



Trauerdrongo



Wir wuschen Wäsche, Uwe duschte, und dann gingen wir zum Sundowner auf den Turm. Zum ersten Mal seit drei Tagen schafften wir es, den Sonnenuntergang pünktlich mit einem Getränk zu genießen.





Wir machten ein großes Feuer und grillten die letzte Portion Oryx. Dazu gab es einen Salat aus Gurke, Tomaten, Feta, Blumenkohl und Möhre. Außerdem grillten wir ein paar Brote und verbrauchten einen Rest Knoblauchbutter.

Kilometer: 366
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18 Dez 2017 22:59 #502039
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Tag 14 – 28. Juli 2017 – Endlich Tiere

Maori, Grootfontein – Namutoni, Etosha

Als wir aufstanden, war die Luft noch frisch, und das blieb auch während des Frühstücks so, denn wir saßen leider im Schatten eines Baumes. Dennoch schmeckten uns Kaffee, Tee, Müsli und vor allem das Brot und die Brötchen, die wir gestern in der Bäckerei in Outjo gekauft hatten, sehr gut. Dann spülten wir und packten unsere Sachen zusammen. Noch einmal statteten wir dem großen Garten von Peter und Conny einen Besuch ab. Hier flatterte es überall. Während sich Ruth mit Conny unterhielt, pirschte vor allem Uwe den vielen Vögeln hinterher.

Rotzügel-Mausvogel



Damaratschagra



Elsterdrossling



Büffelweber



Wir bezahlten unsere Rechnung und wollten anschließend nur noch Fleisch in Peters Souvenirshop kaufen. Aber so einfach ließ er uns natürlich nicht davonkommen. Wir mussten zunächst seine verschiedendsten Waren begutachten. Dazu gab es, ob man wollte oder nicht, ausführliche Erklärungen. Tischdecken, Makalani-Nüsse, Schnitzereien, Armbänder und, und, und mussten ausgiebig bestaunt werden, bevor Peter seinen Kühlschrank öffnete und wir einige Portionen leckeres Springbock-, Oryx- und Wildebeest-Fleisch bekamen. Peter hatte ganze Arbeit geleistet. Obwohl wir ja eigentlich genau wussten, was wir haben wollten – nämlich ausschließlich Fleisch – war sich Ruth plötzlich sicher, die beiden gar nicht mal so kleinen Metall-Zebras könnten ganz prima in unserem Wohnzimmer herumgaloppieren. Auch Annette erstand noch zusätzlich zu ihren Fleischvorräten eine Tischdecke und ein Straußenei.
Wir nahmen noch einen Sack Holz mit und füllten unseren Wassertank auf. Dann verabschiedeten wir uns von Peter und Conny und fuhren nach Grootfontein. An der ersten Total-Tankstelle gab es einen Geldautomaten, der sogar funktionierte. Daher hoben wir in mehreren Etappen Bargeld ab, tankten und kauften auch noch ein paar Brötchen. Unsere Freunde wollten noch ihre Vorräte aufbessern, und so beschlossen wir vorauszufahren und uns erst in Namutoni wieder zu treffen. In Tsumeb machten wir eine erneute Pause, denn einmal im Urlaub packt es Ruth, und sie hat plötzlich Lust auf Fritten und einen Burger bei Wimpy. Die Frikadelle im lätscherten Brötchen, die matschige Gurke und der komische, süße Ketchup mit dem Maximum an Farbstoff bedeuten dann pures Glück! :silly: :sick:



Bestens mit Vitaminen versorgt ging es dann endlich zum Etosha. Am Gate wurden wir belehrt, dass rohes Fleisch und Eier nicht aus dem Park ausgeführt werden dürfen. Im Office in Namutoni bezahlten wir den Parkeintritt und kauften im Shop innerhalb des Forts eine Etosha-Karte zum Ankreuzen unserer Tiersichtungen.
Auf der Campsite erhielten wir einen schönen, großen Stellplatz in der Mitte. Noch während wir Tisch und Stühle aufstellten, bekamen wir Besuch. Eine Schar Zebramangusten wieselte (oder mangustelte?) über den Platz.



Nach einer kurzen Duschpause fuhren wir in den Park. Zuerst sahen wir bei Koinachas über ein Dutzend Silberreiher, einige Nilgänse, Blutschnabelweber und Impalas.



Um es vorwegzunehmen, wir sahen heute weder Gepard, noch Leopard oder Löwe auf unserer ersten Runde durch den Park. Bei Chudop standen Giraffen, und gegenüber der Wasserstelle verspeiste eine Riesentrappe die Reste eines kleinen Vogels. (Löwenkill kann ja jeder! Trappenkill ist der Hit.)







Nach einiger Zeit ging es dann Richtung Kalkheuwel.

Gabelracke



Dort standen zwei Elefanten am Frischwasser, und die meisten anderen Tiere hielten Abstand. Nach vorsichtigem Zögern kamen aber auch hier Giraffen, Impalas und jede Menge Vögel zum Trinken.





Goldbugpapagei



Blutschnabelweber



weibliche Spitzschwanz-Paradieswitwe (vielen Dank an Konni für den Tipp und Matthias für die Bestätigung)



Graukopfsperling



Kaptäubchen



Maricoschnäpper



Wir standen recht lange dort, bevor wir zurück nach Chudop fuhren.



Gerade war eine größere Elefantenherde zum Wasser gekommen. Die Tiere tranken und schoben sich ein wenig hin und her. Die kleinsten wälzten sich auf dem Boden und wuselten zwischen den dicken Beinen ihrer Familienangehörigen hin und her. Es gab viel zu sehen.











Nach einiger Zeit näherte sich ein einzelner Elefantenbulle in der Musth. Alle anderen Tiere machten ihm respektvoll Platz. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, einmal um das gesamte Wasserloch zu schreiten, um auch ja jeden anderen Elefanten vom Wasser zu verscheuchen. Danach ging er ohne zu trinken, zufrieden und scheinbar deutlich besserer Laune seiner Wege.



Zwergtaucher



Als wir wieder in Namutoni ankamen, waren Annette, Hanna und Michael ebenfalls eingetroffen. Auch heute Abend gab es ein schönes Feuer. Zusammen grillten wir das Fleisch von Maori und aßen gemischten Salat.

Kilometer: 232
Letzte Änderung: 31 Dez 2017 12:46 von Eulenmuckel.
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21 Dez 2017 23:48 #502422
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Tag 15 – 29. Juli 2017 – Etosha-Ost – viele Elefanten und noch mehr Vögel

Namutoni, Etosha

Wir standen früh auf, um mit Toröffnung in den Park fahren zu können. Da es recht windig war und unser Gaskocher dann ohnehin nichts zustande bringt, verzichtete Uwe auf Kaffee, und wir packten mit wenigen Handgriffen unser Lager zusammen. Mit Sonnenaufgang verließen wir Namutoni. Unsere Freunde schlummerten noch in ihrem Zelt.
Unser erster Weg führte uns über Koinachas und Chudob nach Kalkheuvel. Dabei sahen wir Kudus, Springböcke, Gnus und Oryx. Bei Chudob war nicht viel los, aber als wir gerade fahren wollten, hörten wir Löwengebrüll. Es war sehr weit entfernt, und so spekulierten wir nicht darauf, dass der Verursacher bald erscheinen würde.
Bei Kalkheuvel sahen wir außer Zebras und ein paar Impalas jede Menge Vögel.



Helmperlhuhn



Am beeindruckendsten waren tausende Blutschnabelweber, die in wabernden Wolken hin- und herflogen. Manchmal saßen sie in den Ästen der umliegenden Büsche, dann erhoben sie sich wie auf ein geheimes Zeichen in die Luft, und der ganze Schwarm peilte eine bestimmte Richtung an, um diese gleich darauf wieder zu wechseln, sich zu teilen und wieder zu vereinigen.





Das Flattern ihrer Flügel erfüllte die Luft. Wenn sie sich für einen kurzen Augenblick am Wasser niederließen, um zu trinken, kehrte etwas Ruhe ein. Aber nur für wenige Sekunden, denn gleich darauf hatte ein Hyperaktivling wieder den Abflug gemacht, und alle anderen mussten hinterher. Es war ein Auf und Ab, Hin und Her. Wir finden es immer wieder beeindruckend, dass die Vögel nicht ständig miteinander kollidieren und mit brummendem Schädel orientierungslos auf dem Boden hocken. (Wenn Ruth da an ihre Sportstunden denkt: nur 24 Kinder und immer mal wieder ein Frontalzusammenstoß!) Über eine halbe Stunde schauten wir fasziniert dem Treiben der Weber zu.









Zwei Gabarhabichte, die auf den Ästen eines Busches über dem Wasser hockten, beobachteten sie ebenfalls.



Ab und zu stießen sie in die Wolke der Weber und versuchten, Beute zu machen. So lange wir sie dabei beobachteten, verbreiteten sie aber nur ein wenig Panik und waren ansonsten erfolglos.
Auf dem Rückweg statteten wir wiederum Chudop einen Besuch ab. Unterwegs begegnete uns ein einsamer Elefantenbulle.





Am Wasserloch waren Zebras, Impalas, Kudus und ein größerer Greifvogel, vielleicht ein junger Adler, der etwas ungeschickt hinter den Tauben herflog.





Danach ging es zu Klein Namutoni und ein Stück nach Norden zu Klein und Groß Okevi. Dort sahen wir einen schwarzen Gabarhabicht, der auch hinter seiner fliegenden Beute her war. Aber wie die anderen Greife hatte auch er heute kein Glück bei der Jagd, oder wir hatten kein Glück, ihn bei einem erfolgreichen Fang zu beobachten.



Bei Tsumcor standen fünf Elands am Wasser. Als wir hielten, entfernten sich die scheuen Antilopen ein wenig, kamen aber gleich darauf wieder zurück. Über diese seltene Sichtung freuten wir uns sehr.



Als wir gerade umkehren wollten, traf eine Herde Elefanten ein. Kurz danach kam noch eine weitere Herde dazu. Alle tranken ausgiebig und schoben sich ein wenig hin und her.





Ehe wir uns versahen, war eine weitere halbe Stunde vergangen, und nun meldete sich auch bei uns recht deutlich der Hunger. Also fuhren wir wieder zurück nach Namutoni.
Dort kauften wir im Shop Brennholz und Wein und machten auf unserer Campsite eine lange Mittagspause. Wir setzten uns in die Sonne und aßen das leckere Brot aus Outjo mit Blauschimmelkäse, Salami und Avocado. Nach dem Spülen spannte Uwe die Hängematte zwischen zwei Bäume und döste ein wenig. Ruth setzte sich in die Sonne und las.



Büffelweber

Letzte Änderung: 22 Dez 2017 01:01 von Eulenmuckel.
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21 Dez 2017 23:53 #502423
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Als Michael, Annette und Hanna von ihrem Gamedrive zurückkamen, tranken wir noch gemeinsam Kaffee und aßen Muffins. Nach dem Duschen brachen wir gegen drei Uhr auf. Bei Klein Namutoni versuchten sich einige Schildkröten wie die Stadtmusikanten auf einem Stein zu stapeln. Die Plätze, die aus dem Wasser ragten, waren als Sonnendeck heiß begehrt.



Außerdem sahen wir Enten und Nilgänse.

Kap-Löffelente



Auf dem Rückweg entdeckten wir neben der Straße im Gebüsch zwei kleine Dikdiks. Sie zupften direkt neben der Fahrbahn Blätter von den Zweigen.



Weiter als Chudop kamen wir heute nicht mehr, denn mit uns traf dort gerade eine Herde Elefanten ein.









Wir stellten uns neben die bereits parkenden Autos und beobachteten, wie die Elefanten das gesamte Wasserloch für sich beanspruchten. Giraffen, Zebras, Impalas, ein paar Kudus, Gnus und Warzenschweine warteten in respektvollem Abstand. Dann trafen in regelmäßigem Abstand immer neue Elefantenherden ein.















Sie liefen langsam über die Ebene, und je näher sie dem Wasser kamen, desto schneller wurde ihr Schritt.



Wenn die Gruppen aufeinandertrafen, wurde meist ein wenig trompetet, aber im Ganzen lief es sehr friedlich ab. Uns fiel auf, dass sehr viele Jungtiere in den Herden waren, wie auch am Vormittag bei Koinachas.

















Es war so viel los, dass wir gar nicht wussten, wohin wir zuerst schauen sollten. Dort versuchte ein halbstarker Elefant zwei Impalabullen zu verscheuchen. Hier drückten ein paar Babyelefanten ihre Nasen in den Staub und kugelten sich auf dem Boden. Währenddessen näherte sich die nächste Herde frontal dem Wasserloch.







Es war keine Sekunde langweilig. Gegen Ende der Vorstellung kamen die Elefanten auf unsere Seite des Wasserlochs und waren teilweise nur noch gut fünf Meter von unserem Auto entfernt. Ruth bekam Herzklopfen und war froh, als die graue Wand weiterzog und uns nach einigem Kopfschütteln nicht weiter beachtete.
Letzte Änderung: 22 Dez 2017 00:09 von Eulenmuckel.
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22 Dez 2017 00:11 #502425
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Nach diesem Spektakel wurde es ruhiger am Wasserloch. Zebras und Impalas waren ebenfalls verschwunden. Nur vier Giraffen hielten noch die Stellung. Zwei von ihnen schlugen ihre Hälse und Hörner so heftig aneinander, dass man es weithin hören konnte,



Längst hatten alle anderen Fahrzeuge die Wasserstelle geräumt, und Uwe drängte auch langsam zum Aufbruch. Doch die Giraffen benahmen sich seltsam. Sie hatten aufgehört zu kämpfen, schauten immer wieder in dieselbe Richtung, liefen ein paar Schritte Richtung Wasser und kamen gleich darauf wieder zurück.



Der Grund für ihr Starren folgte bald, denn von schräg hinten näherte sich ein Löwenpärchen.







Zielstrebig schritten beide über die Ebene, tranken und legten sich dann etwas erhöht neben das Wasserloch. Dazu spendete die Sonne ihr schönstes Nachmittagslicht.









Zufrieden kehrten wir zurück nach Namutoni. Leider hatten unsere Freunde weniger Glück gehabt. Sie waren die große Runde über Twee Palms gefahren und hatten nur eine einzelne Giraffe gesehen.
Wir grillten Impalasteaks und aßen dazu Salat. Der Abend war wieder angenehm warm. Nach dem Spülen statteten wir dem Wasserloch einen kurzen Besuch ab. Dort passierte das gleiche wie in den Jahren zuvor, nämlich nichts. Egal, zu welchem Zeitpunkt wir jemals die campeigene Wasserstelle besuchten, glänzte sie durch die völlige Abwesenheit von Tieren. Wir würden nicht ausschließen, dass es in einiger Entfernung einen zweiten Zaun gibt, der alles vom Wasser fern hält. Und in der Höhe wahrscheinlich gleich noch einen zweiten, denn es gab weder Enten, noch Vögel oder Fledermäuse. Noch nicht einmal einen Waffenkiebitz. Und so etwas ist doch eigentlich gar nicht möglich. Mit uns saßen noch ein paar weitere Leute im Hide und starrten ehrfürchtig in die Dunkelheit. Als wir begannen, darüber nachzudenken, wie verrückt man doch sein muss, um minutenlang ins Nichts zu gucken, ohne ein einziges Tier zu sehen, bekamen wir alle einen mehr oder weniger stillen Lachanfall, an dem wir fast erstickten und mussten den Ort schnell verlassen.

Kilometer: 108
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23 Dez 2017 23:23 #502573
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Tag 16 – 30. Juli 2017 – Etosha-Mitte

Namutoni, Etosha – Okaukuejo, Etosha

An unserem zweiten und letzten Morgen in Namutoni standen wir wieder früh auf. Wach waren wir bereits seit 5.20 Uhr, weil ein Reisebus ungefähr zwei Minuten lang seinen Motor startete und diesen dann fünf Minuten lang warmlaufen ließ, bevor er – wohin auch immer – um diese Zeit davonfuhr. Wir kochten Kaffee und Tee, klappten unser Zelt zusammen und beobachteten die anderen Camper, die ebenfalls kramten und wuselten. Mit Toröffnung fuhren wir in den Park voraus, Annette, Hanna und Michael wollten uns etwas später folgen.
Unser erster Abstecher führte uns nach Klein Namutoni. Dort saßen aber nur einige Nilgänse im ersten Sonnenlicht.



Wir kehrten wieder um und machten uns auf nach Chudop. Heute Morgen war nur wenig los. Wir sahen ein paar Springböcke, einzelne Gnus und einen einsamen Schakal, der durch das hohe Gras streifte.



Das Wasserloch selbst lag verlassen da. Wir konnten es kaum glauben, denn hier hatten wir gerade morgens immer ein reges Kommen und Gehen erlebt. So schnell wollten wir daher nicht aufgeben und warteten mehr oder weniger geduldig auf das, was nicht passierte. Eigentlich hatten wir auf Hyänen, wenigstens aber auf Giraffen oder Impalas gehofft. Da sich außer einigen Tauben aber auch nach einer guten halben Stunde kein weiteres Wild blicken ließ, entschieden wir, dass das große Tiermeeting heute wohl an einer anderen Stelle, zumindest aber zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden würde.
Weiter ging es nach Kalkheuvel.

Graulärmvogel



Auch hier war relativ wenig los. Einige Zebras kamen herbei getrottet und löschten ihren Durst.



Alarm machten ein paar der grün-blauen Goldbugpapageien. Durch ihr lautes, krächzendes Quietschen hatten wir sie schon gehört, noch bevor wir sie in den Ästen der angrenzenden Büsche erblickten.



Auch die Blutschnabelweber waren wieder zur Stelle, wenn auch nicht in so großer Anzahl wie gestern. In kleineren Grüppchen hockten sie zusammen und bezwitscherten, was heute so alles anstehen würde.



Offensichtlich hatten sie den Plan gefasst, den Morgen der Gefiederpflege zu widmen. Sie ließen sich immer wieder am Rand des Wassers nieder, tauchten Köpfe, Rücken und Schwänzchen ein und schüttelten ihre Flügel, dass die Tropfen in alle Richtungen flogen.





Danach fuhren wir den Loop nach Ngobib.

Weißflügeltrappe



Hier sahen wir heute endlich unseren ersten Elefanten. Er bahnte sich langsam fressend seinen Weg in unsere Richtung. Bevor er die Straße kreuzte, fuhren wir weiter.



Am Wasserloch Ngobib sahen wir von der oberen Fahrspur aus zunächst nur ein Fellpuschelchen. Erst als wir dieses auf der unteren Spur umrundeten, konnten wir die beiden Hyänenkinder erkennen. Sie lagen in der Sonne und faulenzten.







Wir blieben eine Weile bei ihnen und freuten uns, dass es mit den Hyänen (wenn auch nur zwei halben ;-)) doch noch geklappt hatte. Da sie sich aber kaum bewegten und auch ihre Mutter – so sehr wir auch nach ihr Ausschau hielten – keine Anstalten machte zurückzukehren, fuhren wir nach einer halben Stunde weiter.



Nach einer kurzen Toilettenpause an einem nicht besonders schönen Rastplatz klapperten wir alle weiteren Wasserlöcher ab, die auf dem Weg nach Halali lagen. Bei Goas trafen wir unsere Freunde wieder. Gemeinsam fuhren wir noch die verwaisten und trockenen Wasserstellen Noniams und Helio an, bevor wir zur Mittagspause nach Halali kamen. Wir stellten den Tisch auf und aßen Möhren mit Frischkäse, den letzten Rest Wildschinken und Leberwurstbrote. Dann statteten wir dem Moringa-Wasserloch einen Besuch ab. Lange blieben wir nicht. Zum einen waren außer ein paar Impalas keine Tiere dort, und zum anderen fing eine Familie an, die kleinen Buschhörnchen mit Brot und Chips zu füttern. Kamen sie den Kindern dabei zu nahe, fingen alle an zu quietschen und klatschten in die Hände, um sie zu verscheuchen, nur um sie danach wieder anzulocken und durch kräftiges Füßestampfen anschließend zu vertreiben. Bevor Ruth einen Mord begehen konnte, verließen wir das Wasserloch und machten uns auf nach Rietfontein. Wir kamen gerade rechtzeitig, um die Ankunft einer Elefantenherde mit ein paar Jungtieren zu beobachten.













Bei Salvadora ärgerten wir uns erneut. Zwei ältere Paare stiegen zum Fotografieren aus ihrem Wagen und spazierten unmittelbar vor dem Stein mit dem Hinweis „Stay in your car!“ ein wenig herum. Regeln galten offensichtlich nur für andere. Wir flüchteten.



Am Rand der Etosha-Pfanne bei Sueda hielten wir nur kurz und wollten gerade fahren, weil sich die Spaziergänger in ihren Fahrzeugen näherten, als sich eine Löwin erhob und zum Wasser lief. Dadurch entdecken wir auch noch zwei andere Löwen, die an derselben Stelle lagen.





Diesmal hatten auch unsere Freunde Glück. Sie waren die Wasserstelle ebenfalls angefahren und konnten die Löwen entdecken. Der weitere Weg zog sich unspektakulär ohne besondere Sichtungen dahin.



Über Nebrownii kamen wir endlich nach Okaukuejo und checkten ein. Unsere Campsite lag ganz am Ende des Platzes, wo wir uns einrichteten. Uwe machte Feuer, und Ruth duschte. Anschließend gingen wir noch kurz zum Wasserloch, wo zwei Herden Elefanten tranken und plantschten.



Auf dem Rückweg verhagelte ein etwa 16-jähriger Teenie Ruth die Laune. Obwohl Drohnen im Etosha verboten sind und am Eingang auch explizit darauf hingewiesen und danach gefragt wird, kreiste das surrende Scheißding mehrere Minuten über unseren Köpfen. Ein Campangestellter klärte den Jungen auf, der offensichtlich von seinem im Hintergrund stehenden Vater geschickt war. Er stellte sich unwissend und durfte sein Spielzeug tatsächlich behalten.
Zum Abendessen machten wir zur Abwechslung mal Pizza im Potije. Sie schmeckte sehr lecker.





Heute Abend feierten wir Hannas Geburtstag. Mehrfach stimmten die Schakale im und um das Camp ihr Geheul an. Auch sie wollten ihr wohl ein Ständchen bringen.
Nach dem Abwasch setzten wir und erneut ans Wasserloch und sahen mehrere Nashörner und ein Duzend Giraffen. Fast noch spannender war es aber, eine große Gruppe Japaner zu beobachten. Sie waren ausnahmslos mit Stativ und Riesenkamera bewaffnet und fotografierten mit Dauerfeuer und teilweise im Blitzlichtgewitter das Treiben am Wasserloch. Dabei waren sie aber so gut wie unsichtbar, denn sie trugen allesamt Tarnmontur von Kopf bis Fuß. ;-)
Danach fielen wir sehr müde ins Bett.

Kilometer: 221
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