THEMA: Don't be afraid of the lion
20 Nov 2017 17:45 #497899
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Hallo in die Runde,
jetzt komm ich also auch noch um die (Kuschel-)Ecke, denn immer noch wirkt unsere Rumpeltour und ganz besondere Reise in den Nordwesten Namibias nach – und hat jetzt beim Büsnau-Treffen nochmals einen Verstärker bekommen.
Statt Tiere, Tiere, Tiere waren wir vor allem bereit für ganz viel Landschaft und Neuland. Ein paar Tage im Etosha NP haben dann noch sehr gut dazu gepasst. So kam es dann auch, dass sich schließlich doch ein Löwe in den Titel gemogelt hat, denn der König hatte in einer sehr besonderen Situation seinen ganz speziellen Auftritt ... aber bis dahin dauert es noch ein bisschen.

Erst mal zu den Anfängen:
Immer mal wieder hab ich im Forum in Berichten gestöbert, die grandiose Landschaften, Einsamkeit, Natur, Unberührtheit und ganz viel Nichts gezeigt haben. Mein Ranger war begeistert und sein „da will ich hin“ hat in meinem Hinterkopf natürlich sofort Platz gefunden.
Dazu kam das große Glück, dass unsere Wege (vor allem die auf afrikanischen Reisen) in den letzten Jahren immer wieder mal die Pfade der Casimodos (Carsten und Kerstin) gekreuzt haben und bei dem ein oder anderen Glas Wein entwickelte sich dann die Idee, eine gemeinsame Tour ins Kaokoveld zu fahren. Mit der Reisezeit hatten wir's nicht ganz so einfach, schließlich fanden wir als eine mögliche Überschneidung die letzte Septemberwoche: für Carsten und Kerstin das Ende, für uns der Anfang unserer jeweiligen Namibia-Reisen. Mit mehr als einem Jahr Vorlauf konnte die Planung beginnen.

Und das war unsere Tour:
20.09. Abflug in Frankfurt mit AN
21.09. Ankunft in WDH, Fahrzeugübernahme bei Bushlore, Mini-Einkauf und gleich weiter
Erongo Wilderness Lodge
Camp Kipwe
Hoada Campsite, Treffpunkt mit Carsten & Kerstin und Start der gemeinsamen Rumpeltour:
2 wilde Nächte in den Trockenflussbetten um den Hoanib
Purros Community Campsite
Etambura Camp (bei Orumpembe)
Opuwo Coutry Lodge statt Camp Site - unsere letzte gemeinsame Station

Weiter ging’s zu zweit:
Epupa Camp Campsite
Kunene River Lodge
Khowarib Lodge
Dolomite
Okaukuejo
Onguma, Leadwood Campsite und Tented Camp
Frans Indogo
08.10. Rückflug ab WDH nach einem ausgesprochen fröhlichen Treffen
mit Guggu und Guggumann sowie Konni (Daxiang) und Silke am Flughafen WDH.

Auch wenn ich immer noch nicht alle Fotos sortiert habe – demnächst fahren wir los. Die Casimodos sind schon im Dolomite Camp und kommen in den nächsten Tagen auf der Hoada Campsite an. Die wollen wir ja auf keinen Fall verpassen!
Bis die Tage
Ingrid und der Ranger

Letzte Änderung: 22 Nov 2017 13:46 von franzicke.
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22 Nov 2017 13:52 #498193
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Lange Anreise nach Erongo

Am 20. September war es soweit – Abflug in Frankfurt, pünktliche Landung im Morgengrauen in WDH. Auch das Einreise-Procedere ganz easy, nach 10 Minuten waren wir durch, der Bushlore-Abholer stand bereit, ab zum Depot, wir freuten uns auf den Landcruiser Bushcamper. Fahrzeug checken und übernehmen, dazwischen mal noch die Fleisch-Lieferung von Wolfgang (Klein Windhoek Schlachterei) annehmen, weiter auf der Suche nach etwas Grünzeug zu Fruit&Veg (Maerua Mall) und endlich zum gepriesenen Embassy Liquor Store. Was soll ich sagen – der Hammer! Wir preisen mit!!!
Den größeren Supermarkt-Einkauf wollten wir ausgeschlafen in Omaruru erledigen, um möglichst schnell aus Windhoek rauszukommen. Denn dieses Mal hatten wir am Ankunftstag noch ziemlich Strecke vor uns – bis zur Erongo Wilderness Lodge.
Alles gut gegangen! ABER: Ich würde es nicht noch mal so planen!!!

Zur Erklärung: Wir hatten bis zum Treffpunkt auf der Hoada Campsite nur 2 Nächte – und dafür wollte ich besonders schöne und für uns neue Unterkünfte. Mein Ranger lässt mir ja immer ziemlich freie Hand und gibt grünes Licht, am Ende hat er dann aber doch auch geschwächelt. Und wir waren echt froh und erleichtert als wir endlich die Lodge-Zufahrt erreicht hatten.

Begeistert waren wir dennoch über unsere Wahl: Traumhaft schön gelegen, großzügige Zelte mit genügend Abstand voneinander, das Restaurant mit Aussichtsplattform, der Blick weit, die Farben sanft und sofort dieses unvergleichliche Gefühl – angekommen in Afrikaaa.









Und auch gleich die Kameras im Einsatz, mal wieder kurz vor knapp aus dem Schrank geholt, gerade noch mit Speicherkarte und Akku bestückt, die Funktionen bei uns ja immer eine Neuentdeckung am Anfang jeder Reise ...








ein paar Übungs-Objekte mussten her








und dann fanden wir die Idee, sich noch kurz abzulegen, gar nicht so schlecht.






Zum guten Dinner ein sehr guter Wein, ein bisschen Geplauder mit anderen Gästen, dann sanken wir in die Kissen und schon schnell ins Reich der Träume.
Letzte Änderung: 22 Nov 2017 13:58 von franzicke.
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25 Nov 2017 16:38 #498739
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Relaxed im Damaraland

Der afrikanische Wind pfiff in der Nacht ordentlich über unser Zeltdach. Trotzdem haben wir gut geschlafen und auch gleich mal ein bisschen länger. Nach einem späten leckeren Frühstück packen wir unseren Krimskrams zusammen und machen uns auf den Weg. Erste Station ist der Spar in Omaruru – damit konnten wir die Einkaufshektik in Windhoek vermeiden - und ich war echt überrascht wie gut sortiert der war, so dass ich auch noch ein bisschen Grünzeug aufschnappen und sogar mit Salat dem drohenden Skorbut im Kaokoveld entgegenwirken konnte.

Wir cruisten durch die Landschaft












Ankunft in Kipwe so um 15.30 Uhr, wie immer zu spät für den Lunch, aber ein Stück Kuchen gab es noch für jeden. Unser Bungalow No 9 hat uns auf Anhieb gut gefallen – das gesamte Setting sehr liebevoll und schön.







Vor dem Dinner ging’s ein paar Treppchen hoch - der Sundowner-Spot, ein echter Traum! Und nette Menschen dazu.











Wir waren beseelt, das Land gefärbt in sanfte Töne, die Sonne selbst ein leuchtender Ball. Kann mich mal jemand kneifen?


Anhang:
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26 Nov 2017 17:14 #498947
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Kurz und schön in Kipwe

Der Abend in Kipwe war wunderschön: geschützt zwischen den Kullerkugeln saßen, das Gefühl von Freiheit und Weite, dazu ein hervorragendes Essen und ein Fläschchen südafrikanischen Roten. Dann die Frage ob wir mit auf die Suche nach den Elefnaten gehen ... sie seien sehr weit weg, in Richtung Palmwag, die Rückkehr könnte spät werden.
Ich glaube, die Kipwe- und Mowani-Leute setzen schon wirklcih alles dran, die Elefanten wirklich zu finden und nehmen im Zweifel auch lange Strecken in Kauf. Für uns wäre es ein bisschen viel „ZigZag“ geworden – in Hoada sollten wir nicht zu spät ankommen, um uns noch fürs Camperleben zu organisieren und so hieß die Entscheidung, schweren Herzens: Mut zur Lücke. Wir müssen also drauf hoffen, die Elefanten in den nächsten Tagen selbst zu finden. Ich war mal wieder hin&her ... Geschlafen haben wir dann wie die Engel. Und der Morgen zeigte sich ausgesprochen freundlich




Ein Blick aus der Tür – da war also auch schon jemand wach








Mein Ranger entschlossen und gerüstet, der Hügel mit Morgensonne das Ziel


















Dann gab es Frühstück, einen ganzen bestellten Brotlaib zum Abschied ... und auf nach HOADA!

Ohne Zweifel ist es ein bisschen Frevel, diese Traum-Unterkünfte nur als Zwischenstationen zu nutzen. Es ist trotzdem gut. Nach viel Hektik vor der Abreise waren wir so bereits völlig entspannt als wir in Hoada ankamen. Und wir haben es einfach genossen, uns in den ersten Tagen um nix zu kümmern und ausgeschlafen durchs Land zu schippern. Jetzt freuten wir uns sehr auf unser Treffen mit Carsten und Kerstin und unsere gemeinsame Zeit.
Von der Straße aus kann man Hoada schon erkennen – sind die beiden schon da?
Letzte Änderung: 26 Nov 2017 18:30 von franzicke.
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27 Nov 2017 18:42 #499229
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Treffpunkt: Hoada Campsite

Jetzt mussten wir also nur noch den Blinker setzen und rechts abbiegen.
Über den Grootbergpass waren wir ja gekommen – im April 2012 hatten wir kurz vor dem Parkplatz der Lodge unsere Elefanten gesehen. Jetzt war alles staubtrocken, von den grauen Riesen keine Spur. Von den hessischen Freunden übrigens auch nicht. In Kipwe hatten wir weder WLAN noch Telefonnetz und daher auch keinen Kontakt mehr, um eine Uhrzeit zu verabreden. Jetzt war es wohl so gegen 14 Uhr – gerade recht, um im Fahrzeug umzupacken, die Einkäufe zu verstauen und uns endlich mit dem Bushcamper richtig vertraut zu machen.
An der Rezeption ein kleiner Plausch – nein, die Freunde sind noch nicht da. Also Feuerholz geschnappt und zurück zum Auto. Plötzlich ein Motorengeräusch ... und da bogen doch tatsächlich die beiden Camper-Frischlinge um die Ecke, nach bereits 2 Wochen in Namibia völlig entspannt im Hier&Jetzt. Die Freude war groß!!! Wir fielen uns in die Arme, strahlten um die Wette, wurden per Fahrrad zur Campsite geleitet und richteten uns erst mal häuslich ein. Hoada, ein Traum!








Heiß war’s! Ein Abstecher für einen Drink am Pool – too busy today.
Der Ranger fuhr unser riesiges Schattendach aus, wir räumten, erzählten und planten, beichteten uns unsere Schlangenängste (wir haben keine gesehen) und schlugen wild um uns. Der Grund für letzteres war klein und schwarz.Tausende von fiesen Fliegen umschwirrten uns und klebten förmlich an Augen, Nase, Mund - es wurde fast ein Albtraum! Zu Besuch kam noch ein Mädchen mit ihrer Mutter, ein Baby auf den Rücken gebunden, und bat um eine Spende, die Kontaktdaten für ihre Schule hat sie uns mitgegeben.





Dann war die Sonne weg, der Gin Tonic getrunken – und der hatte seine Wirkung getan, die Fliegen waren verflogen! Dafür kam Wein auf den Tisch und Fleisch auf den Grill. Zu später Stunde gab’s noch ein bisschen Gesang vom gesamten Hoada-Team.
Wir waren bereit für die erste Nacht im Bushcamper – und für unsere gemeinsame Tour ins Kaokoveld.

Sorry für diesen textlastigen Tag! Und fragt mich nicht, warum wir von diesem Tag so gut wie keine Fotos haben ... ich denke, bei den Casimodos wird da mehr zu holen sein.
Letzte Änderung: 28 Nov 2017 15:32 von franzicke.
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29 Nov 2017 17:40 #499563
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Unterwegs im Hoanib und die erste wilde Nacht

Ausgeschlafen, nach einem guten Frühstück war es soweit.
Gemeinsam ging’s erst mal bisschen ZigZag zurück über den Grootbergpass nach Palmwag. Allerbester Laune füllen wir die Tanks, fragen nach Elefanten – so langsam werden sich die Driver ihrer Verantwortung bewusst.










Weiter zur Lodge: Permit zahlen, Feuerholz kaufen und noch ein kurzer Test „Ozelot bitte kommen“ - die Funkgeräte funktionieren.
Vor uns liegt Landschaft – und zwar reichlich. Da wir ja aber die sanfte Tour ins Kaokoveld nehmen, gibt’s erst mal noch Gravel bis zu einem letzten Stopp in Seisfontein für einen Drink und ein paar weitere Liter Diesel.








Jetzt gibt’s kein Halten mehr. Raus aus Seisfontein und dann links ab. Gleich richtig viel Sand. Mit und ohne Wind. Und dann das – davon hab ich echt geträumt!








Unsere Männer machen einen guten Job, wir schnurren durch, ich kann mich jetzt schon nicht mehr sattsehen. Dann gibt’s noch eine Kontrolle (ich kann mich gar nicht mehr so recht erinnern) 2 Jungs erzählen was von Löwen. Allein das Wort elektrisiert mich in dieser Gegend. Ich will ja nicht vermessen sein und sie sehen. Vielleicht einmal hören? Egal, Hauptsache es gibt sie noch!



Dann fahren wir ein in den Hoanib und sind überrascht, dass es noch immer Wasser gibt. Unwirklich schön! Ein grünes Band liegt zwischen schroffen Felsen und sanften Hügeln aus Sand. Eine Fahrspur ist gut erkennbar, wir kommen ohne Probleme voran.






















Ein Blick zurück zeigt, auch im Begleitfahrzeug war das Stimmungsbarometer oben!




Wir haben’s gut, die Tage sind lang, aber jetzt wird es Zeit für einen Platz für die Nacht.
Carsten weiß Rat, rechts ab aus dem Hoanib ein Stück weiter im Ganamub, auf gut Glück einer Fahrspur hinterher, eine Feuerstelle gab es auch schon – schöner hätten wir’s nicht treffen können. Das war unser erster Eindruck und der hält bis heute an.




Nach viel Talki war jetzt mal ein bisschen Walki dran.
Wie die Kinder sprangen wir um die Fahrzeuge, mal den Hügel hoch und wieder runter.
Carsten war Feuermacher und Grillmeister in einem, wir anderen schnippelten, deckten auf und um, füllten Gläser und leerten sie tapfer. Das Strahlen wich nicht mehr aus unseren Gesichtern. Da kam der Ranger von einem Erkundungsgang zurück und zeigt hinter sich mit den Worten „Zur Toilette geht’s da lang“ Wir alle kennen seinen Humor, aber er meinte es ernst und so ging einer nach dem anderen zum stillen Örtchen, hinter Felsen zementiert (das einzige Foto hat Carsten gemacht).








Das Licht wurde schwächer, unsere Freude über den Ausblick allerdings kein bisschen.






Um uns herum absolut Nichts und davon sehr viel!
Mit Lachen und Plaudern, Träumen und Schweigen blieben wir noch eine ganze Weile am Feuer. Das war es also, wofür wir so sehr brannten. Pures Glück an diesem Abend!
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