Auf dem Markt in Arusha
Montag, 2.10.17
Am nächsten Morgen erwartet uns wieder ein leckeres Frühstück. Flora steht bereit, um auch den letzten Wunsch noch zu erfüllen. Barbara begrüßt uns ebenfalls beim Frühstück, anschließend wird abgerechnet. Dazu können wir ein neuartiges System im Internet nutzen. Ähnlich wie Pay Pal kann ich meine Kreditkartendaten einspeichern und das Geld wird auf Barbaras Konto transferiert. Da ist Afrika ein bisschen weiter, als Europa!
Samwel erscheint bereits eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Termin, er trinkt noch einen Tee und schaut sich im Gästehaus um, dabei entdeckt er eine Zeitschrift in deutscher Sprache. Er ist sehr interessiert daran, da er nebenbei auch deutsch lernt. Barbara schenkt ihm ein Heft und eines bekommen wir. Hatari, eine Zeitschrift über das afrikanische Wildlife.
Unser Gepäck steht zum Verladen bereit, ein Angestellter des Gästehauses kommt mit einem kleinen Handwagen und lädt alles drauf.
Wir verstauen es im Toyota Landcruiser. Von Barbara und Flora verabschieden wir uns ganz herzlich und natürlich auch von ihren drei Hunden, die stets auf alle Gäste aufpassen. Es war eine sehr schöne, leider viel zu kurze, wenn auch sehr teure Zeit im Kiota Nest.
Kurz vor Usa River zeigt sich die Spitze des Mount Meru wolkenfrei, wir halten, um ein Foto zu machen.
Leider sind im Vordergrund einige Häuser. Samwel hat gesehen, dass ich aus dem Auto fotografieren will. Da hält er lieber an, aber die Stelle ist nicht so geeignet.
An der Hauptstraße nach Arusha warten wir erneut auf einen Angestellten von Kahawe Wild Track. Wir sollen noch einen Beutel mit Kaffeebohnen, medium gebrannt, erhalten. Am gestrigen Tag war diese Sorte im Regal nicht mehr vorhanden, so wurde vereinbart, dass wir heute noch eine kostenlose Probepackung bekommen. Während wir auf die Bohnen warten, beobachte ich das Geschehen an der Straße. Einige Dalla-Dalla-Busse kommen vorbei und nehmen Gäste auf. Das Gepäck landet auf dem Dach. Vor uns parkt ein Dalla-Dalla, der offensichtlich Gäste zum Kilimanjaro bringen wird. Motorradtaxis werden mit Waren beladen, nicht nur mit Personen. Viele Dörfer sind nicht mit dem Auto, sondern nur mit dem Motorrad zu erreichen.
Ab und zu liegen Rucksäcke am Straßenrand
Nachdem wir den frischen und lecker duftenden Kaffee verstaut haben, geht es über die neue „Autobahn“ ins Getümmel von Arusha.
Auf dem Markt treffen wir Prosper, unseren Koch. Seine ganzen Einkäufe müssen auf dem Dach untergebracht werden. Das dauert einige Zeit. Flaschen mit Wasser, Reis, Nudeln, Gemüse und Obst in Pappkartons, eine geheimnisvolle Metallkiste (vielleicht war dort Fleisch für 7 Tage drinnen?) und seine persönliche Reisetasche wandern unter eine blaue Plane.
Ich schaue mich etwas um und werde natürlich prompt von einem Mann angesprochen, der meint, mir unbedingt die Marktstände zeigen zu wollen.
Wir schlendern durch enge Gassen an Reis, lebenden Hühnern oder getrocknetem Fisch vorbei. Dieser Markt ist wie viele in Afrika sehr unübersichtlich und chaotisch. Für unsere europäischen Augen ist es sehr spannend, aber über Hygiene darf man nicht nachdenken. Der Reis enthält kleine schwarze Krabbeltiere, die die Frauen mit den Fingern herauslesen. Die Hühner werden zusammengequetscht aufs Motorrad geklemmt, nichts für Tierschützer! Die Eier liegen bei 30 Grad in der Sonne und werden schon einmal vorgekocht, daneben lässt sich der Fisch seine Schuppen im warmen Sonnenlicht bräunen, aber ein tolles Bild geben die vielen bunten Gewürze und Bohnen oder der Stand mit den farbenfrohen Eimern und Schüsseln ab.
(Ich verstehe nicht, warum dieses Bild auf der Seite liegt?)
Brot kann man vom Motorrad kaufen und wer keine Lust mehr hat zum Arbeiten, entspannt auf dem staubig dreckigen Boden. Irgendwo in der Nähe gibt es auch Tee und Kaffee zu trinken. Ein wirklich afrikanisch buntes Treiben stimmt auf Tanzania ein. Wir sind angekommen!
Irgendwann geht es dann los. Arusha steckt im Verkehrschaos zwischen kleinen Straßenständen, LKWs, Schulkindern und blühenden Bäumen.
Wir fahren entlang des Arusha-Airports nach Süden. Unser heutiges Ziel ist der Tarangire National Park. Arusha ist eine quirlige, aber sehr grüne Stadt, kaum lassen wir den Flughafen hinter uns, wandelt sich die Landschaftsfarbe in tristes braun.
Auf dem Weg zum Nationalpark halten wir an einem Massaimarkt... davon demnächst mehr
Biggi