THEMA: Tanzania- Safari mal ganz anders!
06 Nov 2017 18:09 #495787
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  • tiggi am 06 Nov 2017 18:09
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Liebe Fomis,
aus Zeitgründen habe ich lange keinen Bericht geschrieben. :silly: Meistens sind wir ja fast 6 Wochen unterwegs, da kommt viel zusammen und der Bericht wird lang. Ich habe auch tatsächlich noch nicht alle Fotos unserer Sambia/Botswana Tour vom Juli/August bearbeitet. :blush: Nun bietet es sich aber an, über unseren Kurzurlaub in Tanzania :woohoo: einige detaillierte Infos weiter zu geben. Wir waren 8 Tage in Arusha und auf Safari unterwegs, anschließend noch eine Woche auf Sansibar. Irgendwie war es eine typische Touristentour, also erwartet nicht zu viel. :blink:
Hier also der Vorspann..., und wie die Tour entstand.
Afrika, aber dieses Mal anders. Im Juli/August sind wir von Namibia nach Sambia unterwegs gewesen und wollten ursprünglich bis nach Tanzania durchfahren. Jedoch sind die Gebühren für Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen in den Nationalparks mit täglich 150 $, zgl. der ortsüblichen Gebühren sehr hoch. Also haben wir beschlossen, dann extra mal nach Tanzania fliegen, vielleicht 2018 oder 2019... ;) , so sparen wir die hohen Gebühren. Die ganze Tour ist zudem durch eine übereilte Entscheidung bei der Flugbuchung entstanden. In den Herbstferien sollte es in den KTP gehen, doch alle Unterkünfte waren ausgebucht, also wollten wir Wärme auf Sansibar tanken (weil es so billig dort war!). Die Flüge waren gebucht, eigentlich nur von und nach Sansibar. Und dann passierte es ...Bei einem Forumstreffen, wenige Tage später, wurde ich gefragt, was ich solange auf der Insel machen will? So, wie man mich kennt, würde es mir schnell langweilig werden und Topobär meinte noch, dass ich nach drei Tagen alles kennen und mich langweilen würde. Überlegen, überlegen ... :woohoo: :side: :S Dann wurden die Flüge schnell geändert und mit Precision Air etwas dazu gebucht. Ein Auto sollte angemietet werden und damit war alles klar. So sollte es sein! Das war der ursprüngliche Plan, und ich muss schon zugeben; alles war wenig durchdacht und so kam es anders! Schnell musste ich feststellen, dass der Autovermieter 4x4 Adventure fast 250 €/tgl. für einen Geländewagen haben wollte. Das war zu teuer!
Über viele Forum-Tipps bin ich schließlich an Mashokatour verwiesen worden.


Beachtet bitte die genaue Aufschrift! :lol:
Dem Manager Sikoyo/ Aminiel habe ich unsere Wunschreiseroute mitgeteilt und er mir einen Preis. Dazu muss man wissen, dass in Tansania alles etwas teurer ist, als im übrigen südlichen Afrika. :sick: Außerdem reist man immer mit Koch und Guide. Beides ist für uns sehr ungewohnt und neu. Ich wollte mich irgendwie nicht damit abfinden, denn ich konnte nicht verstehen, dass man in Tanzania nicht wie in Namibia, sich selber versorgen kann. Hohe Ansprüche ans Essen haben wir nicht, abends reichen Nudeln mit Tomatensoße. Ich lasse mich eines Besseren belehren und muss den Koch und den Fahrer akzeptieren. Im Verlauf der nächsten Wochen erhalte ich von Sikoyo eine Excel Tabelle mit vielen Zahlen für NCAA, Tanap oder TNZ und Crater und irgendwie sollten die Zahlen zusammen addiert fast 4000 € ergeben für eine 8-tägige Safaritour im Zelt. Die Flüge waren separat. So viel Geld zahlen wir für vier Wochen Namibia. Nun habe ich das Internet nach Tanzaniareisen durchforstet und stellte fest, es geht auch günstiger, wenn man in der Kleingruppe reist. Aber… ob wir dafür geeignet sind? :blush:
Mit Sikoyo habe ich weiter verhandelt, Bebbl und Marina (beide Forumsmitglieder) haben mich dann unterstützt und letztendlich konnte ich mit Sikoyo eine Exceltabelle errechnen, die deutlich günstiger ist und zur Reise passt. Von Marina bekam ich den Hinweis, unbedingt den von ihr gekauften Engel- Fridge und ihr Zelt zu benutzen. Beides befindet sich bei Sikoyo. Dieses habe ich ihm mitgeteilt und er bestätigte, dass das in Ordnung geht. Mehr dazu später…
Marina hat einst versucht, Sikoyo geschäftlich unter die Arme zu greifen und hat auch Briefpapier mit seinem offiziellen Briefkopf entworfen. Dieses habe ich dann zur Rechnung umfunktioniert und mir von Sikoyo unterschreiben lassen, per What`s App wurde die Rechnung dann hin und her geschickt.
Sikoyo erhielt in den nächsten Wochen eine Anzahlung (das war ca. 10 Monate vor Reisebeginn) von 850 €, damit er die Parkgebühren für den Ngorongoro Krater bezahlen kann sowie die Campsites buchen.
Unsere Route wird uns in den wundervollen Tarangire NP, vorbei am Lake Manyara (leider nur vorbei :S ) in die Serengeti und zurück über und durch den Ngorongoro Krater führen.
Zwei Wochen vor Reisebeginn erreicht mich ein Video und Bilder von Sikoyo, indem er mir die Tiere der Migration zeigt und schreibt, dass wir das auch bald sehen werden. Das ist ganz nett, denn so weiß ich, dass er uns nicht vergessen hat. Es ist ja immer ein kleines Risiko, wenn man in fremde Länder an unbekannte Personen höhere Geldbeträge überweist.

Samstag, 30.9.17 , nach 10 Monaten geht es los!
Abflug von Hamburg mit Turkish Airlines über Istanbul, Sansibar nach Arusha/Kilimanjaro Airport.



Sikoyo hat ein Gästehaus gebaut und nimmt 100 $ /Nacht, wir haben uns aber für das Kiota Nest Gästehaus bei der Schweizerin Barbara entschieden. Unsere ursprüngliche Anreise war für 2.30 Uhr geplant, der Flug wurde dann umgelegt, da wir erst auf Sansibar landeten und somit erreichten wir gegen 5.45 Uhr den Kilimanjaro Airport in Arusha. Einen sehr kleinen Flughafen, auf dem unsere Maschine das einzige Flugzeug ist.




Die Flughafenfeuerwehr steht für den Notfall bereit. :blush:

Es dämmert bereits, als wir aussteigen und zu Fuß zum Immigrationgebäude laufen. Der Kilimanjaro zeigt sich zwischen einigen Wolken.
Ich habe das Gästehaus für zwei Nächte gebucht. Von der ersten Nacht haben wir nicht mehr viel!
Nach der Landung erfolgt rasch die Immigration. Das Visum haben wir bereits in Deutschland beantragt und somit erfolgt die Einreiseprozedur sehr schnell.
Abdallah, ein Fahrer von Barbara, holt uns am Flughafen ab.


(bei den ersten Bildern handelt es sich um Handyaufnahmen, daher nicht ganz scharf! :( )
Sehr herzlich werden wir im Kiota Nest empfangen.



Bei Kaffee und Tee haben wir uns kennengelernt und neueste Nachrichten ausgetauscht.
Ein kurzes Schläfchen und eine Dusche folgen.





Um 10.00 Uhr hat Flora, die gute Fee des Hauses, ein wunderbares Frühstück für uns bereitet. Neben einem frischen Obstsalat, Saft, Joghurt, Eiern, Hefezopf mit Marmeladen (homemade), Honig, Brötchen mit Wurst oder Käse, blieben keine Wünsche offen. Moringa-, Baobab- oder Avocadopower geben uns viel Energie und so können wir kurze Zeit später mit Richard zur ersten Tour aufbrechen.



Geplant ist eine Kaffeetour. Wir haben lange überlegt, ob eine Halbtagestour in den Arusha NP sinnvoll ist, uns dann doch dagegen entschieden, da wir bestimmt noch viele Tiere sehen werden. Barbara organisiert die Tour...

Biggi
Letzte Änderung: 06 Nov 2017 18:23 von tiggi.
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06 Nov 2017 21:04 #495805
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  • Daxiang am 06 Nov 2017 21:04
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Hallo Biggi,

ich bin auch noch schnell zugestiegen und bin gespannt was ihr bei der Tour so alles erlebt habt.

LG Konni
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07 Nov 2017 08:07 #495841
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Kaffeetour

Richard, unser Kaffeeguide, erscheint mit einem Fahrer von Kahawe Wild Tracks. Bevor wir uns im Land weiter bewegen, benötigen wir ein bisschen Bargeld und so hält der Wagen auf unseren Wunsch bei einer Bank in Usa River, so dass wir uns mit tansanischen Schilling versorgen können und dann fahren wir nach Meru (Dorf).



Auf dem Weg dorthin hätte ich schon hunderte von Fotos machen können. Es fällt mir wirklich schwer, dass wir nicht einfach anhalten können.





Ab dem kleinen Dorf geht es zu Fuß weiter. Die Tour startet mit einem Rundgang, beginnend an der Schule. Es ist Sonntag, die Schule ist geschlossen, dennoch zeigt uns Richard diese Einrichtung. Er selber ist hier auch zur Schule gegangen, jedoch besuchte er später eine weiterführenden Highschool in Arusha und jetzt geht er noch auf eine Tourismusakademie. Er möchte als Tourguide arbeiten, dazu muss er zwei Jahre lernen.










Ich frage mich immer, ob unsere Schüler hier arbeiten wollen? In welch einem luxuriösen Gebäude lernen sie bei uns und meckern immer noch!



Englisch wird auch schon gelernt...

und dann erst die Biostunde.. ob hier jemand Medizin studiert? Ein Blick ins Herz eröffnet neue Kenntnisse. :woohoo:



Durch die Scheiben kann ich einen Blick ins gut aufgeräumte :silly: Lehrerzimmer erhaschen...



Viele Leute sind hübsch gekleidet und auf dem Weg zur Kirche. Die neue Kirche ist das einzige große Gebäude im Ort, nur ein Hospital ist ähnlich groß.



Langsam laufen wir bergauf - bei 28 Grad! :pinch: An einem kleinen Lädchen besorgt Richard für jeden eine Wasserflasche. :)


Im Dorf gibt es kleine Geschäfte, wie...





Guten Appetit! :sick:


Wanderschuhe erhalten wir hier!




Typischer Dalla-Dalla, der Linienbus!
Wir „wandern“ an Bananen-, Mango- oder Papayaplantagen entlang. Es ist herrlich saftig grün am Fuße des Mount Meru.




Mainroad!









Irgendwann kommen die Kaffeesträucher hinzu. Richard erklärt die Pflanzen und deren Anbau. Einige stehen noch in der Blüte, weiße kleine Blüten locken Insekten an.










Wenig später erreichen wir eine Kaffeefarm, auf der uns erneut die Pflanzen, deren Vermehrung, der Pflegeprozess sowie die Ernte erklärt und gezeigt wird. Alle Gegenstände, die man zur Kaffeeherstellung benötigt, liegen bereit und werden vorgeführt. Mit biologischen, selbst hergestellten Insektiziden wird gegen Schädlinge oder Fäule vorgegangen. Häufig werden unterschiedliche Pflanzen zwischen die Kaffeesträucher gesetzt, so dass die Insekten dadurch abgehalten werden, die Sträucher zu befallen.


Eingang zur Farm.

















Natürlich darf auch einen Stand mit Handarbeiten nicht fehlen. Schmuck, den die Familienmitglieder angefertigt haben, um etwas dazu zu verdienen, wird angeboten. Ein Armreif geht für 10000 TZS (ca. 5 €) in unseren Besitz über.
Wir folgen Richard weiter durch herrlich grüne Hänge, entlang einiger privater Häuser, mal laufen wir etwas bergauf, meistens aber bergab, eine tolle saftig grüne Landschaft, unter vielen großen Bananenstauden entlang.












Begegnungen am Rande



Wir erreichen dann die Rösterei, in der wir eine Kaffeeverköstigung haben. Die Kahwa Wild Track Rösterei gehört einer Norwegerin und einem Einheimischen.





Nach dieser sehr schönen „Kaffeetour“ werden wir wieder zurück nach Usa River gefahren. Ich habe bereits vorher vereinbart, dass wir noch am Supermarkt einkaufen können, weil wir für die Safari-Tour noch Getränke und Wasser benötigen. Außerdem brauche ich Bohnen für meinen Fotosack.




Der kleine Markt ist erstaunlich gut sortiert, viele europäische Produkte verstecken sich in den Regalen und dann treffen wir dort auch noch...

Biggi
(PS: Hoffentlich sind das nicht zu viele Bilder? )
Letzte Änderung: 07 Nov 2017 18:10 von tiggi.
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08 Nov 2017 20:09 #496072
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Auf dem Markt in Arusha
Montag, 2.10.17

Am nächsten Morgen erwartet uns wieder ein leckeres Frühstück. Flora steht bereit, um auch den letzten Wunsch noch zu erfüllen. Barbara begrüßt uns ebenfalls beim Frühstück, anschließend wird abgerechnet. Dazu können wir ein neuartiges System im Internet nutzen. Ähnlich wie Pay Pal kann ich meine Kreditkartendaten einspeichern und das Geld wird auf Barbaras Konto transferiert. Da ist Afrika ein bisschen weiter, als Europa!
Samwel erscheint bereits eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Termin, er trinkt noch einen Tee und schaut sich im Gästehaus um, dabei entdeckt er eine Zeitschrift in deutscher Sprache. Er ist sehr interessiert daran, da er nebenbei auch deutsch lernt. Barbara schenkt ihm ein Heft und eines bekommen wir. Hatari, eine Zeitschrift über das afrikanische Wildlife.
Unser Gepäck steht zum Verladen bereit, ein Angestellter des Gästehauses kommt mit einem kleinen Handwagen und lädt alles drauf.



Wir verstauen es im Toyota Landcruiser. Von Barbara und Flora verabschieden wir uns ganz herzlich und natürlich auch von ihren drei Hunden, die stets auf alle Gäste aufpassen. Es war eine sehr schöne, leider viel zu kurze, wenn auch sehr teure Zeit im Kiota Nest.
Kurz vor Usa River zeigt sich die Spitze des Mount Meru wolkenfrei, wir halten, um ein Foto zu machen.





Leider sind im Vordergrund einige Häuser. Samwel hat gesehen, dass ich aus dem Auto fotografieren will. Da hält er lieber an, aber die Stelle ist nicht so geeignet.
An der Hauptstraße nach Arusha warten wir erneut auf einen Angestellten von Kahawe Wild Track. Wir sollen noch einen Beutel mit Kaffeebohnen, medium gebrannt, erhalten. Am gestrigen Tag war diese Sorte im Regal nicht mehr vorhanden, so wurde vereinbart, dass wir heute noch eine kostenlose Probepackung bekommen. Während wir auf die Bohnen warten, beobachte ich das Geschehen an der Straße. Einige Dalla-Dalla-Busse kommen vorbei und nehmen Gäste auf. Das Gepäck landet auf dem Dach. Vor uns parkt ein Dalla-Dalla, der offensichtlich Gäste zum Kilimanjaro bringen wird. Motorradtaxis werden mit Waren beladen, nicht nur mit Personen. Viele Dörfer sind nicht mit dem Auto, sondern nur mit dem Motorrad zu erreichen.




Ab und zu liegen Rucksäcke am Straßenrand :sick: :silly:






Nachdem wir den frischen und lecker duftenden Kaffee verstaut haben, geht es über die neue „Autobahn“ ins Getümmel von Arusha.







Auf dem Markt treffen wir Prosper, unseren Koch. Seine ganzen Einkäufe müssen auf dem Dach untergebracht werden. Das dauert einige Zeit. Flaschen mit Wasser, Reis, Nudeln, Gemüse und Obst in Pappkartons, eine geheimnisvolle Metallkiste (vielleicht war dort Fleisch für 7 Tage drinnen?) und seine persönliche Reisetasche wandern unter eine blaue Plane.







Ich schaue mich etwas um und werde natürlich prompt von einem Mann angesprochen, der meint, mir unbedingt die Marktstände zeigen zu wollen.



Wir schlendern durch enge Gassen an Reis, lebenden Hühnern oder getrocknetem Fisch vorbei. Dieser Markt ist wie viele in Afrika sehr unübersichtlich und chaotisch. Für unsere europäischen Augen ist es sehr spannend, aber über Hygiene darf man nicht nachdenken. Der Reis enthält kleine schwarze Krabbeltiere, die die Frauen mit den Fingern herauslesen. Die Hühner werden zusammengequetscht aufs Motorrad geklemmt, nichts für Tierschützer! Die Eier liegen bei 30 Grad in der Sonne und werden schon einmal vorgekocht, daneben lässt sich der Fisch seine Schuppen im warmen Sonnenlicht bräunen, aber ein tolles Bild geben die vielen bunten Gewürze und Bohnen oder der Stand mit den farbenfrohen Eimern und Schüsseln ab.














(Ich verstehe nicht, warum dieses Bild auf der Seite liegt?)












Brot kann man vom Motorrad kaufen und wer keine Lust mehr hat zum Arbeiten, entspannt auf dem staubig dreckigen Boden. Irgendwo in der Nähe gibt es auch Tee und Kaffee zu trinken. Ein wirklich afrikanisch buntes Treiben stimmt auf Tanzania ein. Wir sind angekommen! :kiss: :woohoo: :kiss:







Irgendwann geht es dann los. Arusha steckt im Verkehrschaos zwischen kleinen Straßenständen, LKWs, Schulkindern und blühenden Bäumen.
Wir fahren entlang des Arusha-Airports nach Süden. Unser heutiges Ziel ist der Tarangire National Park. Arusha ist eine quirlige, aber sehr grüne Stadt, kaum lassen wir den Flughafen hinter uns, wandelt sich die Landschaftsfarbe in tristes braun.



Auf dem Weg zum Nationalpark halten wir an einem Massaimarkt... davon demnächst mehr

Biggi
Anhang:
Letzte Änderung: 12 Nov 2017 12:03 von tiggi.
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09 Nov 2017 08:33 #496123
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Nanja - auf dem Weg in den Tarangire NP

Im Ort Nanja findet heute ein Massaimarkt statt. Wir halten an, schauen diesem Treiben ein bisschen zu und Prosper kauft noch ein paar der gänzlich grünen Kochbananen. Hier stehen Massai in traditioneller Kleidung, neben Massai, die bereits in Jeans und Lederjacke gekleidet sind.
Dem Angebot nach zu urteilen, schlafen auch bereits einige Massai in gewöhnlichen Betten und nicht mehr auf einem Holzgestänge, wie wir es noch kennen lernen werden.
Recht farbenfroh sind die Maasaifarben in rot oder blau, viele Stoffe jeweils kariert. Ich entdecke Frauen mit schönem Ohrenschmuck, doch für ein Foto möchten sie Geld oder sie zwängen mir ein Schmuckstück auf, welches man zu überzogenen Preisen erwerben kann. Leider hat der Tourismus auch dieses Nomandenvolk bereits verbogen.








Dieses Ohr besucht demnächst die Schulter, der wertvolle Schmuck muss schwer sein! :silly: :blush:

Eselparkplatz!






Neue Schuhe, das wäre was, vor allem in weiß!! :S Oder handelt es sich um Hochzeitsschuhe??? Crazy! Es gibt wohl nur einen!!




Hübscher Ohrenschmuck!


Gesunde Betten für die Massai!

:blush: Manche Bilder liegen auf der Seite, kann mir jemand helfen, warum ist das so? Sind sie zu groß?
:sick: :silly:
Über Makuyuni folgen wir der sehr guten Teerstraße bis Minyingu Village.



Nun biegen wir auf eine Gravelroad ab. Am Ortseingang kauft Prosper noch 4 Lunchboxen, die hat er vergessen und dann geht es weiter.





Kleine einfache Dörfer befinden sich links und rechts des Weges. Frauen und Männer führen ihre Ziegen oder Rinder auf die Felder oder an die Brunnen zur Tränke. Die Landschaft ist grau, abgeerntete Felder mit einzelnen Bäumen begleiten uns.
Die bunten Maasaitücher der Menschen leuchten immer wieder herrlich in der Ferne. Bald erreichen wir das Gate zum Tarangire NP. Ich hätte es gerne fotografiert, aber Samwel fährt schnell hindurch. Auf dem Parkplatz ist es sehr voll. :blush: :woohoo: Ich hatte mit etwas mehr Einsamkeit gerechnet. Immer wieder stehen die gleichen Safarifahrzeuge nebeneinander, sie unterscheiden sich nur durch die Aufkleber der unterschiedlichen Agenturen.
In einem Zelt müssen wir uns in eine Art Gästeliste eintragen, jeder Gast registriert sich selber. Alle Gebühren zahlt aber Samwel, dieses allerdings im Office. Ein Picknickplatz mit Toilette und ein paar kleinen Kiosken versuchen den Touristen das Geld zu entlocken.



Im Toilettenhäuschen fließt kein Wasser, es scheint aber eine Eigenart in Tansania zu sein, dass man außerhalb davon einen Eimer mit Wasser, Seife und einem Auffangeimer für Waschwasser, deponiert hat.




Manfred kauft Cola, dann schlendern wir weiter und entdecken eine Vogeltränke, die auch als Bad einiger Zwischerchen benutzt wird. Da muss ich doch mein Objektiv wechseln und schnell ein paar Fotos machen. Schnell deshalb, weil Samwel schon wartet. :evil: Er hat offensichtlich ganz bestimmte zeitliche Vorstellungen von dem Tag. Wir sagen nichts, da wir die Gegebenheiten nicht einschätzen können. Bei einer zweiten Tour würde ich nun aber meinen Plan vorgeben. Das ist beim ersten Mal etwas schwierig!








Dennoch besuche ich einen kleinen Shop, ergattere unsere Lieblingskekse aus SA, die Romneys! Leider muss ich hier 5 $ pro Packung zahlen. Sie schmecken dann umso besser. *in der Literatur findet man Maasai und Massai, zwei unterschiedliche Schreibweisen.

Prosper und Samwel kennen diese Kekse gar nicht, auch ihnen schmecken sie lecker. Wir fahren zum ersten Wasserloch und bereits auf dem Weg dorthin lassen unsere Augen viele Antilopen erkennen. Am Wasserloch stehen Giraffen, Kronenkraniche. Warzenschweine, Gnus und Zebras. Es fängt doch bereits sehr tierreich an.


Geht auf der nächsten Seite weiter...
Anhang:
Letzte Änderung: 12 Nov 2017 14:21 von tiggi.
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12 Nov 2017 12:18 #496619
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Liebe Fomis,
es freut mich, dass doch einige Interessierte mir folgen, so macht das Arbeiten am Bericht Spaß, :woohoo: anderseits ist auch immer ein bisschen Egoismus dabei. Durch das Veröffentlichen der Erlebnisse, reflektiere ich unseren tollen Urlaub noch einmal. Mit etwas Abstand betrachtet, sieht man das ein oder andere Ereignis nicht mehr durch die rosarote Brille :woohoo: :side: .

Tarangire
Am ersten Wasserloch standen wir nur sehr kurz, da Samwel es eilig hatte, die nur 500 m entfernte Campsite zu erreichen.





Der Tarangire NP ist bekannt für seine hohen Elefantenpopulationen, aber auch die vielen Zebras und Gnus fallen uns auf. Von denen gibt es hier mehr als von den Elefanten. Der Park selber zieht sich am Tarangire Fluss entlang. Er stellt die Lebensader des Parks. Hügel, Savannen und Sümpfe wechseln sich ab, viele Baobab Bäumen stehen majestätisch in der Landschaft. Oftmals eröffnen sich Blicke weit in die Ferne an den Bruchkanten des Flusses entlang. Eine fantastische Landschaft mit vielen Tieren gefüllt, die wir dann bald näher Kennenlernen sollen, aber vorerst geht es zur Campsite.
Auf der Campsite angekommen, die nur 7 KM vom Gate entfernt liegt, werden wir von den Camp-Attendants begrüßt. Sie helfen beim Entladen des Fahrzeugs und beim Zeltaufbau.





Der Platz ist noch sehr leer, außer unserem Zelt, stehen nur die Zelte der Attendants und ein weiteres Gästezelt hier. Wir wählen einen Platz unter einem Baum, gegenüber einem der zwei neuen Ablutionblocks. Neben dem Zelt steht eine grüne Bank mit einem Tisch, ideal zum Essen. Inzwischen ist es schon sehr heiß, wir würden gerne einen Cappuccino trinken. Dazu habe ich Tüten von Nescafe dabei. Prosper hat unseren Tisch mit einer rotschwarzen Decke belegt und Tassen hinzugestellt. Tee, Kakao oder Kaffee gibt es ebenfalls. Manfred geht in die Küche und will dann heißes Wasser holen, aber Prosper meint, es sei noch nicht „save“. Er achtet darauf, dass das Wasser auch ausreichend abgekocht ist. Wir warten noch ein Weilchen auf das Wasser, welches Prosper uns in einer Thermoskanne serviert.
Ein paar Vögelchen begrüßen uns.


White-browned Sparrow-Weaver







White-headed Buffalo-Weaver

Ashy Starling






Nach dem Cappuccino richten wir unser Zelt ein, dann starten wir mit Samwel zum ersten Gamedrive.
Kurz hinter der Campsite biegen wir nach Osten ab, der Fluss ist hier ganz trocken. Wir durchqueren das tiefsandige Flussbett, gegenüber befindet sich eine Lodge mit Zelten.





Ein paar Wasserböcke und Giraffen zeigen sich, allerdings ist häufig viel Blattwerk zwischen den Tieren und unserem Wagen, sodass sich das Fotografieren nicht lohnt.


Paviane, Impalas ...






Fliegende junge Paviane gibt es hier auch :silly:


oder flüchtende Paviane, vor einer Traumkulisse mit einem Akazienbaum :kiss:


so hässlich sie auch aussehen mögen, so süß können sie auch sein!


etwas neugieriger..



gut geschützt durch Mama..


.. wird man durch die Welt getragen...




aber Hunger haben sie auch und dann kommen auch noch Freunde zum Spielen..




und wieder zurück auf der Mainroad, geht es bergauf und bergab.
Elefanten kommen, fressen und gehen.







Plötzlich stehen wir vor einem Baum, unter dem verteilt sechs-acht Löwinnen ruhen.


Eine Dame schaut einmal kurz auf, neugierig wie alle Frauen!! :silly:


...aber die Träume haben sie völlig im Griff!







..noch einmal hochschauen, "da war ein Geräusch"



die Löwinnen lagen weit von einander verteilt, immer wieder erblickten wir ein neues Tier




Mangusten und Dik-Diks kreuzen unseren Weg, im Gebüsch beobachten wir wieder die grazilen Giraffen und Wasserböcke.









Aber die Löwen interessieren uns schon, obwohl schlafend oder dösend unter den Büschen, sie lassen sich auch von frechen Pavianen nicht stören. Wir beobachten, wie ein Pavian die Löwen anbellt und sie durch sein Näherkommen provoziert, doch die lassen sich nicht stören. Eine Löwin erhebt sich..., andere drehen sich ... aber wirklich passiert hier nichts.


echtes Suchbild!


diese Löwin blickt immerhin zum Pavian


und erhebt sich, aber dann :(


Zu diesem Zeitpunkt dachten wir, dass es ein Glück wäre, gleich am ersten Tag diese Tiere zu sehen, aber es folgen noch so viele mehr.
Das Hubdach des Wagens ist geöffnet, so können wir uns den Wind um die Nase wehen lassen, viel Staub einatmen und die Tiere, wie die Giraffen auf Augenhöhe sehen. Viele Tse-Tse- Fliegen plagen uns, sie beißen unerbittlich. Wir können sie nicht verjagen. Mich haben sie siebenmal genau unter dem BH gebissen :evil: :woohoo: :sick: Dicke rote Quaddeln in einer Reihe, mein Mann hat sich kaputt gelacht, während ich ununterbrochen am Kratzen bin!
Elefanten scheinen gerade vom Fluss auf dem Weg zu den besten Büschen mit frischem Grün zu sein. Längere Zeit stehen wir vor einer Mutter mit ihrem Kalb. Die Tiere sind gar nicht scheu und überaus friedlich. Sie kommen sehr dicht an den Wagen heran. Ich bin von dieser Landschaft ebenso fasziniert, wie von den langweiligen Löwen. Diese Landschaft eröffnet tolle Weitblicke, die wir so nicht in Botswana oder im Etosha sehen.









Die Sonne geht bald unter, Zeit für den Sundowner! Wir haben in der Kühlbox im Auto Savanna, mit Samwel stoßen wir auf die Sonne an.







Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Camp, Samwel scheint jeden Winkel des Parks zu kennen. Er fährt ohne Navi. Da wir hier keine Gates oder Zäune haben, kann man auch bei Dunkelheit noch fahren. Samwel sagt aber, dass man sich nicht vom Ranger erwischen lassen sollte. Regeln sind auch hier einzuhalten, sonst wird es teuer. Das Einhalten der Regeln nimmt Samwel auch beim Fahren sehr ernst und er bleibt fast immer auf den Wegen. Gerne hätte ich mir zum Fotografieren das ein oder andere Mal eine andere Position gewünscht, aber das ging nicht. Überhaupt ist es für mich schwer, dass ich nur dann fotografieren kann, wenn er anhält. Es gibt viele Situationen unterwegs, in denen ich die Landschaft oder die Menschen fotografiert hätte. Obwohl ich ihn später bitte, in Lake Manyara langsam zu fahren, weil ich fotografieren möchte, zieht er in einer rasanten Geschwindigkeit durch den Ort. Sein Fahrstil ist doch manchmal sehr Formel 1-tauglich! Aber zurück in den Tarangire NP
Unser erster Gamedrive endet sehr vielversprechend und es geht am nächsten Tag auch so weiter....
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Nov 2017 20:54 von tiggi.
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