13.9. Ein sehr lang und weiliger Trip nach Maun – und ganz ohne Fotos
Hape Kerkeling hat gesagt, Norwegen wäre sehr lang und weilig. Dasselbe kann man auch über diesen Tag sagen, aber er gehört nun mal dazu.
Nach einem leckeren Frühstück, wo wir auch die Emigration Sheets für die Ausreise ausgeteilt bekommen – toller Service - packen wir die Taschen ins Auto und um 9 starten wir die lange Fahrt nach Maun.
Wir schauen vorher noch den Routenplan an – alles ganz easy, Hauptstraße folgen und nach knappe 500 km kommt der Turn Off. Ich stopfe die Routenpläne in der Seitentasche und Smartphone machen wir auch nicht an. Zu was auch?

Aber was nützt es wenn das Telefon smart ist und die user nicht?!!
Los geht es! Nach einer halben Stunde etwa sind wir an der Grenze. Dort ist um diese Tageszeit nicht viel los und von den 30 US$ pro Person „Eintrittsgeld“ die wir im Geldbeutel bereithalten will auch niemand was wissen. Wir bezahlen nur die üblichen Gebühren, die wirklich ein Klacks (Clax) sind und schon sind wir in Botswana.
Wir sind aber nur ca. 3 km gefahren als 2 Wegelagerinnen mit ´ner Laserpistole aus dem Gebüsch gehüpft kommen und mit der Kelle winken.
Damned!
Vorher war aber ein Schild 120 und mein Driver fährt nie schneller als erlaubt. Also was jetzt?
Die 2 Ladys, übrigens beide mit Wollpulover und dicke Jacke darüber (das wundert mich schon immer wie die Einheimischen bekleidet sind) erklären, dass wir für eine Herde Ziegen , die noch ziemlich weit weg die Straße gekreuzt hat, nicht genug abgebremst haben. Wir wären 91 km schnell gefahren und hätten für die Ziegen auf 80 km h abbremsen müssen. Von so einer Regelung haben wir noch nie was gehört.
Lieber nicht lamentieren; wir bezahlen, geloben Besserung und denken:
Blöde Ziegen! (Die Frauen

)
Wir fahren noch ein paar km in Schleichtempo bevor wir wieder normal weiterfahren und ignorieren den Hinweis das „many many“ solche Kontrollstellen auf dem Weg nach Maun sind.
Wir sind jetzt im Wilden Westen Botswanas und nicht nur Ziegen und Rindviecher kreuzen die Straße, sondern auch Pferde. Ab und zu sehen wir auch einen schwarzen Cowboy.
Uns fällt auf, dass die Straße total von Müll gesäumt ist und die Rastplätze sehen zum Fürchten aus.
Und zwar alle.

Überbordende Mülltonnen die seit Monaten nicht gelehrt sind und sonstige Hinterlassenschaften lässt alles richtig unappetitlich wirken. Lieber nicht halten und wirklich ein Busch zum Buschen suchen.
Nach ca. 3 Stunden cruisen wir an die Abfahrt zu Takadu Bush Camp und den Daltons vorbei.
Da kommen Erinnerungen auf und jetzt können wir uns richtig darüber amüsieren.
Wir fahren weiter und der letzte Streckenabschnitt vor Maun ist eine Musterkollektion an Potholes.

Da wir jetzt schon lange unterwegs und etwas müde sind, vor allem der Driver, ist es richtig anstrengend die Löcher vorauszusehen und zu umfahren. Der Guggumann schimpft und meint man könnte ein bisschen von den Einnahmen aus der Tourismusbranche in den Straßenbau investieren.
So, und dann haben wir es schon fast geschafft. Der Driver sagt die Km Zahl wäre jetzt fast erreicht und der Turn Off müsste bald kommen.
Ich: Jawohl, ich passe auf. Und gucke nach LINKS.
Noch Nichts. Wird schon bald kommen.
Driver: Jetzt sind wir 5 km darüber hinweg. Die Karten von T4A taugen auch nicht viel.
Ich: Fahr noch ein Stück weiter, da vorne sehe ich ein Schild.
Isses aber auch nicht.
Als wir schon fast in Maun sind, ist klar dass etwas nicht stimmt. Links ranfahren und den Smartphone einstöpseln.
Ah ha, noch 24 Min bis Ziel – aber aus der Richtung aus der wir gekommen sind.
Grummel Grumpf.
Ich habe Tshima Buschcamp gewählt damit die Etappe nicht so lang ist und wir am Ende nicht noch durch Maun haben fahren müssen.
Mein Fahrer grummelt ein wenig vor sich hin, da hätten wir ja gleich bei den Backpackers nächtigen können.
Tja, shit happens.
Als wir zu der Abbiegung kommen sagt Frau Navi:
LINKS abbiegen
Ah ha, das heißt, wir hätten vorher
RECHTS abbiegen müssen.
Mea culpa
Wir kommen dann kurz vor Sonnenuntergang an, checken ein und werden zu unseren Zeltbungalow geführt. Wir setzen uns auf der Terrasse und genehmigen uns ein Bier aus unser Magic Box.
Später gehen wir an die Feuerstelle und süppeln dort einen Weißwein da es hier kein GT gibt.
Wir unterhalten uns mit 2 holländische Paare und tauschen ein bisschen Jägerlatein aus. Der eine erzählt uns wie grotten schlecht die Straße zwischen Kasane und Nata ist. Außerdem ist er 4 x angehalten worden wegen zu schnellem Fahren.
Da kommt Freude auf, aber das dauert ja noch eine Weile bis wir dort sind.
Später gibt es ein leckeres Candlelight Dinner am gemeinsamen Tisch im Garten.
Wir trinken noch einen Weißwein, gehen aber ziemlich früh ins Bett da wir wieder zeitig fahren müssen um pünktlich
bei The Old Bridge Backpackers zu sein. Von dort startet unser Abenteuer ins Okavango Delta.
Wir freuen uns, sind aber auch aufgeregt und gespannt wie das alles so wird.....
Stay tuned – ab jetzt gibt es auch Fotos