THEMA: "Unter Eulen und anderen Käuzen-- die O S T 2017"
13 Sep 2017 21:59 #489266
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  • KarstenB am 13 Sep 2017 21:59
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Danke, liebe Bele,
aber momentan ist mir gar nicht langweilig. Ich guck BVB (und kaum hast Du mich abgelenkt, haben die Gunners 2 Großchancen :evil: ) mit dem einen Auge, mit dem anderen lese ich, was Du so schreibst, und mit den restlichen kontrolliere ich Véros Packbemühungen - morgen geht's zurück nach HH (Parsifalpremiere B) !)
LG aus Puerto,
Karsten
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14 Sep 2017 17:35 #489343
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Mittwoch, 02. August : Ein langer Fahrtag bis nach Hoada

Die Nacht war lang, rund elf Stunden habe ich wunderbar im Schlafsack eingemummelt zugebracht. Ein paar Mal bin ich aufgewacht, habe durch das Moskitonetz nach den Sternen geschielt. Dabei habe ich neben dem schon erwähnten Perlkauz auch eine Schleiereule sowie eine Weissgesichtsohreule rufen gehört.
Normalerweise stehe ich mit dem ersten Licht auf, aber heute Morgen warte ich bis kurz vor Sonnenaufgang, denn es ist deutlich frischer als gestern Morgen, es hat sicher nur knapp vier Grad.
Das Wasserkochen auf unserem Gasherd dauert ziemlich lange, offensichtlich hat die Gasflasche kaum noch Druck, und so reaktiviere ich die Glut. So kann man auch gleich noch paar Weckle aufbacken. Mit einem Heissgetränk stellen wir uns ins Flussbett, wo die Sonne schon hinscheint, und geniessen die ersten wärmenden Strahlen.



Überall erwacht das Leben im Busch, lautstark melden sich die Hühner zurück, dazu gackeln die Tokos, und die Mahalis sind auch on duty.
Nach einem noch recht unorganisierten Frühstück, das wir dauernd unterbrechen müssen, weil permanent irgendwelche Vögel zu entdecken sind, packen wir zusammen.
Während ich die Endkontrolle des Platzes abnehme, singt plötzlich der Perlkauz direkt zwei Bäume weiter. Bele war schon reisefertig und steigt nochmals aus, und wir pirschen den kleinen Kerl an. Er sitzt ganz oben in der wärmenden Morgensonne, argwöhnisch von einigen Mahaliwebern beäugt.



Dann aber verlassen wir den schön gelegenen River Camp und fahren zurück zu Bruno, der sich eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen kann, denn unsere eigentlich avisierte Abfahrtszeit ist schon eine Weile überschritten.
Wir bezahlen, und dann geht es zurück auf die B 1 das kurze Stück bis nach Okahandja. Dort kaufe ich bei Closwa Biltong ebensolches ein, und den Doppeltank machen wir auch gleich voll.

Pünktlich zur Mittagszeit sind wir in Otjiwarongo, und im hiesigen Superspar kaufen wir den ganzen Rest ein, was wir entweder vergessen haben, oder wir gestern nicht gefunden hatten. Nun steuern wir noch den Cymot an, um die Gasflasche aufzufüllen, was einige Zeit braucht.

Endlich können wir unsere Fahrt fortsetzen, und relativ schnörkellos cruisen wir auf der Teerpad über Outjo nach Kamanjab. Wild ist selten zu sehen, einzig Warzenschweine, meistens Bachen mit Frischlingen, stehen öfters am Rand und wühlen nach Fraß. Einmal sehen wir zwei Schwarzbrust-Schlangenadler, die je auf einem Masten aufgeblockt haben. Sonst sind selten einmal Greife in der Luft auszumachen.

In Kamanjab überlegen wir kurz, ob wir schon wieder tanken sollen, aber die Sonne neigt sich schon dem Horizont zu, wir haben noch etwa eine knappe Stunde Gravel vor uns, und die Muckels warten auch schon auf uns. Ach was, wir fahren zu und gedenken dann morgen in Palmwag den Tank zu füllen.

Kurz vor Sonnenuntergang schaffen wir es nach Hoada auf die schön gelegene Campsite der Grootberg Lodge. Wir sind auf der Nr. 2 gebucht, einer von den drei ursprünglichen Sites, mit denen das Camp gestartet ist. Mittlerweile gibt es acht Sites und ich glaube drei Chalets.

Wir freuen uns riesig, dass wir endlich komplett sind, und trinken erst mal ein kaltes Savanna miteinander.
Dabei lassen wir uns von Ruth und Uwe erzählen, was sie denn schon Alles erlebt haben in den vergangenen knapp drei Wochen.



Während wir Spätankömmlinge unsere Schlafstätten herrichten, startet Uwe schon das Feuer und Ruth bereitet das Abendessen vor.
Zu einem gemischten Salat probieren wir gleich mal unsere Fleischpakete. Da die Portionen eher für Einheimische gerechnet sind, landen nur drei Steaks für uns vier Leutle auf dem Grill.

Zwischendurch gehen wir, so lange noch etwas Licht ist, duschen, dann können wir uns dem ersten gemeinsamen Abendmahl widmen.
Dazu mixe ich einen ersten Gin-Tonic, das soll von nun an eine schöne Regel werden. Passend zur gelösten Stimmung fliegt eine Schleiereule durch die Szene, und einige Bell-Geckos geben laut. Später unterhält uns noch ein Ziegenmelker mit seinem schnurrenden Gesang.

Da uns die Gegend mit den Riesenmurmeln inspiriert, versuchen wir uns vor dem Zubettgehen noch an ein paar Langzeitbelichtungen, aber eigentlich ist der Dreiviertel-Mond zu hell. Ich bin sehr gespannt auf Uwe´s Startrails.



Deutlich später als gestern, so gegen 22.30 Uhr verkriechen wir uns in unsere jeweiligen Schlafstätten.


Kosten: Hoada Campsite 195.- Nam$ pP


Viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 15 Sep 2017 19:52 von fotomatte.
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14 Sep 2017 21:20 #489365
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fotomatte schrieb:
Dazu mixe ich einen ersten Gin-Tonic, das soll von nun an eine schöne Regel werden.
Matthias

Ahhhh, Matthias - das wäre jetzt genau das, was ich brauche (komme eben aus der Schule :sick: ) ! Ja, das war wirklich eines unserer schönsten Rituale und es fehlt mir sehr! - Matte hat das mit dem Gin Tonic auch echt drauf!! :)

Guts Nächtle!
Bele
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14 Sep 2017 21:37 #489368
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  • Eulenmuckel am 14 Sep 2017 21:37
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Lieber Matthias,

vielen Dank für den Zeitsprung. Hier regnet es gerade in Strömen, und ich möchte sofort wieder mit euch auf der schönen Hoada-Campsite sitzen. Gegen einen leckeren Gin-Tonic mit einem Stück Eland vom Grill wäre sicherlich nichts einzuwenden. ;-)

Danke für die schöne Erinnerung.

Viele Grüße
Uwe
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17 Sep 2017 21:45 #489703
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Donnerstag 03. August : Otjitheka 4x4 Trail :

Die Nacht war sehr angenehm und deutlich milder als die Vorige, und so stehe ich mit dem ersten Licht auf und klettere etwas in den Felsen oberhalb unserer Site rum, um einen netten Spot für den Sonnenaufgang zu finden.







Während des Frühstücks besprechen wir den Plan für den Tag, und da wir gestern Abend schon fest gestellt haben, dass wir gar nicht nach Palmwag kommen werden, wie es ursprünglich mal angedacht war ( und auch auf der gezeigten Tourmap so dargestellt war ), müssen wir uns wegen des Tankens etwas überlegen. Eine Option wäre, dass wir uns trennen, kaum dass wir uns gefunden haben, wir von der Südfraktion auf den 4x4-Trail verzichten und doch über Palmwag fahren, um uns dann irgendwo im Verlauf der C 43 wieder zu treffen.
Die andere Möglichkeit wäre herauszufinden, ob es in Sesfontein, wo die nächste Nacht angedacht ist, auch sicher Diesel gibt, denn das scheint öfters mal ein Problem zu sein. Ich finde die Telefon-Nummer der Lodge in meinem Reiseführer und rufe an. Die Verbindung ist mehr als schlecht, aber als Quintessenz des Gesprächs meine ich sicher vernommen zu haben. dass erst gestern Diesel geliefert worden ist. Wir sollten also keine diesbezüglichen Probleme erfahren.

Wir packen zusammen, und es ist schon 9.00 Uhr durch, als wir die schöne Campsite verlassen, um zunächst ein kurzes Stück zurück Richtung Kamanjab bis ins nächste Dorf zu fahren. Ab hier verlassen wir uns voll aufs Navi, denn der Trail ist nicht ausgeschildert.

Bald schon kommen wir an ein Vet Fence Gate, das hätte jeder innerdeutschen Grenzstation problemlos Konkurrenz machen können. Dabei ist die Pad schon jetzt nur eine staubige, schottrige einfache Fahrspur. Viel Verkehr jedenfalls kann es hier nicht geben.

Bald nach dem Gate wird die Spur wilder, es geht über Stock und Stein.



Die Landschaft aber begeistert mich. Bald schon kommen wir über eine Kuppe, und linkerhand stehen viele Makalani-Palmen an einem wasserführenden Bachlauf. Wir hören Papageien quietschen, und zahllose Schwalben und dreierlei Arten Segler düsen hier übers Wasser.
Also aussteigen, Fotostopp.


Der schöne Yellow Pansy will seine attraktive Flügeloberseite nicht zeigen, es ist schon zu warm und er klappt sofort, kaum dass er gelandet ist, die Flügel zusammen.


Wie eine Oase liegt der kleine Bach inmitten der sonst trockenen Berglandschaft.


Selten habe ich so viele Rosenköpfchen gesehen wie im Verlauf dieses Tages, die Palmen waren voll davon.


Nur schwer können wir uns hier losreissen, aber wir sind noch nicht weit gefahren, wir haben noch einiges an Wegstrecke vor uns, und eigentlich würden wir gerne so zur Mittagszeit in unserem nächsten Camp ankommen. "Mittags an der Campsite.", das wird ab sofort zum running gag. Selten genug haben wir es hinbekommen. Heute schon gar nicht, das wird uns schnell klar.



Die Spur folgt in etwa dem Bach, diesen immer wieder kreuzend.






Landschaftlich ist dieses Stück absolut grandios, auch wenn die Piste einiges an Aufmerksamkeit verlangt. Kurz nachdem uns ein mit Arbeitern ( woher, wohin? ) voll beladener Bakkie entgegen gekommen ist, zeigt uns die Piste zum ersten Mal die Zähne.


Während wir uns im nachfolgenden Wagen diesem Dreibandregenpfeifer widmen, fährt Uwe sich fest. Er sitzt mit dem Federbein auf einem runden Felsen auf.


Wir bocken den Wagen auf, unterlegen das Hinterrad mit Steinen und sichern den Wagen zusätzlich, dass er ja nicht rückwärts rollt. Die Befreiung gelingt auf Anhieb, kostet aber halt etwas Zeit.




Immer öfter folgen jetzt, nachdem wir das Bachbett endgültig verlassen haben, ruppige Passagen, die sich nicht auf Anhieb erschliessen, wie sie am Besten zu fahren sind. Also steigen wir aus, palavern, schleppen Steine und betätigen uns als Strassenbauer. Wir wollen ja unsere fahrbaren Untersätze nicht unnötig strapazieren. Klappt alles auch wunderbar ( auf den Fotos sieht das alles sowieso unspektakulär aus ), kostet aber halt weitere Zeit. Mittags auf der Campsite, hah, bekommt erstmals einen Beigeschmack.


Aber die Szenerie! Wir sind angetan von der rauen Gebirgslandschaft.


Und dann, endlich, das erste Großwild für uns. Giraffen, die im Zeitlupentempo über den Berghang wechseln und hier und da ein paar Blätter zupfen.

Es ist nun schon Mittag durch, und wir realisieren, dass wir schwerlich unser angepeiltes Ziel Sesfontein heute noch werden erreichen können. Die Strecke ist aber zu interessant, um hier einfach möglichst schnell durch zu kommen.

Der zweite Teil des Otjitheka-Trails folgt in Bälde, bis dahin.

Viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 17 Sep 2017 22:15 von fotomatte.
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17 Sep 2017 21:59 #489705
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  • Champagner am 14 Sep 2017 21:20
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fotomatte schrieb:

IN ARBEIT

Ich weiß, ich weiß - das Kapitel ist noch in Arbeit, aber ich kann nicht warten :evil: :

WOOOOO bitteschön hast du diese vielen freisitzenden Rosenköpfchen gesehen? Ich dachte, wir waren zusammen unterwegs? :woohoo:
Wieso haben die sich vor dir nicht versteckt wie vor mir? Betrug :angry:

Gute Nacht wünscht eine stinksaure* Bele

*stinksauer natürlich auf die Papageien, die Verräter - nicht auf dich ;-)
Letzte Änderung: 17 Sep 2017 22:10 von Champagner.
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