Dienstag, 22. August; der Kreis schliesst sich.
Zum letzten Mal anlässlich dieser Reise stehen wir mit dem Hellwerden auf und frühstücken gemütlich in der Sonne, bevor wir dann anfangen, das Gepäck zu sortieren und einzupacken. Schade, es hat sich eine so angenehme Routine eingestellt, und man wusste endlich, wo alles untergebracht war, und das soll nun einfach so zu Ende sein?
Bevor wir zurück auf die B 6 rumpeln, gibt es noch eine kleine Birdingeinlage, denn eine Strichelracke sitzt sehr dekorativ in einer blühenden Akazie.
Purple Roller
Auf der schnurgeraden Strasse fahren wir Richtung Westen. Den Bypass um Gobabis ignorieren wir und fahren einmal durch das kleine, quirlige Städtchen, dann geht es weiter durch die Omaheke.
Gegen Mittag erreichen wir wieder die Hauptstadt, und während die Muckels zu ihrer Unterkunft fahren, steuern wir direkt Savanna an, um das Auto zurück zu geben.
Das zieht sich etwas hin, denn der noch recht junge Mitarbeiter, der das Protokoll aufnehmen soll, ist restlos überfordert, wie er mit unserer gebrochenen Blattfeder umgehen soll. Wir warten also, bis ein versierterer Kollege sich der Sache annimmt, er macht einfach einen Haken im Protokoll, und gut iss. Wie jetzt? Das war´s? Jepp, wir können in die Stadt gehen, ist alles erledigt. Eine so dermassen unkomplizierte Rückgabe habe ich nicht erwartet.
Nachdem wir unsere Taschen ein- und umgepackt haben, deponieren wir diese und gehen dann mit kleinem Gepäck die kurze Strecke zum Café des Craft Centres und bestellen uns einen Cappuchino. Bele hat sich mit einem Freund verabredet, der nun auch dazu kommt, und während wir uns angeregt unterhalten, turnen über uns ein paar Mausvögel im Geäst rum.
White-backed Mousebird
So komme ich sogar noch zu ein paar letzten Vogelbildern.
Ruth und Uwe kommen auch noch eingetrudelt. Wir bestellen uns etwas zu Essen, unsere Henkersmahlzeit gewissermassen, und dann stromern wir noch lustlos durch die ganzen Läden, aber irgendwie ist die Luft raus, so richtig Spaß macht das keinen. Bele wird unleidig und will zurück, ich habe nichts dagegen einzuwenden, und so folgt der emotionalste Moment der Tour, der Abschied von unseren lieben Reisegefährten Ruth und Uwe. Nicht ganz ohne Tränchen geht das ab, dann laufen wir das kurze Stück zurück zu Savanna, wo wir unsere Sachen in den bereitstehenden Shuttle packen, und dann sind wir auch schon unterwegs Richtung Flughafen.
Der Rest ist schnell erzählt, wir checken ein, und dann ist wieder langes Warten angesagt, bis wir endlich borden können.
Im Flieger stossen Bele und ich auf die gelungene Reise an, und nach dem Essen dämmere ich sogar eine Zeit lang weg.
Irgendwann mitten in der Nacht geht das Licht wieder an, dabei fliegen wir noch über dem Mittelmeer rum. Das Frühstück lasse ich nahezu unberührt, um diese Uhrzeit kann ich noch nichts essen.
Bleibt nur noch die Heimreise mit der Bahn. Die hat dieses Mal ein ganz besonderes Schmankerl für mich vorbereitet. Im Zuge von Tunnelarbeiten für die Neubaustrecke im Rheintal ist die Strecke über der Baustelle abgesackt und nun gesperrt. So dürfen alle Fahrgäste in Rastatt aussteigen, in einem Bus Platz nehmen, und mit zwei Stunden Verspätung geht es dann in Baden-Baden endlich wieder weiter.
So, das war nun das letzte Kapitel meines Reiseberichts. Dass meine Jubiläumstour ein voller Erfolg war, brauche ich nicht nochmals besonders hervorheben, ich denke, das konnte man herauslesen.

Ich habe viele für mich neue Ecken, besonders das Kaokoveld, kennen gelernt, ein paar grandiose Sichtungen, auch Erstsichtungen, gehabt, und auch meine anfänglichen Befürchtungen wegen der Reisezeit und entsprechend kalter Nächte haben sich gänzlich in Wohlgefallen aufgelöst. Das Einzige, was ich etwas schade fand, war, dass wir einfach zu wenig Zeit gehabt haben an der ein oder anderen Stelle. Fünf Tage mehr, und die Tour wäre absolut perfekt. Aber das haben wir im Vorfeld schon gewusst.
Nun, was bleibt? Es war für uns alle Vier ja ein Versuch, denn ob wir wirklich über drei Wochen, mehr oder weniger aneinander gekettet, nicht nur miteinander auskommen, sondern auch harmonieren würden, konnten wir nicht voraus sehen, allenfalls hoffen.
Ich für mich muss sagen, das war mit Abstand die beste und schönste Erfahrung, dass wir uns so wunderbar verstanden und ergänzt haben, das macht diese Reise für mich zu einer ganz besonderen. Diesen Nimbus wird sie auch nicht verlieren.
Und gerade, weil wir uns so super toll ergänzt haben, schreit diese Erfahrung nach einer Wiederholung.
Auf ein Neues in 2019.

( nach Protest ergänzt )
Nun bleibt mir nur noch, mich bei euch, den treuen Lesern, Klickern und besonders den vielen Kommentatoren zu bedanken, denn mich freut es schon sehr und hilft mir auch über so manche Strecke, wo´s mal wieder etwas zäh vorwärts geht, wenn ich sehe, dass der Bericht ankommt.
Viele Grüße,
Matthias