THEMA: "Unter Eulen und anderen Käuzen-- die O S T 2017"
08 Nov 2017 22:02 #496087
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Freitag, 11. August; Abschied vom Okavango, Kurzbesuch in der Buffalo Core Area

Einmal mehr bewundere und geniesse ich den Morgenfrieden hier , leichter Nebel liegt über dem ruhig fliessenden Okavango, im Schilf zwitschern die Kleinvögel, die hier die Nacht zugebracht haben.


Unablässig ziehen Trupps von Enten und Reihern über den Fluss.


Eigentlich nichts Besonderes, nur mal wieder ein Sonnenaufgang.




Wir sitzen schön in der Sonne und geniessen unser Frühstück, dann bauen wir in Ruhe das Camp ab, drehen noch eine Runde durchs Lodgegelände, besteigen den Aussichtsturm, danach zahlen wir unseren Deckel und verlassen die Mahangu Lodge. Schön war´s wieder mal.
In Divundu versuche ich mal wieder erfolglos frisches Gemüse zu bekommen, aber immerhin ein paar frische Weckle gibt´s. Währenddessen lassen die Muckels mal wieder ein paar Liter Diesel in ihren widerspenstigen Tank laufen, dann fahren wir über den Fluss. Bald darauf biegen wir von der B 8 nach rechts ab in die Buffalo Core Area.



Wir sind nun auf der nordöstlichen Seite vom Okavango, für mich ist das alles Neuland hier.




Noch bevor wir den Rangerposten erreichen, finden wir einen Bearded Woodpecker.


Direkt nebenan sitzt ein Swallow-tailed Bee-eater auf seinem Ausguck.
Als wir zurück zum Auto kommen, hält ein Rangerfahrzeug und ein Ranger fragt uns, was wir hier machen, wir sollen zum Posten fahren und hier verschwinden. Der Gute war offensichtlich mit links aufgestanden.
Die Muckels sind voraus gefahren, und da wir bislang immer noch keinen Funktionstest unserer Funkgeräte durch geführt haben, wissen wir auch nicht, wo sie sich befinden.
Wir bezahlen unseren Obulus von 40.- Nam$ pP, und dann fahren wir an Militärruinen vorbei parallel zum Okavango. Selten hat man mal Sicht auf den Fluss und das Schwemmland, meistens geht der tiefsandige Track durch den Busch.


Ein typischer Buschbewohner, die Emerald-spotted Wood Dove, oder Bronzeflecktaube.


Dann erreichen wir einen Flecken direkt am Wasser, man kann hier weit schauen und findet jede Menge Wasservögel, aber auch die namensgebenden Büffel.


In kleineren Gruppen stehen sie auf kleinen Schilfinseln oder käuen am Boden liegend wieder.


Eine Gruppe Kudus steht in einem ehemaligen Militärgelände, nur ein paar Betonruinen und der fragmentarisch erhaltene Zaun zeugen davon.


Endlich gelingen mir ein paar Bilder von einem Guineafowl-Falter, der am Boden Salze saugt.


Dann entdecken wir einen Sable-Bullen, der ein Stück auf uns zukommt und sich dann mitten auf einer offenen Sandfläche hinlegt.


Ein Gaukler schaukelt im typischen Flug über uns hinweg.


Wir fahren bis zur ehemaligen Militärstation Nova, die heute als Rangerstation dient. Es geht auf Mittag zu, und wir beschliessen, umzudrehen, denn wir haben ja noch runde zweihundert Kilometer zu fahren bis zu unserem nächsten Camp am Kwando. Wo die Muckels sind, wissen wir nicht, der Funk ist ja nicht gecheckt, und per Telefon erreichen wir sie nicht.


Beim Zurückfahren entdecken wir diesen Dark chanting Goshawk, oder Graubürzel-Singhabicht. Leider sitzt er etwas ungünstig im grellen Gegenlicht.

Kurz vor dem Rangerposten kreuzen zwei Elefanten vor uns die Pad, dann ist unser Kurzbesuch in der Buffalo Core Area Geschichte. Hat mir gut gefallen hier, ich werde ganz sicher wieder hier vorbei schauen.

Nun ist Kilometerfressen angesagt bis kurz vor Kongola.

Den Rest des Tages gibt es in einem weiteren Kapitel.

Bis dahin,
viele Grüße,
Matthias
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12 Nov 2017 14:01 #496637
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weiter Freitag, der 11. August; endlich wieder in Nambwa

Bei der Rangerstation "New Susuwe" checken wir ein. Beim obligatorischen Eintrag ins grosse Buch stellen wir fest, daß die Muckels nicht wie vermutet schon längst hier durch sind, also müssen sie noch hinter uns sein, und wir kündigen sie schonmal an, immerhin hat Uwe die Originaldokumente verwahrt.


Die Karte vom Permit ist alt ( von meiner letzten Tour ), aber die gefahrenen Strecken sind quasi- bis auf die Verlegungen der Tracks im Bereich Horseshoe- identisch.

Hinter der Station geht es hoch in den Wald, und schon gleich wird die Strecke tiefsandig, also den Allrad rein, und langsam fahren wir durch den Wald mit seinen grossen Bäumen, den ich so sehr mag. Wir kommen über eine Kuppe, und vor uns steckt ein "normaler" Hilux mit abgefahrenen Strassenreifen im Sand fest. Eine deutsche Familie, das sieht man auf den ersten Blick, scheint schon etwas entnervt und verzweifelt zu sein, da schaffen sie es doch mithilfe der schiebenden Frau und der beiden Töchter, den Wagen etwas erhöht auf die Böschung mit etwas festerem Sand zu fahren.
Wir steigen aus, um die Lage zu sondieren, es stinkt nach verbrannter Kupplung.
Ich rate dem Familienvater, erst mal gehörig Luft aus den Reifen zu lassen, was ihn sehr verwundert, das habe ihm niemand gesagt beim Autoverleiher. Weiter rate ich ihm, dem Wagen erst mal eine Abkühlpause zu gönnen.
Wir werden voraus fahren, avisieren aber für den Notfall die Muckels. Und falls sie nicht in zwei Stunden in Nambwa eintreffen, werden wir ihnen entgegen fahren.
Dann fahren wir weiter, und beim ehemaligen Fort Doppies geniessen wir den weiten Blick über den Kwando. Ein paar Red Lechwes lassen sich ausmachen, am Ufer liegen ein paar sich sonnende Krokodile.



Wir fahren weiter bis zum Campingplatz der Nambwa Lodge. Wir erhalten, sehr zu unserer Freude, den Platz Nr.2 ( eigentlich war die Nr.4 auf dem Permit, meine ich ), ein grosser Platz mit riesigen Bäumen und einer kleinen Plattform direkt über dem Kwando. Diesen Platz werde ich als Schlafplatz belegen, das melde ich gleich mal an.
Wir stellen Tisch und Stühle auf und richten uns ein, da passiert die Familie mit ihrem Auto unseren Platz. Wir winken uns zu, sie haben es also geschafft.


Unter anderem steht ein riesiger Leberwurstbaum auf unserem Platz, der gerade blüht, und deshalb viele Vögel anzieht, die den Nektar aus den grossen Kelchblüten trinken. Ebenso scheinen nachts Fledermäuse sich daran zu ergötzen.


Da im Camp erstmal nichts weiter zu erledigen ist, erkunde ich ein bisschen die Umgebung.


Blick auf die Campsite Nr.1, ebenfalls direkt am Kwando gelegen.


Ein einzelner Red Lechwe-Bock beobachtet mich interessiert.


Ein einzelner Impala-Bock zieht mit seinem Harem hinaus in die Grasebene zum Äsen.

Dann kommen die Muckels angefahren, sie haben einfach etwas länger gebraucht in der Buffalo Core Area. B)


Im niedrigen Gestrüpp finden wir einen Three-streaked Tchagra, oder Damaratschagra. Der kleine Kerl ist äusserst agil und verschwindet immer wieder im hohen Gras, aber letztlich gelingen doch ein paar brauchbare Fotos.

Eigentlich wollten wir heute gar nicht mehr nochmals ins Auto sitzen, aber den herrlichen Abend könnte man doch auch am Horseshoe verbringen, ist ja nicht weit.
Also steigen wir doch ein und fahren los, wir kommen aber nur bis zur Long Lagoon. Hier steht seit Neuestem ein Hide auf Stelzen. Wir bleiben hier, steigen auf, und direkt geht das Spektakel los.




Aus dem Busch kommen Elefant um Elefant angelaufen, um hier an der Lagune zu saufen. Zuerst ganz gemächlich, aber sobald sie in die Nähe des Wassers kommen, werden sie immer flotter. Zuletzt stürmen sie regelrecht das Ufer.




Eine breeding Herd kommt aus dem Busch, mit dabei sind ein paar Kälber unterschiedlicher Grösse.







Blick in die andere Richtung, die Lagune entlang. Was für ein schöner, friedlicher Abend.


Direkt vor uns versammeln sich immer mehr Elis, um zu saufen. Wenn sie genug Wasser intus haben, gönnen sie sich noch die ein oder andere Dusche, bevor sie sich wieder aufmachen und zurück Richtung Wald ziehen.


Pünktlich zum Sonnenuntergang kommen die Muckels noch angefahren, sie kommen aber nicht an den Elefanten vorbei, und beobachten das Spektakel aus dem Wagen.


Die Sonne ist untergegangen, die einen Elis verschwinden, aber unaufhörlich kommen neue Gruppen aus dem Wald, um zu saufen.


Die Muckels sind schon eine Weile wieder gefahren, und eigentlich würden wir auch gerne zurück Richtung Camp fahren, wir wollen aber die Elefanten nicht stören. Also warten wir ab. Kaum ist eine Gruppe im Abzug, kommen weitere Neuankömmlinge. Erst als es schon fast dunkel ist, finden wir eine Lücke und können durchwitschen.

Im Camp stelle ich schnell mein Zelt auf die Plattform, und während wir einen verspäteten Sundowner nehmen, startet Uwe das obligatorische Feuer, während ich mich heute mal ums Abendessen kümmere. Es gibt eine Riesenportion Spaghetti mit Tomaten-Rotwein-Sosse.

Die Freude ist groß, als mit beginnender Dunkelheit meine so geliebten Reed-Frogs anfangen, ihr melodisches Xylophon-Klick-Klack ertönen zu lassen. Dazu singt einmal mehr ein Nightjar sowie ein Perlkauz, später wiederum eine Zwergohreule. Ach, was ist das schön hier. Umso grösser die Freude, weil wir hier -endlich- einmal zwei Nächte verbringen werden.

Den morgigen Tag haben wir also Zeit, um die Kwando Core Area zu erkunden.

Viele Grüße,
Matthias
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14 Nov 2017 20:47 #497050
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Samstag, 12. August; Kwando Core Area

Nachdem ich auf meiner Plattform ganz wunderbar geschlafen habe, lautet die erste Aufgabe im beginnenden Tagen: Morgenandacht!


Mal wieder theatralisch schön erwacht der Tag, es liegen Rauchschwaden in der Luft. Irgendwo wird das alte Gras abgefackelt.


Bald darauf steigt die Sonne über die Floodplains des Kwando.


Während wir der Sonne beim Höhersteigen zusehen, nehmen wir ein Heissgetränk im Stehen, denn wir wollen das schöne Morgenlicht ausnutzen und eine Runde durch den Park fahren.


Direkt hinter den Campsites steht ein Buschbock-Mädel im schönsten Licht.

Wir fahren weiter an der Long Lagoon vorbei bis wir das erste Mal freie Sicht auf den Horseshoe haben. Da die Muckels vor uns angehalten haben und Fotos machen, schaue ich mal mit dem Fernglas, was so zu sehen ist. Auf den Water Lilies finden sich junge Lilytrotter, und dazwischen schwimmen -heureka- Pygmy Geese rum. Von denen ist mir noch nie ein ordentliches Bild gelungen.
Muckels fahren weiter, wir steigen aus und begeben uns ans Ufer.


Eine, wenn auch nicht im Prachtgefieder, Zwerggans mit perfektem Spiegelbild.


Ein junges Blatthühnchen im Landeanflug. Das sieht noch etwas ungelenk aus. :P


Der Horseshoe, berühmt für die Massenansammlungen von Elefanten, die nachmittags hier zum Saufen her kommen, liegt jetzt am frühen Morgen verlassen da.


Diese Büsche sind recht zahlreich hier und blühen recht apart.


Als ich für diesen jungen Impalabock halte und ein paar Fotos mache, ernte ich verwunderte Blicke von der linken Seite. :dry:


Wir umrunden den Horseshoe auf der neu angelegten Fahrspur im Wald und kommen an der Südseite wieder an einen Aussichtspunkt. Dabei entdecken wir die Muckels, die noch in der Nähe des Hides stehen. Lange halten wir es hier nicht aus, denn in den grossen Bäumen am Ufer nächtigen die Baboons, und entsprechend stinkt es hier. Man guckt besser genau, wo man seine Schuhe hinstellt.


Wir fahren im Konvoi ein Stück weiter bis zu einer grossen Elefantenbadewanne. Im matschigen Ufer stochert ein Greenshank nach Nahrung.


Direkt nebenan sorgen ein paar Hammerköpfe für Nachschub.


Eine Rufuos-naped Lark, oder Rotnackenlerche.

Wir verlieren uns wieder aus den Augen, und so fahren wir am Kwando entlang nach Süden Richtung botswanischer Grenze.




Diesen mal wieder unausgefärbten Kampfadler umrunde ich, bis ich einigermassen ordentliches Licht habe, bevor ihm meine Annäherung zu blöd wird und er Luft unter die Schwingen nimmt.


Kurz vor unserem Umkehrpunkt finden wir ein paar Nachtflughühner, das war es aber im Wesentlichen. Keine besonderen Antilopen, keine Neusichtungen für die Liste, geschweige denn eine Katze. Alles ziemlich überschaubar.
Wir fahren langsam zurück in nördlicher Richtung, als ich plötzlich eine Racke fliegen sehe. Die fliegt eindeutig anders als eine gewöhnliche Gabelracke.


Schnell den Wagen abgestellt und zu Fuß dem Vogel hinterher. YES, es ist eine Spatelracke, die habe ich erst einmal zuvor gesehen. Der Morgen ist für mich gelaufen, ich bin seelig.
Der Vogel setzt sich ein paar mal um, ist aber nicht sonderlich scheu.


Nun allerdings mache ich mir ein paar Gedanken, wie wir das schonend den Muckels beibringen, denn ich weiss, dass auch Ruth und Uwe auf den Vogel scharf sind. Im Camp erfahren wir, dass sie ebenso eine Spatelracke gefunden haben. Alles gut.


Wenn eine Gabelracke so schön posiert, lassen wir sie natürlich nicht links liegen.

Am späten Vormittag sind wir wieder zurück im Camp, nun steht erst einmal ein gemütliches, ausgedehntes Frühstück an.


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 14 Nov 2017 21:40 von fotomatte.
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16 Nov 2017 20:01 #497416
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weiter der 12. August

Wir geniessen die freie Zeit auf unserem Stellplatz, vespern gemütlich, duschen in der Mittagszeit -da hier das Brauchwasser per Solarzellen erwärmt wird, rechnen wir uns so die besten Chancen auf warmes Wasser aus, völlig zu Recht- und faulenzen ein bisschen, während natürlich nebenher versucht wird, den ein oder anderen Vogel zu verpixeln.


Hier bleibt es leider beim Versuch. Ein Chinspot Batis Weibchen.


Blue Waxbill, oder Angola-Schmetterlingsfink. Leider im Schatten.


Weissbrauenrötel


Zum zweiten Mal finde ich einen Orange-breasted Bush-Shrike, und wieder wird es Nichts mit einem schönen Foto.


Ein Halsband-Bartvogel interessiert sich anhaltend für ein Spechtloch.

Bevor wir zu unserem Nachmittags-Gamedrive aufbrechen, probieren wir endlich unsere Funkgeräte aus, und sie funktionieren einwandfrei, die OP war also von Erfolg gekrönt. Wenn man die Teile auch jedesmal, nach jedem Motorstart, auch wieder anmacht. :whistle:

Wir fahren in Richtung Horseshoe los, werden aber schon bald hinter Nambwa von zwei Kudu-Bullen ausgebremst.






Und ein weiterer junger Impala ist mir ein Foto wert.

Muckels beschliessen, den Nachmittag auf dem Hide am Horseshoe zu verbringen, und Bele entscheidet sich spontan ebenso für diese relaxte Variante.
Zwar sind schon eine ganze Menge Elefanten vor Ort, aber mir ist das zu wenig. Ich habe das Gefühl, etwas Wesentliches zu verpassen, wenn ich hier bleibe. Elefanten hatte ich gestern schon ausgiebig.
Ich setze Bele mit einer Packung Kekse und einem Kaltgetränk ab, und fahre wieder weiter nach Süden in den Park, prinzipiell die gleiche Tour wie am Morgen, nur anders herum, also gegen die Uhr, um hoffentlich so besseres Fotolicht zu haben.


Zuerst finde ich eine Zwerg-Manguste, die zwischen den Wurzeln einer riesigen, vom Sturm umgelegten Feige herumstromert.


An meinem südlichsten Umkehrpunkt finde ich auf einer abgebrannten Fläche eine Familie junger Frankoline, die permanent nach oben sichern, ich kann aber keinen Greif entdecken.


Nach dem es bislang eher sichtungsarm war, finde ich ein elfköpfiges Rudel Sable-Antilopen. Die beobachte ich eine ganze Weile, wie sie über die Grassteppe ziehen. Was für schöne Tiere.


Mit etwas Abstand folgt der Pascha, der eine ganze Bande Madenhacker mit sich rumträgt.


Und ich finde noch eine weitere, eher selten zu sehende Antilope: einen Riedbock.


Das Licht ist jetzt wieder besonders schön, so kurz vor Sonnenuntergang, aber ich muss mich sputen, um pünktlich wieder bei Bele zu sein.
Nachdem ich sie wieder eingesammelt habe, fahren wir zurück Richtung Long Lagoon.


Dort sitzt eine Fish Eagle in den letzten Sonnenstrahlen, nebenan lassen es ein paar Lechwes ruhig angehen.


Wo gestern ein Kommen und Gehen der Elefanten war, bubeln heute zwei Impalas im Sand.


Lange stehen sie sich gegenseitig taxierend da, um dann plötzlich die Hörner ineinander zu verdrehen. So versuchen sie, den jeweils Anderen vom Platz zu schieben.


Nachdem die Rangfolge geklärt ist, verdrücken sie sich friedlich in den Busch.

Kurz darauf trudeln wir wieder auf unserer Campsite ein, wir starten das Feuer und bereiten unser Abendessen zu.
Da Vollmond mittlerweile schon ein paar Tage her ist, kommt der Restmond schon deutlich später. Ich nutze die dunklen Stunden und versuche mal wieder ein paar Sternenbilder.




Längere Zeit verbringen wir vor dem Bush-TV.

Als sich die Anderen zur Nachtruhe zurück ziehen, sitze ich in meinem Zelt auf der Plattform und spiele noch ein bisschen mit der Kamera, während um mich herum an der Uferlilie längs die Glühwürmchen herumblinken.




Ich warte, bis der Mond aufgeht, und mache nochmals einige Bilder, bevor ich dann auch etwas fröstelnd in den Schlafsack krieche.


So, das nächste Kapitel wird es erst nächste Woche geben, denn am Wochenende treffe ich ein paar nette Afrikaverrückte. :lol: B)

Bis dahin,
Matthias
Letzte Änderung: 16 Nov 2017 20:34 von fotomatte.
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21 Nov 2017 21:17 #498113
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Sonntag, 13. August; vom Kwando an den Sambezi

In aller Frühe stehen wir wieder auf der Matte und packen zusammen, denn der Plan ist, den frühen Morgen zurück bis zum Gate als Game-Drive zu nutzen, dann nach Katima durchzurutschen und dort schön frühstücken zu gehen.

Natürlich verlassen wir Nambwa nicht ohne uns von den Vögeln zu verabschieden, die über uns in den Bäumen sitzen und im ersten Sonnenlicht ihr Gefieder ordnen.


Meyer´s Parrott, oder Goldbugpapagei


Oder wie die Angola-Schmetterlingsfinken über den Sand unserer Site huschen, um Körner zu picken.

Die Muckels sind schon gefahren, und als wir uns gerade vom Acker machen wollen, erinnert uns der Camp-Attendant daran, daß wir doch sicher nicht fahren wollen, ohne die zwei Bündel Holz zu bezahlen, die er gestern Abend noch vorbei gebracht hat? :blush:
Wie peinlich, Nein, natürlich nicht. :S

Dann verlassen wir Nambwa und schlagen einen nördlichen Kurs ein. Wir kommen an einer grossen Herde Büffel vorbei, man sieht aber relativ wenig, da die Tiere im hohen Gras stehen, und dann noch voll im Gegenlicht.
Unterhalb von Fort Doppies fahren wir den Loop bis an den Kwando und geniessen den Blick über die weite Schwemmlandebene.






Auf der anderen Seite sitzen ein paar Geier und ein Marabu in einem Dürrständer und warten auf die einsetzende Thermik.






Ein einsamer Lechwe-Bock post für uns, wahrscheinlich ist er sich seiner Fotogenialität als Einhorn bewusst.




Ein einzelner Impala mit seinem recht kopfstarken Harem steht am flachen Wasser, um zu schöpfen.


Wir verlassen die tiefliegenden Floodplains und fahren hoch in den Galeriewald.

Diesmal fahren wir voraus, und wir finden eine Truppe Spatelracken aus vier Tieren. Leider sind sie sehr scheu und lassen einen Annäherungsversuch nicht zu. Trotzdem, so viele dieser bunten Vögel habe ich noch nie gesehen.
Wir sind schon ein Stück voraus gefahren, da kommt Ruth´s Stimme aus dem Funk, wir sollen umdrehen, sie haben Spatelracken gefunden. Da ich hier nicht einfach wenden kann zwischen den Bäumen, fahre ich das ganze Stück rückwärts zurück, und wir stellen dann den Racken nach. Diesmal sind es sogar fünf Vögel, aber auch sie sind nicht kooperativ. Ich gebe ziemlich schnell auf, denn ein besseres Bild als gestern wird mir hier nicht gelingen.
Dafür entdecke ich einen Schmetterling, und der setzt sich tatsächlich nach einiger Zeit hin. Es müsste ein Small Orange Acraea sein.



Dann verlassen wir die Kwando Core Area und fahren über die lange Brücke über den Fluß. Etwa in der Mitte sitzt, leider ziemlich weit entfernt, ein Gleitaar aufgeblockt auf einem Busch und kröpft einen Kleinsäuger.



Wir passieren den Veterinärs-Checkpoint und fahren nach Kongola. Dort an der Tanke steht die vierköpfige Familie, sie haben es also auch wieder zurück geschafft.
In den Craft Shops gehen wir etwas einkaufen, dann fahren wir direkt durch bis nach Katima Mulilo, denn wir müssen noch einkaufen, und wir wissen nicht, wie lange die Geschäfte am heutigen Sonntag geöffnet haben. Wir brauchen zwei Supermärkte, bis wir wieder mit Allem, auch mit frischem Gemüse, eingedeckt sind. Alkohol gibt es keinen, das war uns aber klar. Auch einen Tyre-Service für den defekten Reifen suchen wir heute erfolglos auf, ebenso das eigentlich fürs Frühstück angedachte Café.

So fahren wir direkt weiter zur Caprivi Houseboat Lodge, die wir nach etwas Suchen auch finden. Manchmal hilft es, wenn man Schilder richtig liest, und sich nicht auf alte Ortskenntnis beruft. :dry: Sorry, Bele.

Diesen Spot haben wir rausgesucht, weil man hier schöne Bootstouren auf dem Zambesi machen kann und es direkt auf dem Gelände sowohl hier residierende Woodfords-Käuze wie auch den sonst eher selten zu sehenden Shalow´s Turaco gibt. Und im Channel zum Hippo Island kann man den African Finfoot wie auch den Half-collared Kingfisher finden. Der steht auf Uwe´s Liste ganz oben.
Es gibt nur drei Campsites, die Nr.1 ist von einem südafrikanischen Langzeitcamper belegt, die Nr.3 hat eine namibische Jagdfirma in Beschlag genommen, und so bleibt uns die Nr.2. Die Autos und meine Hundehütte passen gerade eben so auf den Platz, immerhin unter schattenspendenden Bäumen.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, checke ich erst mal, ob denn der Kauz an seinem gewohnten Platz ist.


Jawohl, die Woods Owl ist am Platz, und blinzelt uns müde an.


Auch die Turacos finden wir ziemlich bald, allerdings ist es eine Aufgabe, wenigstens einen der Dreiergruppe mal frei zu erwischen. Sie halten sich bevorzugt im dichten Gewirr der Äste auf, und wenn man meint, man wäre jetzt dann endlich mal soweit ran, dass einer frei sitzen muss, flattert er einen Ast weiter und ist im Dunkel des Blätterdachs verschwunden.


Ich gehe runter zum Bootssteg und finde dort einen Giant Kingfisher ansitzen.


Im nassen Ufersand sitzt ein African Common White Weibchen und saugt Feuchtigkeit.


An der Wand der Lapa klettert ein Dwarf Gecko herum, dann beende ich meinen ersten Rundgang.

Wir holen nun ein Frühstück nach, ist ja auch schon lange Mittag durch, und dösen noch etwas, bis es Zeit wird für unsere abendliche Bootstour.

Die ist dann Gegenstand eines neuen Kapitelchens.
Bis dahin,
liebe Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 26 Nov 2017 11:46 von fotomatte.
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26 Nov 2017 15:34 #498911
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13. August; Bootle-fahrn auf´m ol´mighty Zambesi

Zusammen mit zwei englischsprachigen Paaren entern wir unser Bootle, und dann schippern wir im schönsten Licht flussabwärts in den Channel, der Hippo Island vom Festland trennt.
Kaum losgefahren, gibt es das erste Highlight.


Ein African Finfoot-Weibchen sucht im Röhricht nach Nahrung, flüchtet sich aber ziemlich schnell in eben dieses.


Somit können wir schon direkt einen weiteren Vogel der Most-wanted-Liste unter "Haben" verbuchen.


Der Brown-hooded Kingfisher hält recht lange aus.


Die nächste Sichtung ist ein hier recht verbreiteter African Fish Eagle.


Hier werden die Adler übrigens nicht mit Köderfischen gefügig gemacht.


Ein weiterer Eisvogel findet sich auf seiner Ansitzwarte, ein Giant Kingfisher Männchen.


Gleich danach gibt es einen weiteren Eisvogel, der bei Uwe ganz obenan steht, denn den hat er noch niemals gesehen, den Kobalteisvogel, oder Half-collared Kingfisher. Als uns zu Beginn der Tour unser Bootsführer gefragt hat, was wir denn besonders gerne sehen möchten, hat er bei Uwe´s vorgetragenem Wunsch nur die Augenbraue gehoben und gemeint, gestern hätten sie ihn gesehen. :whistle: Ja nee, is klar. :blink: Uwe klingt nicht überzeugt, zeigt nun aber dafür für den Rest der Tour ein seelig grinsendes Lächeln im Gesicht, das nicht mehr weichen mag. Was so ein kleiner Piepmatz doch anrichten kann?! :silly:


Nochmals finden wir einen Finfoot, aber auch dieser gibt spontan Fersengeld.


Dagegen ist der Pied Kingfisher ein eher gewöhnlicher Vertreter des hiesigen Arteninventars.


Natürlich gibt es auch jede Menge Reiher hier, wie etwa den Green-backed Heron, oder Mangrovenreiher.


Als wir das Ende des Channels erreichen, wo er wieder in den Hauptstrom mündet, gibt es einen Purple Heron im schwindenden Licht zu sehen, und nun fahren wir wieder flussaufwärts. Der Birding-Teil ist quasi abgehakt, nunmehr steht Emotion auf der Liste.
Wir trinken unseren Sundowner und geniessen die friedliche Stimmung auf dem breiten Strom.




Natürlich wird der Sunset entsprechend gewürdigt und verewigt. Auch wenn es schon so viele Bilder auf der Festplatte gibt, man drückt doch immer wieder auf den Auslöser.


Kurz nach dem Verschwinden der Sonne legen wir wieder am Bootssteg an.
Wir begeben uns auf unsere Campsite, mittlerweile sind unsere Nachbarn unüberhörbar eingetroffen. Das namibische Safariunternehmen hat eine Meute slowakischer Grünröcke zu Gast, und bei denen scheint nun, nach Beendigung der täglichen Jagdzüge, das Leeren hochprozentiger Flaschen der Inhalt des weiteren Abends zu sein. Dankenswerterweise fahren sie bald wieder vom Hof, wohl um in der Stadt ihre Erfolge zu feiern.

Wir bereiten nun unser Abendessen zu und sitzen noch längere Zeit am Feuer ab, um den Tag Revue passieren zu lassen.

Wir liegen schon eine Weile in unseren Betten, als die Jagdmeute zurück kommt, lauthals gröhlend, Türenschlagend. Was für eine Brut. :sick: Ich kann mir schon vorstellen, was in wenigen Stunden so abgehen wird. Aber bis dahin verschlafen wir doch einige Zeit, nur kurz mal unterbrochen vom über uns im Baum singenden Woodfords-Kauz.


Viele Grüße,
Matthias
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