14. August 2017: Von Katima Mulilo (NAM) nach Savuti (BOT) – Teil 1
Puh, was für eine Nacht – ein herzliches Dankeschön an die Jägerbande
. Irgendwann gegen 4 Uhr machen sie sich fertig für ihr unsägliches Tun
, lautes Reden und Türenknallen ist selbstverständlich. Man ist ja auch alleine auf der Welt
!
Immerhin müssen wir sie dadurch nicht als Frühstücksnachbarn ertragen – think positive!
Kurz nach Sonnenaufgang machen wir uns ans Zahlen – und wer sitzt da? Meister Turaco persönlich!
Was für ein Glück – zwar farblich gut getarnt, aber immerhin freisitzend auf dem Toilettenhinweisschild post er was das Zeug hält.
Oh mann, da jagen wir diesem Vogel gestern mühselig und lange hinterher – und dabei ist es doch so einfach: in die Lapa gehen und abdrücken!
Aber Moment mal, was ist denn das
? Neugierig hüpft er auf Tischen und Stühlen herum
und lässt sich sogar von der jungen, deutschsprachigen Angestellten mit Brot füttern. Häääää?
Sie erzählt mir später, dass Chicken eine Handaufzucht ist (und sie den Namen unmöglich findet), was natürlich alles erklärt! So richtig Wildlife ist das aber nun nicht
– zählt diese Turaco-Sichtung überhaupt
?
Zur Sicherheit hecheln wir Chicken (oder war es ein anderer Turaco?) noch ein bisschen durchs Gebüsch hinterher und versuchen ihn abzulichten,
während er da oben im Baum seine Faxen macht
und auch noch seine roten Federn zeigt!
Das sieht zumindest ein bisschen authentischer aus als mitten auf dem Tisch
!
Übrigens gibt es momentan wohl drei Paare und Chicken auf dem Gelände der Lodge - also sind die Chancen gut, welche zu sehen!
Gut, irgendwann reicht es (euch sicher auch - das war ja nun wirklich ein Turaco-Overkill
- aber so schnell werde ich den vermutlich nicht mehr sehen) und wir starten Richtung Katima Mulilo, um unsere diversen Aufgaben abzuarbeiten.
Die Muckels zuerst, denn sie haben mit dem undichten Reifen das anspruchsvollere Programm. Matte und ich kommen aber eh nur ein paar Meter weit, dann muss er noch laaaange die African Pied Wagtails beobachten
.
50 Meter weiter ist schon wieder Schluss – da sitzt nämlich ganz entspannt ein Brown-hooded Kingfisher auf einem Ästchen.
Kein zahmer Vogel, kein künstlicher Ansitz, auch kein Betonvogelbad – wie cool ist das denn
. Ich sitze locker im warmen Fahrzeug, nichts wackelt oder schwimmt aus dem Bild – so easy könnte Birden eigentlich immer sein
.
Auch in Katima läuft alles rund, Matthias und ich leeren den Liquor Store, dabei behilflich ist uns die oben genannte Angestellte der Lodge, die zufällig auch vor Ort ist und vermutlich für die slowakischen Säufer die Vorräte aufstocken muss
. Sie berät mich auch in Sachen Wein für Uwe, denn er hatte mir eine unlösbare Aufgabe mitgegeben – den von ihm gewünschten Wein gibt es nämlich nicht
. Also heißt es eine Alternative finden.
Gin und Tonic sind dagegen ein Kinderspiel, und ich packe auch noch eine kleine Flasche Amarula ein. Bisher haben wir unser Dosenobst zum Nachtisch immer mit Vanillesoße übergossen – aber eine Variante für Erwachsene wäre doch auch mal nett
!
Frohgemut fahren wir Richtung Café, wo die Muckels bereits den ersten Kaffee, bzw. Kakao (?) schlürfen. Wie das mit ihrem schleichenden Platten, bzw. der Reparatur desselben verlief, werden sie sicher selber erzählen.
Wir können uns kaum entscheiden, was wir von der umfangreichen Karte wählen sollen! Eigentlich ist es erst Frühstückzeit, aber man darf das nicht so eng sehen
. Also gibt es Sandwich mit Salat, ich glaube jemand von uns hatte einen Burger, Fritten werden auch noch bestellt (für wen wohl??) und so mümmeln und schlürfen wir uns über eine Stunde lang durchs Angebot. Lecker!! Und das Ganze in einem sehr authentischen Ambiente, keine Touribude – und neugierig und etwas schräg beäugt von oben!
Hier mal ein Screenshot, wo das Café namens Tutwa liegt – direkt an der Straße - wenn man von Süden kommt muss man links auf eine kleine Sandpiste parallel dazu abbiegen. Ein super Tipp von Ruth und Uwe
!
Leider gibt es auch hier wieder politisch unkorrekte Vogelbeobachtungen
: ANGEFÜTTERTE Flattermänner (Blue Waxbill und Bronze Mannikins)!
Hier immerhin noch im natürlichen Ambiente
Aber hier dann im Futtertrog - meine Schüler würden sagen: „Das gildet nicht!“
Egal, wir knipsen fröhlich vor uns hin in dem Wissen, dass es ja nun bald ins wilde, ungezähmte Botswana geht
!
Wir bezahlen unsere Rechnung
und um 10.15 Uhr besteigen die beiden Crews bei auch heute wieder strahlendem Sonnenschein und klarer Luft (die modebewussten Muckels in zum knatschblauen Himmel passender Kleidung
) ihre Boliden – auf nach Ngoma zum Grenzübergang!