13. August 2017 (Teil 2) – Sunset Cruise (Caprivi Houseboat Safari Lodge-Campsite bei Katima Mulilo)
So, und nun – bevor es auf’s Boot geht – machen wir uns noch auf die Suche nach dem Schalow’s Turaco. Er ist einer der Gründe, warum wir diese Nacht hier eingeschoben haben.
Im Nachhinein wäre es besser gewesen, ich hätte - statt erfolglos zu knipsen - die anderen drei dabei gefilmt, das wäre bestimmt ein witziges Video geworden. So schiebe ich mal wieder Frust (und die anderen teilweise auch) – dieses grüne Riesenvieh sitzt nur hinter Ästen mit vielen Blättern (Foto zur reinen Dokumentation der Sachlage
).
Damit es uns nicht langweilig wird, wechselt er, bzw. wechseln sie - denn es sind an diesem Nachmittag, wenn ich mich recht erinnere, zwei unterwegs – auch ständig den Baum
. Wir klettern die Uferböschung rauf und runter und hin und her, in der Hoffnung, mal freie Sicht auf den Vogel zu haben. Dass einer von uns dabei in den Zambezi rutscht fehlt gerade noch
. Ich gebe aber bald auf – und verspreche: im nächsten Kapitel gibt es bessere, oder sagen wir mal andere Fotos vom Turaco
– ob sie politisch korrekt sind müssen wir dann noch besprechen…
Der Yellow-bellied Greenbul ist ein viel dankbareres Motiv!
Leider zickt meine Kamera etwas rum, das Batteriefach schließt nicht mehr richtig und entsprechend unzuverlässig löst sie aus.
Diesen Fehler "repariert" mir Uwe später (zumindest provisorisch, aber es funktioniert die restliche Reise über, was will frau mehr - ich hätte allerdings auch selber drauf kommen können) – aber das nächste Problem lauert bereits
: die Sunset-Boatcruise.
Damit hatte ich ja bei Drotzky’s Cabin schon keine guten Erfahrungen gemacht – und so sollte es auch jetzt wieder sein
.
Aber gebucht ist gebucht
. Immerhin sind im Preis Freigetränke enthalten und wir dürfen vorab auch unsere Favoriten bestellen, so dass niemand an Bord leer ausgeht (auch wenn er keine guten Fotos schießt...). Dass sich selbst daraus für mich ein Problem ergeben sollte, ist mir in diesem Moment aber noch nicht bewusst
.
Übrigens sieht man links die Boote mit Dachzelt, mit denen die Houseboat-Cruises gefahren werden.
Wir legen ab und haben den Blick auf die Böschung, in der wir vor kurzem noch rumgeturnt sind….
Kaum sind wir unterwegs taucht auch schon ein Vogel auf, der mir in den Berichten von Matthias immer so gut gefallen hat und von dem er meinte, dass ich ihn hier ganz einfach vor die Linse bekommen würde – der African Finfoot. Haha, guter Witz
– hier das einzige scharfe Bild vom ihm – und das Ganze auch noch meilenweit entfernt. Ich wollte doch die tollen orangefarbenen Füße haben, menno
Immerhin habe ich die Hoffnung, dass es in den anderen beiden Berichten schöne Fotos von ihm zu sehen gibt (enttäuscht mich bitte nicht)!
Am Zambeziufer sind jede Menge Brown-hooded Kingfisher unterwegs – und ich mache jede Menge unscharfe Bilder von ihnen
. Das selbe Prinzip also wie mit dem Malachite Kingfisher bei Drotzky’s…
Irgendwann habe ich aber mal einen lichten Moment und erwische sie ganz nett - vorallem das letzte Foto mag ich (und muss dabei immer ein bisschen an den Avatar von Netti denken
).
Auch ein Giant Kingfisher-Männchen gibt uns kurz die Ehre. Der Schnabel ist wirklich "giant"
Danach müssen wir ein Krokodil fotografieren – unser Guide besteht mehr oder weniger darauf. Dass wir uns nicht sonderlich für dieses Motiv an dem nicht ganz sauberen Uferstreifen begeistern können, scheint ihn nicht zu interessieren.
Übrigens sind wir nicht alleine an Bord, ich glaube, noch zwei (drei?) andere Paare sind dabei. Keine Auffälligkeiten
(in meiner Erinnerung) – und sie kennen sich auch recht gut mit Vögeln aus.
Auch wenn ich bis dahin von der Cruise und vor allem von meinen Fotos nicht völlig begeistert bin – wie immer im Leben hat alles seinen Sinn
– in diesem Falle ist es die nächste Sichtung
!
Ganz besonders Uwe ist begeistert, denn er hatte sie auf seinem Wunschzettel (und es gelingt ihm auch mindestens eine tolle Aufnahme). Lange habe ich mit mir gerungen, aber da meine Fotos davon eine einzige Katastrophe und der Sache nicht würdig sind, habe ich beschlossen, hier im Bericht das Mäntelchen des Schweigens darüber zu decken und sowohl Bilder als auch die Erzählungen dazu den anderen zu überlassen.
Nach diesem Ereignis, das Uwe für den restlichen Abend ein zufriedenes Dauergrinsen aufs Gesicht zaubert, wird es Zeit für ein Getränk- und prompt spritze ich auf Grund meiner unsachgemäßen Öffnungstechnik einen Teil des Savanna Lights über mich und meine Kamera
. In der Folge davon geht mein Zoomregler ein paar Tage lang recht schwer, das klebrige Zeug hat ganze Arbeit geleistet. Naja, heute ist einfach nicht mein Tag – zum Glück aber der von anderen und so ist die Stimmung an Bord nicht schlecht.
Vogeltechnisch tut sich (auf meiner Speicherkarte) nicht mehr viel, ein männlicher Pied Kingfisher und ein Green-backed Heron.
Diese beiden Herren machen auch schon Feierabend,
das Licht wird schwach und das schöne Motiv mit den vielen Reihern auf einer Sandbank schaue ich mir lieber an, Bilder gelingen keine mehr
. Aber wie immer hoffe ich auf meine Mitreisenden
.
Beim Sonnenuntergang bessert sich dann aber auch meine Laune wieder – dieser wird nämlich hier am Zambezi ganz besonders schön dargeboten.
Vorallem die Farben nach Sonnenuntergang begeistern uns:
Beim Abendessen versucht Uwe, der Allesheilmacher, mein Handy zu überreden, sich ins vorhandene WiFi hier einzuwählen. Schon in Opuwo und in der Mahangu Safari Lodge, die beiden Stellen, wo es bisher WLAN gab, ließ sich der entsprechende Schalter nicht aktivieren. Aber nicht mal Uwe bekommt es hin – wird also kaputt sein
. Witzigerweise hat auch meine Armbanduhr ihren Geist während des Fluges aufgegeben – ich hatte sie zum Schlafen in den Rucksack gesteckt und als ich am Morgen vor der Landung namibische Zeit einstellen wollte, merkte ich, dass sie stehen geblieben war.
Tja – Uhr und Handy wissen offensichtlich wann es die afrikanische Stunde geschlagen hat…..
(Uhr hat daheim ne neue Batterie bekommen und das Handy wurde auf Garantie getauscht, war echt kaputt!)
Morgen werden wir – nach einem Birding-, Shopping- und Breakfast-Intermezzo in Katima Mulilo - Namibia wieder verlassen und zum zweiten Mal während der Tour nach Botswana einreisen.
Darauf freue ich mich auf der einen Seite sehr
– auf der anderen bedeutet es aber gleichzeitig, dass nun bereits 2/3 unserer Reise hinter uns liegen
.