THEMA: Vom KTP bis zum Etosha NP 2017 - the lion's share
22 Aug 2017 14:15 #486191
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Am Picknickplatz Dikbaardskolk machen wir eine kleine Rast und beobachten die dort ansässige Mäusegesellschaft.



Dann ist erst einmal Schluss mit Tierbeobachtung. Das Gras wird deutlich höher, die Straße enger und hohlwegartiger. Trotz unserer durch den Quantum bedingten Höhe, haben wir nicht mehr ständig freie Sicht. Außerdem wird der Zustand der Straße deutlich schlechter. Fieses Wellblech wechselt sich mit Tiefsandpassagen ab, über die wir eher gleiten als fahren und auf denen wir keinesfalls zum Stehen kommen möchten... Daher bindet hier das Fahren einen großen Teil unserer Kraft und Aufmerksamkeit und wir beginnen außerhalb der Wasserstellen (die jedoch auch wegen der herrschenden Mittagszeit recht einsam sind) erst wieder mit der Suche nach Tieren, als wir uns dem Nossob Camp nähern.
Kurz vor dem Camp entdecken wir dann auch im hier sehr breiten und offenen Flussbett insgesamt sieben (!) Löffelhunde, die auf Nahrungssuche ihrer Wege ziehen.





Zufrieden und erschöpft erreichen wir das Camp, das uns im letzten Jahr durch die Hitze und die fehlende Möglichkeit der Klimatisierung einiges abverlangt hatte.





Wir beziehen das Häuschen 10A, das direkt am Wasserloch liegt und viel großzügiger ist, als der Reihenhausteil aus dem letzten Jahr. Es gibt eine große Küche und zwei abgeschlossene Schlafzimmer und (Trommelwirbel!) eine Klimaanlage. Das ist allein psychisch schon sehr entspannend.



Wir werfen einen kurzen Blick auf das verwaiste Wasserloch und beobachten vom Campzaun aus zwei weitere Löffelhunde, die aber recht fotoscheu sind und ihr Gesicht gern hinter Gras verstecken...



Die neuen Riverfrontchalets sind fast fertig. Sie werden die Unterkunftskapazität des Camps stark erhöhen und den verschlafenen Charakter Nossobs bestimmt etwas verändern. Obwohl die Häuser sehr schön sind, finden wir das schade.

Nach einer längeren Spiel- und Camperkundungspause mit Rotbauchwürgerbeobachtung fahren wir auf eine kurze Nachmittagsausfahrt nach Norden.
Dabei sehen wir als erneuten Höhepunkt einige weitere Löffelhunde. Erstaunlich, wie viele dieser Kerle heute hier unterwegs sind...










(Bestimmungshilfe ist willkommen...)


Nach unserer Rückkehr lassen wir den Tag am Wasserloch des Camps ausklingen und beobachten dabei Schakale, einen Gaukler und einen jungen Kudubullen.





Danach machen wir ein Lagerfeuer an unserem Häuschen und essen zu Abend. Als die Kinder im Bett sind, gehen wir abwechselnd zur nun beleuteten Wasserstelle. Es zeigen sich erneut Schabrackenschakale und später (und leider allesamt nicht im Lichtkegel der Wasserlochbeleuchtung) eine Wildkatze, ein Springhase und zwei Löwen, die immer wieder brüllend durch das Flusstal ziehen, aber leider wohl keinen Durst haben.



Kaum sind auch wir Erwachsenen im Bett und freuen uns darüber, dass wir vor der Abschaltung des Stroms unser Schlafzimmer dank der Klimaanlage etwas aufheizen konnten, wird unsere kleine Tochter unruhig und übergibt sich. Wir versorgen sie und sind besorgt. Trotz unserer gut ausgestatteten Reiseapotheke können wir in der Abgeschiedenheit des KTP gut und gerne auf eine Erkrankung unserer Kinder verzichten... Wir hoffen, dass sie nur das Abendessen nicht vertragen hat und verbringen eine unruhige Nacht...
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24 Aug 2017 10:00 #486464
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29.07.2017

Die Nacht ist nach dem anfänglichen Aufreger zwar etwas kurz, verläuft aber zum Glück ruhig. Wir sind noch einmal mit dem Schrecken davongekommen - es handelt sich um keinen Infekt.
Morgens ist die Kleine aber doch noch sehr matschig - meine Frau entscheidet sich daher, mit ihr im Camp zu bleiben und gemeinsam mit unserer Großen breche ich zu einer kurzen Runde am frühen Morgen auf.
Nach einem Blick auf das verlassene Wasserloch des Camps steigen wir in unseren Bus und verlassen Nossob gen Süden - wir wollen einfach nur die Runde um das Wasserloch Marie se draii fahren.
Bis dahin kommen wir aber gar nicht, denn nur wenige Kilometer vom Camp entfernt, sehen wir bereits drei Autos stehen. Was die wohl beobachten?
Als wir näherkommen, können wir im hohen Gras in einiger Entfernung vier Geparden ausmachen, die wild miteinander spielen. Wir beobachten ganz gespannt. Aus fotografischer Sicht findet das Ganze in absolutem Gegenlicht statt - die Bedingungen könnten kaum schwieriger sein. Daher entstehen auch keine wirklich überzeugenden Bilder, die die Stimmung dieser Szenerie treffend einfangen. Erst als die Sonne etwas höher steigt, sind mehr als verschwommene Schattenrisse zu erkennen.
Die Katzen sind total übermütig. Immer wieder jagen sie einander und springen sich gegenseitig auf den Rücken. Es ist ein Gewühl von schlagenden Tatzen und peitschenden Schwänzen. Interessiert beobachtet ein Schakal das Geschehen. Als die Brüder ihn bemerken, kommt es zu einer kurzen Jadgszene: Einer der Geparden nimmt den Schakal ins Visier und stürmt los.
Der Schakal seinerseits prescht los und es kommt zu einer kurzen intensiven Verfolgungsjagd, die der Gepard nach einigen hundert Metern aber abbricht.













Nach langer Beobachtungszeit ziehen sich die vier endgültig ins hohe Gras des Flussbetts zurück und werden nach kurzer Zeit unsichtbar. Wir fahren zufrieden zurück und erzählen von unseren Erlebnissen. Ich bin ganz froh, als wir dabei von einem quietschfidelen kleinen Mädchen empfangen werden, das die Strapazen der letzten Nacht hinter sich gelassen hat.

Nach einem kurzen und einfachen Frühstück in der Hütte - meist belassen wir es bei ein wenig Toastbrot und Cornflakes - versuchen wir, die Geparden gemeinsam erneut zu entdecken.
Am alten Ort werden wir nicht fündig, aber kurz nach der Abzweigung nach Marie se draii sehen wir die Katzen tatsächlich wieder. Insgesamt sind es fünf Geparde - eine Mutter mit vier schon ziemlich großen Jungtieren. Sie ziehen gemeinsam zielstrebig weit entfernt im Flusstal umher und wir begleiten sie für eine ganze Weile, bis sie sich schließlich gemeinsam um einen abgestorbenen Baum im Schatten gruppieren und kaum mehr zu sehen sind. Wir glauben, dass die Gepardenfamilie so erst einmal verbleiben wird und beschließen, am Nachmittag noch einmal wiederzukommen.



Wir rasten und spielen dann für einige Zeit im Camp. Die Kinder genießen es, sich auszutoben und im Sand des Camps großflächige Zeichnungen anzulegen. Solche Ruhepausen sind elementar. Im Shop versorgen wir uns mit dem Nötigsten, mehr gibt das Sortiment auch nicht her.

Nach einem Blick auf das Sichtungsbrett entscheiden wir uns für den früheren Nachmittag einen Abstecher nach Norden zu machen.



Diese Fahrt wird uns lange in Erinnerung bleiben, auch wenn wir gar nicht weit kommen werden.
Bereits einige Kilometer hinter dem Tor des Camps kommt uns mit hoher Geschwindigkeit ein Auto mit schlingerndem Trailer auf der sehr engen Fahrbahn entgegen. Dummerweise befinden wir uns gerade auf einem tiefsandigen Straßenabschnitt, auf dem ich eigentlich nicht zu langsam fahren möchte. Es bleiben jetzt aber nur Sekunden, um eine Wahl zu treffen. Entweder ich bleibe stehen und lasse den Entgegenkommenden vorbei, oder wir fahren auf ihn zu und riskieren, dass uns der immer wieder ausbrechende Anhänger erwischt. Ich entscheide mich für ersteres und bringe unser Auto in sicherem Abstand zum Stehen. Der Andere reduziert seine Geschwindigkeit nicht und fährt Dank winkend flott an uns vorbei.
Als ich weiterfahren will, passiert genau das, was wir befürchtet haben. Trotz reduzierten Reifendrucks mag sich unser heckangetriebener Quantum nicht mehr vom Fleck bewegen. Einige aus fehlender Erfahrung geborene Lenk- und Rangierversuche verschlimmern die Ausgangslage noch weiter. Wir stecken als fest.
Schnell beruhigen wir uns damit, dass wir genug zu essen und zu trinken für uns vier an Bord haben und versuchen, auch für die Kinder, ganz ruhig zu bleiben. Diese jedoch finden nichts Schlimmes an der Situation und beschäftigen sich mit Tiptoi und Co.
Nach einiger Zeit des Wartens kommt ein Auto an uns vorbei. Nach kurzem Austausch versprechen die Insassen uns, im Camp Bescheid zu sagen, damit jemand kommt, der uns aus unserer Lage befreien kann.
Dann ist wieder warten angesagt. Zum Glück ist Nossob nur wenige Kilometer entfernt.
Nach einiger Zeit kommt unser Helferauto zurück und teilt uns mit, dass derzeit alle in Frage kommenden Wagen der Ranger im Einsatz seien und wir uns noch gedulden müssten. Schade, aber so ist das nunmal - wir üben uns in Geduld.
Nach weiteren gut dreißig Minuten kommt dann aber doch schon die Erlösung. Zwei Campmitarbeiter kommen in einem Wagen vorbei und graben uns mit den Händen aus. Wir lassen fast die gesamte Luft aus den Reifen und schieben das Auto mit vereinter Kraft aus seinem Sandgefängnis. Nachdem wir uns ausgiebig für die wunderbare Hilfe bedankt haben, kehren wir um und fahren zurück ins Camp, um uns von dem Schrecken zu erholen, neue Kraft zu tanken und das Auto wieder fit zu machen.
Den Tiefsand in der Trockenzeit hatten wir wirklich unterschätzt - hier wäre ein Allradfahrzeug wirklich die bessere Wahl, denn mit diesem Erlebnis ist erstmal die gefühlte Sicherheit weg und ich habe immer wieder Sorge, auf offener Strecke zum Stehen zu kommen...
Wir sind aber total froh, dass das Erlebnis zu glimpflich und auch so zügig abgelaufen ist.

Nach einiger Erholungszeit beschließen wir dann aber doch, noch einmal zu den Geparden zu fahren, um nachzusehen, ob sie noch an Ort und Stelle sind. Wir fahren bis zur Wasserstelle Marie se draii und sehen dort schon einige Autos stehen - ein gutes Zeichen für die Anwesenheit der fünf Geparden.
Tatsächlich sind sie da und haben in der Zwischenzeit einen Springbock gerissen, den sie weit ab von der Straße im Schatten eines Baumes verzehren. Zu weit weg für gute Aufnahmen...



Aber so ein Springbockriss macht durstig und so treten die Geparden nach einiger Zeit nach und nach aus dem Schatten des Baums und kommen zur Wasserstelle, wo wir schon auf sie warten. Ab jetzt lasse ich einfach unsere Bilder sprechen. :)

























Nach langer Zeit des Trinkens queren die fünf die Straße und verschwinden im hohen Gras. Wir sind ganz euphorisiert und der Schrecken des frühen Nachmittags ist ersteinmal vergangen.
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24 Aug 2017 10:05 #486465
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Glücklich fahren wir zurück ins Camp.



Dort lassen wir den Abend erneut nach einem gemeinsamen Essen abwechselnd am beleuchteten Wasserloch ausklingen.









Was für ein toller Gepardentag! Gute Nacht!
Morgen geht es quer durch den Park nach Mata Mata.
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25 Aug 2017 13:54 #486662
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30.07.2017

Heute verlassen wir Nossob in Richtung Mata Mata. Entsprechend lang ist die Tagesetappe.
Wir versuchen, möglichst früh loszukommen und begnügen uns mit einem kargen Frühstück.

Unsere erste Sichtung des Tages ist ein Grader, der langsam und sorgfältig die Wellblechpisten glättet. Den Traktor zu überholen, ist bei der Enge der Straße gar nicht so einfach.



Kurz hinter Cheleka kommt uns mitten im Flussbett dann ein junger Löwenkater entgegen. Durch das hohe Gras ist es gar nicht so leicht, ihn im Blick zu behalten. Wir tippen darauf, dass er auf dem Weg zur Wasserstelle ist und beschließen umzudrehen und unser Glück zu versuchen.
Am Wasserloch warten wir auf das Eintreffen des Löwens und beobachten dabei einige Kudus und Oryx. Und es dauert und dauert... Gerade weil wir heute noch so viel Strecke schaffen müssen, ist das Warten nicht gänzlich entspannt. Aber verpassen wollen wir den Löwen auch nicht. Aber was ist, wenn er gar nicht kommt?
Nach einiger Zeit schält er sich jedoch aus den Büschen und wir können ihn dabei beobachten, wie er zum Bohrloch schreitet, seinen Durst stillt und danach entspannt das Weite sucht.







Zufrieden mit dieser morgendlichen Löwensichtung fahren wir weiter.
Nur wenige Kilometer weiter südlich entdecken wir zwei Geparde, die bereits den Schutz des Schattens in der Mitte des Flussbetts aufgesucht haben. Hier länger zu verweilen und auf eine günstige Verlagerung der Katzen zu hoffen, wagen wir nicht und so fahren wir bald weiter gen Dikbaardskolk, wo wir eine kleine Rast einlegen und erneut auf Vogel- und Mäusepirsch gehen.





Die Dünenstraße, die das Nossobbett mit dem Auobbett verbindet, ist in diesem Jahr noch stark von Gras umgegeben. Landschaftlich schön ist die Strecke absolut, Tiersichtungen betreffend ist genausowenig für uns zu holen wie im vergangenen Jahr. An den Wasserstellen lassen sich nur einige Oryx blicken. Schön ist aber, dass wir einen Schwarzkopfreiher entdecken, der uns in unserer Fotosammlung noch fehlt.





Für 60 Kilometer geht es auf und ab über die Kalaharidünen, dann weitet sich das Tal des Auob vor unseren Augen.
Wir fahren nach Norden in Richtung Mata Mata und begegnen bald am Straßenrand zwei Schlankmangusten, die uns drollig betrachten und über deren extreme Rotfärbung wir uns wundern.
An den Wasserlöchern der Gegend herrscht wenig Betrieb - es ist Mittagszeit. Einzig einige Springböcke und Oryx lassen sich sehen und ein wunderschöner Bienenfresser.









Dann geschieht wieder ein Zwischenfall: Vor uns auf der Straße ist ein Wagen mit Anhänger liegengeblieben. Wir halten hinter ihm an und nutzen nicht die alternative Umfahrung, die es an dieser Stelle der Straße gegeben hätte. Das stellt sich als Fehler heraus, denn das Gespann vor uns steckt im Sand fest und da wir angehalten haben, tun wir es ihm nun gleich... Ärgerlich. Dass der vor uns Festsitzende in einigen hundert Metern Entfernung Löwen auf dem Dünenkamm beobachtet hat, entspannt die Lage nicht gerade.
Glücklicherweise ist gerade recht viel Betrieb auf der Straße und so halten diverse andere Autos an und versuchen zu helfen. Zwei junge Männer aus SA haben ein gutes Schleppseil dabei und so können sie uns an unserer Anhängekupplung rückwärts aus dem Schlamassel ziehen. Wir sind wieder sehr dankbar.





Nach diesem Intermezzo geht es dann störungs- und sichtungsfrei weiter bis ins Camp, wo wir unser geräumiges Riverfrontchalet beziehen und uns erst einmal ausbreiten. Die Kinder tollen auf den Betten herum und wir genießen den wunderbaren Blick von der Terrasse auf das Auobbett. Dann gehen wir im Shop des Camps einkaufen, erstaunlicherweise gibt es hier mehr Souvenierartikel als Lebensmittel.



Erst am späten Nachmittag brechen wir noch einmal zu einer kurzen gemeinsamen Ausfahrt auf. Die Sanderlebnisse haben unsere Fahrmotivation etwas getrübt. Wir hoffen darauf, nur Tiere zu sichten, wenn wir festen Boden unter den Reifen haben... Bei einer schönen Sichtung nicht halten zu können, fänden wir schade. Neben einem Löwen zu halten und dann nicht mehr losfahren zu können, wäre jedoch die sicherlich noch unattraktivere Variante...

Die Wasserstellen sind noch immer unbesetzt und so fahren wir in die Nähe unserer zweiten Sandbegegnung und suchen die Dünenkämme ab. Tatsächlich sind die angekündigten Löwen noch dort. Im dichten Gebüsch können wir mindestens zwei Löwinnen ausmachen.





Den Sonnenuntergang und Abend verbringen wir gemeinsam auf der Terrasse und grillen über dem offenen Feuer. Die Stille, der Sternenhimmel, die kühle Luft - all das ist auch heute Abend wieder verzaubernd.

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27 Aug 2017 18:17 #486913
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31.07.2017 - Teil 1

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht im bequemen und großzügigen Chalet fahren wir zur Toröffnung um 7.30 Uhr in den Park. Die recht späte Öffnungszeit lässt uns zwar nicht den Sonnenaufgang auf der Piste erleben, sorgt aber dafür, dass wir recht entspannt pünktlich gemeinsam loskommen.

Nur wenige Kilometer hinter der Abzweigung zum KTC stehen unsere Tiefsandretter von gestern am Straßenrand. Sie haben weit entfernt auf dem gegenüberliegenden Dünenkamm einen Löwen ausgemacht. Er ist wirklich nur schwer zu erkennen - wir wären mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbeigefahren.



Nach einem kurzen Plausch fahren wir weiter.
Direkt am Straßenrand sitzt bald ein junger Gaukler, der sich in der Morgensonne aufplustert und sein Federkleid pflegt. Dabei überschätzt er seinen Gleichgewichtssinn etwas, kommt ins Straucheln und plumpst von seinem Ast. Kurz vor dem Aufprall kann er sich zum Glück fangen und macht sich als Tiefflieger aus dem Staub.









Kurz darauf kommt uns im Flussbett als Höhepunkt dieser frühen Ausfahrt schließlich ein kleines Löwenrudel entgegen. Ein prächtiger schwarzmähniger Kater, zwei Löwinnen und zwei schon etwas ältere Jungtiere. Wir freuen uns total. Es ist immer wieder ein ganz tolles Erlebnis, Löwen aktiv zu erleben. Meistens ist einem ja eher das Gegenteil vergönnt...







Ganz entspannt ziehen sie ihres Weges und kommen schließlich der Straße ganz nah. Sie queren und sind dann glücklicherweise auf der richtigen "Lichtseite" unterwegs.









Wir beobachten und begleiten die Gruppe für eine längere Zeit, teilweise sind sie so nah am Auto, dass man nur die Hand herausstrecken müsste, um sie zu streicheln...
Das ist auch für die Kinder beeindruckend, die sich vor allem über die beiden Kleinen freuen.
Schön ist auch, dass zu keiner Zeit wirklich viele andere Autos anwesend sind, so ist läuft diese Sichtung ganz entspannt für alle Beteiligten ab.









Nachdem die Löwen direkt vor uns wieder die Straße gequert haben und sich wieder in die Mitte des Flusstals bewegen, verabschieden wir uns von ihnen und setzen unsere Morgenausfahrt gen Süden weiter fort.



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29 Aug 2017 08:55 #487142
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Fortsetzung 31.07.2017

Nachdem wir das Löwenrudel verlassen haben und weiter gen Süden fahren, treffen wir zuerst auf eine schöne Gabelracke. Wir mögen diese Vögel mit ihrer Farbenpracht sehr und so freuen wir uns über dieses Exemplar, das dankenswerterweise für einige Fotos stillhält.



Am Wasserloch Dalkeith steht eine Springbockherde. Wir schalten die Motor aus und genießen die friedliche Stimmung.



Am vierzehnten Bohrloch treffen wir dann endlich auf Giraffen. Das sind die Lieblingstiere unserer Großen und entsprechend wurden sie gestern vermisst, denn mit ihnen hatten wir in dieser Gegend sicher gerechnet.
Jetzt freuen sich beide Mädchen total und beobachten die Tiere begeistert beim Fressen und in der Sonne rumstehen.
Wenig später können wir noch zwei Schwarzkopfreiher entdecken.







Ansonsten verläuft die Fahrt ruhig, die Löwen haben sich endgültig verzogen, so dass wir sie auf der Rückfahrt nach Mata Mata nicht mehr entdecken können. Dafür stoppen wir kurz zum Abschied bei einigen Gnus.



Es folgt dann eine lange Mittagspause, in der wir im Camp spielen und uns ausruhen. Unsere Mädchen erklären eines der Schlafzimmer zum Spielzimmer und verwandeln das Doppelbett in eine Bühne für Theater- und Zirkusvorstellungen. Nachdem fleißig geprobt wurde, dürfen die Eltern als Premierenpublikum die Vorstellung genießen.

Eine kurze gemeinsame Nachmittagsausfahrt bleibt dann leider weitgehend sichtungsfrei.
Wir müssen aber auch bereits um kurz vor 17 Uhr wieder im Camp sein, denn ich habe heute einen Sunsetdrive bei der Parkverwaltung gebucht. :)
Meine Frau und die Kinder erforschen in meiner Abwesenheit den Campingplatz und lassen sich von einigen Südafrikanern ihre ausgeklügelten Campingsysteme vorführen.
Ich gehe zum Camp-Büro und treffe dort den heutigen Guide, der uns sehr nett und kenntnisreich durch den frühen Abend leiten wird. Außer mir fährt noch ein älteres Ehepaar aus SA mit, das wir im KTC abholen. Ich habe also eine ganze Reihe im offenen Wagen für mich allein und richte mich gemütlich ein.
Die Ausfahrt wird ganz wunderbar und übertrifft meine Erwartungen weit.
Im Licht des späten Nachmittags fängt es mit einigen Vögeln, darunter Gabelracke, black-shouldered kite und zwei Sekretäre (im Baum!) an.









Unser Guide hält an einem riesigen Siedelwebernest und erklärt die Bauweise und -dauer, sowie die WG mit dem Zwergfalken und Bedrohungen durch Kapkobras und Honigdachse.
Danach biegen wir von der offziellen Straße ab und fahren eine Schleife direkt durch das Flussbett, beäugt von Gnus und Oryx.



Inzwischen herrscht Zwielicht und wir kommen direkt an einem Erdmännchenbau vorbei. Ein Bewohner mustert uns neugierig und posiert bereitswillig für einige Fotos, bevor er unter die Erde verschwindet. Ich freue mich total über diese sehr nahe Begegnung.





Weiter geht die Fahrt vorbei an zwei Löffelhunden auf Nahrungssuche.



Wir fahren bis auf die Höhe der Wasserstelle Craig Lockhart. Dort sehen wir uns den Sonnenuntergang an und treffen auf eine Wildkatze.





Nachdem es jetzt stockdunkel ist, erwacht das Flussbett plötzlich in erstaunlicher Weise zum Leben.
Den Anfang macht eine Weißgesichtohreule (für mich eine Erstsichtung!).



Danach entdecken wir noch einige Löffelhunde (ohne Foto) und schließlich einen jagenden Kapfuchs ganz nah an der Straße. Von diesem kleinen agilen Kerl bin ich total begeistert.





Die weitere Fahrt lässt uns noch vier weitere Wildkatzen erahnen - allesamt jedoch gut getarnt oder weit weg von der Fahrbahn.

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