17.05.
Am Morgen waren wir zwar nach sehr vielen Stunden im Bushcamper-Bett ausgeschlafen, konnten uns aber wirklich nicht vorstellen, zum Sonnenaufgang draußen herumzuwandern. Dafür waren wir einfach zu durchgefroren. Der Temperaturanzeiger zeigte morgens 2 Grad – wahrscheinlich war es nachts noch ein bisschen weniger. Wir standen auf, als die ersten Sonnenstrahlen auf die Campsite trafen und wärmten uns an diesen auf. Der heiße Kaffee dazu war ein Segen!
Klar war, dass wir uns noch ein paar Klamotten kaufen mussten, da wir dringend noch warme Unterwäsche und dicke Socken benötigten. Außerdem hatten wir bei unserem Einkauf ein paar essentielle Dinge wie Spüli, Schwamm und eine Tischdecke (kann man drüber diskutieren, ob das essentiell ist
) vergessen. Wir fuhren nach einem ausgedehnten Frühstück mit viel heißem Kaffee deshalb wieder in die Grove Mall. Im Outdoor Laden und im Spar bekamen wir alles, was nötig war, um die nächsten Nächte besser zu überstehen. In der Mall wies uns die Security darauf hin, dass wir näher am Eingang parken sollen, damit sie ein Auge aufs Auto haben können. Wie wir hörten, gab es größere Probleme mit Autoeinbrüchen – gerade bei Bushcampern. (Update: Als wir aus dem Urlaub zurückkamen, lasen wir in der AZ, dass ein Pärchen in der Grove Mall geparkt hatte und dort seine gesamte Fotoausrüstung aus dem Camper geklaut wurde - die Armen).
Zurück im Daan Viljoen machten wir am frühen Nachmittag eine kleine Tour auf den ausgewiesenen Trails, bestaunten die Golden Orb Spiders, die in Vielzahl ihre Netze ausgespannt hatten, und Tom lief fast in ein Gnu, das seinen Missmut mit einem Grunzen zum Besten gab.
In wunderschönem Abendlicht sahen und fotografierten wir Oryxe, das Gnu, Zebras und Kuhantilopen. Außerdem machte ich noch ein paar Pflanzenmakros.
Ich gebe zu, ich bin ein Fan von Silhouetten.
Ich denke, das hier ist ein Cinnamon breasted bunting. Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege.
Die Sonne ging unter, es wurde wieder kühl, dann kalt, dann eisig. Aber die neuen Klamotten machten sich bemerkbar und hielten uns warm. Die schöne lange Unterwäsche werden wir wohl immer mit dem Anfang unserer Namibiareise verbinden. Mit viiiiiel Grillanzünder (viel hilft viel, wie ihr sicher wisst
) und den neu gekauften Briketts und Holzspänen gelang uns diesmal wenigstens eine passable Glut, auf der wir grillten. Feuer war das allerdings auch wieder nicht. Hier hatten wir offenbar noch viel zu lernen
Bei der Kälte und ohne richtiges Feuer machte uns draußen sitzen im Dunkeln und kaltes Bier trinken auf Dauer nicht so richtig viel Spaß, weshalb wir wieder früh zu Bett gingen. Komplett in warmer Unterwäsche, mit dicken Socken, insgesamt vier Decken und unseren dünnen Inletts ließ es sich aushalten. Waren wir eigentlich in Afrika oder am Südpol? Soooo kalt hatten wir es uns Mitte Mai noch nicht vorgestellt.
Den Bushcamper hatten wir vorher schon reisefertig gemacht, da wir zum Sonnenaufgang los wollten.