02.06.
Wir wachten auf zum Sonnenaufgang (irgendwie konnten wir nicht anders
), aber standen nicht auf. Nachts hatte der Wind in Böen total geblasen, so dass wir nicht gut schlafen konnten. Als wir aufstanden, ließ sich die Sonne noch lange nicht blicken, aber zum Glück war es recht warm, obwohl der Wind fetzte. Ich ging zu unseren Campingstühlen und entdeckte kleine staubige Pfötchen darauf. "Schau mal Tom, wir hatten heute Nacht Besuch.", sagte ich erfreut.
Wir frühstückten mit vielen Begleitern, denn die Stare wollten auch etwas von unserem Frühstück haben und wichen voller Hoffnung nicht von unserer Seite. Danach ging es zu den Duschen, die nahe bei der Rezeption lagen. Ich wollte endlich mal wieder Haare waschen, ich fühlte mich schon total speckig
Ab unter die Dusche, ahhh, das tut gut. Sogar warmes Wasser gab es!
Wir fuhren später durch das Spitzkoppegebiet, machten Fotos und suchten Stellen für den Sonnenauf- und untergang. Die besten Chancen sahen wir entweder im gesamten Bergmassiv oder in dem Felsenbogen, den wir später eventuell für Sternfotografie und für den Sonnenaufgang besuchen wollten. Mittags ruhten wir uns auf unserem Platz aus und überlegten uns, ob wir die Stare dazu animieren konnten, ein paar Flugübungen hinzulegen. Tom nahm dazu ein bisschen Brot in die Hand und probierte aus, ob die Stare ihm ein Stückchen aus der Hand holen würden. Das klappte in der Tat
Interessanterweise trauten sich allerdings nur die Jungtiere (zu erkennen am dunklen Auge im Gegensatz zu den orangenfarbenen Augen der Elterntiere). Da wir die Tiere nicht mit allzuviel Brot versorgen wollten, hörten wir nach ein paar Versuchen wieder auf und widmeten uns anderen Dingen.
Der Reisebericht wurde auf den neusten Stand gebracht und danach schnappten wir uns die Kameras und gingen auf Motivsuche ins nebengelegene Tal. Dort wurden ausgiebig Papageien, Agamen, ein Rüsselspringer und andere Vögel fotografiert, bis es Zeit war, zum Felsbogen zu gehen. Dort angekommen, war ich etwas ernüchtert. Der Felsbogen ist zwar ein schönes Motiv, aber nur etwas für Weitwinkel und genau dieselben Bilder wie Tom wollte ich nicht machen. Das machte für mich wenig Sinn. Tom war zudem schon etwas ungeduldig, weil sich ständig Leute dort niederließen, die er nicht auf dem Foto haben wollte
Es brauchte etwas Geduld und Einfallsreichtum, um den Bogen so aufnehmen zu können, wie er das wollte. Ich fand unterdessen nicht besonders viel Motive und war recht enttäuscht. Irgendwie hatte ich mir von dieser tollen Gegend mehr versprochen bzw. gelang es mir gerade nicht, hier ein besonderes Motiv für mich zu finden. Als wir zur Campsite zurückgingen, hatten wir dann aber nochmal richtig Glück, denn der Himmel färbte sich aufgrund der zahlreichen Schleierwölkchen schön glühend rot und rosa. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang war ich dann auch wieder komplett happy
Danach saßen wir wieder länger am Feuer, die Luft war angenehm warm und genossen den Abend. Tom meinte plötzlich: "Schau mal, da ist irgendwas neben Dir." Wir leuchteten vorsichtig dorthin und es saß eine Ginsterkatze ca. 4 Meter neben mir und starrte uns an. Danach schlich sie an uns vorbei in den Busch und etwas später verschwand sie. Wir sahen sie dann noch einmal unter unserem Campingtisch, wahrscheinlich nach ein paar Essensresten suchend, woraufhin sie dann aber endgültig verschwand. Wie schön! Eine Ginsterkatze direkt neben uns
Wir nahmen an, dass dieser nächtliche Besucher auch die Pfotenabdrücke auf dem Stuhl in der vorherigen Nacht hinterlassen hatte.