11. März: Ongula Village Homestead
In der Nacht war es ziemlich viel los. Eine (zumindest glauben wir, dass es sich um eine und nicht mehrere handelt) Fledermaus flog fleißig ins Zelt und wieder hinaus und jagte in dem Spalt zwischen Moskitonetz und Wand ihre Insekten. Das ging so gut, weil ein Stück Fliegengitter zwischen Dach und Wand gefehlt hat. Ein Versuch sie um 2 Uhr nach draussen zu lassen schlug fehl, sie hatte ja ihren eigenen Eingang.
Weiterhin unterhielten sich 2 Eulen mehr oder weniger die ganze Nacht hindurch, was so klingt wie ein Grunzen eines Schweins und noch ziemlich laut dazu.
Am Abend zuvor war noch ein jüngeres Pärchen ins Tree Top Camp gekommen, so dass wir zusammen frühstückten, bevor wir alle aufbrachen. Ausschecken erfolgte im nahegelegenen Tented Camp, wo wie zwei Britinnen wieder trafen, die wir am ersten Abend im Tree Top Camp schon getroffen hatten. Wir verabschiedeten uns mit „See you at the lion“ (die beiden hatten wie wir kein Glück, einen Löwen zu sichten).
Die Fahrt nach Ongula verlief bis auf die letzten Kilometer ziemlich ereignislos, dann kam der Abzweig zum Homestead und lustig wurde es, denn der Weg glich einer Wiese, die teilweise unter Wasser stand. Das Navi wollte, dass wir durch 20 cm Wasser auf einer durchweichten Sandwiese fahren. An der Stelle haben wir dann umgedreht. Es kannte nicht die neugebaute Straße ein paar km weiter….
Bild Track: Erster Abzweig nach Norden war T4A bekannt, zweiter ist eine schöne neue Straße….
Aber nach vielem Umkreisen von Wasserflächen und Zäunen kamen wir dann an und wurden sehr herzlich begrüßt.
Kaum 2cm groß, und überall auf den Sumpfwiesen
Die Ongula Village Homestead Lodge hat sehr gut eingerichtete Zimmer. Das Mobiliar wurde aus alten Fässern und Rohren geschweisst, die
Duschwand war ein Blech:
Bilder unseres Zimmer Nr. 3
Nachmittags ging mal wieder ein starker Regen herunter, bis die Tour ins Homestead anfing, hatte sich das Wetter wieder beruhigt und wir zogen mit Betty los, die uns viel über das Getreide (Mahangu, eine Hirseart, die auf den Feldern auf den ersten Blick wie Mais ausieht), das hier angebaut wird. Bäume, Sträucher und die Verwendung aller möglicher Naturalien erzählte, bevor wir im Dorf ankamen und dort unseren Rundgang machten und durch einige „Läden“ kamen; bei der Töpferei, deren unteres Stockwerk vergangene Woche leider bedingt durch einen Wassereinbruch eingestürzt ist und bei den Korbmacherinnen sowie 2 Frauen, die das Korn feinstampften und ein Marula-Öl herstellten, kamen wir auch vorbei und hörten viel Wissenswertes über die Ovambo-Leute, die es nicht leicht haben, ihre Traditionen heutzutage noch fortzuführen. Zwischendrin kamen wir auf den Dorfplatz und durften lokale Getränke (eine Art Schnaps und ein akloholfreises Getränk, mit Marulaöl und braunem Zucker, wenn ich es noch recht weiss) für 1 NAD und 4 NAD erwerben. Ausgetrunken haben wir nichts davon und die Locals freuten sich über die Reste.
Mahangospeicher
Am Schluss mussten die Kinder des Homesteads für uns Tanzen. Nunja, je kleiner desto mehr Spass hatten sie. Wir hätten das nicht gebraucht...
Das Konzept, hier sehr angenehm in einer der 5 Rundhütten zu übernachten und über die Aktivitäten über die Ovambos einiges erfahren zu können, ist sehr gut. Die Personen, die dort arbeiten, sind mit Leib und Seele dabei.
Abends gab es ein traditionelles Essen, das sehr interessant war, aber nicht in allen Gängen unserem europäischen Geschmack entsprach (schon mal eine frittierte Mopane-Raupe gegessen ?).
LG
Andreas