Mittwoch, 25. Januar :
Zwar hat sich über Nacht der vortags stramm blasende Wind komplett gelegt, dafür ist es wieder komplett zugezogen. So habe ich es nicht sonderlich eilig, und in aller Ruhe frühstücke ich. Dabei beobachte ich die diversen Reisegesellschaften, die schon fleissig dabei sind, ihre Utensilien auf und in den Bussen oder auf Hängern zu verstauen. Das ist mindestens so unterhaltsam wie an einem Wasserloch zu stehen.
Als sich der Platz weitgehend geleert hat, gehe ich in den nunmehr verwaisten Ablutions duschen, packe zusammen und verlasse ebenfalls das Aba- Huab Camp in südlicher Richtung.
Kurz vor dem "Verbrannten Berg" komme ich an eine Schranke. Hier müssen Besucher dieser "Attraktion" Eintritt bezahlen. Nicht, daß ich etwas dagegen habe, wenn die lokale Bevölkerung an den Einnahmen durch Touristen partizipiert. Aber wie soll man den schwarzen Schutthaufen als Sehenswürdigkeit wahrnehmen? Mir gelingt es nicht. Na gut, gleich nebenan in einem kleinen Canyon gibt es ja noch die "Organ Pipes", Basaltsäulen, die an Orgelpfeifen erinnern sollen.
Da ich nicht an den Highlights interessiert bin und nur in südlicher Richtung durchfahren will, brauche ich nichts zu bezahlen. Die Pad wird sehr schnell zu einer nur selten befahrenen Spur, es geht über Stock und Stein mitten hinein in die Doro !Nawas Conservancy.
Der Blick zurück nach Norden, linkerhand die einmalige touristische Attraktion des "Verbrannten Bergs".
Sehr bald windet sich der Track durch die Berge und dann zwischen zwei Gebirgszügen in westlicher Richtung hindurch. Diese Landschaft empfinde ich tatsächlich als Attraktion, aber Fotos habe ich kaum welche gemacht, denn die Fahrerei wird immer anspruchsvoller.
Gemsbock in nahezu grasloser Landschaft. Von was ernähren sich die hier noch verbliebenen Tiere?
Ausser einigen wenigen Oryx und vereinzelten Springböcken sehe ich keine Tiere, selbst Vögel sind Mangelware.
An der ersten Verzweigung der Spuren nehme ich die Linke, die mich um einen Gebirgsstock herumführt und weiter Richtung Süden, geradewegs auf den in Ferne liegenden Brandberg, führt.
Restlos abgeweidete Grasbüschel zeugen von besseren Tagen, im Hintergrund erkennt man den Brandberg.
Dann passiere ich einige ärmliche kleine Gehöfte, die aber allesamt verlassen daliegen. Hier finden selbst die Bokkies nichts mehr zum Fressen.
Über die C 35 führt der Weg weiter südlich. Immer öfter gibt es hier einfache Hütten neben der Strasse, wo Himbas, ab und zu auch Hererofrauen in voller Tracht Souvenirs feilbieten.
Karges Damaraland
Kurz vor Uis biege ich nach rechts ab auf die D 2359 in Richtung Brandberg White Lady Lodge.
Doppelband- Rennvogel. Auch er wird seine liebe Mühe haben, hier Insekten zu finden.
Ich checke bei der Lodge für den Campingplatz ein und genehmige mir erstmal an der Bar einen Rock Shandy. Der Pool ist zu verlockend, und ich geniesse eine Abkühlung im Wasser, während ich den Dusky Sunbirds zuschaue, die Blüten einer Kletterpflanze inspizieren. Auf dem Rasen trippeln Cape Wagtails umher.
Dann fahre ich das kurze Stück bis zum Campground. Ich stelle das Zelt auf, dann gönne ich mir ein verspätetes Mittagessen.
Gegen 17.00 Uhr fahre ich nochmals los, um ein paar Vögel zu finden, denn mittlerweile scheint auch die Sonne wieder durch einen milchigen Himmel. Dafür bläst der Wind wieder stramm.
Auch den Nachtflughühnern zerzaust der Wind das Gefieder.
Rüppeltrappe. Hoffentlich zerschneidet sie sich nicht die Füsse an den Resten eines Sundowners. Leider liegen neben den Pads gerade hier im so schönen Damaraland überall Glasflaschen und Bierdosen herum. Schade.
Kosten : Brandberg White Lady Camp 140.- Nam$
Viele Grüsse, Matthias