THEMA: "Just birds"
26 Mär 2017 20:48 #469096
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  • fotomatte am 26 Mär 2017 20:48
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Mittwoch, 25. Januar :

Zwar hat sich über Nacht der vortags stramm blasende Wind komplett gelegt, dafür ist es wieder komplett zugezogen. So habe ich es nicht sonderlich eilig, und in aller Ruhe frühstücke ich. Dabei beobachte ich die diversen Reisegesellschaften, die schon fleissig dabei sind, ihre Utensilien auf und in den Bussen oder auf Hängern zu verstauen. Das ist mindestens so unterhaltsam wie an einem Wasserloch zu stehen.
Als sich der Platz weitgehend geleert hat, gehe ich in den nunmehr verwaisten Ablutions duschen, packe zusammen und verlasse ebenfalls das Aba- Huab Camp in südlicher Richtung.

Kurz vor dem "Verbrannten Berg" komme ich an eine Schranke. Hier müssen Besucher dieser "Attraktion" Eintritt bezahlen. Nicht, daß ich etwas dagegen habe, wenn die lokale Bevölkerung an den Einnahmen durch Touristen partizipiert. Aber wie soll man den schwarzen Schutthaufen als Sehenswürdigkeit wahrnehmen? Mir gelingt es nicht. Na gut, gleich nebenan in einem kleinen Canyon gibt es ja noch die "Organ Pipes", Basaltsäulen, die an Orgelpfeifen erinnern sollen.

Da ich nicht an den Highlights interessiert bin und nur in südlicher Richtung durchfahren will, brauche ich nichts zu bezahlen. Die Pad wird sehr schnell zu einer nur selten befahrenen Spur, es geht über Stock und Stein mitten hinein in die Doro !Nawas Conservancy.


Der Blick zurück nach Norden, linkerhand die einmalige touristische Attraktion des "Verbrannten Bergs".

Sehr bald windet sich der Track durch die Berge und dann zwischen zwei Gebirgszügen in westlicher Richtung hindurch. Diese Landschaft empfinde ich tatsächlich als Attraktion, aber Fotos habe ich kaum welche gemacht, denn die Fahrerei wird immer anspruchsvoller.


Gemsbock in nahezu grasloser Landschaft. Von was ernähren sich die hier noch verbliebenen Tiere?

Ausser einigen wenigen Oryx und vereinzelten Springböcken sehe ich keine Tiere, selbst Vögel sind Mangelware.
An der ersten Verzweigung der Spuren nehme ich die Linke, die mich um einen Gebirgsstock herumführt und weiter Richtung Süden, geradewegs auf den in Ferne liegenden Brandberg, führt.


Restlos abgeweidete Grasbüschel zeugen von besseren Tagen, im Hintergrund erkennt man den Brandberg.


Dann passiere ich einige ärmliche kleine Gehöfte, die aber allesamt verlassen daliegen. Hier finden selbst die Bokkies nichts mehr zum Fressen.

Über die C 35 führt der Weg weiter südlich. Immer öfter gibt es hier einfache Hütten neben der Strasse, wo Himbas, ab und zu auch Hererofrauen in voller Tracht Souvenirs feilbieten.


Karges Damaraland

Kurz vor Uis biege ich nach rechts ab auf die D 2359 in Richtung Brandberg White Lady Lodge.


Doppelband- Rennvogel. Auch er wird seine liebe Mühe haben, hier Insekten zu finden.

Ich checke bei der Lodge für den Campingplatz ein und genehmige mir erstmal an der Bar einen Rock Shandy. Der Pool ist zu verlockend, und ich geniesse eine Abkühlung im Wasser, während ich den Dusky Sunbirds zuschaue, die Blüten einer Kletterpflanze inspizieren. Auf dem Rasen trippeln Cape Wagtails umher.

Dann fahre ich das kurze Stück bis zum Campground. Ich stelle das Zelt auf, dann gönne ich mir ein verspätetes Mittagessen.

Gegen 17.00 Uhr fahre ich nochmals los, um ein paar Vögel zu finden, denn mittlerweile scheint auch die Sonne wieder durch einen milchigen Himmel. Dafür bläst der Wind wieder stramm.


Auch den Nachtflughühnern zerzaust der Wind das Gefieder.


Rüppeltrappe. Hoffentlich zerschneidet sie sich nicht die Füsse an den Resten eines Sundowners. Leider liegen neben den Pads gerade hier im so schönen Damaraland überall Glasflaschen und Bierdosen herum. Schade.


Kosten : Brandberg White Lady Camp 140.- Nam$

Viele Grüsse, Matthias
Letzte Änderung: 06 Apr 2017 23:09 von fotomatte.
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26 Mär 2017 20:54 #469099
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  • fotomatte am 26 Mär 2017 20:48
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Hallo,

gerade eben hat mich das System rausgeschmissen, deshalb fehlen die Fotos. Ich versuche sie einzufügen.

@Konni : Danke. Hoffentlich wird das neuerliche Warten auch belohnt. :S

@leofant Walter : den Satz "ach, hätte ich doch nie mit dieser Sammelleidenschaft angefangen" nehme ich dir irgendwie nicht ab... :whistle:

Grüsse, Matthias
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29 Mär 2017 00:39 #469369
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  • AndreasG2523 am 29 Mär 2017 00:39
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Hallo Matthias,

jetzt war ich über drei Wochen weg und Du bist noch nicht am Ende? Aber gerade in der Region, in der ich mein vorderes Nummernschild verloren hab. :whistle:
Aba-Huab wird mir (als Fluss mit Wasser, nicht als Camp) seeeehr lange in Erinnerung bleiben und es ist gerade deutlich grüner dort.

Orix fressen auch giftige Pflanzen, von daher echte Überlebenskünstler

Also streng Dich ein weing an, dass Du fertig wirst, bevor ich anfange :evil:
LG
Andreas
Aktueller Reisebericht September/Oktober 2018: Wüste, Wind und der KTP
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05 Apr 2017 11:37 #470213
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Hallo Matthias,
jetzt bin ich daran mit dem Zaunpföschdle schwingen. Wo bleibt der nächste Beitrag!! :whistle: :pinch:
Da ich mich zu den Vogellegastenikern rechne, habe ich mich nicht so oft gemeldet da ich mit wenig Sinnvolles beitragen kann. Das heißt aber nicht, dass ich nicht fleißig mitlese und den Button drücke.
Ich mag dein Bericht sehr und warte gespannt auf die Fortsetzung. :)
Übrigens, deine Meinung zum Verbrannten Berg teilen wir voll, kann man anschauen, muss man aber nicht :-D
Liebe Grüße
Guggu
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06 Apr 2017 19:45 #470389
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fotomatte schrieb:
Hallo Nadja, wo habt ihr denn die Blue Cranes gesehen, in Nam oder in SA?

Hallo Matthias,

wir haben die Blue Cranes in S.A. gesehen, genauer gesagt im Ithala...

Das war ja eine tolle Begegnung mit den Wüstenelefanten! So was hat man ja auch nicht alle Tage bzw. Nächte... :laugh:

Vielen Dank für die schöne Berichterstattung und viele Grüße,
Nadja
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06 Apr 2017 22:54 #470404
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Donnerstag, 26. Januar :

Heute morgen scheint die Sonne mal wieder direkt vom Start weg, und so beschliesse ich, als Erstes einen Drive Richtung Brandberg zu unternehmen. Das Frühstück muss warten.


Brandberg im frühen Morgenlicht. Die Spitze heisst Königstein, bringt es auf 2573 Meter ü. NN, und ist Namibias höchste Landmarke.


Da es praktisch keinerlei Grasbewuchs mehr gibt, fallen die Granitmurmeln in der Landschaft umso mehr auf und fordern geradezu nach einer Kletterpartie.. Auf dem linken, trockenen Ast sitzt ein Mountain Wheatear, oder Bergschmätzer.


Der selbe Vogel vor dem Brandbergmassiv.


Namib Day Gecko


Karroo Chat, oder Wüstenschmätzer


Granitnußknacker, die "Nuß" bröselt schon.


Ich entdecke diesen Nebeltrinker, aber Nebel gibt es heute keinen. Der Käfer wird das Nachsehen haben. Wie lange er aber gebraucht hat, um seinen Irrtum zu bemerken, weiss ich nicht, denn ich ziehe es vor, zurück ins Camp zu fahren.

Während ich den Schlafsack lüfte und das Frühstück vorbereite, bleibt dies nicht unbemerkt, und eine bunte Schar Vögel ist es offenbar gewohnt, dass Touristen ihnen bei der Futterergänzung beistehen.


Cape Wagtail


White- browed Scrub- robin


Groundscraper Thrush, oder Akaziendrossel


Cape Glossy Starling


Familiar Chat, oder Rostschwanzschmätzer

Selten ist Birding so einfach. Ich sitze in meinem Campingstuhl, nehme mein Frühstück zu mir, und hebe ab und an die Kamera, wenn gerade ein Vogel sich mal auf einem von der Sonne beschienenen Flecken aufhält. Dieses Mal muss nicht ich den Vögeln hinterher schleichen, sondern die Tiere kommen zu mir. So geht´s also auch.
Leider gilt das nicht für alle Vögel hier auf dem Platz, denn weder die Lovebirds noch die Familie Scimitarbills, die in den Kronen der Akazien herumturnen, wollen sich fotografieren lassen.

Ich packe zusammen und fahre zurück über die D 2359 und das kurze Stück C 35 bis nach Uis.


Unterwegs finde ich noch einen Trupp White- backed Mousebirds.

In Uis tanke ich zuerst, und dann fällt mir ein Schild vom Cactus Caffee auf. Ich beschliesse, hier eine Mittagsrast einzulegen. Ich setze mich unter den Sonnenschutz, geniesse einen leckeren Milkshake, schaue den Webervögeln bei ihrer Balz zu und unterhalte mich etwas mit dem Gärtner, der die Kakteen pflegt, die hier auch vermehrt und verkauft werden.
Nach meinem Burger mit Fritten trinke ich noch einen Kaffee, bevor ich mich gegen 14.00 Uhr wieder aufmache, um in östlicher Richtung meinem heutigen Etappenziel Omandumba näher zu kommen.

Bis dahin, viele Grüsse
Matthias
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