Dienstag 24. Januar :
Der frühe Blick nach draussen verrät, daß es komplett bewölkt ist. Sonnenaufgang findet heute also ohne mich statt, so lasse ich mir Zeit und frühstücke in aller Ruhe.
Ich erkunde die Boulderlandschaft und besteige einige dieser Granitkuppen.
Der Blick geht weit übers Land bis zum Grootberg, hinten links kann man die Paßstrasse erkennen.
Ein Baum, der aus den Blöcken wächst, steht in Blüte.
Blüte und Samenkapsel
Dusky Sunbirds werden von den Blüten magisch angezogen, aber mir mag nur ein Belegbild gegen den dunklen Himmel gelingen.
Der Baum in einem kurzen Wolkenloch.
Dann finde ich diese leuchtend blaue Echse, die auch versucht, ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Ich hätte sie bei den Flat Lizards eingeordnet, diese gibt es aber laut Verbreitungskarte hier nicht. Vielleicht hat jemand eine Idee bzgl. der Spezies?
Es ist ein Angolan Blue- tailed Skink. Danke Konni.
Es geht schon gegen 11.00 Uhr bis ich zurück bin, zusammengepackt habe und weiter auf der C 40 Richtung Grootberg fahre.
Ein paarmal stehen Bergzebras direkt neben der Pad.
Auch einen Trupp Rennvögel ( Burchell´s Courser ) kann ich entdecken.
Grootberg Passhöhe
Können Schilder lügen?
Hier gibt es keine kommerziellen Farmen mehr, das Land gehört den Conservancies.
Richtung Palmwag.
Höchst interessante Gewächse gedeihen hier, der hintere Baum ist ein Moringa. Aber der Vordere?
Südwärts auf der C 43.
Hier hat die Natur feine Ornamente in den Schotter gezaubert.
Die C 39 wendet sich wieder Richtung Osten und führt abermals über einen Paß, bevor man dann das Huab- Rivier überquert.
Die Fahrt durchs Damaraland ist landschaftlich sehr abwechslungsreich.
In der Doro !Nawas Conservancy war ich vor acht Jahren schon einmal.
Dann erreiche ich den Abdreh auf die D 2612 und bald darauf das Aba- Huab Camp. Hier checke ich ein und suche mir eine abseits gelegene Site unter einem grossen Kameldorn. Tisch und Stuhl baue ich schon auf, und gegen 17.00 Uhr fahre ich in Richtung Twyfelfontein, denn mittlerweile hat der recht kräftig blasende Wind die Wolken vertrieben und die Sonne scheint wieder.
Rüppelltrappen finden sich neben der Strasse.
Für die Felsgravuren komme ich zu spät, hier ist um Fünfe Feierabend. Aber per Zufall entdecke ich einige Felsen, die frei zugänglich sind, und auch hier gibt es erstaunlich gut erhaltene Gravuren. Den Preis muß ich auf dem fast letzten Meter zahlen, denn plötzlich habe ich feinen Eieruhrensand unter den Rädern, und in Nullkommanix sitze ich fest.
Um noch das schöne Abendlicht zu nutzen, erkunde ich zunächst die Felsen mit den Gravuren.
Die Arten lassen sich gut erkennen und sind erstaunlich präzise heraus gearbeitet.
Nach diesem schönen Gewitterhimmelfoto wird es Zeit, sich um den eingegrabenen Condor zu kümmern. Da er eine Hängerkupplung hat, bocke ich ihn kurzerhand hier auf, bis der Jack voll ausgefahren ist. Dann hole ich flache Steine aus einem nahen Rivier und packe sie unter die Hinterräder. Ablassen des Jacks und nochmaliges Hochpumpen, weitere Platten unter die Räder, und ich bin wieder frei. Die Aktion hat zwanzig Minuten und einige Schweisstropfen gekostet.
Als ich zurück ins Aba- Huab Camp komme, hat es sich eine asiatische Grossfamilie auf meinem Platz bequem gemacht. Das Feuer brennt, die Dachzelte sind aufgeklappt und man gedenkt demnächst zu braaien.
Da alles argumentieren nichts bringt, fahre ich zur Reception, und die Damen machen dem Asiaten klar, daß er sich einen anderen Platz suchen muß. Seine Damen sind stinkesauer und haben es überhaupt nicht eilig. Sie spekulieren wohl darauf, daß es mir zu blöd wird und ich mir einen der wenigen noch freien Plätze suche. Aber ich bin in Afrika, ich habe Zeit. Letztlich räumen sie nach langen Palavern den Platz, und ich habe schon ein brennendes Feuer. Zum Kochen nehme ich aber doch den Gasbrenner, geniesse aber den Absacker am Feuer. Mit Einbruch der Dunkelheit sirren hier plötzlich Mozzies rum, damit habe ich gar nicht gerechnet. Da der Campingplatz ziemlich voll belegt ist - es hat bestimmt sechs Overlanderbusse hier - ziehe ich eine Nacht im Condor vor, da höre ich vermutlich weniger von meinen Nachbarn.
Ziemlich genau gegen Mitternacht werde ich wach, weil ich draussen ganz leises Tapsen höre. Ich denke zunächst an die hier heimischen Esel, plötzlich fingert aber ein kleiner Saubstaugerrüssel
( natürlich meine ich Staubsaugerrüssel ) an meiner Heckscheibe entlang. Ich knipse meine Kopflampe runtergedimmt an, und sehe einen Babyelefanten, der sich für den Condor interessiert. Direkt dahinter stehen zwei grosse, graue Wände. Nicht ich habe die Wüstenelefanten gefunden, sie haben mich gefunden!
Am nächsten Morgen erinnern nur noch die Tapser auf der Heckscheibe ( die ich wie eine Trophäe belasse und noch lange mit herumfahre ) und die Sohlenabdrücke im Sand an die nächtlichen Besucher. Den Spuren nach waren es mindestens fünf Tiere.
Kosten Aba- Huab Camp: 140.- Nam$
Viele Grüsse,
Matthias