TAG 18: Mokoti Lodge – Tsuneb – Hoba Meteorit – Waterberg
Am nächsten Morgen gehen wir vor dem Frühstück zur Rezeption und erklären, dass wir für den Fortuner einen Ersatzreifen benötigen. Man erklärt uns, dass das bestimmt nur in Tsuneb geht. Wir telefonieren mit Britz um den Ablauf zu besprechen, da wir ja eine Reifenversicherung abgeschlossen haben. Sie wollen uns zurück rufen, um uns eine Adresse von einem Reifenhändler zu geben.
Wir gehen zum Frühstück. Das Buffet hat wieder sehr große Auswahl und es schmeckt uns gut. Da wir aber auf den Anruf warten. Sind wir nicht ganz so relaxt. Es ist Samstag und wir wissen nicht bis wann der Reifenhändler auf hat. Bis Tsuneb ist ja auch nochmal eine gute Stunde Fahrt.
Als wir nach dem Frühstück zu unserem Zimmer gehen sehen wir diese putzigen und kein bisschen schüchternen Baumhörnchen. Sie kommen bis auf die Hand geklettert, wenn man die Hand auf den Boden legt. Es wimmelt rund um den Pool, wo gerade die Bar renoviert wird, nur so von diesen netten Nagern.
Kurz vor unserem Chalet laufen uns diese Antilopen vor die Füße. Auch diese Tiere haben wenig Scheu und queren direkt vor uns den Weg.
Wir packen unsere Sachen und sind doch etwas traurig, dass wir so wenig von der Lodge genießen konnten. Wir bringen das Gepäck zum Auto und versuchen Britz zu erreichen. Unsere Tochter möchte in den Reptilien Park. Meine Eltern wollen sie begleiten und wir wollen uns weiter um den Reifen kümmern.
Von Britz bekommen wir schließlich die Antwort, dass wir den Reifen in Tsuneb ersetzen lassen und die Rechnung mitbringen sollen. Bei den Unterlagen von Britz sind zwei Reifenhändler aufgeführt in Tsuneb. Wir rufen beim ersten an und bekommen gesagt, dass wir vor 12.00 Uhr da sein müssen.
Also Kind mit seinen Großeltern angerufen und an zum Auto. Unsere Tochter erzählt uns ganz begeistert von den Schlangen, den Krokodilen und den Schildkröten im Reptilien Park. Da die 3 wohl die einzigen Besucher waren, hat ein Mitarbeiter ihnen eine Privatführung gegeben. Schade, dass wir nicht dabei waren.
Wir fahren Richtung Tsuneb. Zum Glück eine Teerpad. Normalerweise fahre ich die gar nicht so gerne, weil so viele LKW und Raser dort nerven, aber jetzt bin ich doch ganz froh. Denn ich frage mich die ganze Zeit, wie stabil die restlichen Reifen sind. Das Reserverad sah jetzt nicht so toll aus.
In Tsuneb tanken wir erst mal an der ersten Tankstelle undfragen nach dem Reifenhändler und einem Geldautomat, weil wir ja nicht wissen, ob wie Bargeld für den Reifen brauchen. Einen ATM soll es in der Mall ein paar hundert Meter weiter geben, einen Reifenhändler auf der selben Straße. Also los. Das Einkaufszentrum ist unübersehbar. Wir fahren auf den Parkplatz und beschließen nicht alle auszusteigen. Zu zweit gehen wir rein und sehen 2 lange Schlangen an den Geldautomaten. Hier fallen wir als Weiße auf. Ein Wachmann der die Geldautomaten beobachtet, winkt uns ran und fragt, ob er helfen kann. Wir erklären unser Anliegen und er ruft etwas in die Schlangen. Vorne treten Leute zurück und der Wachmann sagt uns, wir könnten jetzt sofort vorne unser Geld abheben.
Mir ist das peinlich. Aber alle schauen uns an und warten darauf, dass wir nach vorne gehen. Keiner scheint genervt oder sauer. Ich bedanke mich bei allen an denen ich vorbei gehe und bin ganz froh, dass ich sofort dran komme, denn es ist mittlerweile halb 12.
Als wir zum Auto zurück kommen, hat mein Mann nochmal mit dem Reifenhändler telefoniert, weil unser Garmin die Adresse nicht findet. Der hat mittlerweile festgestellt, dass er unseren Reifen gar nicht vorrätig hat. So ein Mist. Was nun?
Da der Tankmann von einem Reifenhändler in der Straße gesprochen hat, beschließen wir diesen zu suchen. Wir fahren ein kleines Stück weiter an bunten Markständen mit Obst, Gemüse und Stoffe vorbei. Nur ein kleines Stück weiter sehen wir die Schilder Goodyear, Continental oder Michelin. Es ist jetzt kurz vor 12 Uhr und wir hoffen sehr, dass wir noch bedient werden und vor allem, dass wir hier überhaupt den passend en reifen bekommen.
Wir rollen auf den Hof und erklären unsere Wünsche. Ja, das geht noch und es gibt einen passenden Reifen. Puuuhh, Glück gehabt. So langsam ging mir doch die Muffe, ob wir schlussendlich ohne Ersatzrad zum Waterberg fahren müssten.
Die Männer bleiben bim Auto, wir 3 Frauen beschließen uns das lustige Markttreiben anzuschauen. An einem Stand werden bunte Kleider genäht. Diese Art Kleider habe ich immer mit Afrika in Verbindung gebracht und war enttäuscht, dass man hier in Namibia keinen Frauen in diesen farbenfrohen Kleidern sieht. Wir waren einfach zu weit im Süden unterwegs, fürchte ich.
Wir sprechen ein wenig mit den Näherinnen und loben ihre schönen Kleider. Sie freuen sich darüber und zeigen uns die gesamte Kollektion. Ich ärgere mich, dass ich die Kamera im Auto gelassen habe, habe aber auch keine Lust zurück zu laufen.
Ein Stück weiter gibt es einen kleinen Haushaltswarenladen. Dort gehen wir stöbern. Dabei entdecken wir einen ATM ganz ohne Schlange. Direkt an dem Laden gibt es ein Frisörgeschäft. Meine Tochter hätte gerne Flechtzöpfe und wir wollen dort fragen, ob das möglich ist.
Als wir den Laden betreten, sitz eine Kundin im Sessel (und es ist wirklich ein Polstersessel , eine hübsche junge Frau flechtet ihr die Haare und eine bildschöne zweite junge Frau sitzt vor ihr und macht ihr die Fußnägel. Man das ist doch mal ein Service.
Die am Boden sitzende Frau fragt schaut uns etwas irritiert an und frage sie, ob meine Tochter Zöpfe geflochten bekommen kann. Sie sagt, dass sie noch ein paar Stunden beschäftigt seien und nicht weiß, ob das danach noch geht. Ich erkläre, dass es sich damit schon erledigt habe, da wir noch weiter fahren müssen. Sie scheint noch mehr irritiert. Wo wir denn her kämen? Aus Deutschland. Ob man denn da so zum Frisör gehen kann? Ich erkläre, dass das auf den Frisör ankäme. Aber das ich das wirklich klasse finde, mit der Rundumbetreuung. Sie fragt, ob wir das in Deutschland nicht haben. Ich erkläre ihr, dass man normalerweise beim Frisör die Haare geschnitten und evtl. Geföhnt bekommt und das wars. Ich bin da normalerweise nach einer halbe Stunde wieder draußen. Alle drei schauen mich vollkommen entgeistert an. In einer halben Stunde? Wie soll man denn in der Zeit eine Maniküre und eine Pediküre hinbekommen? Bekommt man nicht, weil das der Frisör nicht macht. Ich ernte Kopfschütteln und lautes Lachen. Das können die drei sich nicht vorstellen. Wir unterhalten uns noch ein bisschen. Ich muss viele Fragen zu Beautyanwendungen in Deutschland, von denen ich absolut keine Ahnung habe, beantworten und dann werden wir winkend verabschiedet.
Wir wollen gerade weiter zu den nächsten Marktständen als mein Mann anruft und uns mitteilt, dass der Reifen gewechselt ist und wir weiter fahren können.
Wir laufen zurück zum Reifenhändler und schon geht es weiter Richtung Waterberg.
Fortsetzung folgt……..