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TAG 14: Hobatere Lodge (noch immer)
Als wir wieder an der Lodge sind, unterhalten wir uns noch ein paar Minuten mit Martin. Ich könnte ihm stundenlang zuhören Eine nette Mitarbeiterin, deren Namen ich leider vergessen habe, (wobei in dieser Lodge gibt es nur äußerst nette MitarbeiterInnen) schließt sich der Unterhaltung an und fragt, ob wir uns wohlfühlen, ob das Zimmer in Ordnung ist und wie es uns gefällt. Unsere Begeisterung scheint sie sichtlich zu freuen. Sie fragt, wo wir schon in Namibia waren und wir erzählen von unserer Tour. Martin erzählt, dass er auf der Auas Lodge gearbeitet hat. Wir erfahren von dem Brand der Hobatere Lodge und dass das kleine Wasserloch neben der Terrasse, früher das Beobachtungswasserloch einiges entfernt von der Lodge war. Die Lodge wurde also nicht an derselben Stelle wiederaufgebaut. Als wir von unserem Besuch bei den San erzählen, erklärt die nette Mitarbeiterin, dass die San-Sprache noch mehr unterschiedliche Klicklaute hat als die der Damara. Die Damara haben 4 unterschiedliche und sie demonstriert sie uns, da ihre Mutter eine Damara ist. Ihr Vater ist Nama. Sie erzählt, dass ihre Eltern Englisch miteinander sprechen, weil sie ihre Muttersprachen gegenseitig nicht verstehen. Himba und Herero können sich verständigen, die meisten anderen Sprachen sind nicht verwandt. Wir erfahren noch einiges über die unterschiedlichen Kulturen. Martin stammt ursprünglich aus dem Nordosten des Landes und meint, dass dort die meisten Menschen sehr groß sind. Die Zeit geht wieder wie im Flug und schon ist es Zeit für unseren Game Drive. Mit uns fährt noch eine niederländische Familie mit 2 Teeniekindern, die nur ihr Smartphone im Blick haben. Wir fahren am Wasserloch vorbei und können noch ein Foto von der Lodge machen, dann geht es in den Bush. Martin fährt an den Felsen sehr langsam und beobachtet sehr genau. Dabei eindeckt er diesen süßen Klippspringer, der in den Felsen sehr gut getarnt ist. Martin erzählt, dass in den Felsen oft Leoparden zu finden sind. Er sucht weiter. Es geht weiter in den Bush. Das Lodgegelände ist erstaunlich grün und es gibt recht viele große Bäume. Hier muss Martin stoppen: Diese Giraffe ist von uns genauso fasziniert wie wir von ihr und bleibt deshalb mitten auf dem Weg stehen. Dann zeigt Martin auf einen Berg und sagt: „Mountaingiraffe!“ Wir fragen, ob es tatsächlich Berggiraffen gibt. Er sagt ja, aber seine Mundwinkel verraten ihn. Er veräppelt uns. Und dann macht er eine Vollbremsung und fährt ein Stück rückwärts. Er zeigt auf die naheliegenden Felsen und meint dort seien Elefanten. Elefanten? Wo? Ich kann ein Hinterteil erkennen im Staub, aber mehrere. Und dann taucht noch einer auf. Wie können so große Tiere so schlecht zu sehen sein? Leider sind die beiden bald wieder verschwunden. Unsere ersten Elefanten!!!!!!!! Wir sind alle glücklich. Fast alle. Mein Mann ist stinksauer. Der Holländer hat die Angewohnheit immer aufzustehen zum Filmen und sich aus dem Wagen rauszulehnen, als ob der halbe Meter näher helfen würde. Dabei steht er dann genau vor meinem Mann, der das Pech hatte nur noch den Platz in der letzten Reihe bekommen zu haben. Die Teenies, die natürlich vorne sitzen, wären da viel besser aufgehoben, denn die schauen nicht einmal bei den Elefanten von ihren Handys auf. Mein Mann hat schon mehrfach gebeten nicht vor ihm zu stehen. Ohne Erfolg. Ihm reist der Geduldsfaden und greift dem Holländer beherzt von hinten in den Gürtel und zieht. Es macht plumps und der Holländer sitz auf seinem Sitz. Er ist total verwundert und sagt nichts und bleibt den Rest der Fahrt auch sitzen. Die Elefanten sind gerade verschwunden, da bewegt sich links von uns etwas. Martin dreht den Wagen und fährt ca. 100 m in diese Richtung und dann dürfen wir diese Schakalfamilie im Abendlich beim Spielen beobachten. Während wir genauso von Papa-Schakal genau beobachtet werden. Leider haben die drei schnell von uns die Nase voll und verdrücken sich. Wir fahren noch ein ganzes Stück und Martin beobachtet erfolglos die Felsen. Dann fahren wir an einer Herde Zebras vorbei, die in einer Staubwolke fast nicht zu erkennen sind und halten auf eine große Freifläche zu. Dort dürfen wir aussteigen und unseren Sundowner genießen. Die Zebras beruhigen sich wieder und wir können ihnen zuschauen, sofern sie nicht zu veil Staub aufwirbeln. Oben auf dem Bergkamm sind ein paar Kudus als Scherenschnitt gegen den Sonnenuntergang zu sehen. Wie immer in Namibia wird es schnell dunkler und Martin packt zusammen. Auf dem Weg zur Lodge sehen wir noch ein paar Springböcke und Kudus und immer wieder Hühner. Als wir an der Lodge zurück sind ist es stockdunkel. Wir werden von Lodgemitarbeitern in Empfang genommen, die uns mit der Taschenlampe zu unserem Zimmer bringen. Nach einer schnellen Dusche geht es schon wieder zum Essen. Als wir die Türe aufmachen, kommt sofort jemand mit Taschenlampe (obwohl wir selber eine haben) von der Lapa auf uns zugelaufen und bringt uns zur Terrasse. Dort können wir es mit Fließjacke oder -pullover gut aushalten und bekommen alle ein sehr schmackhaftes Menü serviert. Vor allem auf die Polenta war ich sehr gespannt. Ich kann nur sagen:“Lekker!!!!“ Schade, dass wir nicht länger bleiben können. Hier könnte man auch gut einige Tage verbringen. Nach dem Essen möchte ich im Zimmer etwas holen. Sobald ich aus der Lapa trete, steht schon wieder ein Mitarbeiter neben mir. Wo kommt der denn so plötzlich wieder her? Ich zeige meine Taschenlampe und sage, dass ich die 20 m alleine gehen kann und auch sofort wieder komme. Er schüttelt den Kopf und erzählt, dass seit ein paar Tagen Löwen in der Nähe der Lodge sind. Da es keine Zäune gibt, werden die Gäste ständig begleitet. Der Mann wartet vor unserem Zimmer und begleitet mich wieder zur Lapa zurück. Wir lassen den Abend noch bei einem Savanna ausklingen und schwärmen uns gegenseitig von unserem Glück hier zu sein vor. Anmerkung: Hobatere war auf unserer Tour meine absolute Lieblingslodge. Hier stimmt in meinen Augen einfach alles. Leider haben wir auch in diesem Jahr wieder nur eine Nacht dort buchen können, weil das wohl auch viele andere Menschen so sehen. Fortsetzung folgt……. |
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TAG 16: Habatere Lodge – Etosha – Buschberg Gästefarm
Als wir morgens zum Frühstücke gehen, werden wir sofort mit der Frage begrüßt, ob wir die Löwen gehört haben? Löwen? Wann? Wo? Dann wird uns erzählt, dass noch vor ca. 1 Stunde eine Löwenfamilie am Wasserloch direkt neben der Terrasse gewesen sei. Die Löwen waren einige Stunde rund um die Lodge unterwegs und hätten teilweise sehr laut gebrüllt. Der Morgengamedrive hat sie noch gesehen. Ich ärger mich. Ich schlafe in letzter Zeit extrem schlecht und werde ständig wache und ausgerechnet heute Nacht habe ich geschlafen wie ein Baby und natürlich nichts gehört. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, warum wir gestern Abend ständig eskortiert wurden. Was uns da noch etwas übertrieben vorkam, macht jetzt absolut Sinn. Wirklich schade, wir hätten so gerne Löwen gehört oder sogar gesehen. Hätten wir doch den Morgendrive mitgemacht. Hätte, könnte, sollte…. Nutzt ja alles nichts. Wir haben uns anders entschieden und wollen uns jetzt wenigstens das Frühstück schmecken lassen. Wir haben heute einen langen Tag vor uns, da wir vom Galton Gate durch den Etosha Westteil zum Andersson Gate rausfahren werden, um auf der Buschberg Farm bei Anita und Hannes de Haast zu übernachten. Wir machen uns über das gute Frühstücksbuffet her. Eine strahlende Köchin bereitet uns Omelettes mit diversen Zutaten auf Wunsch zu. Wir wollen heute nicht zu spät los, damit wir Zeit für die Wasserlöcher auf dem Weg im Etosha Park haben. Wir sind gerade fertig und wollen zum Zimmer und das Auto packen, als eine Mitarbeiterin der Lodge ruft. „The elefants are comming!!!!“ Sie steht auf der Terrasse und zeigt in den Bush. Wir und die andren Gäste, die noch beim Frühstück sind, laufen auf die Terrasse und dann sehen wir den ersten Elefant aus dem Bush Richtung Wasserloch gehen. Es folgen weitere. Insgesamt kommen vier Elefanten im Gänsemarsch hintereinander aufgereiht zum Wasserloch. Alle Pläne zum frühen Aufbruch sind vergessen und wir beobachten die Elis. Mein Vater geht mit der Videokamera von der Terrasse runter, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen, wird aber sehr schnell von den Mitarbeitern zurückgeholt. Sobald man sich Richtung der Büsche und Bäume bewegt, werden alle Mitarbeiter sehr nervös, da man dort keinen guten Überblick über die Landschaft hat. Wir schauen den vier beim Trinken zu. Das dauert ganz schön lange bis so ein Elefant genug Wasser zu sich genommen hat. Dabei wird auch ein wenig geplantscht und mit dem Wassergespritzt. Herrlich. Wir können uns gar nicht losreißen, aber die Zeit wird uns sonst zu knapp. Wir müssen los. Also Gepäck geholt und ins Auto gepackt. Dann noch die Rechnung an der Rezeption beglichen, ein dem super engagierten Personal hoffentlich angemessenes Trinkgeld in die Tipbox und nochmal bei allen verabschiedet mit dem Versprechen bestimmt wieder zu kommen und los geht’s in den Etosha. Kurz hinter der Lodge werden wir von dieser Giraffenfamilie noch verabschiedet. Das Giraffenkind drückt sich immer schutzsuchend an die Mutter. Das ist einfach zu schön. Noch ein paar Fotos und weiter geht es. |
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Vom Lodgetor an der Straße sind es nur wenige hundert Meter zum Galton Gate. Dort steigen wir aus und gehen in das Büro, um unseren Permit zu bezahlen. Wir bezahlen direkt für zwei Tage, da wir morgen durch den Ostteil zur Mukoti Lodge fahren werden.
Ich möchte eine Etosha Karte kaufen und mir wird gesagt, dass die zur Zeit ausverkauft ist und auch nirgendwo anders zu bekommen sein. Na toll, dann muss es wohl mit der T4A gehen, aber die Tierzeichnungen und -bezeichnungen haben wir jetzt nicht. Und dann geht es endlich los. Wir sind im Etosha Park und freuen uns auf den Höhepunkt unserer Namibiareise. In Ermangelung der Etosha Karte, kann ich leider die Wasserlöcher nicht benennen, aber auch ohne sprechen die Bilder hoffentlich für sich. In der Nähe vom Dolomite Camp steht ein Safariauto am Straßenrand. Da muß doch etwas sein, wenn die da stehen. Die Touristen stehen im Wagen und beobachten mit Ferngläsern etwas im Busch. Wir fahren vorbei und halten vor dem Safariauto. Wir sehen jede Menge Gestrüpp. Das Safariauto fährt und wir sind davon überzeugt, dass wir zu spät sind, aber dann sehen wir eine Bewegung im Dickicht. Ein Nashorn!!!!!! Als es näher kommt, sehen wir, dass es ein Spitzmaulnashorn ist. Leider bleibt es so im Gebüsch, dass man auf den Fotos nicht viel erkennen kann. Aber wir haben es gesehen! Unser erstes Nashorn. Meine Eltern stellen fest, dass das Nashorn größer ist als die Panzernashörner, die sie in Nepal/Indien gesehen haben und dabei sind dies ja die kleineren in Afrika. Die Breitmaulnashörner sind noch größer. Ein paar Autos halten bei uns fahren aber immer schnell wieder weg. Scheinbar sind nur wir von dieser Sichtung so begeistert. Wir sind es auf alle Fälle und warten bis das Nashorn sich wieder ins tiefe Gestrüpp verkrümelt. Bei Olifantrus machen wir eine Pause und schauen uns die Schädel der Elefanten an, die dort ausgestellt sind. Der Campingplatz ist fast leer. Auf dem ganzen Gelände gibt es so gut wie keinen Schatten. Über die lange Holzbrücke laufen wir zum Hide. Am Wasserloch ist nicht viel los. Ein paar Kuhantilopen und eine Gruppe im Sand dösende Gnus. Am Fenster beobachtet uns ein Vogel, der sich von uns auch nicht stören lässt. Nach der Pause geht es wieder auf die Pad. Das Wellblech schüttelt uns gut durch und es staubt ordentlich. Dann sehen wir diesen Elefanten direkt neben der Fahrbahn: Beim Pipistop an der öffentlichen Toilette, können wir diese Echse fotografieren: Eins meiner Lieblingsfotos. Wie bei Loriot: Ja, wo laufen sie denn? |
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Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir endlich an der Buschberg Farm an. Als wir auf das Farmhaus zu fahren, kommen uns Anita und Hannes schon entgegen. Sie haben sich schon Sorgen um uns gemacht, weil es so spät ist. Mit Anita hatte ich im Vorfeld einen sehr freundlichen und netten Mailkontakt. Da uns Boomerang von Hobatere direkt nach Mukoti schicken wollte und man mir im Forum zum Glück noch vor unserer Reise die Unsinnigkeit des Unterfangens erklärt hat, hatte ich, nachdem uns Boomerang nicht vernünftiges am Andersson Gate anbieten konnte oder wollte, schlussendlich Mukoti für eine Nacht storniert und mich selber an die Buchung begeben. Dabei hatte ich auch bei der Vreugde Farm angefragt. Die war leider auch ausgebucht, aber man gab mir die Adresse der Nachbarn auf Buschberg und so waren wir hier gelandet. Wie sich jetzt herausstellte ein wirklicher Glücksgriff. Nette Gastgeber, ein freundlicher Jackrussel, ein wunderschöner Garten, super saubere große Zimmer und leckeres Essen.
Überzeugt Euch selber: Nachdem unsere Tochter sofort zum Pool läuft, deckt Hannes dieses wieder auf, obwohl er ihn wohl erst kurz vorher mit einer Plane abgedeckt hat. Allerdings geht sie dann doch nicht mehr rein, weil es schon dunkel wird und somit auch kühl. Wir gehen alle schnell duschen und werden dann schon im Farmhaus am Esstisch begrüßt. Wir haben sofort einen guten Draht zu den beiden de Haast. Es wird ein wildes Durcheinander von deutsch, englisch, niederländisch und afrikaans gesprochen und alle verstehen sich prima. Die beiden erzählen über die Trockenheit und die Schwierigkeiten der Rinderzucht. Dabei erzählen sie auch, dass Hanelore Kraft schon mehrfach Gast bei ihnen war. Nach dem Essen geht es noch in die gemütliche Kaminecke und mit dem frühen zu Bett gehen wird es gar nichts. Aber dafür ein schöner Abend mit sehr interessanten Gesprächen. Anmerkung: Ich freue mich sehr, dass wir in wenigen Wochen mehr Zeit auf der Buschberg Farm verbringen werden und dann mit Hannes eine Farmrundfahrt machen können. Ende TAG 16 Fortsetzung folgt.....
Anhang:
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Letzte Änderung: 19 Jun 2017 23:43 von Sasa.
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TAG 17: Buschberg Farm – Etoscha Ost – Mukoti Lodge
Leider müssen wir uns nach dem Frühstück schon wieder von Anita und Hannes verabschieden. Wir fahren zum Andersson Gate. Vor uns stehen drei andere Autos. Vor dem Gate haben zwei Himba Frauen einen Verkaufsstand aufgebaut. Da wir schon in der Schlange stehen, können wir uns diesen nicht genauer anschauen. Es reicht gerade für einen kurzen Schnappschuss aus dem Autofenster. Wir zeigen unser Permit von gestern vor und dürfen einfahren. Wir steuern erst einmal Okaukuejo an und wollen tanken. Es gibt Diesel und machen den Tank voll. Anschließend gehen wir zum Wasserloch. Dort ist einiges los und das bezieht sich nicht nur auf die Tiere. Ein Elefant steht direkt am Wasserauslass und trinkt genüsslich das frische Wasser. Am und im Wasserloch tummelt sich allerhand anderes Getier. Rund um das Wasserloch ist eine Menge Trubel und Geschrei. Es wird gerannt, gerufen und laut gelacht. Die Tiere scheint es weniger zu stören als mich. Ich bin total angenervt und auch meinem Mann und meinen Eltern gefällt es hier nicht besonders. Ich bin in diesem Augenblich ganz froh, dass wir hier kein Chalet mehr bekommen haben und auf der Buschberg Farm waren. Wir machen noch ein paar Fotos und gehen zurück zum Auto. Auf dieser Grasfläche kurz vor der Salzpfanne stehen verschiedene Tierherden und fressen. Diesen Baum hat wahrscheinlich jeder Etoshabesucher auf einem Foto: Dann stolziert dieser Sekretär durchs Gras: Als wir dieses Wasserloch anfahren, kommen uns mehrere Autos entgegen. Uns wird auch schnell klar warum. Es gibt kein einziges Tier hier. Wir warten einige Zeit, ob etwas passiert und wollen gerade wieder fahren, als am Horizont eine Bewegung zu erkennen ist. Mit dem Fernglas können wir dann sehen, dass eine riesige Zebraherde im Gänsemarsch auf uns zukommt. Die Tiere kommen ans Wasser, stellen sich nebeneinander und trinken und verlassen dann das Wasserloch zur anderen Seite und geben das Wasser für die Nachfolgenden frei. Das sieht wie eine einstudierte Choreografie aus. Die Prozession nimmt kein Ende. Auf den Bildern kann man das leider gar nicht erkennen. Ein wirklich einprägsames Erlebnis. Trotzdem fahren wir irgendwann weiter, denn wir haben noch einiges an Weg vor uns. Danach werden wir mal wieder Zeuge der Tarnfähigkeit von großen Tieren. Am Straßenrand, nicht weit von Halali entfernt, sehen wir diesen Elefantenbullen genüsslich Blätter fressen. Es dauert einige Zeit bis wir diesen Eli sehen und noch ein bisschen später erkennen wir erst, dass es sogar zwei Elefanten sind. Dann entdecken wir diese Elefantendame, deren Baby sich erst einmal hinter der Mama versteckt. Wir sind ganz aus dem Häuschen. Ein Elefantenbaby!!!!! Als die Familie sich wieder entfernt, fahren wir weiter. Einige Zeit später entdecken wir im Gebüsch nah an der Pad dieses Rhino. Und dann auf einem Baumwipfel einen Adler. Eine einsame Giraffe. Und immer wieder Zebras. Ich kann mich an diesen Streifentieren nie sattsehen, egal wie vielen wir begegnen. Plötzlich bremst mein Mann sehr heftig. Der Grund dafür ist dieser kleine Aufpasser auf der Straße. Als er sicher ist, dass wir nicht weiterfahren, kommt die restliche Steifenmangustenfamilie über die Straße. Immer wieder bleibt einer wie ein Schülerlotse auf der Pad stehen und wartet bis die anderen vorbei laufen. Diese Rasselbande ist unheimlich süß und wir können uns Entzückensrufe nicht verkneifen. Wenige Kilometer vor Namutoni stehen vor uns mehrere Autos am Straßenrand. Da muss was sein. Wir halten mit ein wenig Abstand und schauen was sich tut. Kurze Zeit später taucht eine Herde Elefanten aus dem Busch aus. Zwei Jungspunde rennen und toben mit erhobenen Rüsseln um die großen herum. Die beiden tollen und spielen. In der Zwischenzeit ist ein großer Eli mit wedelnden Ohren auf die Autos vor uns zugegangen. Als er anfängt mit dem Fuß zu scharren starten die ihre Motoren und fahren weg. Gut. Dass wir weiter weg gehalten haben. Da wäre ich auch nicht geblieben. Die Drohgebärde braucht keinen Elefantenflüsterer, um sie zu interpretieren. Das macht schon Eindruck, wenn sich so ein Riese nur wenige Meter vor deinem Auto aufbaut und klar sagt: Meine Familie und ich pass auf sie auf. Wir haben das Glück die spielenden Elis noch etwas beobachten zu können. Leider steht die Sonne schon sehr tief und wir müssen uns beeilen noch rechtzeitig den Park zu verlassen. Auch wenn wir gerne noch weiter dem lustigen Treiben zugeschaut hätten. Vor uns sind eine Menge Staubwolken zu erkennen. Nicht nur wir sind auf dem letzten Drücker unterwegs. Trotz des Zeitdrucks wollen wir uns an die Geschwindigkeitsregel von 60 km/h im Park halten. Bei dem Wellblech eigentlich auch kein Problem, denn das rappelt ganz schön. Am Abzweig zu Namutoni sagt mein Mann, dass ich anhalten soll. Er öffnet die Tür und flucht: „Schei….. ein Platter.“ Was soll man machen, wir müssen aussteigen und sehen uns das Desaster an. Das ist kein Platter. Das ist die totale Zerstörung. So ein super gefederter und bequemer Fortuner ist ja grundsätzlich super, aber hier hat der Komfort wohl dafür gesorgt, dass wir den Platten nicht bemerkt haben und auf der Felge weitergefahren sind, was dann zu diesem Ergebnis führte. Also Gepäck ausladen, damit wir ans Reserverad kommen und Wagenheber suchen. Ein Auto hält an. Ein junges Paar, das wir schon vorher auf unserer Runde gesehen haben, fragt, ob sie helfen können. Ich frage wo sie hinfahren. Sie wollen noch zu einer Lodge außerhalb. Da unsere gebuchte Lodge direkt hinter dem Gate liegt, bitte ich die beiden meine Mutter und meine Tochter mitzunehmen und am Gate zu sagen, dass wir hier liegen geblieben sind. Die beiden machen das und ich bin sehr froh, dass wenigstens das Kind nicht mit hier warten muss. Anmerkung: Falls die beiden hier mitlesen, dann an dieser Stelle ein riesengroßes, herzliches Dankeschön. Vielleicht kennt jemand die beiden? Ich weiß leider nur, dass sie aus Köln sind und die junge Frau Kathrin heißt und Lehrerin ist. Meine Mutter hatte eine Handynummer von ihr bekommen, aber die ist leider verloren gegangen. Kurze Zeit später hält ein Pick-Up an. Wie ich später feststelle, sitzen und liegen in dem Auto 6 Männer, mindestens 5 Frauen und noch ein paar Kinder. Unglaublich. Alle sind im Ausgehdress. Es ist Freitagabend und man hat wohl noch etwas vor. Dabei muss ich mal wieder über das Styling der Afrikaner grinsen. Immer wieder herrlich anzusehen. Das wird der Satinanzug mit knallbunten Turnschuhen kombiniert oder der die Strickmütze zum Kostüm getragen. Halt die besten Stücke, die man im Kleiderschrank hat. Einer der Männer fragt, was denn los sei. Wir zeigen auf den Reifen. Sofort steigt er aus und schaut sich das an. Dann ruft er seine Kumpels und zwei weitere steigen aus. Kurze Zeit später liegen die drei unter dem Auto, um den Wagenheber anzusetzen. Da ich mir die genaue Stelle bei Britz habe zeigen lassen, versuche ich diese zu zeigen. Aber ohne Erfolg. Man hört mir nicht zu. Meine Mann und mein Vater sind auch zur Tatenlosigkeit verdonnert. Nein, nein, sie schaffen das schon. Ich lege 2 Handtücher auf den Boden, damit sie sich darauf legen können. Ein weiterer Mann steigt aus und dann noch ein wesentlich älterer. Mittlerweile sehen die drei ersten Helfer gar nicht mehr ausgehfein aus. Der helle Staub der Straße hat sie komplett paniert. Da haben die Handtücher nicht geholfen. Ich schaue ins Canopy und entdecke die Frauen und Kinder. Ich gehe zum Auto zurück und hole ein paar Getränkedosen, die wir noch haben und einen Beutel mit Haribo und reiche es auf die Ladefläche. Ich ernte jede Menge Danki und alle (und nicht unbedingt die Kinder zuerst) greifen sofort zu den Süßigkeiten. Ganz besonders amüsiert mich das selig genüssliche Gesicht einer alten Frau ganz hinten im Canopy. Da ich nichts anderes zu tun habe, nutze ich die Zeit den Sonnenuntergang im Etosha zu fotografieren. Naja, ein Vorteil hat die Panne dann doch. Zu meiner Freude stolzieren 2 Giraffen über die große Ebene und lassen mein Herz hüpfen. Gut dass hier weit und breit kein Gebüsch ist, so habe ich einen guten Überblick rundum. Man weiß ja nicht, ob nicht doch noch eine Katze Interesse an uns hat. Dann kommt ein Auto in hohem Tempo auf uns zugefahren und hält bei uns. Es ist ein Ranger, der uns sucht, nachdem ihm am Gate unsere Lage erklärt wurde. Er steigt aus und spricht mit den Helfern. Dann stellt er sich mit der Hand an der Waffe ein Stück entfernt und beobachtet abwechselnd den Radwechsel und die Umgebung. Mit Hilfe von weiterem Werkzeug aus dem Pick-Up und vielen Diskussionen, wird das Rad gewechselt. Mein Vater gibt den Männern die letzten Scheine aus seinem Portemonnaie (dürften ca. 300 N$) gewesen sein. Das Geld wird erst gar nicht angenommen und erst mit deutlichem Hinweis, dass sie sich das wirklich verdient haben, nehmen sie das Geld dankend an. Mittlerweile ist es schon deutlich dunkler geworden. Der Ranger erklärt uns, dass wir ihm folgen sollen. Er wird uns zum Gate bringen. Er fährt los oder besser gesagt, rast los. Soviel zur Geschwindigkeitsbegrenzung. Es können bestimmt nicht viele von sich behaupten, dass sie ganz legal mit mehr als 80 Sachen durch Etosha gekracht sind. Mir geht die ganze Zeit durch den Kopf, was wir machen, wenn noch ein Reifen platzt. Wir haben kein zweites Reserverad und ein Reparaturkit hilft bei so einem kaputten Reifen wie eben gar nichts. Auf der großen Fläche vor Namutoni können wir in der Dämmerung eine braune Hyäne sehen. Wir trauen uns aber nicht anzuhalten, um sie zu fotografieren. Selbst für so eine Sichtung legt man sich besser nicht mit einem Ranger an. An der Einfahrt zu Namutoni hält der Wagen vor uns und der Ranger kommt ans Fenster. Er erklärt, er müssen im Fort etwas klären und bringt uns dann zum Gate. Es dauert eine ganze Zeit. Es ist jetzt stockdunkel. Wir fahren wieder hinter dem Geländewagen her. Diesmal ist er nicht mehr ganz so schnell. Dann wird er langsamer und macht die Warnblinkanlage an. Wir sehen am Straßenrand eine Giraffe an den Bäumen fressen. Bald sind wir am Gate. Das ist natürlich geschlossen. Der Ranger steigt aus und geht auf ein paar Häuser in der Nähe zu. Nach ca. 10 Minuten kommt er mit einem Man in Uniform oder besser in einem Teil seiner Uniform an, denn er zieht sich auf dem Weg noch weiter an. Dabei ist eine junge Frau im Jogginganzug, die dem Wachmann die noch anzuziehenden Sachen inklusive Gürtel mit Dienstwaffe hinterher trägt. Der Ranger verabschiedet sich von und verschwindet. Der junge Wachmann macht einen unsicheren Eindruck. Er möchte unseren Kofferraum sehen. Als er das Gepäck- und Werkzeugchaos darin sieht wird er noch unsicherer. Er fragt uns: „Do you have a babylion in your bags?“ Wir lachen und verneinen. Ich überlege noch, ob ich ihm sagen soll, dass wir aber einen Babyelefanten dabei haben, lass es aber lieber. Der junge Mann wird etwas lockerer und fragt wohin wir denn im Dunkeln noch fahren müssen. Als wir ihm die Mukoti Lodge nennen, meint er das wäre direkt die nächste Lodge und wir sollen ganz langsam fahren. Wir bedanken uns und fahren durch das jetzt geöffnete Seitentor. Fortsetzung folgt…. |
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TAG 17: Mukoti Lodge
Wir fahren vorsichtig durch die Dunkelheit. Aber in wenigen Minuten sind wir schon an der Einfahrt zur Mukoti Lodge. Der Pförtner ist sehr skeptisch. Das noch Gäste im Dunkeln kommen ist wohl sehr ungewöhnlich. Da aber meine Mutter uns schon angekündigt hat, wird er schnell freundlich und nachdem er uns in seiner Liste gefunden hat wird uns das Tor geöffnet. An der Rezeption wird uns gesagt, dass man schon auf uns wartet und dass, alle froh sind, dass wir jetzt angekommen sind. Dann sagt man uns, dass meine Mutter schon die Zimmerschlüssel habe und es würde jemand für das Gepäck mitkommen. Das Gepäck wird mit einer Art Golfwagen mit Laderampe gefahren. Da wir Chalets am untersten Ende des Lodgegeländes haben, sind wir darüber ganz dankbar. Es waren bei der Buchung nur noch die großen Luxuschalets zu bekommen und die scheinen weit ab vom Schuss zu liegen. Als wir dort ankommen bleibt nur Zeit für ein paar Fotos vom Zimmer (leider nur mit dem Handy) und einer sehr schnellen Dusche, denn es ist schon lange Zeit fürs Abendessen. Nach den heutigen Abenteuern schmeckt das Savanna beim Abendessen natürlich doppelt gut. Das Abendessen sowieso. Das Büffet hat eine sehr gute Auswahl und draußen wird frisch gegrillt. Zu meiner Freude nicht nur Fleisch, sondern auch Fisch und Gemüse. Als wir nach dem Essen an der Rezeption nach der nächsten Möglichkeit einen Reifen zu kaufen fragen, erklärt man uns, dass man sich da Morgen gerne drum kümmert. Wir sollen vor dem Frühstück noch einmal vorbei kommen und dann mit der Mietwagenfirma alles besprechen. Da unsere Tochter sichtlich todmüde ist, wird uns ein „Shuttleservice“ zum Zimmer angeboten. Wirklich witzig diese Fahrt. Der Fahrer erzählt uns, dass er die deutschen Gäste am liebsten mag, weil sie immer sehr nett und freundlich seien. Naja, in Spanien würde man da anderes erzählen, aber es ist ja schön, wenn unsere Landsleute gut gelitten sind hier. Bald sind wir im Zimmer und fallen müde ins Bett und schlafen direkt ein. Ende Tag 17 |
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