THEMA: 3 Generationen auf großer Namibia-Erstlingstour
09 Mär 2017 13:29 #467170
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Wir parken direkt vor der Lodge. Es stehen viele Autos davor, aber wir finden einen überdachten Stellplatz ziemlich nah am Eingang. Das Gebäude und der Garten sehen sehr gut gepflegt aus.

Zugang zur Rezeption




Direkt neben der Rezeption steht Kaffee, Tee und Kekse. Ein Kaffee kommt nach der langen staubigen Fahrt sehr gut. Auf den Sesseln im vorderen Bereich des Raums sitzen viele Jugendliche mit ihren Smartphones. Aha, hier gibt es wohl free WiFi ;)
Wärend mein Mann in der Schlange an der Rezeption ansteht, gehe ich mit meinem Kaffee auf die Terrasse. Mir gefällt diese Lodge von Anfang an, obwohl sehr groß, wirklich gut.

Fantastische Aussicht von der Terrasse




Dann entdecke ich ein Stück entfernt einige Hühner und Webervögel, die emsig picken. Später sehen wir, dass dort auch ein Wasserloch ist und der Koch Brotkrümel dort ausschüttet.

Vögel am Wasserloch




Mein Mann hat die Schlüssel und ein Mitarbeiter begleitet uns zu unseren Zeltchalets. Schon im Vorbeigehen finde ich diese Unterkünfte klasse. Da bekommt man direkt ein Safari Gefühl.
Die Zelte haben zwei Dächer. Ich sehe zwischen den Zeltplanen immer wieder etwas huschen. Katzen!!!!!! Einige davon werden uns heute Nacht noch wecken. Die Tiere sind allerdings extrem scheu. Ich schaffe es weder jetzt noch später Fotos von den Untermietern oder besser gesagt Obermietern zu machen.
Leider sehen die meisten auch nicht wirklich gut genährt oder gepflegt aus. Eine Kastrationsaktion von Seiten der Lodge wäre hier eine sehr sinnvolle Maßnahme.
Meine Eltern haben das Zelt direkt hinter unserem. Wir betreten unser zu Hause für die nächsten 2 Nächte. Das Bad und der Flur sind gemauert. Zum Zeltteil gibt es noch eine abschließbare Zwischentür. Das ist wirklich sinnvoll, weil man seine Sachen so im fest gemauerten Teil einschließen kann, wenn es denn einen Schlüssel gäbe auf der Zwischentüre. Der Haustürschlüssel paßt auch nicht. :(

Unser Zeltchalet von hinten


Unser Zeltchalet von vorne


Flur


Bad






Schlafraum






Da wir ja mittlerweile immer schon in der vorherigen Unterkunft für die nächste eine kleine Tasche packen, gibt es gar nicht so viel zu schleppen und einzuräumen und wir können noch die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse bei einem Windhoek Lager, einem Savana und einem Appletiser genießen. Hier ist es selbst bei untergehender Sonne nicht sofort kalt. Mit Pulli oder Fließjacke lässt es sich gut aushalten.

Da wir alle den Tag über nichts vernünftiges gegessen haben, wollen wir früh zum Abendessen. Wir gehen durch den Garten zur Restaurantterrasse. Auf den Tischen stehen Laternen und auch sonst gibt es keine künstliche Beleuchtung. Im Grillbereich gibt es in der Mitte eine Feuerstelle. Das wirkt alles sehr romantisch und gemütlich.
Wir sehen uns nach einem Tisch um. Direkt vor uns ist ein Tisch für 5 Personen eingedeckt, allerdings zieht es hier sehr, da der Tisch im Randbereich und nicht so gut geschützt liegt.
Wir steuern auf einen anderen Tisch zu als wir feststellen, dass es wohl soetwas wie eine "Anmeldung" gibt, wenn man vom Haupthaus auf die Terrasse kommt. Da wir von der anderen Seite kamen, haben wir das nicht gesehen. Ein weißer Mann mit Glatze hat eine großes Buch in der Hand und verteilt die Plätze. Als wir an der Reihe sind und einen Tisch für 5 wollen, führt er uns (ziemlich arrogant wirkend) zu dem zugigen Fünfer-Tisch. Als wir ihn um einen anderen Tisch bitten, da es hier so zieht, sieht er keine Möglichkeit, weil er keinen anderen Tisch für 5 hat. Als wir auf ein paar nicht eingedeckte Tische weisen, nuschelt er etwas und dreht sich einfach um und geht. Da ist man ja doch in Versuchung nochmal hinzugehen und zu fragen, ob er sie noch...............
Außerdem denke ich: Arrogantes A...........! Naja, aber wie war der schöne Spruch: Man kann sich den ganzen Tag ärgern, man ist aber nicht dazu verpflichtet. Also, noch einmal zurück zum Zelt und ein Paar Tücher geholt. Damit im Nacken macht der Zug auch nichts mehr. Im Laufe des Essen legt sich der Wind dann auch noch, wie schön.

Abendessen (endlich warm genug, um draußen zu essen, herrlich!!!)











Im Restaurant gibt es eine sehr reichhaltiges Vorspeisen und Nachtischbüffet. Alleine die Vorspeisen alle durchzuprobieren dürfte schon schwierig werden. Und dann die Grillzone. Es gibt einen Bereich mit einer großen Auswahl an Fisch, dann einen mit 9!!!! verschiedenen Fleischsorten und eine "Chinaecke" Dort wird am Wok frisch zubereitet. Lekker.
Die Männer testen sich durch (fast) alle Fleischsorten durch, die Frauen durch den Fisch und alle finden das Wokgemüse super.
Nach dem Essen rollen wir in unsere Zelte. Wir genießen wir fast jeden Abend den traumhaft schönen Sternenhimmel noch einige Zeit und gehen schlafen.

ENDE Tag 7
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12 Mär 2017 22:58 #467451
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TAG 8: 20.Juli 2017

In der Nacht hören wir die Katzen auf dem Zeltdach rumoren und streiten. Ab ca. fünf Uhr wird es allgemein recht laut. Sei es, weil man lautstark redend zum Auto läuft oder wieder mal die Trolleys raternd über die Wege gezogen werden.Ich drehe mich nochmal um, weil wir Vortags beschlossen haben den run zum Vlei in aller Frühe nicht mitzumachen und wenn man nicht zum Sonnenaufgang da ist, dann ist es ja auch egal, wann man rein fährt.
Kurz vor 9 Uhr sind wir auf der Terrasse. Wir suchen uns einen Tisch in der Sonne. Außer uns sind noch zwei Familien an einem anderen Tisch da zum Frühstück. Drinnen sitzen auch noch einige wenige Menschen.
Vor den Bergen hat sich eine Nebelbank gebildet, die in der trockenen und dürren Landschaft unwirklich aussieht.







Das Frühstücksbuffet ist wiedermal reichlich. Vor allem die Auswahl an unterschiedlichem frischen Obst ist die beste der ganzen Reise. Allerdings gibt es keine Kaffeeselbstbedienung. Den Kaffee muss man beim Kellner bestellen und da wird es dann schwierig. Erstens einen Kellner zu finden und zweitens den richtigen dafür zuständigen :( That´s Africa







Da die Rezeption nur 50 m entfernt ist, gehe ich nach drei erfolglosen Bestellungen und einer erfolgreichen, bei der zweiten Tasse Kaffee das Risiko nicht noch einmal ein und fülle meine Tasse in der Rezeption.
Während wir die Sonne beim Kaffee genießen, sehen wir wie die Kinder vom Nachbartisch Richtung Wasserloch marschieren. Dort wird mit Steinen geschmissen und Stöcken geschlagen. Ich schaue immer wieder zu den beiden Elternpaaren herrüber, aber die sehen nicht eine Sekunde nach ihren vier Kindern. Als dann zwei Jungs anfangen wollen mit den Stöcken im Webervogelnest rumzustochern, reicht es uns. Doch bevor wir den Eltern die Meinung sagen können, sind die wohl mit dem Frühstück fertig und stehen auf. Sie rufen die Kinder und ziehen dann alle von dannen.
Wir machen uns auf ins Vlei. Wir tanken an der Tankstelle, die zwischen Lodge und Gate liegt noch einmal voll und fahren zum Gate. Wie zu erwarten, ist am dort niemand anders und wir können nach den bekannten Formalitäten einfahren.
Die Straße ist gut und wir schalten den Tempomat ein, damit wir nicht schneller als 60km/h fahren, weil wir gelesen haben, dass hier sehr oft Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Das erste Stück ist eher langweilig, aber bald werden die Farben intensiver und die Dünen höher.















Einige Tiere wie Oryxe oder Springböcke stehen am Wegesrand.









Vor der Düne 42 stehen zwei Busse und mehrere Autos. Wir beschließen nicht anzuhalten und weiter zu fahren.















Als wir am 2x4 Parkplatz ankommen, ist dieser recht voll geparkt. Einige lassen gerade Luft aus den Reifen, andere füllen gerade wieder auf. Mitten auf dem Parkplatz im Schatten steht ein großes Gruppenrundreisefahrzeug. Die Guide bereitet gerade das Essen für die Reisegruppe, die gerade im Dead Vlei ist, vor.



Wir sehen uns noch ein wenig um. Es ist sehr viel los und auch auf dem Weg Richtung 4x4 Parkplatz sind viele Autos und Shuttles unterwegs. Wir beschließen ein Shuttle zu nehmen und uns dem Stress im Tiefsand nicht auszusetzen.



Fortsetzung folgt......
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17 Mär 2017 00:55 #467854
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Sossuvlei - Dead Vlei - Sesreim Canyon




Wir starten mit dem Shuttle Richtung Dead Vlei. Man sieht eine Menge Spurrinnen im tiefen Sand. Wir sind noch nicht weit gekommen, da hat sich ein Tourist mit Fortuner festgefahren. Unser Shuttlefahrer fragt, ob Hilfe notwendig sei. Der Fahrer des Fortuner hält es nicht für notwendig zu antworten. Der Fahrer fragt noch einmal. Er erhält jetzt eine genuschelte Antwort, die aber eher durch die Gestik erkennen lässt, dass die Hilfe nicht erwünscht ist.
Wir fahren weiter und unser Fahrer nimmt sein Funkgerät. Er erzählt seinem Kollegen wo der blöde Touri mit dem Fortuner sich festgefahren hat, und dass der auch keine Hilfe haben will. Sein Kollege soll doch da mal nachschauen. Beide lachen herzlich und ich denke, dass sie heute noch mehrfach an dem Fortuner vorbei fahren werden und sicher jedesmal herzhaft lachen.







Nach kurzer Fahrt halten wir an. Unser Fahrer zeigt in eine Richtung und meint, dass dort das Dead Vlei sei. Wir müssen ca. 10 Minuten laufen dahin. Bevor er fährt, sagt er, dass er uns in einer Stunde abholen wird. Uns ist zu dem Zeitpunkt nicht klar, dass eine Stunde viel zu wenig Zeit ist.



Da wir nicht die einzigen sind, die in diese Richtung laufen, ist der Weg nicht wirklich schwierig zu finden. Es kommen uns zudem eine Menge Menschen entgegen. Es ist mittlerweile ganz schön warm geworden. Meinem Vater ist schon den ganzen Morgen nicht wohl, deshalb bricht die Wanderung ab. Er will zurück in den Schatten. Unter einer großen, ausladenden Akazie stehen Picknick-Bänke. Dort will er auf uns warten.



Zu viert gehen wir weiter. Viele Leute halten sich jetzt nach links und wollen wohl die Düne besteigen. Eine lange Reihe Menschen schlängelt sich den Dünenkamm hoch. Das gehen im Sand ist anstrengend und die Sonne brennt jetzt ganz ordentlich. Es kommen uns immer wieder Menschen mit knallrotem Gesicht, Nacken, Glatze oder Schultern entgegen.
Sonnencreme und/oder Kopfbedeckungen scheinen nicht hoch im Kurs zu stehen. Warum auch? Wir haben ja Winter. Ich bin immer wieder über solchen Leichtsinn erstaunt.
Ein paar dieser Krebse fragen uns, ob wir ein Foto von ihnen machen könnten. Klar, können wir. Als Gegenleistung bitte ich auch um ein Gruppenfoto von uns.







Meine Mutter und unsere Tochter beschließen auch zurückzugehen. Von wegen in 10 Minuten ist man im Vlei. Mein Mann und ich gehen weiter. Wir klettern eine kleine Sandwelle (Düne wäre zu viel gesagt) hoch und sehen das Dead Vlei unter uns liegen. Wir machen erst mal viele, viele Fotos. Es sind erstaunlich wenige Menschen im Vlei und man kann sogar einige Fotos ohne lebende Wesen drauf knipsen.







Als wir weiter wollen, fällt uns auf, dass es zeitlich sehr knapp werden wird. So eine Stunde ist verdammt schnell um, zu allem Überfluss trabt auch noch eine größere Menschengruppe gerade an uns vorbei. Wir beschließen lieber noch ein paar Meter rechter Hand zu laufen, wo keine Leute sind und uns die leeren Dünen in dieser Richtung anzuschauen.





Dann laufen wir die kleine Düne hinunter, wobei wir mehr rutschen als laufen. Das macht Spaß und durstig. Nach einem
kleinen Trinkstopp und letzten Fotos laufen wir zurück zum Rest der Familie.













Als wir an den Bänken ankommen, ist die Stunde gerade rum. Es stehen und sitzen sehr viele Leute hier, die auf ihr Rückfahrt Shuttle warten. Als unser Fahrer auftaucht und wir einsteigen wollen, winkt er ab und zeigt auf eine Gruppe, die wohl schon länger wartet. Na toll, dann hätten wir uns ja nicht so beeilen müssen.







Meine Tochter zeigt auf ein paar Flaschenverschlüsse im Sand. In einem ist Wasser an dem mehrere Vögel trinken wollen.
Sie zanken sich darum, dabei fällt der Verschluss um und das Wasser fließt raus. Unsere Tochter schüttet etwas Wasser aus ihrer Trinkflasche in die Verschlüsse. Sofort kommen Vögel, um zu trinken. Leider kippen die kleinen Behälter immer wieder um. Wir schneiden deshalb einer Flasche den Boden ab und füllen diesen mit Wasser. Die Vögel stürzen sich geradezu auf das Wasser. Einer fängt an zu baden. Es ist einfach schön, dabei zuzusehen.
Da kommt das nächste Shuttle. Der Fahrer springt aus dem Auto und brüllt los, wer das Wasser dahingestellt habe? Alle schauen ihn entsetzt an und keiner sagt etwas. Ich bin auf Grund des unglaublichen Gebrülls so perplex, dass ich nicht antworte. Da der Mann weiter brüllt, kommt auch keiner dazu ihm zu antworten. Er geht zu den Plastikbehältern und tritt diese alle um. Dabei brüllt er, dass dies ein Naturschutzgebiet sei und sich so etwas nicht gehört. Ich denke, dass er den Plastikmüll in der Wüste meint und jetzt sauer ist, dass er den Müll einsammeln muss. Selbstverständlich, wollten wir unseren Flaschenboden wieder einpacken, sobald unser Shuttle kommt. Aber weit gefehlt, der Müll wird nicht aufgesammelt, sondern nur noch tiefer in den Sand getreten. Dabei brüllt der Shuttlefahrer, dass es nicht erlaubt ist, die Tiere zu füttern oder zu tränken und das wir das wissen müssen. Das wäre Natur und man dürfe da nicht eingreifen.
Naja, dann sollte man aber auch keine Touristen hier her karren und hunderte Autos durch den Sand flügen lassen. Der Brüllaffe steigt wieder in sein Shuttle. Sobald er um die Ecke gefahren ist, stehen mehrere Leute auf und graben die Verschlüsse aus, um sie mit Wasser zu füllen. Ich muss lachen. Der pädagogische Nutzen des gebrüllten Vortrags war ja überragend.
Als unser Shuttle kommt, nehme ich unsere Flaschenhälfte und packe sie in den Rucksack. Mittlerweile stehen unter dem Baum diverse Becher und Tassen aus denen die Vögel immer noch in Scharen trinken. Unser Fahrer scheint sich daran nicht zu stören.
Meinem Vater geht es nicht wirklich gut. Ihm ist schwindelig und auch trinken hat diesen Zustand nicht deutlich verbessert. Es wird immer heißer. Ich wäre gerne noch ins Hidden Vlei gelaufen, aber unter diesen Umständen fahren wir lieber zurück.
Auf dem Rückweg hat keiner mehr Lust auf die Düne 45 zu klettern. Es ist uns einfach zu warm.

















Zuletzt machen wir noch einen Abstecher zum Sesriem Canyon. Wir klettern dort ein wenig rum und laufen ein Stück in den
Canyon rein.









Dann fahren wir die wenigen hundert Meter zur Lodge zurück. Den Rest des Nachmittags verbringen wir am und teilweise im Pool. Nach dem Schwimmen klettern wir noch auf den Aussichtsturm und schauen den Sonnenuntergang an.




















Das Abendessen ist wieder sehr gut und heute sind auch ein paar Tiere am Wasserloch zu sehen. Ich setze mich nach dem
Essen auf die Mauer hinter der Lodge und beobachte die die Tiere beim Trinken und schaue mir den Sternenhimmel an.
Einfach schön.....

ENDE Tag 8

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23 Mär 2017 15:39 #468739
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TAG 9: Sesriem - Walvis Bay

Heute steht ein langer Fahrtag an. Wir frühstücken wieder auf der Terrasse in der Sonne. Heute holen wir unseren Kaffee direkt an der Rezeption. Anfänglich ist die Fleecejacke noch angebracht, aber die Sonne hat Kraft und es wird bald wärmer. Nach dem Frühstück packen wir das Auto und bezahlen die Rechnung an der Rezeption. An der Tankstelle wird vollgetankt und noch Getränke und ein paar Kekse nachgekauft.
Dann fahren wir los. Die Strecke ist nicht sehr spannend und teilweise schlimmes Wellblech. Es zieht sich.
Als wir an der Rostock Ritz Lodge vorbei kommen, sind alle für eine Rast. Wir biegen in die Einfahrt mit den beiden
riesigen Rs als Tor ein. In der Ferne sind Tiere zu sehen. Wir nehmen an, dass es wieder einmal Oryxe sind, aber das
Fernglas sagt etwas anderes. Zebras!!!!!! Wir sehen unsere ersten Zebras (mir Ausnahme des Zebra Hinterteils auf der
Auas Lodge). Leider führt der Weg von den Zebras weg, so dass wir sie nur aus der Entfernung bewundern können.





Als wir vor der Lodge anhalten sehen wir uns etwas um. Der Ausblick vom Pool über die Ebene ist unbeschreiblich.
Da könnte man es ein paar Tage aushalten.







Wir betreten die Lodge. Wir werden von einer Frau auf Deutsch begrüßt.





Sie erklärt uns, vor allem unserer Tochter, wo wir die Erdmännchen finden und dass wir auf der Terrasse gerne etwas zu Essen bestellen können. Es scheinen viele Touristen nur wegen der Erdmännchen hier her zu kommen. Es tauchen zwei Hunde auf. Einer hat keine Augen. Soviel wir sehen, kommt er gut damit zurecht. Obwohl in der Lodge Dinge im Weg stehen, läuft er nirgendwo gegen.



Auch die Treppe draußen, von der Terrasse hinunter, nimmt er ohne Schwierigkeiten.

Wir gehen zu den Erdmännchen. Sie sind wirklich so niedlich. Eins der Tiere steht auf einem Felsen und hält Wache.
Das Gehege ist mit Elektrozaun gesichert. Es stehen überall Schilder, die vor bissigen Erdmännchen warnen. Wir machen jede Menge Fotos und gehen dann wieder zur Terrasse zurück. Dazu blüht es rund um die Lodge wunderschön.

















Als wir Eis auf der Speisekarte entdecken, ist für meine Tochter klar, dass es ein Eisbecher sein muss :) Der Rest entscheidet sich für verschiedene kalte Getränke, da es mittlerweile recht warm geworden ist. Auf Essen hat niemand wirklich Lust und da noch eine gute Strecke vor uns liegt, wollen wir auch nicht mehr zu lange rasten. Eigentlich hat keiner Lust weiter zu fahren und wir sind uns einig, dass wir gerne hier bleiben möchten. Die Aussicht ist einfach phantastisch. Sollten wir nochmal diese Strecke fahren, dann werden wir bestimmt dort übernachten. Der Eisbecher entpuppt sich als prima Mittagessenersatz und somit können wir unsere wieder besser gelaunte Tochter überreden ins Auto zu steigen. Die langen Fahrten machen ihr trotz Büchern und Tabletts zu schaffen. Zu allem Übel hat sie gerade den fünften Teil von Greg´s Tagebuch zu Ende gelesen und natürlich kein weiteres Buch dabei. Meinen Kindle mit diversen Büchern lehnt sie kategorisch ab. Es muss der nächste Teil von Greg´s Tagebuch sein. Ich hoffe darauf, dass Swakopmund wirklich so deutsch ist, wie behauptet und es dort auch aktuelle deutsche Jugendbücher zu kaufen gibt.





Der nun folgende Teil der Strecke wir landschaftlich wieder sehr interessant. Wir folgen der C14 durch das Komas Hochland zum Kuiseb Pass. Ich fotografiere aus dem Auto heraus die beeindruckende Landschaft. Hier gibt es tatsächlich auch richtige Kurven.

















Bisher haben wir uns immer über die Schilder "Vorsicht Kurve" amüsiert, da normalerweise anschließend eine kleine Biegung der Straße kam, aber nirgendwo eine wirkliche Kurve. Hier sieht das anders aus. Die Autowracks in den Tälern erzählen dazu auch einige Geschichten.
Im Nachmittag erreichen wir Walvis Bay. Wir haben das Protea Hotel gebucht. Unser Garmin schickt uns quer durch die Stadt und wir landen an einem großen Gebäude mit einer großen Rasenfläche davor. Auf dem Rasen liegen einige Menschen und scheinen zu schlafen.
Das Gebäude entpuppt sich als Stadtbibliothek. Kein Hotel weit und breit. Also nochmal eine Runde um den Park gedreht. Hier in der Stadt macht sich der Linksverkehr schon sehr bemerkbar. Gerade beim Suchen und Abbiegen geraten wir schon mal auf die rechte Straßenseite. Der Verkehr ist zum Glück nicht mit einer deutschen Großstadt vergleichbar, aber trotzdem erfordert er volle Konzentration vom Fahrzeugführer.
Nach weiteren vergeblichen Versuchen das Hotel auf Grund der Beschilderung zu finden, fragen wir einen Passanten. Der nette Mann erklärt sehr ausführlich und verstehen nur die Hälfte bzw. können uns nur die Hälfte merken ;)
Wir fahren in die angegebenen Richtung und finden nach einiger Zeit wieder Beschilderungen, die uns dann tatsächlich zum Hotel bringen. Es handelt sich um ein Stadthotel, dass wohl überwiegend von Geschäftsleuten genutzt wird.



Wir bekommen Zimmer im Nebengebäude. Dazu können wir mit dem Auto in den bewachten Hinterhof fahren.
Dort wird uns mit dem Gepäck geholfen. Die Zimmer sind groß. Wir haben sogar zwei große Zimmer mit einem sauberen und praktisch eingerichteten Bad. Es gibt einen großen Kühlschrank.
In unmittelbarer Nähe gibt es einen Sparmarkt. Dorthin laufen wir, um ein paar Getränke einzukaufen. Auf dem Weg liegt ein Hamburger Schnellimbiss. Unsere Tochter fragt, ob wir dort heute essen gehen. Naja, in Anbetracht der lagen Fahrt und dass sie immer noch recht gut alles mitmacht, versprechen wir einen Besuch beim Schnellrestaurant. Wir schauen uns noch ein bisschen um. Es ist eine typische Hafenindustriestadt.
Große Kräne und Container sind zu sehen. Ein Großteil der Bevölkerung dürfte wohl hier vom Hafen abhängen. Man könnte auch in Rotterdam oder Bergen op Zoom sein.
Nach dem Duschen Laufen wir die kurze Strecke zur Hamburgerbraterei. Dort gibt es auch einen Schalter mit Pizza. Das eine oder das andere stellt sich als wenig genießbar heraus. Selbst unser Kind ist nicht wirklich begeistert. Vor dem Schnellimbiss kehrt ein alter Mann den Bürgersteig. Er schaut immer wieder in das Restaurant hinein. Als wir heraus gehen schaut er uns an. Der alte Mann rührt mich mit seinem traurigen Blick sehr an. Ich drücke ihm im Vorbeigehen einen 20 N$ Schein in die Hand. Er schaut auf und strahlt über das ganze Gesicht.
Wir werden von vielen Dankie Rufen bis fast zum Hotel begleitet.

Dort gehen wir nach einem Gute Abend Savana ins Bett.

ENDE Tag 9
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Tag 10: Walvis Bay – Swakopmund
Wir gehen morgens zum Frühstück. Es bestärkt sich der Eindruck, dass hier eher Geschäftsreisende übernachten. Das Frühstück ist ganz in Ordnung. Die Auswahl ist nicht überragend, aber vollkommen ausreichend und Kaffee kann man sich selber nehmen. Damit ist der wichtigste Frühstücksbestanteil gesichert.
Wir sollen um 8.15 Uhr vor dem Hotel abgeholt werden, weil wir heute die Robben und Delfintour gebucht haben. Die Tour habe ich schon vor Monaten per Mail zusammen mit der Desert Tour bei Charlies Desert Tours gebucht. Der Kontakt mit Gerald, dem Besitzer, lief in Deutsch und reibungslos. Damit ich nicht mehrfach Kreditkarteninformationen mailen musste. Habe ich beide Touren über einen Veranstalter gebucht. Per Mail kamen dann auch die Unterlagen.
Als wir aus dem Hotel hinaustreten winkt uns von der Gegenüberliegenden Straßenseite jemand zu. Dann kommen Dankie Rufe dazu. Es ist der alte Mann dem ich gestern das Geld gegeben habe. Wir winken zurück. Er lacht übers ganze Gesicht und gefällt mir viel besser als den Abend vorher. Er erzählt zwei seiner Straßenfeger Kumpel etwas uns zeigt auf uns. Kurz denke ich, dass das mit dem Geld evtl. ein Fehler war und nun alle erwarten etwas zu bekommen, aber die beiden schauen nur zu uns rüber und winken auch freundlich. Dann machen alle mit ihrer Arbeit weiter.
Mittlerweile ist es halb Neun und kein Fahrer zu sehen. Jede Menge Taxis halten an und wollen uns gerne fahren. Wir winken jedes Mal ab. Nach weiteren 5 Minuten rufen wir bei Charlys an. Gerald selber ist nicht zu erreichen, aber eine Mitarbeiterin. Sie sagt, dass Steve, der Fahrer zwischen Swakop und Walvis Bay im Stau steht. Sie fragt aber noch nach wie viele Personen wir denn sind und stutzt als sie hört, dass wir zu fünft sind. Kommt uns seltsam vor. Allerdings werden wir am Nachmittag selber erleben, dass die Küstenstraße gesperrt wird und alle Parkplätze von Polizei bewacht werden, weil ein großer Konvoi mit Staatskarossen dort durch fährt.
Wir haben jetzt 8.45 Uhr und werden dann doch unruhig, denn die Bootstour soll um 9 anfangen. Kurz nach 9 kommt dann Steve mit einem kleinen Bus und fährt uns ein paar Straßen weiter zum Hafen. Da wären wir zu Fuß schon 10-mal gewesen. Nach dem Menschenandrang am Hafen zu urteilen sind wir aber auch noch nicht zu spät. Wir sollen uns bei Sun Sail Catamarans melden. Dort werden wir von Carol-Ann begrüßt. Da ihr Mann vor 3 Wochen bei einem Überfall im eigenen Haus erstochen wurde, sind wir überrascht, dass sie die Kraft hat hier zu sein. Ihre Mutter ist bei ihr.
Diese erzählt später, dass sie gestern mit Carol-Ann in Windhoek war, um fünf Verhaftete als die Mörder ihres Mannes zu identifizieren. Alle Achtung, hat diese Frau eine Kraft. Jetzt hier zu stehen und die Organisation zumachen. Carol-Anns Mutter wird nach dem Tathergang gefragt. Die fünf Einbrechen haben das Haus durchsucht und wurden durch ihren Schwiegersohn Hans überrascht. Sie haben ihr wohl sofort mit einem Messer niedergestochen. Carol-Ann ist auch wach geworden und wurde mit dem Messer bedroht. Sie sollte den Tresor öffnen. Ihr Mann lebte noch und sie hatte natürlich furchtbare Angst zumal die beiden Kinder auch in ihren Zimmern schliefen. Sie hat den Tresor geöffnet indem in verschiedenen Währungen ca. 800 € lagen. Dann wurde sie gefesselt. Erst nach Stunden konnte sie sich befreien und Hilfe für ihren Mann rufen. Leider verstarb er im Krankenhaus. Man möchte sich diese Situation, die Carol-Ann erlebt hat, nicht ausmalen. Unfassbar und schrecklich. Ich fragte nach den Kindern. Vor allem der jüngste Sohn ist sehr verstört, erzählt die Oma. Wie kann man einem Kind so etwas jemals erklären? Welch sinnlose Tat.
Die Offenheit der Frau macht das Ganze noch unbegreiflicher. Vielleicht ist es ihre Art die große Trauer um ihren toten Schwiegersohn, aber auch um ihre Tochter und die Enkelkinder, die dies erleben mussten, zu verarbeiten.
Erschüttert und sehr traurig betreten wir eines der Boote. Auf dem Steg sehen wir die ersten Pelikane.



Carol-Ann ist auf unserem Boot mit dabei. Sie gibt Anweisungen an die Mannschaft und bittet die Passagiere sich zu setzen. Überall auf Deck liegen Kissen und Decken. Es ist dicke Nebelpampe. Man kann nur wenige Meter weit schauen. Und es ist kalt. Wir sind sehr froh, dass wir die Skiunterwäsche drunter tragen. Mütze, Schal und Handschuhe sind auch nicht überflüssig.
Wir legen ab. Kurze Zeit später kommt ein Mann der Besatzung mit einem Eimer Fischen an den Bug. Wir haben hier vorne unser Basislager aufgeschlagen und sitzen direkt über dem Fangnetz. Da muss man aufpassen, dass die Füße nicht nass werden, wenn die Wellen hochspritzen.
Der Matrose hält einen Fisch hoch und sofort kommen Kormorane und Möwen an. In dem dichten Nebel kommen die Vögel quasi aus dem Nichts. Hitchcock hätte seine Freude dran.





Dann landet ein Kormoran an Bord.



Dann auch ein Pelikan. Der große Vogel versucht auf der Brüstung zu landen, balanciert kurz hin und her und fällt dann von der Stange mir genau vor die Füße. Der Pelikan und ich sind beide perflex. Der Vogel rappelt sich aber schnell hoch und bekommt einen Schmerzensfisch. Tja, so Schwimmfüße sind im Wasser wirklich praktisch, aber eben nicht auf schmalen Metallstangen.





Dann pfeift der Matrose und hält seinen Fisch zum Wasser runter. Dort taucht dann auch kurz darauf eine Robbe auf. Sie wird aufs Boot einladen und folgt dem Matrosen bzw. dem Fisch rund ums Schiff. Carol-Ann erklärt dabei, dass es sich um einen Cape Cross Seebären handelt. Das ungewöhnliche an diesen Robben sind die Ohren.











Je weiter wir auf See fahren, um so mehr klart es auf. Die Robben werden mehr im Wasser. Ein weitere Pelikan kommt an Bord.











Wir halten auf die Robbenbänke zu. Der Matrose kommt mit einem Funkgerät nach vorne und sucht den Horizont ab. Er zeigt auf 2 Boote in zweiter Entfernung und sagt, da sei ein Wal. Ich kann es nicht glauben und frage nach. Ja, ein Wal, bestätigt er. Ich bin wie elektrisiert. Ich werde einen Wal sehen. Er zeigt mir, dass man zwischen den beiden Booten eine rollende Bewegung im Wasser sehen kann.



Das Boot hält darauf zu. Dann sehe ich es auch. Da ist etwas im Wasser. Ich werde immer aufgeregter. Ich zeige meiner Familie die Entdeckung. Mein Mann nimmt die Videokamera, ich den Fotoapparat. Andere um uns rumhaben auch gehört, dass ich von einem Wal gesprochen habe. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht. Am Bug wird es voll. Alle wollen den Wal sehen. Als wir sehr nah dran sind, drehen die beiden andern Boote ab. Ich nehme an, dass unser Boot von denen die Info bekommen hat, und dass man uns jetzt den Platz überlässt, um das Tier nicht zu sehr zu stressen.
Carol-Ann kommt mit einem Plakat und zeigt uns die hier vorkommenden Wale. „Unser“ Wal ist ca. 18 m lang. Auf dem Boot ist es mucksmäuschen still. Dann taucht er wenige Meter neben uns auf. Es ist unbeschreiblich. Mir laufen die Tränen das Gesicht runter vor lauter Ergriffenheit. Mein Gott ist dieses Tier schön. Ich mache ein paar Fotos und begnüge mich dann mit Sehen und Staunen. Vor mich drängeln sich immer mehr Menschen mit meterlangen Objektiven, die auf die Finne warten. Der Wal tut ihnen den Gefallen aber nicht und taucht immer nur kurz mit dem Kopf aus dem Wasser auf. Mir ist das vollkommen egal. Ich stehe 5 Meter entfernt von einem Wal. Am liebsten würde ich ins Wasser springen. Ist natürlich viel zu kalt und außerdem dürfte der Wal meine Begeisterung nicht teilen. Dieser Moment ist unglaublich emotional.









Dann kommen andere Boote und wir drehen ab, um ihnen Platz zu machen. Vor lauter Begeisterung hat sich meine Blase gemeldet und ich gehe unter Deck. Dort treffe ich Carol-Ann, die mich nach meinem Walerlebnis fragt. Sie hat wohl meine Ergriffenheit gesehen. Wir sprechen noch kurz und ich wünsche ihr und den Kinder alles erdenklich Liebe und Gute für die Zukunft.
Als ich wieder an Deck komme ist dort wieder Tumult. Vor dem Boot tummeln sich 5 Delfine. Leider sind sie kurze Zeit später verschwunden. Ich bin ein bisschen traurig, weil ich sie verpasst habe. Aber der Wal entschädigt für alles.
Wir halten auf die Sandbank mit Robben und Kormoranen zu. Mit dem Leuchtturm sieht es hier wie an der Nordseeküste aus. Zwischen den Robben sind Kajakfahrer unterwegs. Das ist bestimmt auch ein klasse Erlebnis. Aber ich bin froh, dass wir uns gegen die Paddeltour entschieden haben, denn dann hätten wir den Buckelwal nicht gesehen.









Carol-Ann bittet zum obligatorischen Austern Essen. Sie erzählt einiges über die Zucht und die gute Qualität der Namibischen Austern. Ich kann mich nicht überwinden diese glibberigen Dinger zu essen. Mein Mann und mein Kind sind da mutiger. Beide sind sich einige, dass dies die erste und letzte Auster ihres Lebens sei. Salzig und glibberig ist die Meinung. Der Rest der Snack ist dafür sehr lecker und auch reichlich vorhanden. Dazu gibt es Sekt.



Dann geht es auch zurück. Die Sonne ist jetzt hoch am Himmel und der Nebel komplett verzogen. Zufrieden, satt und glücklich geht es zurück zum Hafen.



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  • Sasa am 09 Mär 2017 13:29
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Walvis Bay - Swakopmund
Wir schauen uns noch ein bisschen am Hafen um und werden dann von Steve wieder zu unserem Hotel gebracht. Dort hatten wir morgens schon ausgecheckt und das Auto gepackt. Den Fortuner durften wir noch im bewachten Hinterhof stehen lassen.
Wir beschließen nochmal zum Meer zu fahren. Wir wollen gerne die Flamingokolonie sehen. Die Flamingos sind nicht schwierig zu finden, denn sie befinden sich direkt an der Uferpromenade.





















Anschließend fahren wir noch ein wenig an der Küste vorbei bis zu den Salzgewinnungsanlagen. Die riesigen Salzberge sehen aus wie Schneeberge.
Dann fahren wir nach Swakopmund, weil wir dort die nächsten beiden Nächte gebucht haben. Als wir auf der Küstenstraße zwischen Walvis Bay und Swakopmund sind, fällt uns aus, dass an allen Straßeneinfahrten von Park- oder Rastplätzen uniformierte stehen. Es scheinen Polizisten und Soldaten zu sein. Wir sind irritiert. Da wir ans Meer wollen, sind wir unsicher, ob wir auf einen der Parkplätze auffahren dürfen. Wir probieren es einfach und können ohne Problem dort parken. Als wir aussteigen werden wir beobachtet, aber als wir zum Meer gehen, entspannen die Uniformierten sich.







Als wir wieder zum Auto zurück kommen und auf die Straße zurück fahren wollen, ist auch dies kein Problem. Wir sind noch nicht weit gekommen, da kommt uns ein Konvoi aus Polizei-und Militärautos und dunklen Limousinen entgegen gerast. Wir müssen äußerst Links fahren, damit es nicht zu einem Unfall kommt. Das ist wohl der Grund für die Wachen.

In Swakopmund steuern wir das Fischreiher Guesthouse in der Fischreiherstr. an.



Dort werden wir von Constantia, genannt Consti, freundlich begrüßt. Sie zeigt uns unsere Zimmer. Diese sind recht groß und nett eingerichtet, aber es ist kalt. Es gibt keine Heizung oder ähnliches. Die Fenster sind auch eher klein, so dass da auch keine wärmenden Sonnenstrahlen reinkommen. Meine Eltern haben ein Zimmer mit größerem Fenster, aber warm ist es dort auch nicht. Dazu fühlt sich alles auch ein wenig klamm an. Hier am Meer im Winter ohne Heizung, kann es ja auch nicht wirklich trocknen.

Unsere Tochter möchte gerne an den nahe gelegenen Strand, der Rest gerne in die Stadt. Mein Mann will unsere Tochter zum Strand begleiten. Meine Eltern und ich fahren in die City.

Am Strand gibt es hohe Wellen und mein Mann fotografiert das Kind, das riesigen Spaß dabei hat, den Wellen auszuweichen.










Wir machen einen Stadtbummel und kaufen unter anderem Souvenirs. Ich finde einen Buchladen, der deutsche Bücher führt. Dort frage ich nach Gregs Tagebuch. Es ist vorrätig, aber nur als Hardcover und es hat einen recht gepfefferten Preis. Aber was acht man nicht alles, damit das Kind glücklich ist? Das Buch wird gekauft. Im Safariladen gibt es noch ein schönes T-Shirt mit Afrika-Silhouette aus afrikanischen Tieren dargestellt. So sollte doch die Laune wieder gebessert werden.



Als meine Mutter und ich in einem Laden rumstöbern, macht mein Vater die Bekanntschaft mit einem Nüsseschnitzer. Er ist leider unvorsichtig genug seinen und den Namen meiner Mutter Preis zu geben. Ein verhängnisvoller Fehler. Als wir aus dem Laden raus kommen, sehen wir meinen Vater in wilder Diskussion mit dem Schnitzer. Dieser möchte 300N$ für die Nüsse. Als er kapiert, dass wir dazu gehören, fängt er an auf meine Mutter einzureden und zeigt ihr die Nuss mit ihrem Namen. Die Schnitzerei ist wirklich schön, aber 150N$ dafür ist schon ein stolzer Preis. Der junge Mann riecht stark nach Alkohol und es ist erstaunlich, dass er sich in dem Zustand nicht die Finger abschneidet mit dem scharfen Messer. Meine Mutter ist sichtlich angewidert und gibt ihm zu verstehen, dass wir nicht kaufen werden. Schon gar nicht bei solchen Preisen. Er versucht sie weiter zu überzeugen, erzählt von seinen armen Kindern, die Essen brauchen und geht ein wenig im Preis runter. Meine Mutter ist sauer und zeigt das sehr deutlich.Er soll weniger saufen und dafür arbeiten gehen. Langsam scheint der Schnitzer zu merken, dass er bei ihr auf Granit beißt. Er belabert meinen Vater und setzt ihn unter Druck, dass er ihm ja die Namen genannt hätte und er deshalb die Nüsse ja nicht mehr anders verkaufen kann. Meine Mutter zieht meinen Vater weg und sagt wieder "Nein!". Die Situation scheint zu eskalieren. Der Schnitzer will meine Mutter festhalten und fängt an sie zu beschimpfen. Ich gehe auf ihn zu und sage ihm deutlich, dass es jetzt reicht und er verschwinden soll. Da ich fast einen Kopf größer bin, als er, scheint er ein wenig beeindruckt. Wir verschwinden so schnell es geht von dort und steuern zügig einen anderen Laden an.







Zwischenkommentar:
Das war übrigens die einzige Situation im ganzen Urlaub, wo mir mulmig war. Der Typ wurde sehr aggressiv und auf Grund des Alkohols auch unberechenbar. Die Nüsse haben wir später für 20 bis 50N$ angeboten bekommen, je nach Güte der Schnitzarbeit.

Als wir zum Gästehaus zurück kehren, sind mein Mann und meine Tochter auch schon zurück. Wir bitten Consti uns ein Restaurant zu empfehlen. Sie bietet sofort an, einen Tisch für uns zu reservieren. Da es Samstag ist, scheint das gar nicht so einfach. Nach ein paar Telefonaten, hat sie einen Tisch im Kucki´s für uns bestellt. Wir wollten gerne gegen 19.00 Uhr essen gehen, das geht aber nicht, da es entweder um 18.oo Uhr oder um 20.oo Uhr eine Reservierungszeit gibt. Wir nehmen die spätere, damit wir noch kurz duschen können. Das Wasser ist einigermaßen warm, aber da das Badezimmer und auch das Schlafzimmer sehr kalt sind, macht es nur wenig Spaß.

In der Stadt finden wir fast genau vor dem Restaurant einen Parkplatz. Wir geben dem Wachmann 5N$ und sagen ihm, dass er das Selbe nochmal bekommt, wenn er gut auf das Auto aufpasst. Da wir noch ein wenig Zeit haben, schlendern wir noch runter zur Jetti. Die Wellen schlagen hart gegen die Brücke und die Gicht spritzt sehr weit hoch.

Dann gehen wir zu Kucki´s. Wir bekommen unseren Tisch zugewiesen. Der Laden ist brechend voll und sehr laut. Die Karte typisch namibisch sehr fleischlastig. Große Steaks von vielen unterschiedlichen Tierarten. Wir werden alle fündig. Es dauert ziemlich lange bis da Essen kommt und leider wird auch etwas vergessen. Die Bedienung will das nachreichen, doch in Anbetracht der späten Stunde , verzichten wir darauf.
Für morgen früh ist die Desert Tour gebucht. Ich bin gespannt, ob Gerald sich vom Schreibtisch loseisen kann und selber kommt, so wie er bei der Buchung evtl. in Aussicht gestellt hat.

Trotz weiterer Decke will mir heute Abend im Bett überhaupt nicht warm werden. Mir ist fürchterlich kalt und ich schlafe dementsprechend schlecht ein.

ENDE Tag 10
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
www.namibia-forum.ch...a-erstlingstour.html
Letzte Änderung: 18 Apr 2017 21:09 von Sasa.
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